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Meinungs-Unfreiheit und fehlende Debattenkultur

13. April 2017 in Interview, 19 Lesermeinungen
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Evolutionsforscher und Physiologe Prof. Ulrich Kutschera im KATH.NET-Interview: „Eine Meinungsfreiheit, wie sie im Grundgesetz verankert ist, kann ich derzeit in Deutschland kaum mehr erkennen.“ Von Petra Lorleberg


Kassel (kath.net/pl) Vor einem Jahr (April 2016) wurde ein angekündigter öffentlicher Vortrag des in Kassel und Stanford (USA) tätigen Evolutionsbiologen Professor Dr. Ulrich Kutschera von der Frauenbeauftragten der Universität Marburg verhindert. Die geplante Präsentation zum Thema „Evolutionstheorien heute“ musste storniert werden, da der streitbare Biologe damals in seinem Fachbuch, „Das Gender-Paradoxon (2016)“ die Geschlechterstudien als universitäre Pseudowissenschaft gekennzeichnet hat. KATH.NET befragte jetzt den Evolutionsforscher zu den Themengebieten „Meinungsfreiheit und deutsche Debattenkultur“ mit Bezug zur Flüchtlingskrise und Gender-Ideologie.

kath.net: Herr Prof. Kutschera, liegt die Diskussionskultur bei uns im Argen?

Prof. Kutschera: Das ist leider der Fall. Offene, faire Diskussionen, wie sie z. B. in den USA üblich sind, gibt es in Deutschland selten. Wir leben hier in einer kleinkarierten Neid-Gesellschaft, in der unabhängige Freidenker mit eigenen Ansichten und konstruktiven Ideen unerwünscht sind. Angepasste, unterwürfige Mitläufer ohne eigenes Profil werden hofiert und vom Staat bedient. Kreative Naturwissenschaftler (insbesondere Biologen) haben keine politische Lobby und sind, als Fachkräfte, auf dem Arbeitsmarkt kaum vermittelbar.

kath.net: Beispiel Diskussionskultur um Gender: Sie wurden letztes Jahr von einem Vortrag an der Uni Marburg ausgeladen. Warum wehrten sich Ihre Gegner/innen nicht einfach mit wissenschaftlich fundierten Gegenpositionen und brachten diese an die Öffentlichkeit? Gibt es eigentlich noch Meinungsfreiheit für Gender-Kritiker?

Kutschera: Ich hielt mich im März 2016 in Stanford/Kalifornien auf und habe das Ausladungs-Prozedere nur Online mitverfolgen können. Nachdem mir der Organisator der Studium Generale-Vortragsreihe „Evolution“ mitgeteilt hatte, dass studentische Protestaktionen zu meinem Termin geplant seien, sagte ich ab, da ich es nicht nötig habe, mich von naturwissenschaftlich unterbelichteten Ideologen beleidigen zu lassen. Kurz darauf kam dann die offizielle Ausladung über das Frauenbeauftragten-Präsidium der Uni Marburg – mein Vortrag hatte aber nichts mit dem Gender-Thema zu tun. In der Oberhessischen Presse sind zahlreiche Artikel zu dieser erbärmlichen Posse erschienen.

In meinem „Gender-Buch“ habe ich wissenschaftlich begründet, warum die Thesen der sozialkundlich argumentierenden „Gender-Forscher/innen“ unsinnig sind (siehe das Interview vom 15. Dez. 2016 auf kath.net).

Da die Vertreter dieser „Frau-gleich-Mann-Irrlehre“ keine Gegenargumente vorweisen können, werde ich als Frauenfeind und rechtsradikaler Unmensch diskreditiert, was unsinnig ist (siehe meine Würdigung der Künstlerin und Biologin Maria Sibylla Merian).


Eine Meinungsfreiheit, wie sie im Grundgesetz verankert ist, kann ich derzeit in Deutschland kaum mehr erkennen.

kath.net: Weiteres Beispiel: Haben Sie den Eindruck, dass hierzulande eine offene Meinungsäußerung zur Flüchtlingskrise möglich und erwünscht ist?

Kutschera: Nein – wer nüchterne Fakten benennt, z. B. die Tatsache, dass mindestens 90 % aller Zuwanderer junge Männer aus arabisch/afrikanischen Ländern sind (s. Internet-Bilder), wird in eine „rechtsradikale Ecke“ gestellt. Nach der „Gender-Dogmatik“ sind die Geschlechter soziale Konstrukte, und die Erkenntnisse der Evolutionsforschung werden ignoriert. Im Gender-Germany soll es somit kaum evolutionär verankerte Unterschiede zwischen Männern und Frauen geben, d. h. man spricht geschlechtsneutral von den „Geflüchteten“ bzw. „Zuwanderern“.

Die Fragen, wer die zurückgelassenen Frauen und Kinder vor Not und Elend schützt, nachdem die gesunden Jungmänner davongelaufen sind, darf nicht gestellt werden.

Weiterhin ist die Tatsache, dass sich nur Frauen fortpflanzen können und Männer, reproduktionsbiologisch betrachtet, lediglich für die Schaffung von Variabilität zuständig sind, unter den deutschen Politikern (oft kinderlos) wenig bekannt.

kath.net: Hat daran auch die mediale Berichterstattung einen Anteil, von den öffentlich-rechtlichen Medien bis zu den selbständigen Zeitungen?

Kutschera: Leider sind inzwischen nahezu alle deutschen Leitmedien ideologisch gleichgeschaltet, d. h. es wird dem deutschen Steuerzahler-Michel eine realitätsfremde Traumwelt vorgegaukelt.

Die wirklichen Probleme, die sich bei einem Männer-Überschuss von jungen, paarungsbereiten, zum Gebären unfähigen Variationen-Generatoren in jeder Population ergeben (Destabilisierung bis zu Kollaps), werden unter den Tisch gekehrt.

Eine Frauen-Quote, wie sie im Rahmen der Gender-Ideologie überall gefordert wird, hat es im Zusammenhang mit der Massen-Einwanderung 2015/16 nicht gegeben. Ein Männerüberschuss, bezogen auf die entsprechende Alters-Kohorte, geht immer primär zu Lasten der Frauen und erhöht die Konkurrenz unter den testosterongesteuerten Herren.

Bei der Aufnahme von Zuwanderern wäre eine verbindliche Mann = Frau-Anzahl angemessen gewesen (einschließlich der Kinder).

kath.net: Selbst eine Alice Schwarzer, alter Haudegen des Feminismus, muss sich Vorwürfe anhören, wenn sie z. B. vor der patriarchalen Kultur warnt, die sie im Umfeld vieler Flüchtlinge bemerkt. Sollen wir ernsthaft befürchten, dass Frau Schwarzer inzwischen zur Rechtspopulistin mutierte?

Kutschera: Populus heißt auf lateinisch „das Volk, das einen Staat bildet“. Populisten sind somit Personen, die sich um die Sorgen und Ängste der Allgemeinbevölkerung kümmern. Mit den Begriffen „rechts“ und „links“ scheinen unsere Gender-sensiblen Politiker und Sozial-Utopisten Orientierungsprobleme zu haben. So ist es einem Selbst-Denker (m/w) schwer vermittelbar, warum „linke Systeme“, wie z. B. der Kommunismus in der ehemaligen Sowjetunion oder noch heute in China, mindestens ebenso viele Untaten und Morde verübt haben, wie die „rechten Nazi-Verbrecher“ im Deutschland der 1930/40er Jahre. Die politisch korrekte Vorstellung von „linken Gut-Menschen“ und „moralisch verwerflichen Anhängern rechts-konservativer Konzepte“ ist eine hohle Phrase.

kath.net: Es gibt Leute, die behaupten: Gute Zeitungskommentare zur politischen Situation in Deutschland könne man inzwischen eher in einigen Schweizer Journalen lesen als in den deutschen Zeitungen. Was halten Sie davon?

Kutschera: Das ist korrekt. Ich orientiere mich fast ausschließlich über US-News. Dort finden Sie z. B. nach Terroranschlägen sofort die korrekten Täterbeschreibungen und den Verlauf der Untat.

Schweizer Journale, wie z. B. die Basler Zeitung, kann ich wärmstens empfehlen. Dort sind z. B. regelmäßig exzellente Beiträge des aus Syrien stammenden Göttinger Politikwissenschaftlers Prof. Bassam Tibi (Siehe Wikipedia: Bassam Tibi) nachlesbar (z. B. Basler Zeitung: „Die Feinde Europas“). Herr Tibi ist ein Insider und ich wundere mich seit langem darüber, dass er nicht die Bundesregierung in Zuwanderungsfragen berät.

Expertenwissen scheint nicht gefragt zu sein – weder von kompetenten Politologen, und schon gar nicht von Biowissenschaftlern, die über die Natur des Menschen Bescheid wissen.

kath.net: Sie arbeiten regelmäßig in den USA. Unterscheidet sich die öffentliche und wissenschaftliche Diskussionskultur von der in Deutschland?

Kutschera: In den Vereinigten Staaten gibt es eine echte, offen-demokratische „Debating Culture“, die hierzulande weitgehend fehlt.

Schauen Sie sich z. B. die Sendung („Tucker Carlson Tonight“ an, die auch im Internet verfügbar ist. Herr Carlson, der aus San Francisco/Kalifornien stammt, war nach seinem Studium zunächst bei CNN und dann bei MSNBC tätig. Das sind zwei Demokraten-Propagandasender der USA, nahezu komplett darauf vernagelt, den amtierenden Präsidenten D. J. Trump zu diskreditieren. Herr Carlson ist nach dieser Berufserfahrung im November 2016 zum konservativen Sender FOX-News gewechselt, um dort die legendäre Frau Megyn Kelly zu ersetzen (s. ihre Trump-Kontroverse im Wahlkampf). In seiner Diskussions-Sendung nimmt sich der liberal-konservative Familienvater Carlson regelmäßig einen US-Gutmenschen vor – es entwickeln sich echte Debatten. Die meisten Gender-vernebelten US-Diskussionspartner kommen gerne zu „Tucker“, da sie wissen, dass der charmante Mann aus S. F. fair ist und seine Gegner ausreden lässt.

Das wäre vergleichbar mit einer ARD-Sendung, bei der ein Journalist die Thesen der „Alternative für Deutschland“ (AfD) ungestört darlegen könnte. Danach würde er, auf Grundlage seiner Ausführungen, mit einem rot-grünen Weltverbesserer respektvoll-ergebnisoffen diskutieren. Im politisch korrekten Gender-Germany, mit seiner „Beleidigte-Leberwurst-Entrüstungskultur“, undenkbar!

kath.net-Buchtipp
Das Gender-Paradoxon
Mann und Frau als evolvierte Menschentypen
Von Ulrich Kutschera
Taschenbuch, 440 Seiten
2016 Lit Verlag
ISBN 978-3-643-13297-0
Preis 25.60 EUR (Österreich)

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Titelblatt - Ulrich Kutschera: Das Gender-Paradoxon. Mann und Frau als evolvierte Menschentypen


Foto Prof. Dr. Ulrich Kutschera (Universität Kassel)


Foto oben: Prof. Kutschera (c) Ulrich Kutschera


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Lesermeinungen

 Joh v Kreuz 13. April 2017 
 

Gott und Wissenschaft 4

Was die Naturgesetze, und damit die Physik insgesamt, anbelangt, so ist prinzipiell jede Aussage über einen Zeitpunkt vor dem Urknall(Theorie!) wissenschaftlich unmöglich und unsinnig. MaW. ist nicht klar, ob „unsere“ Naturgesetze nicht schon vor/ im Urknall angelegt waren.
Was Gott angeht, ist das auch völlig egal, denn als gläubiger Katholik kann man nicht ernsthaft die „Natur“-gesetze als in sich unabhängig von Gott existierend annehmen. Zudem besteht rein quantenphysikalisch immer nur eine Wahrscheinlichkeit für ein Ereignis.

