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| ![]() Die Homo-Ehe und der Grenzverlust12. Dezember 2017 in Kommentar, 10 Lesermeinungen Gibt es keine Grenzen mehr, präsentiert sich ein völlig anderes Bild in Bezug auf menschliches Handeln: es wird konturlos, verliert den Bezug zur Ordnung und zur Herausforderung - Diakrisis am Dienstag von Gudrun Trausmuth Wien (kath.net) Wir haben es mal wieder geschafft, die Grenze ist gefallen, der geistige und gesellschaftspolitische Anschluss ist vollzogen: der große Bruder Deutschland hat vor wenigen Monaten in einer Merkelschen Hoppala- oder Hauruck-Aktion die Ehe für alle (http://www.kath.net/news/60114) parlamentarisch legitimiert - und der Jüngling Österreich (©Grillparzer) springt wenige Monate später wie ein Lemming nach, katapultiert durch ein verfassungsrichterliches Erkenntnis! Bisher war der Ehebegriff in Österreich exklusiv der auf Dauer und Nachkommen ausgerichteten Gemeinschaft von Mann und Frau vorbehalten. Für die völlig anders geartete Verbindung zweier Menschen des gleichen Geschlechts, ohne Möglichkeit auf natürlichem Wege Kinder zu bekommen, gab es die Möglichkeit der Verpartnerung; mit der nachgereichten Adoptionsmöglichkeit seit 2016, eine ohnehin schon sehr weitgehende rechtliche Option ohne dies hier ethisch oder in Bezug auf das Kindswohl einzuordnen. Der künftige Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte übrigens im Wahlkampf auf die Frage nach der Homo-Ehe gemeint, dies stehe nicht im Programm seiner Partei darf spekuliert werden, ob auch diese politische Perspektive den jüngsten Lauf der Dinge mit beeinflusst hat? Ja, die Grenzen fallen, eine ganz typische Bewegung für unsere Zeit: Das fängt bei den Staatsgrenzen an, die ihre Bedeutung verlieren, wenn sie in Welcome-Kultur-Verordnung systematisch ignoriert und durch eine andauernde (nur medial schwächer gewordene) Zuwanderungswelle gleichsam abgetragen werden. Genauso aber fallen die Grenzen auch im geistigen Bereich. Und doch sind Grenzen unumgänglich notwendig: Est modus in rebus, sunt certi denique fines, quos ultra citraque nequit consistere rectum. Das Wort des Horaz vom Maß in allen Dingen, und dass es schließlich feste Grenzen gäbe, jenseits derer nichts Rechtes bestehen könne, ist Sprichwort geworden: - Sunt certi denique fines. Finis die Grenze, das Ende, war immer schon faszinierend. Das Cap Finisterre im Nordwesten Spaniens zeugt von Zeiten, wo man noch ein räumliches Ende der Welt annahm, ob konkret oder bildlich. Dieses Ende war unheimlich, geheimnisvoll, sagenumwittert und anziehend zugleich, und in diesem Sinne ein Punkt, in dem Wünsche, Sehnsüchte und Ängste zusammenschossen. Eine Grenze, ein fixer Punkt, präsentiert sich ja nicht als demotivierend, sondern kann im Gegenteil tonisierend wirken; das Unverrückbare verleiht eine andere Kraft als das Verrückte, könnte man auch sagen . Und, einen gegebenen Weg usque ad finem, bis zum Ende, bis ans Ziel, zu gehen, in aller Konsequenz, über alle Berge und durch alle Täler - gibt es Leidenschaftlicheres, Anspruchsvolleres und Aufregenderes? Grenzen ziehen, Abgrenzung, um einem Inhalt Kontur zu geben, das geschieht mit Definitionen, die schon im Wort die fines, die Grenzen, haben. Definitionen sind im Dschungel der Wirklichkeit ein sprachlich-erkenntnistheoretisches Überlebensmittel, bei dem die Sprache ihre ganze Macht und Schärfe zeigen kann: ihre Fähigkeit, die Wirklichkeit zu durchdringen, zu klären, denk- und lebbar zu machen. Grenzen orientieren, richten aus, sind so etwas wie Wegweiser, etwas Festes, Widerständiges, an dem man sich reiben kann und entwickeln soll. Solange es Grenzen gibt, ist auch die Grenzüberschreitung möglich, eine zufällige oder entschiedene Überschreitung des zugewiesenen Raumes, des Erlaubten, aus einer freien Entscheidung des Menschen heraus, in Anspruchnahme des freien Willens. Gibt es keine echten Definitionen, keine fines, Grenzen, mehr, präsentiert sich ein völlig anderes Bild in Bezug auf menschliches Handeln: es wird konturlos, verliert den Bezug zur Ordnung und zur Herausforderung. Unvergleichlich der Schmerz und die Süße von Scheitern, Umkehr und Neubeginn; kraftvoll und erschütternd sind Biographien, das sich wesentlich als Ringen mit Grenzen zwischen Überschreitung und Annahme präsentieren. Wenn aber sowieso alles grenzenlos möglich ist, wo bleibt dann die Spannung, die Leidenschaft? Wird das Leben nicht blutleer und fad, wenn alles geht, wenn jedes Ausweichen und Umgehen möglich wird, wenn der torkelnden Bewegung nichts entgegensteht, ihr nichts Halt gibt oder einen Widerstand bietet, der sie dem Ziel entgegenführen könnte? Das großflächig eingeläutete Ende der Wesensdefinition ist eine Tiefenströmung, die die Wirklichkeit machtvoll unterspült: Es wird nicht mehr gefragt, wie die Wirklichkeit (Verbindung von Mann und Frau) ist und wie sie sich von einer anderen Wirklichkeit (Verbindung von Mann und Mann oder Frau und Frau) unterscheidet. Vielmehr wird unter Ignoranz jeglicher grundlegender Unterschiedlichkeit eine sprachliche Gleichsetzung des Differenten vollzogen genau das passiert mit der Öffnung der Ehe für andere Konstellationen als Mann und Frau. Eine Nominaldefinition, eine rein begrifflich verfahrende Bestimmung, ist im Wortsinn keine De-finition mehr, es fehlt der Wirklichkeits- und Wahrheitsbezug. Die rein sprachliche Festlegung ist realiter eine Revolution: denn durch eine sprachliche Vorgabe, die semantische Dehnung des Begriffs der Ehe, die mit rechtlichen Implikationen einhergeht, wird ja erst eine Wirklichkeit gesetzt. - Mit weitreichenden Folgen vermutlich: nach der Ermöglichung der Homo-Ehe ab 2019 wird zeitnahe das Levelling Up kommen vgl. http://www.kath.net/news/50641, und dann weitere Schritte, wie möglicherweise die Legalisierung der Leihmutterschaft
Anhang 1): Die ganze Thematik könnte man auch unter dem Aspekt der Nachstellung betrachten. Homo-Ehe als Imitation einer einzigartigen Beziehung von Mann und Frau, nur unfruchtbar. Aber schließlich soll nicht nur Ehe nachgestellt werden, sondern Familie, also: Leihmütter her! Die neue Art der Ausbeutung der sozial schwachen Frau ist längst salonfähig, denn um jeden Preis (!) gehört zur nachgestellten Familie das Kind. Anhang 2) Das Ganze unter dem Aspekt der Sehnsucht und unter jenem der Finalität des Menschen zu betrachten, ist wohl sowieso verboten, denn da könnten Gedanken wie folgende aufkommen: Menschen mit gleichgeschlechtlicher Neigung haben die gleiche Sehnsucht wie heterosexuelle Menschen. Gut, wie also deutet man das, politisch und individuell? Erfüllung der Sehnsucht durch Nachstellung (vgl. oben)? Oder gibt es auch andere Wege, herausfordernde Wege des Verzichts, der Freundschaft, eines neuen Zu-Sich-Kommens in seiner sexuellen Identität? Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | ![]() Mehr zuDiakrisis
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