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Die Auferstehung des ‚Fleisches‘ nicht abschwächen

20. Oktober 2013 in Österreich, 11 Lesermeinungen
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Katechese mit Religionsphilosophin Gerl-Falkowitz in St. Pöltner Franziskanerkirche.


St. Pölten (kath.net/ dsp)
Die Hoffnung auf die Auferstehung des ganzen Menschen mit seiner Leiblichkeit sei im Christentum einzigartig, betonte die Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkowitz bei der 11. Katechese zum „Jahr des Glaubens“ in der Franziskanerkirche in St. Pölten. Gerade weil die Bedeutung des „Fleisches“ so wichtig sei, dürfe der Glaubenssatz von der Auferstehung „nicht verwässert und nicht abgeschwächt“ werden.

Das Christentum glaube nicht an eine Form der „verdünnten Existenz“ als Geist oder im Gedächtnis, sondern an eine Zukunft in Leibhaftigkeit: „Das Fleisch ist der Angelpunkt“, zitierte Gerl-Falkowitz den Kirchenvater Augustinus. So habe es bereits in den alten Religionen – in besonderer Form im ägyptischen Totenkult – die Sehnsucht nach dem Fortleben des Leibes gegeben, dass der Mensch „als ganzer“ von der Gottheit angenommen werde. Es gehe bei der Auferstehung zum ewigen Leben nicht um eine Befreiung vom Fleisch, sondern um die Befreiung des Fleisches.


Jesus Christus habe nach der Auferstehung eine „greifbare Leiblichkeit“ gehabt, auch wenn er erscheinen und durch Wände gehen konnte, führte Gerl-Falkowitz aus. „Die Erfahrung des Auferstandenen war sinnenhaft.“ Auch die Wunden am Leib des Auferstandenen wiesen auf eine Kontinuität seiner Leiblichkeit hin. In der Auferstehung werde „nichts übertüncht, sondern erlöst“. Die Erlösung sei nicht die Auslöschung der Identität, sondern „Übersteigerung auf das Ganze hin“, eine „Steigerung dessen, was wir sind, aber erkennbar“. Im christlichen Glauben werde dafür der Begriff der „Verklärung“ verwendet, in dem das Wort „Klarheit“ enthalten sei.

Das ewige Leben schließlich übertreffe unser jetziges „unvorstellbar“. Gerl-Falkowitz: „Im Vergleich dazu sind wir jetzt fast tot.“ Es sei ein Nach-Hause-Kommen, jedoch kein Ort, sondern eine „Bewegung zu meinem eigenen Ursprung“. Wie es Augustinus ausdrückte: „Den ansehen, der mich immer schon angesehen hat.“ Das ewige Leben sei kein „Aufgehen im Alles“, denn darin wäre keine Begegnung, keine Beziehung, nichts Lebendiges möglich, wie Gerl-Falkowitz betonte. Solch ein „Verwehen“ wie etwa im Buddhismus, sei ein „Sich-Abhanden-Kommen“; das ewige Leben im christlichen Glauben sei hingegen „ mich geben und mich wieder empfangen“. Letztlich bleibe die Art und Weise des ewigen Lebens ein Geheimnis, und „ein Geheimnis begreift man nicht, man wird darin heimisch.“

Die 12. und letzte Katechese im „Jahr des Glaubens“ hält Diözesanbischof Klaus Küng am 22. November um 18. Uhr in der Franziskanerkirche von St. Pölten zum Thema „Was heißt das: Glauben? Ein Rückblick“.


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Lesermeinungen

 Albertus Magnus 21. Oktober 2013 
 

Im apostolischen Glaubensbekenntnis wurde die Formulierung "Auferstehung des Fleisches" durch leider etwas weniger eindeutige Formulierung "Auferstehung der Toten" ersetzt. Das hatte gute Gründe, denn unsereins denkt bei "Fleisch" in erster Linie an Essen. Allerdings wird dadurch vernebelt, dass der Mensch nur mit Seele und stofflichem Körper komplett ist. Wir sind durch Gottes Willen so geschaffen und sollten den materiellen Anteil auch nicht als Mangel sehen. Gott wollte beides von Anfang an: Die sichtbare und die unsichtbare Welt. Es traten in der Geschichte von Anfang an bis jetzt immer wieder Irrlehrer auf, die behaupteten, die Materie sei böse. Das tragische daran ist, dass gerade viele, die sich nach Kräften um Frömmigkeit bemühen, auf diese Leute hereinfallen.


2
 
  21. Oktober 2013 
 

@guardaiinalto: Ganz herzlichen Dank für diesen Link, der mir sehr weiterhilft. Vor allem hat mir der Absatz geholfen: "Die erforderliche Sorge, den Realismus in der Lehre vom auferstandenen Leib zu erhalten, darf nicht den Vorrang dieses Aspektes der Gemeinschaft (communio) und Verbundenheit (societas) mit Gott in Christus vergessen (diese unsere Gemeinschaft im auferstandenen Christus wird vollkommen sein, wenn auch wir leibhaft auferstanden sein werden), die das letzte Ziel des Menschen, der Kirche und der Welt sind." Für mich schien nämlich die Vorstellung der neugewonnenen Leiblichkeit eine VERMINDERUNG der Nähe zu Gott zu bedeuten - indem man gewissermaßen plötzlich "kompakter", "eingegrenzter" wird. Damit in Zusammenhang stand auch die Vorstellung, dass Christus durch die Menschwerdung eine Einschränkung seiner Göttlichkeit hinnehmen musste und im auferstandenen Leib hinnehmen muss. (Auch wenn ich theoretisch wusste, dass er "wahrer Mensch und wahrer Gott" ist). Danke!


1
 
 guardaiinalto 21. Oktober 2013 
 

"einige aktuelle Fragen"

freut mich, dass das was genützt hat.
Das Buch von Benedikt XVI ist tatsächlich nicht ohne. Kürzer, weniger akademisch und sehr klar ist das Dokument "Einige aktuelle Fragen der Eschatologie" der Internationalen Theologischen Kommission. Online unter
http://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/cti_documents/rc_cti_1990_problemi-attuali-escatologia_ge.html


3
 
 myschkin 20. Oktober 2013 
 

@veruschka

Ich finde gute Fragen mitunter noch klüger als jede Antwort. Bei Ihrem Posting habe ich mich sofort Ihrem Nachdenken angeschlossen. Die prompte und präzise Antwort von Kommentator guardaiinalto hat mich richtig gefreut. Solchen Austausch schätze ich im kath.net-Forum am meisten.


2
 
 myschkin 20. Oktober 2013 
 

@gaurdaiinalto

Das haben Sie sehr gut erklärt. Die vollkommene Verwandlung findet also am Ende der Zeiten statt. Und doch sind wir, wenn ich es recht verstehe, auch nach dem Tode als Individuen, bzw. Persönlichkeiten vor dem Auge der Hl. Dreifaltigkeit erkennbar. Wir werden über dieses Thema nur in Bildern reden können. Da der Zustand, den wir erreichen werden, uns einzig im Wirken des Auferstandenen, wie es uns die Evangelien beschreiben, sinnlich und geistig nahegebracht ist, werden wir nur in Worten, wie sie etwa auch Frau Gerl-Falkowitz so bedacht gewählt hat, uns an das annähern können, worauf wir uns freuen können. Und zu dieser Zukunftserwartung gehört auch, dass über die absolute persönliche Katastrophe nicht hinweggesehen wird, die geschehen kann, wenn jemand sehenden Auges und bewussten Geistes "Nein" sagt, wenn der Allerheiligste selbst uns um das "Ja" bittet.


2
 
 guardaiinalto 20. Oktober 2013 
 

Auferstehung am Ende der Zeiten

@ Veruschka: gut, dass Sie fragen, denn zu diesem Thema herrscht eine Menge Verwirrung. Der christliche Glaube lehrt eine Auferstehung der Toten am Tag des jüngsten Gerichts, d.h. am Ende der Zeiten, wenn auch das Universum vollendet wird (vgl. lumen gentium 48). Zwischen Tod und Auferstehung ist die Seele des Menschen vom Körper getrennt. Das betrifft auch die Heiligen (Ausnahme: Jesus Xp., Maria). Der Mensch kommt also erst zur Vollendung, wenn auch die Geschichte der Menschheit und der Welt vollendet wird!
Fast alle zeitgenössischen deutschsprachigen Theologen vertreten fälschlicherweise die Ansicht, dass der Mensch im Moment des Todes "leiblich" auferstehe - die sog. Theorie der "Auferstehung im Tode", die sich deutlich von der traditionellen christlichen Eschatologie unterscheidet. Eine tolles Buch zu all dem: "Eschatologie" von Benedikt XVI.


8
 
 Christa Dr.ILLERA 20. Oktober 2013 
 

@Stiller

In welcher Gestalt fragen Sie?
In der Ihren natürlich!
Auferstehung wie es Jesus vorgelebt hat. Die Jünger - und natürlich die Frauen zuerst - haben ihn sofort erkannt. Also keine Sorge lieber @Stiller, man wird Sie wiedererkennen. Freuen Sie sich doch darauf!


5
 
  20. Oktober 2013 
 

Unser Glaube ist großartig!

Danke Frau Dr. Gerl-Falkowitz. Danke nach St. Pölten, dass man nach dem alltäglichen Kram wieder die Tiefe des Glaubens aufleben lässt.


9
 
 mirjamvonabelin 20. Oktober 2013 
 

Frau Professor,

übertifft sich wieder selber.
Ich glaube nicht das es "wurscht" (oder egal) ist.
Der Leib ist eine Gabe Gottes, die in Ewigkeit bleibt aber wenn ich darüber nachdenke, glaube ich , der Kopf platzt mir. Darum
@Stiller es mir auch "Wurscht" wie wir bei Gott sein werden.
Trotzdem tut es gut sich immer wieder bewußt zu sein das wir an die Aufersteheng des ganzen Menschen glauben. Dann achten wir den Leib ohne ihn zu "vergöttern".


4
 
  20. Oktober 2013 
 

Die Hoffnung! Eben.

Und müßig scheinen mir die Differenzierungen in 'ganz, gleich, ähnlich, verklärt u.a.', wie sie Theologen seit fast 2000 Jahren diskutieren.
Ich hoffe auf das ewige Leben in Gott.
In welcher Gestalt ich da sein werde, ist mir 'Wurscht'. (Und vielleicht ist es auch egal?)


1
 
 Wiederkunft 20. Oktober 2013 
 

Wunderbare Hoffnung

Danke, was für eine wunderbare Hoffnung, welchem großen Ziel gehen wir entgegen! Gelobt sei unser Gott!!


7
 

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