Gesegnete Ostern allen hier und der ganzen Welt!


4
 
 Joh v Kreuz 13. April 2017 
 

Gott und Wissenschaft 3

Aufrichtung und unideologisch gesehen, ergänzen sie sich im Prozeß der menschlichen Erforschung der Wirklichkeit.
Zudem hat zum Glück jeder Mensch einen sehr individuellen existentiellen Zugang zur Wirklichkeit, der nicht hintergehbar ist.

Daraus folgt, daß es va. absoluter Käse ist, Gott als nicht real hinzustellen, das kann weder Hawking noch Kutschera oder sonst jemand aufrichtig rational begründen!!! Gottes Existenz ist rational nicht zu widerlegen. Wenn sie auch in gleicher Weise nicht beweisbar ist, so gibt es aber durchaus gute rationale Gründe, welche für Gottes Existenz sprechen. (z.B. reclam- Buch von Holm Tetens,...)

Außerdem ist der menschliche Verstand ein wunderbares Gottesgeschenk, aber der Mensch als Ganzes und die ihn umfassende Wirklichkeit geht weit darüber hinaus!

ME. ist in der kath. Kirche eine einzigartige Vereinigung von Glaubens- und Verstandeswissen, und wird so der umfassenden Wirklichkeit am gerechtesten- zumal im existentiellen Vollzug.


4
 
 Joh v Kreuz 13. April 2017 
 

Gott und Wissenschaft 2

Übertragung oder Anwendung auf Bereiche außerhalb ihrer Selbstbegrenzung ist schlicht unwissenschaftlich und unehrlich. Das Spektrum reicht hier dann von a) einfach nur lächerlich über b) Verwirrung anderer bis zu c) gefährlich und gar d) verbrecherisch.
So ist eine „naturwissenschaftliche“ Erklärung der lebensnotwendigen und -grundlegenden Wirklichkeit der Liebe lächerlich, verwirrend oder gar unmenschlich. Der Sozialdarwinismus, der die entsetzlichen Verbrechen der Nazis und unmenschliche Systeme weltweit mitzeitigte, ist bleibende Mahnung, den Menschen nicht der Alleindeutung von "Naturwissenschaftlern" zu überlassen.

An diesen Beispielen sieht man gut, daß es neben naturwissenschaftlichen (im wirklichen Sinne) „Realitäten“ auch zusätzliche gibt- und somit auch ein anderes Wissen. Beide Wissensarten widersprechen sich keineswegs, sie unterscheiden sich nur in ihrer philosophischen Grundlegung, Erkenntnisweise und -sicherheit, sowie in den Mitteln zur Beschreibung des Erkannten.


4
 
 Joh v Kreuz 13. April 2017 
 

Gott und Wissenschaft

Als Physiker kann ich zum geposteten Zitat von Herrn Kutschera nur sagen, er sollte sich als naturwissenschaftlicher Praktiker und Lehrender mehr mit den philosophischen Hintergründen der modernen Wissenschaften auseinandersetzen. Va. aber soll er nicht so platt gegen den katholischen Glauben, Theologie und Papst Benedikt polemisieren (oder Menschen nur als Populationen betrachten).

Die naturwissenschaftliche Methode fußt auf der Selbstbeschränkung auf rationale Logik und empirisch gewonnene Daten. Erst durch diese Einschränkung ist die moderne Naturwissenschaft überhaupt in der Lage gewesen, so ein detailliertes und breites Wissen zu generieren.
Zudem ist jede naturwissenschaftliche Theorie nur eine mögliche Beschreibung eines rational erfaßbaren Wirklichkeitsbereiches. Außerdem muß per Definition eine Widerlegung möglich sein, d.h. jede Theorie ist. prinzipiell vorläufig- maW. bis sie sich als falsch herausstellt oder in eine bessere Theorie aufgeht.

Fortsetzung folgt.


4
 
 wandersmann 13. April 2017 
 

@Diasporakatholik

Ich habe meine eigene Position zu Naturgesetzen nicht korrekt wiedergegeben.

Tatsächlich glaube ich, dass es gar keine Naturgesetze gibt, ohne dass dieses die Naturwissenschaften in Frage stellen würde. Die können so weitermachen wie bisher.

Gott muss also nicht seine eigenen Gesetze durchbrechen oder so.

Ein nähere Erläuterung würde hier aber zu weit führen.


2
 
 carolus romanus 13. April 2017 

Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht

Und dieses wird gerade massiv bedroht, mitten in der Demokratie. Jetzt wird sogar gegen kath.net und Bischof Laum strafrechtlich Anzeige erstattet. Wegen angeblicher Hetze. Nur weil sie ihre frei Meinung gesagt haben.
Prof.Kutschera hat als Naturwissenschaftler nachprüfbare Erkenntnisse geäußert. "Geisteswissenschaftler" negieren diese Erkenntnisse - der Fall Galilieo Galilei in neuer Form, mittelalterliche Verdummung im 21. Jahrhundert.
Die Freiheit und Wahrheit werden sich nicht aufhalten lassen, siehe DDR.


8
 
 Sefa 13. April 2017 
 

@Diasporakatholik

"So ist es noch nicht einmal notwendig, anzunehmen, Er müsse beim Wirken von Wundern Naturgesetze außer Kraft setzen."

Das sagen die Physiker selber: Die Naturgesetze seien erst NACH dem Urknall entstanden. Weiter: Materie und Antimaterie hätten lange miteinander gerungen, bis erstere schließlich obsiegt hätte. Über Dunkle Materie bzw. Dunkle Energie können sie nur spekulieren; sie wissen, dass da was sein mus, wissen aber nicht, was. Für Christen ist das alles keine Überraschung.


6
 
 Sefa 13. April 2017 
 

@Ferber Thomas, @Montfort: Gänsefüßchen beachten!

D.universalis hat evtl. nicht seine eigene Meinung wiedergegeben (und selbst wenn: Wurde im Interview nicht mangelnde Meinungs-Unfreiheit beklagt?), sondern ein langes Zitat angeführt, dass tasächlich von Prof. Kutschera stammt.

Es ist wahr: Ulrich Kutschera ist kein Katholik, sondern „atheistischer Biologe“ (http://kath.net/news/57835). Na und? Auch ein halbblindes Huhn kann mal Recht haben.


5
 
 Diasporakatholik 13. April 2017 
 

@wandersmann

Ich denke, dass wir noch längst nicht alle in der Natur vorhandenen Gesetzmäßigkeiten kennen - im Gegensatz zu Gott, dem Herrn.

So ist es noch nicht einmal notwendig, anzunehmen, Er müsse beim Wirken von Wundern Naturgesetze außer Kraft setzen.

Es kann doch sein, dass sie unter Zuhilfenahme Gott zur Verfügung stehender Möglichkeiten in Einzelfällen quasi von Ihm "überrollt" werden und es dafür an sich plausible Erklärungen gibt, die wir Menschen nur (noch) nicht kennen.

Vieles früher Unerklärliche ist inzwischen ja mit Hilfe naturgesetzlicher Zusammenhänge erklärbar und sogar nachvollziehbar.

Biblische Wunder beweisen eigentlich nur jeweils die totale Überlegenheit des Agierenden zu seiner Zeit- meist unter Anrufung des Beistandes Gottes.

So geschehen sie dann also in Gottes Namen und sollen den Menschen helfen, an Gott und Sein Wirken glauben zu können.


4
 
 Ferber Thomas 13. April 2017 
 

@D.universalis

Sie sagen "Glauben heißt: nicht Wissen...". Dies mag Ihre Definition von Glauben sein.
Probieren Sie doch mal eine andere Definition, z.B. "Glauben heißt sich auf Gott einlassen, mit dem Herzen sehen und erkennen".
Sie reden von "verzweifelten Gläubigen". Wie kommen Sie auf die Idee, dass Gläubige verzweifelt sind? Das Gegenteil ist der Fall.
Warum müssen Ungläubige immer die Gläubigen bekämpfen? Aus Neid? Aus Angst? Ungläubige versuchen zu beweisen, dass es keinen Gott gibt - warum? Haben Ungläubige nichts besseres zu tun? Warum verschwenden Ungläubige so viel Zeit damit Gott abzustreiten und Beweise zu suchen die die Existenz von Gott widerlegen sollen?


14
 
 wandersmann 13. April 2017 
 

Andererseits scheint er aber von der Religion implizit zu fordern, dass sie doch naturwissenschaftlichen Standards genügen sollen. Das passt aber nicht zur Religion. Wer so denkt, hat von Religion nichts verstanden oder nur so viel, wie eben ein Atheist von Religion verstehen kann.

"Religiöser Glaube basiert auf übernatürlichen Wundern, Mythen und Offenbarungen" ... Nein, das würde ich nicht sagen. Vielleicht basiert ein religiöses Weltbild darauf. Aber ein religiöses Weltbild ist nicht schon Religion.

Religiös ist derjenige bzw. glauben tut derjenige, welcher eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus hat, selbst wenn sein religiöses Weltbild naiv bleiben sollte. Ein Weltbild kann uns nicht retten, Jesus aber schon.
Die Gemeinsamkeit von Christen besteht nicht so sehr auf Weltbildebene, sondern in der Beziehung zu Christus, nämlich dass wir Glieder des mystischen Leibes sind.

Je mehr du Gott erkennst, je mehr wirst du bekennen, Daß du je weniger Ihn, was er ist, kannst nennen.


4
 
 wandersmann 13. April 2017 
 

@D.universalis

Das Zitat stammt natürlich von Prof. Ulrich Kutschera. Er ist sicher kein Katholik, aber offenbar immerhin ein Verfechter der Meinungsfreiheit. Das macht ihn mir sympathisch.

Es ist aber nicht unvernünftig religiös zu sein. Warum beispielsweise soll das Sonnenwunder von Fatima, welches doch ca. 70.000 Menschen beobachtet haben der Vernunft widersprechen? Wenn Gott der Schöpfer der Naturgesetze ist, dann kann er sich auch nach Belieben außer Kraft setzen. Daran finde ich nichts Unvernünftiges.

Auch in der Quantenmechanik gibt es Wirkungen ohne reale Ursache. Ist die QUM deshalb unvernünftig?

Wenn man die Welt und das Weltgeschehen durch die Annahme von Wirkungen ohne reale Ursache besser erklären kann, warum soll man das dann nicht tun? Das ist nicht unvernünftig.

Im Grunde legt Kutschera nur dar (m. E. haben andere das aber schon besser gemacht), dass Religion keine Wissenschaft ist. Nun, dass wissen wir auch ohne ihn.


9
 
 Montfort 13. April 2017 

@D.universalis - Und wiedermal eine verwirrende "Troll"-Meldung, ...

... die so gar nichts mit lebendigem Glauben und vernünftiger Theologie und Philosophie zu tun hat!

Wenn Sie schon Verwirrung stiften wollen, dann dürfen Sie das nicht mit so wirren Zitaten tun.

Meinen Sie denn, Sie könnten mit ihrem angeblich "kausalen, logischen Denken" die Welt, ihre Entstehung und ihr Ziel auch nur ansatzweise "begreifen", verstehen oder erklären? Na dann, viel Glück.

Ich feiere lieber das Osterereignis, in dem Gott, der Vater und Ursprung der ganzen Schöpfung durch Jesus Christus in der Kraft des Heiligen Geistes die Welt mit sich versöhnt hat und die Erlösung aus Sünde, Leid und Tod jedem schenkt, der sie annehmen will.


13
 
 Herbert Klupp 13. April 2017 
 

Ein empfehlenswerter Artikel

Prof Kutschera hat recht und trifft mit vielen Bemerkungen ins Schwarze. Die Meinungsfreiheit ist bei uns wirklich in Gefahr. Was mich dabei "fuchst" (ärgert) ist die biedermännische Präsentation in ARD und ZDF - als ob diese Freiheit doch gegeben sei. Sie vertreten diesen Anspruch ganz explizit. Aber es ist verlogen bis ins Mark. Weil gewisse "andere Meinungen" einfach nicht mehr (positiv) vorkommen dürfen. Und das bei der immensen bildergestützten Medienmacht von ARD und ZDF !


20
 
 Vermeer 13. April 2017 

Meinungseinebnung

Schlimm ist zudem, dass viele Kirchenvertreter und Bedienstete ebenso in das politisch korrekte Medienhorn stoßen und dabei verkennen, wie Sie Ihre Macht missbrauchen. Hier wird also zusätzlich noch subtiler Meinung eingeebnet, da ein moralischer Druck aufgebaut wird.


18
 
 Chris2 13. April 2017 
 

Hut ab

Besonders gefallen hat mir der Abschnitt "Weiterhin ist die Tatsache [...]". Tja, Gender hin er her: Die hunderttausenden jungen Männer werden unser Demographieproblem "systembedingt" nicht lösen können, nur die Zahlen etwas aufhübschen. Leider mancher davon auch die Kriminalstatistik, aber dank Pressekodex und Zensurschere im Kopf erfahren wir ja nur einen kleinen Teil davon. Würde uns auch nur beunruhigen...


16
 
 Xaverflo 13. April 2017 
 

Alle Achtung

Da lässt Herr Kutschera richtig Dampf ab - verständlicherweise. Gerade als Hochschullehrer ist man heute in einer sehr schweren Position, wenn es um Meinungsfreiheit und die Freiheit von Forschung und Lehre geht. Wieviel man riskiert zeigt das Beispiel von Stéphane Mercier, der jüngst seine Anstellung verlor.


20
 
 D.universalis 13. April 2017 
 

Wunderlich

@sttn, was halten Sie von dieser Aussage:
"Religiöser Glaube basiert auf übernatürlichen Wundern, Mythen und Offenbarungen, die der Vernunft widersprechen und irrational sind. Die Behauptung des Papstes, diese Glaubensinhalte wären vernünftig, ist schlichtweg eine verantwortungslose Irreführung seiner Schäfchen, die mit dieser dogmatischen Hirnwäsche beruhigt werden sollen, nach dem Motto: Biblische Märchen von der Schöpfung, dem auferstandenen Jesus usw. sind logisch-rationale Ereignisse und daher mit dem Verstand begreifbar. Das ist falsch – biblische Wundergeschichten widersprechen dem kausalen, logischen Denken, da in dieser mystischen Fantasy-Welt Wirkungen ohne reale Ursachen vorausgesetzt werden. Glauben heißt: nicht Wissen, und archaische Märchen sollten in den Kirchen bleiben, wo sie als Lebenshilfe für verzweifelte Gläubige durchaus ihre Berechtigung haben."


1
 
 sttn 13. April 2017 
 

Wir leben in einer postfaktischen Zeit

mit postfaktischen Wissenschaften wie die Genderwissenschaften.


15
 

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