Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  2. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  3. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  4. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  5. "Die Macht der Dummheit"
  6. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  7. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  8. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  9. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  10. ‚Trump hat eine realistische Chance als großer Held aus der Geschichte herauszugehen‘
  11. Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologien
  12. Bischof von Gurk: Pfarren geistlich vertiefen, aber nicht strukturell zerstören!
  13. Wird der Menschensohn den Glauben finden? Der Glaube, der bleibt. Die neuen Heiligen der Hoffnung
  14. Ruhelos in der Welt, doch ruhig in Christus
  15. Papst Leo XIV. empfängt am 23. Oktober den britischen König Charles III.

Die Kirche der Narren?

6. Februar 2018 in Kommentar, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Sorgen macht mir, dass man in dieser Zeit, in der sowieso schon so viel Chaos und Verwirrung in Politik und Gesellschaft herrscht, durch die Kirche der Narren manche spirituellen Sucher zusätzlich verschaukelt - Diakrisis von Stefan Meetschen


Linz (kath.net)
Es ist Karnevalszeit. Auch in der Kirche. Ein „geistliches Dreigestirn“ tingelt in diesen Tagen am Niederrhein von Narrentreffen zu Narrentreffen und sorgt dazu laut KNA aufgrund seiner interkonfessionellen Besetzung auch noch für „Ökumene Alaaf“. Auch andere Priester und Prediger sind sich nicht zu schade, um „in die Bütt“ zu steigen und sich dort zum Narren zu machen. Die Botschaft Jesu haben sie dabei mehr oder weniger im Gepäck, vor allem aber Spaß und gute Laune – man möchte doch Mensch sein, als Mensch wahrgenommen werden und den Menschen nahe sein. Wie man es heute so schön, oft und mittlerweile, wie ich finde, ziemlich abgedroschen sagt.

Mir hat es deshalb gefallen, dass der Kommunikationswissenschaftler Michael Schaffrath im Interview mit der einzigen katholischen Wochenzeitung im deutschsprachigen Raum, der „Tagespost“, Kritik an diesem „Treiben“ geäußert hat. „Die Hüter des Glaubens karamellisieren hier ihre eigene Glaubwürdigkeit“, meinte er, und wehrt sich dagegen, derartige Narrenaktionen als Teil der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit zu verbuchen. Geistliche sollten aus seiner Sicht „ihre Dienste dem Gottesvolk anbieten, aber sich nicht auf populistische Art beim Gottesvolk anbiedern“. Schaffrath erinnert ferner an Kranke, Sterbende und Trauernde, die es in dieser Zeit natürlich auch gibt und die von der Kirchen nicht vernachlässigt werden dürfen. Der soziale Dienst, so könnte man sagen, darf durch die fünfte Jahreszeit nicht verdrängt werden.


Sorgen macht mir bei allem Karnevalsverständnis, das ich als Rheinländer praktisch in den Genen habe, aber auch, dass man in dieser Zeit, in der sowieso schon so viel Chaos und Verwirrung in Politik und Gesellschaft herrscht, durch die Kirche der Narren manche spirituellen Sucher zusätzlich verschaukelt. Wenn auch mit bester Intention, was ja häufig der Idealweg zum Eigentor ist. So groß scheint das anthropozentrische Bedürfnis mittlerweile zu sein, dass man ganz zu vergessen scheint, dass die so oft zitierten „Menschen“ vielleicht eine schlichte Sehnsucht haben könnten nach einer Institution, von und in der sie eben nicht bespaßt werden. Die eine echte Alternativ- und Gegenwelt anbietet zum profanen Gute Laune- und Ich bin gut drauf-Wahnsinn, der uns von morgens bis abends im Internet, in den Medien oder im Supermarkt umgibt – eine Institution, eine Gemeinschaft, die frei nach Mircea Eliade und Rudolf Otto das Heilige, das Sakrale pflegt. Stiller und andächtiger als es die Events der Spaß-Gesellschaft 4.0 können.

Das setzt aber voraus, dass man die kirchliche Sphäre dementsprechend kultiviert. Dass man die eigenen Riten und Bilder ernst nimmt, die Gesetze und Gebote, Symbole und Sakramente. Dass man die katholische Tradition pflegt. Wenn man das nicht tut, darf man sich natürlich nicht wundern, wenn „die Menschen“ da draußen die Kirche und ihre Frömmigkeitskultur auch nicht mehr ernst nehmen. Oder sie überhaupt richtig kennen.

Bei kath.net las ich neulich von einem Bonner Karnevalsverein, der in diesem Jahr mit einem Karnevals-Orden aufwartet, der eine Monstranz mit einem Bierglas zeigt – und zwar an der Stelle, wo sich sonst eigentlich die Hostie befindet. Toll, dass nicht nur von katholischer Seite dagegen protestiert wurde, sondern auch von evangelischer. So stelle ich mir die echte Ökumene vor. Und vielleicht ist dadurch den ahnungslosen Narren sogar zum ersten Mal so richtig klar geworden, wem Katholiken die höchste Ehre erweisen. Und wie sie dies tun.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Diakrisis

  1. Moderne Gnosis
  2. Polens Kirche und ein Geheimtipp
  3. Kann denn Lachen Sünde sein?
  4. Maskenzeit
  5. Sternenlicht aus Bethlehem: eine Sehnsucht für 2018
  6. Das Christentum kennt keine Speiseverbote
  7. Die Kraft des Wortes
  8. Der Islam stellt eine Bedrohung für unseren freiheitlichen Staat dar
  9. Die „Homo-Ehe“ und der Grenzverlust
  10. Katholische Heimatlosigkeit?






Top-15

meist-gelesen

  1. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  2. "Die Macht der Dummheit"
  3. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  4. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  5. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  6. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  7. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  8. Island-Reise - Sommer 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  9. Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologien
  10. Frankreich: Trappisten übergeben ihre Abtei an die Benediktiner von Barroux
  11. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  12. Bea, versteck ihn nicht, das sind die schönsten Perlen der Welt!
  13. Leo XIV. segnete „Deutschland dankt Maria“-Madonna auf dem Petersplatz
  14. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  15. „Kardinal Marx und Bischof Bätzing werden voraussichtlich in der Trierer Studie berücksichtigt“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz