Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Weihnachtsinterview von Bischof Bätzing kommt ohne Weihnachten aus
  2. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  3. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
  4. War der Magdeburger Weihnachtsmarkt-Mörder doch ein Islam-Anhänger?
  5. Österreichischer Verfassungsgerichtshof (VfGH) kippt Kärntner Veranstaltungsverbot am Karfreitag
  6. Heiliges Jahr der Hoffnung 2025. Geistliche Erneuerung und Verpflichtung zur Umgestaltung der Welt
  7. Stille Nacht, Heilige Nacht
  8. Wie tief kann eine evangelische Kirche noch sinken? - Weihnachtsmarkt mit Hamas-Symbolen!
  9. Ab 20. Januar ist Schluss mit 'Gender-Wahnsinn' in den USA
  10. Arianismus und Modernismus. Das Vergehen gegen die Wahrheit des Christentums
  11. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm
  12. Kirchenbesucher sorgten für Eklat bei Christmette in Freiburg
  13. Pasha Lyubarsky, Berliner Jude: „Fünf historische Fakten zu Jesus“
  14. Immer wieder rührt die Schönheit dieses Evangeliums unser Herz an
  15. Noel

Küng zur Enzyklika: Auch Abtreibung ist 'Wegwerfkultur'

19. Juni 2015 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


St. Pöltener Bischof Küng bei Präsentation der Enzyklika „Laudato Si': Franziskus plädiert dafür, die „Logik der Schöpfung“ in der „vielschichtigen Bedeutung unserer Körper zu respektieren“.


St. Pölten (kath.net/dsp) „Durch die gesamte Enzyklika zieht sich als roter Faden die menschliche Dimension von Ökologie“, betonte Bischof Klaus Küng bei der Präsentation der Enzyklika „Laudato Si'. Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ in St. Pölten. Das „gemeinsame Haus“ des Titels umschließe in dieser zweiten Enzyklika von Papst Franziskus die gesamte Schöpfung, so Küng. Wesentlich für den Papst sei ein „antifragmentarischer Blick“ auf die Welt, in der „alles miteinander verbunden ist“. „Wenn man die Enzyklika liest, versteht man, warum Kardinal Bergoglio den Namen Franziskus gewählt hat“, sagte Küng, der der Enzyklika „eine große geschichtliche Bedeutung“ in der Reihe der bisheringen Sozialenzykliken zuschreibt.

Familie und die Dualität von Frau und Mann

Bischof Küng wies darauf hin, dass der Papst als Ursache für die „Wegwerfkultur“ und die Verantwortungslosigkeit „die auf Profit ausgerichtete, individualistische Gesellschaft, die nicht an die nachfolgende Generation denkt“, nenne. Die Fragmentierung von Beziehungen und der „sündhafte Bruch mit der Schöpfung“ und der Schöpfungsordnung seien der Grund für die Verantwortungslosigkeit im Handeln vieler Menschen.

Diese Haltung stehe für Franziskus im großen Widerspruch zu der „Achtung des eigenen Körpers als Gabe Gottes“ und dazu, die „Logik der Schöpfung“ in der „vielschichtigen Bedeutung unserer Körper zu respektieren“. Demnach sei für den Papst die „Wertschätzung des eigenen Körpers in seiner Weiblichkeit und Männlichkeit notwendig, um in der Begegnung mit dem anderen Geschlecht sich selbst zu erkennen“.


„Naturschützer müssen Lebensschützer sein“

Die Enzyklika zeige auf , dass es keine „echte Naturverbundenheit ohne Menschenliebe“ gebe, erklärte Küng. Die „Wegwerfkultur“ sei eine Kultur, die sich „von der Logik der Herrschaft über den Körper in eine subtile Logik der Herrschaft über die Schöpfung, über die Natur verwandelt“. Der Papst prangere in diesem Zusammenhang auch den „praktischen Relativismus“ eines fehlgeleiteten „Anthropozentrismus“ an, der den Willen des Menschen und die unmittelbar eigenen Interessen zum höchsten Gut erklärt.

In diesem Zusammenhang spreche die Enzyklika ganz direkt die Abtreibung als „Widersacher“ eine ganzheitlichen Ökologie an: „Da alles in Beziehung steht, ist die Verteidigung der Natur auch nicht mit der Rechtfertigung der Abtreibung vereinbar“. Küng: „Naturschützer müssen Lebensschützer sein, wenn sie nicht fragmentarisch und isoliert einzelne Probleme ansprechen wollen.“

Moraltheologe: Enzyklika ist „prophetische Schrift“

Die Enzyklika beinhalte nicht lehramtliche Aussagen, sondern sei viel mehr eine „prophetische Schrift“, betonte Moraltheologe Josef Spindelböck von der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Pölten. Dies sei „wichtig für das Verständnis“ des Rundschreibens. Es gehe Papst Franziskus um ein „Wachrütteln“, so Spindelböck: „Er ruft zur Umkehr auf, die auch jeden persönlich betrifft.“

Dabei sei der Auftrag Gottes im Buch Genesis richtig zu verstehen: Es gehe darum, den „Garten Gottes“, der uns anvertraut sei, „zu behüten und zu bewahren“. An der Wurzel des Übels liege ein „Fehlverständnis der Freiheit als Absolutem ohne Grenze“, so Spindelböck, wobei der Mensch vergesse, dass er Geschöpf sei.

