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Ungläubige gelten als moralisch verkommen und gefährlich8. August 2017 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Studie stellt fest: Sogar Menschen, die selbst an keinen Gott glauben, trauen anderen Gottlosen eher schlimme Dinge zu.
Wien (kath.net) Sogar Menschen, die selbst an keinen Gott glauben, trauen anderen Gottlosen eher schlimme Dinge zu. Dies zeigt eine aktuelle Studie wie der ORF berichtet. Die Studie Global evidence of extrem intuitive moral prejudice against atheists rund um den Forscher um Will M. Gervais von der University of Kentucky hat mehr als 3.000 Menschen aus 13 Nationen dieselben Fragen gestellt. Die Teilnehmer stammten aus recht säkularen Gesellschaften wie etwa Finnland, aber auch sehr religiöse Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate waren dabei. Insgesamt wollten die Forscher ein möglichst diverses Sample zusammenzustellen. Dabei wurde den Befragten eine Geschichte vorgelegt, die von einem Mann handelt, der schon als Kind Tiere gequält hat. Als Erwachsener wurde er immer gewalttätiger. Das Ganze endet mit der Ermordung von fünf Obdachlosen. Die Teilnehmer der Studie wurde dann die Frage gestellt, ob der Täter (A) ein Lehrer ist oder (B) ein Lehrer, der gläubig ist (bzw. nicht an Gott glaubt). Die Tendenz der Experiments war eindeutig. Sowohl in religiösen als auch in säkularen Gesellschaften wählten die Teilnehmer ungefährt doppelt so häuftig die Option (B), wenn dies den Zusatz enthielt, dass es sich um einen Atheisten handelt. Auch die nach eigenen Ungläubigen haben die gleiche Präferenz gezeigt. Auch bei anderen Versuchen fiel das Ergebnis immer zu Ungunsten der Atheisten aus. Der ORF stellt dazu fest: "Anscheinend gelten Ungläubige weltweit tendenziell als moralisch verkommen und gefährlich. Wie die Forscher vermuten, hat die Religion trotz der Säkularisierung tiefe Spuren in unserem moralischen Empfinden hinterlassen."
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Lesermeinungen | Descartes 8. August 2017 | | | Atheismus ist als Kategorie viel zu undifferenziert. Daher weitgehende Zustimmung @Chris2.
Die Frage, wenn man nach ethischen Gesichtspunkten fragt, ist nicht die Dichotomie Theismus versus Atheismus, sondern Ideologie versus Nicht-Ideologie. Denn es ist leicht zu belegen, dass Gottesglauben auch leicht (als Ideologie) missbraucht werden kann und wurde, um die schlimmsten Dinge zu tun und zu rechtfertigen und sich dann noch im göttlichen Recht zu wähnen.
Daher Widerspruch, @sartone. Denn der Begriff "Gott" kann beliebig gefüllt werden, und das geschah auch im jüdisch-christlichen Glauben und dem davon abgeleiteten Islam. Kann Gott geleugnet werden, während man sich auf ihn beruft in der Art "Gott will es"? Wer entscheidet, was der richtige Gott ist? | 2
| | | christine.mm 8. August 2017 | | | Irgend etwas stört mich ...??? Wenn ein Kind bewußt Lust am Quälen hat, dann ist das wahrscheinlich ein Abbild der Erwachsenen, die gerne einen Schwachen quälen.
Es gibt bei Kindern aber auch so etwas wie forschenden Spieltrieb. Diesen Kindern muß man sagen, daß das Tier Schmerzen leidet. Und jedes Kind hat Erfahrung mit Erschrecken und oSchmerzen . Wenn im Kindesalter Gott als Übermächtige Bedrohungsinstanz vermittelt wird, wird sich später sicher keine gelungene Gottesbeziehung entwickeln können. Und wenn heimlich verübte Untaten von diesem "Gott" nicht sofort bestraft werden, wie wir das tun, ist dieser "Gott" auch noch unglaubwürdig geworden.
Weiters hängt das von der Religion ab. Schließlich gab es in vielen Religionen auch Menschenopfer.
Ich würde aber schon denken, daß Mord und Selbstmord, je nach Charakter, ob stark oder schwach, als Ausdruck von Justiz bzw.Verzweiflung eine Hoffnungslosigkeit aufzeigen je Gerechtigkeit zu erleben.In langen Kriegszeiten, Verwüstung und Gewaltausbrüchen hat es Gott schwer. | 5
| | | 8. August 2017 | | |
Ohne Gott sind "Werte" nicht mehr legitim. Wenn ich Gott aufgebe, gebe ich auch die christlichen Tugenden auf. Der Kommunismus in der UdSSR hat das eindrucksvoll gezeigt (und auch Hitler hätte alle Bischöfe einen Kopf kürzer gemacht, hätte er den Krieg gewonnen, nur um dann seine germanische Religion einzuführen).
Die Religion ist nach dem heiligen Thomas die höchste Tugend, die uns erst Zugang verschafft zu allen anderen Tugenden, und uns zeigt, wie wir gottgefällig leben können. Selbst das natürliche Gesetz (z. B. Zehn Gebote) kennt eine Gottheit. Das I. Vaticanum sagt ja auch, dass die Vernunft ganz sicher Gott erkennen kann. Wo Gott aber geleugnet wird, gilt weder das natürliche Gesetz noch das Gesetz der Gnade. Wie soll ich denn gegen Abtreibung argumentieren, wenn ich auf die Gottesebenbildlichkeit als Argument verzichten muss? Nietzsche vertrat ja sogar einen Sozialdarwinismus mit seinem "Übermenschen". | 5
| | | Chris2 8. August 2017 | | | Viel undifferenziert Zum Einen ist es sicher richtig, dass jemand, der an eine allmächtige und richtende letzte Instanz über sich glaubt, eher vor Straftaten zurückschreckt, als jemand, der nur Nutzen und Risiken abwägen muss. Andererseits halten sich in einer funktionierenden Gesellschaft natürlich auch die meisten (echten) Atheisten an Recht und Gesetz oder denken von Haus aus 'moralisch'. Das Problem sind diejenigen, die die Ratio durch Ideologien ersetzen (Multikulti, Gender) und die, die einem pervertierten und gewalttätigen Gottesbild huldigen (fast immer Islamisten). Die größte Gefahr für unsere Gesellschaft ist jedenfalls nicht ein buchstäblich "vernünftiger" Atheismus (wofür z.B. Helmut Schmidt stand), sondern die buchstäblich fatale Kombination der hochaktuellen Ideologien Multikulti und Islamismus. Die Folgen sind trotz Pressekodex schon jetzt sichtbar, langfristig werden sie verheerend sein... | 9
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