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Bischof Küng: Wenn der Christusbezug schwindet, wird die Kirche unnütz

30. Jänner 2014 in Österreich, keine Lesermeinung
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St. Pöltner Bischof zitiert bei seiner Predigt vor den österreichischen Bischöfen in Lateranbasilika den zukünftigen Seligen Álvaro del Portillo


Rom (kath.net/dsp) Die österreichischen Bischöfe feierten am Donnerstagmorgen eine hl. Messe in der Lateranbasilika. In seiner Predigt erinnerte sich der St. Pöltner Bischof Klaus Küng in seiner Predigt daran, wie der vor der Seligsprechung stehende Álvaro del Portillo vor Jahren in eben dieser Basilika in großer Eindringlichkeit davon gesprochen habe, „dass die Kirche von ihrem Wesen her theozentrisch und christozentrisch ist und dass sie unnütz wird, wenn dieser Gottesbezug oder der Christusbezug zurückgeht oder ganz verschwindet“.

kath.net dokumentiert die Predigt des Diözesanbischofs Klaus Küng in der Lateranbasilika anlässlich des Ad limina-Besuches der österreichischen Bischofskonferenz:

Lieber Herr Kardinal,
liebe Mitbrüder,
liebe Brüder und Schwestern!

Das Gleichnis vom Sämann kennen wir alle von der alltäglichen Praxis: Wir wissen es sehr gut, was es bedeutet, wenn das Samenkorn auf den Weg fällt und überhaupt nicht in das Erdreich eindringt, wenn es auf felsigen Boden gerät oder wenn Dornen und Disteln die an sich gute Saat ersticken. Das Gleichnis wurde uns durch viele praktische Erfahrungen erläutert. Inzwischen fragen wir uns, ob nicht die Bodenqualität selbst zu stark gelitten hat, um Früchte hervorzubringen. Oder hat sich der gesamte Grundwasserspiegel gesenkt?


Sei ihm wie es sei, dieser Ort ladet uns zur Zuversicht ein. Wie viele Krisen hat die Kirche überwunden!

Wir hörten aus dem 2. Buch Samuel das Wort des Propheten Nathan, das an den bereits alt gewordenen David ergangen ist. Gott lässt ihm sagen: „Dein Haus und dein Königtum sollen durch mich auf ewig bestehen bleiben, dein Thron soll auf ewig Bestand haben.“

Das Wichtigste ist sicher der Blick auf Christus, den Erlöser. Er hat die Welt besiegt und aus seiner Seite strömen Blut und Wasser.

Ich denke manchmal an einen Vortrag von Álvaro del Portillo; Er war der Nachfolger des Gründers des Opus Dei; war intensiv an den Beratungen des II. Vatikanischen Konzils beteiligt und wird dieses Jahr selig gesprochen. Er hielt uns, den damaligen Regionalvikaren des Opus Dei in Europa Anfang der 80er Jahre einen Vortrag über die Situation der Kirche. Er sprach mit großer Eindringlichkeit davon, dass die Kirche von ihrem Wesen her theozentrisch und christozentrisch ist und dass sie unnütz wird, wenn dieser Gottesbezug oder der Christusbezug zurückgeht oder ganz verschwindet: Er sagte uns aber auch mit großer Kraft, dass, wenn der Glaube lebendig wird, der Vorgang der Erneuerung einsetzt, wie es sich im Laufe der Geschichte immer wieder gezeigt hat; und wenn die Gläubigen in Not Christus, den Erlöser, suchen, dann beginnt die Bildung eines neues Humus, eine Reinigung wird vollzogen und das Samenkorn kann von neuem wachsen und Frucht bringen. Er sprach uns Trost und Mut zu und sagte, dass das auch in unserer Zeit geschehen wird.

Die Lateranbasilika ist für mich persönlich so etwas wie ein Symbol für diese Erneuerung. In meiner Studienzeit (in den 60er Jahren) habe ich die Laterankirche als etwas verstaubt und kaltwirkende Kirche erlebt. Sie war immer leer, wenn ich gekommen bin. Im Jahr 2000 war sie renoviert, schön, strahlend, warm. Hier gab es – im Zusammenhang mit dem Heiligen Jahr – Beichtgelegenheit und ich erinnere mich an einen der Besuche hier anlässlich des Jubiläums. Mir sind die riesigen Schlangen unvergesslich geblieben, die sich vor den Beichtstühlen gebildet haben. Viele hatten das Bedürfnis das Bußsakrament zu empfangen. Dieser Wechsel zum früheren Eindruck in meiner Studentenzeit hat mich tief berührt. Die Kirche wird immer wieder neu.

Es ist trostvoll, sich bewusst zu machen, dass David Träger der Verheißung geblieben ist, obwohl er schon auch schwach war, einige Male mehr als schwach. Es war ein sehr schweres Vergehen, das er begangen hat. Er blieb Träger der Verheißung, weil er seine Sünde aufrichtig bereut und Buße getan hat. Er hat auch seinen guten Willen immer wieder von neuem gezeigt. Ein Beispiel dafür ist sein Wunsch am Lebensende, dem Herrn ein Haus zu bauen. Das war dann der Anlass für die Verheißung, die ihm zuteil wurde.

Auch wir dürfen darauf bauen, dass der Herr die Seinen nie im Stich lässt.

Es ist sicher wichtig, dass wir selber aus den Quellen des Erlösers trinken, auf uns selber Acht haben, die Seele zu Gott erheben, unsere Absicht läutern, auch in Gedanken an Johannes, den Täufer, der jenen, die nachgefragt haben, ob er der Messias sei, die Antwort gab: „Er muss wachsen, ich aber abnehmen“. Vielleicht ist das auch eine der Bedeutungen des Ad Limina-Besuches: den Glauben an Jesus Christus, den Erlöser, erwecken. So werden wir fähig, das Samenkorn erneut mit Freude auszustreuen, mit vollen Händen und großem Optimismus. Johannes der Täufer und Maria, die Mutter des Erlösers, werden uns beistehen.


Foto: Bischöfe der Österreichischen Bischofskonferenz feiern die Hl. Messe am 30.1.2014 in der Lateranbasilika:


Foto © Katholische Presseagentur Wien


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