Das Schreiben sei eine Sozialenzyklika, die in einer Reihe mit den Sozialrundschreiben seit „Rerum novarum“ von Papst Leo XIII. stehe. Die zentrale These sei dabei, dass „Ökologie nicht von sozialen Themen getrennt“ werden könne, wie Spindelböck betonte.

„Schöpfungsarbeit“ in der Diözese St. Pölten

Die „Schöpfungsarbeit“ in der Diözese St. Pölten, ökologische Projekte und Initiativen zum Klimaschutz, stellte der diözesane Umweltbeauftragte Axel Isenbart vor. So gibt es seit 2010 die Initiative „schöpfungsfreundliche Pfarrfeste“ – mit aktiver Müllvermeidung, regionalen Lebensmitteln, Fairtrade-Produkten – an der sich jährlich etwa 150 Pfarren beteiligen. Ebenfalls seit 2010 gibt es den Wettbewerb zum diözesanen Umweltpreis, um den sich bisher 80 Pfarren beworben haben und der jährlich von Bischof Klaus Küng verliehen wird.

Seit 2014 läuft das Pilotprojekt „Ökofaire Klostergasse“, bei dem es um eine Umorientierung der Wirtschaftabläufe im Bürogebäude der Pastoralen Dienste und der Katholischen Aktion in Richtung Ökologie, Fairen Handel und Nachhaltigkeit mittels des EU-Umweltmanagementprogramms EMAS geht. Nach einer Evaluierung der Erfahrungen soll das Projekt ab 2016 auf die Pfarren übetragen werden.

Ab kommendem Herbst gibt es ein Bildungsprogramm für Umwelt, Nachhaltigkeit und die neue Enzyklika in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk.

Die Enzyklika „LAUDATO SI“ von Papst Franziskus – der Text in voller Länge in deutscher Übersetzung als PDF (Auf das Bild klicken!)


LAUDATO SI - Vatikan macht mit Trailer auf die Schöpfungsenzyklika von Papst Franziskus aufmerksam!


LAUDATO SI - Die mexikanische Erzdiözese Tlalnepantla lädt mit diesem Video dazu ein, die neue Enzyklika des Papstes zu lesen!



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Peterson 26. Juni 2015 
 

Peterson

Fragment oder nicht, wichtig ist immer auch, dass es nicht ein Immanentismus


0
 
 Martin Lohmann 19. Juni 2015 
 

Danke, lieber Bischof Klaus!


9
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

enzyklika

  1. Utopia – ein Schweifen im ‚Nicht-Ort“. La ‚Tercera Vía’
  2. Enzyklika ‚Fratelli tutti’: Papst Franziskus zitiert sich großteils selbst
  3. Österreicherin des Jahres: ‘Papst Franziskus ist ein Geschenk’
  4. Was an der Enzyklika ‚Laudato si’ auszusetzen ist
  5. Laudato Si': Warum ich trotzdem papsttreu bleibe!
  6. Ist die Wirtschaft an vielem schuld?
  7. Laudato si!
  8. US-Kardinal nennt Kritik an Umwelt-Enzyklika «legitim»
  9. Laudato si – ein Aufschlag für die katholische Umweltlehre
  10. Der Papst und die Öko-Spießer







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  2. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  3. Weihnachtsinterview von Bischof Bätzing kommt ohne Weihnachten aus
  4. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  5. War der Magdeburger Weihnachtsmarkt-Mörder doch ein Islam-Anhänger?
  6. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm
  7. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
  8. Sweden: Catholic diocese to take over “St. John” as fourth Catholic church in Stockholm in 2025
  9. O clavis David
  10. Wie tief kann eine evangelische Kirche noch sinken? - Weihnachtsmarkt mit Hamas-Symbolen!
  11. Ab 20. Januar ist Schluss mit 'Gender-Wahnsinn' in den USA
  12. O Rex gentium
  13. Arianismus und Modernismus. Das Vergehen gegen die Wahrheit des Christentums
  14. Sr. Angela Maria Autsch - Der „Engel von Auschwitz“ starb vor 80 Jahren
  15. O Oriens, lucis aeternae

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz