Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  4. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  5. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  8. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  9. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. Die Hoffnung berühren – und leben. Die Kraft, die aus Christus kommt
  12. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  13. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  14. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  15. Papst an Seminaristen: Freundschaft mit Christus für Berufung zentral

Haben die sexuellen Übergriffe mit der Religion zu tun?

13. Jänner 2016 in Kommentar, 26 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Pro und Kontra: Exmuslimin Sabatina James und Prof. Mouhanad Khorchide reagieren auf die sexuellen Übergriffe in Köln und anderswo. Als Täter wurden von der Polizei Männer nordafrikanischer oder arabischer Herkunft benannt.


Köln (kath.net/idea) In Köln und neun weiteren deutschen Städten hatten in der Silvesternacht Männergruppen Frauen massiv sexuell belästigt und bestohlen. Opfer und Zeugen sprachen von Tätern nordafrikanischer oder arabischer Herkunft. Polizisten bestätigten diese Aussagen. Aus einigen islamischen Ländern sind solche Übergriffe längst bekannt. Hängen die Taten mit der Religion zusammen?

PRO
Tausend meist muslimische Männer haben in der Silvesternacht in Köln Frauen sexuell belästigt. Sogar von Vergewaltigung ist die Rede. Am Hauptbahnhof war die Lage so dramatisch, dass die Polizei nicht mehr in der Lage war, die Opfer zu schützen. Auffällig dabei war, dass die Täter kein Unrechtsbewusstsein hatten. Doch das ist normal in der Kultur, aus der sie stammen. Denn es gibt genug Islamlehrer, die das Vergewaltigen von nichtmuslimischen und unmoralischen Frauen predigen. Nach dieser Lehre ist jede Frau, die nicht muslimisch ist und sich nicht islamkonform kleidet, eine Frau ohne Ehre – da sie ungläubig ist.

Das Schlimme ist, dass in Deutschland die Täter letztlich geschützt werden, weil es als islamfeindlich empfunden wird, die Vergewaltiger in die Herkunftsländer zurückzuschicken.


Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker empfahl nach den Vorfällen Frauen, „eine Armlänge Abstand“ zu Fremden zu halten, um so einer Vergewaltigung zu entgehen.

Anstatt die Täter zu bestrafen, müssen wir Frauen uns auch noch „Verhaltensregeln“ anhören.

Ich meine, wir sollten vielmehr alle islamischen Vergewaltiger und Vergewaltigungslehrer in ihre Länder zurückschicken. Wir müssen begreifen, dass eine Veränderung ohne Maßnahmen nicht möglich ist. Wir müssen kritisieren, wenn Frauen belästigt werden. Wir müssen kritisieren, wenn Christen angegriffen werden, weil sie scheinbar den falschen Glauben haben. Wir müssen kritisieren, wenn „Juden ins Gas“ gerufen wird.

Wer nach Deutschland kommt, muss sich zu den Menschenrechten bekennen, sonst wird er wieder zurückgeschickt. Solange wir das nicht tun, werden alle unsere Integrationsbemühungen nichts nutzen.

Die Autorin, Sabatina James, ist Menschenrechtlerin und Buchautorin. Die Ex-Muslima wuchs in Pakistan auf und wanderte mit ihren Eltern nach Österreich aus. Als sie zwangsverheiratet werden sollte, flüchtete sie und wurde katholische Christin.

KONTRA
Wer als Muslim betrunken junge Frauen belästigt oder bestiehlt, handelt mit Sicherheit gegen seine Religion, die ihm dies alles unmissverständlich verbietet und als Sünde erachtet. Daher darf man die Vorfälle am Silvesterabend nicht dem Islam zuschieben. Wir dürfen nicht den Fehler machen, die Debatte als eine rein religiöse zu führen. Die religiöse Kategorie alleine hilft nicht weiter, um bestimmte geprägte Männerbilder zu verstehen, denn unter den Muslimen finden wir patriarchalische wie nicht patriarchalische Männerbilder. Dies gilt genauso für die Araber.

Auch im selben arabischen Land stößt man auf solche und auf solche Vorstellungen. Auf der anderen Seite stehen in vielen islamischen Ländern – vor allem in denjenigen, in denen eine restriktive Sexualmoral stark vorherrschend ist – solche Übergriffe auf der Tagesordnung.

In solchen Ländern und Gemeinschaften beobachtet man eine starke Sexualisierung der Geschlechterverhältnisse, und dies oft im Namen des Islams. Man trennt die Mädchen und die Jungen in den Schulklassen oder Lerngruppen, ja sogar in den Moscheen. Man verbietet in manchen Milieus das Handgeben zum Grüßen und verschließt jegliche Räume, in denen beide Geschlechter lernen können, unverkrampft, aber anständig miteinander umzugehen, und dies alles aus Angst vor sexueller Annäherung.

Diese Übersexualisierung der Geschlechterbeziehungen und die (unabsichtliche) Reduzierung einerseits der Frau auf ein sexuelles Objekt und andererseits des Mannes auf ein sexuelles Tier, vor dem die Frauen geschützt werden müssen, trägt stark zur Reproduzierung patriarchalischer Strukturen bei. Dies alles verhindert eine Begegnung der Geschlechter als Menschen, ohne dass eine gewisse Sexualisierung dieser Begegnung in der Luft mitschwingt.

Der Autor, Prof. Mouhanad Khorchide, ist seit 2010 am Zentrum für Islamische Theologie an der Universität Münster für islamische Religionspädagogik zuständig. 2012 erschien sein Buch „Islam ist Barmherzigkeit“.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Islam

  1. Berlin: Fastenbrechen mit ‚Allahu akbar‘-Rufen vor evangelischer Kirche
  2. Berliner Schule wollte Nicht-Muslime zum Ramada-Fastenbrechen verpflichten
  3. Vatikan bekräftigt zum Ramadan Gemeinsamkeiten mit Muslimen
  4. Erstmals in Berlin: Bezirksrathaus erhält Ramadan-Beleuchtung
  5. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  6. Progressive Imamin Ateş: Österreich ist ein ‚Hotspot für Islamisten‘ geworden
  7. Muhammad erstmals beliebtester Vorname in England und Wales
  8. ‚Mädelsabend in der Moschee‘: Seminarreihe für Mädchen und Frauen ab 13 zur Vorbereitung auf die Ehe
  9. Ideologie des politischen Islam ist zum Mainstream des Islam geworden
  10. Wiener Schuldirektor: ‚Mädchen tragen aus Angst Kopftuch’






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  4. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  5. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  6. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  7. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  8. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  9. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  10. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  11. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  12. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  13. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  14. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
  15. Brot, das verbindet – Der Leib Christi als Ursprung der Gemeinschaft

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz