Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Wer Merz wählt, der bekommt vermutlich Habeck und die Grünen!
  2. Zeitung: Vatikan plant LGBTQ-Wallfahrt im Heiligen Jahr
  3. Ein rauschendes Fest: Kathedrale Notre Dame/Paris hat ihre Pforten wieder geöffnet
  4. "Hirtenwort der Bischöfe zum Lebensrecht des ungeborenen Kindes erforderlich! JETZT!"
  5. Gastkommentar im Jesuitenmagazin America behauptet: ‚Misogynie‘ verantwortlich für Trumps Wahlsieg
  6. „Barmherzige Rache“
  7. „Vieles hat für mich die spirituelle Ausstrahlung einer Sparkasse“
  8. Frei fluktuierende Kirchenbilder der Anderskatholischen
  9. „Selbst liberale Befürworter einer §218 -Reform halten den Gruppenantrag für Fake und für Wahlkampf“
  10. Muhammad erstmals beliebtester Vorname in England und Wales
  11. 'Maria sagte nein…'?
  12. „Wir laden Sie ein, zu den Quellen unseres Glaubensbekenntnisses zurückzukehren…“
  13. Bischof Egan: ‚Großbritannien ist kein christliches Land mehr.‘
  14. Diözese Graz-Seckau entschuldigt sich für randalierenden Priester
  15. 50 Staats-Oberhäupter zur Wiedereröffnung von Notre Dame/Paris erwartet

Sternenlicht aus Bethlehem: eine Sehnsucht für 2018

9. Jänner 2018 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Suchen wir auf unserem Weg immer wieder den Stern von Bethlehem, bitten wir um sein Licht, das das Göttliche Kind beschienen hat. Es möge uns Klarheit, Mut, Freundlichkeit und Wahrheit schenken - Diakrisis am Dienstag - Von Gudrun Trausmuth


Wien (kath.net)
Der Stern von Bethlehem zieht uns gleichsam von der Krippe hinüber ins Neue Jahr, ein Licht, eine Liebe, ein langer Weg … Das wenige Tage zurückliegende, gleichsam noch nachstrahlende Fest der Erscheinung des Herrn, Epiphanie, ist mir in den letzten Jahren nicht zuletzt durch einen literarischen Text nahe gekommen, Edzard Schapers (1908-1984) „Legende vom vierten König“. Schaper hat damit tatsächlich einen neuen Mythos begründet, der sich in unterschiedlichsten Varianten in der literarischen Welt manifestiert und von seinem Begründer weitgehend abgelöst hat.

Schapers „kleiner König aus Russland“ folgt dem Stern, um dem neugeborenen „Herrscher aller Welt“ zu huldigen. Kein unnahbarer, stolzer König, sondern ein einfacher und empathischer König.

Nur einmal erliegt er der Versuchung, vor den drei andere Königen, denen er auf dem Weg einmal begegnet, etwas gelten zu wollen und verschüttet deshalb die mitgebrachten Perlen vor ihnen. Der Weg, den der Stern ihn, der alleine unterwegs ist, führt, ist lang: die anderen Gaben für das göttliche Kind verschenkt der kleine König aus Mitgefühl und Erbarmen an jeweils den, dessen Not ihn anruft.

Der kleine russische König und sein Weg zu Christus sind wie eine Allegorie auf unser Leben: Wir wollen dem Sternenlicht von Bethlehem folgen, und verlieren es doch immer wieder aus dem Blick, in den Tälern, Gebirgen und Wäldern unseres Lebens. Dem kleinen russischen König wird der Weg nach Bethlehem ein Weg nach Golgotha: Dreißig Jahre nach seinem Aufbruch kommt er auf seiner Wanderung – den Stern hat er aus dem Blick verloren - nach Jerusalem. Ein Armer in jeder Hinsicht. Auf einem Hügel, am Rande der Stadt schaut er einem Gekreuzigten in die Augen. Und mit fragloser Sicherheit erkennt der kleine König in dem Gekreuzigten „den Herrscher aller Welten“, den er einst als neugeborenes Kind verehren wollte. Der Blick und die Herzen der beiden Könige – beide gedemütigt, verkannt, geschlagen - begegnen einander in der tiefsten Tiefe ihres Seins. Und der kleine König, der alle seine Gaben verschenkt hat, schenkt dem Herrn sterbend das Letzte und doch Kostbarste, das er zu verschenken hat: sein Herz. In der wunderbaren Geschichte Schapers, die ursprünglich als Binnenerzählung in den Roman „Der vierte König“ (1961) eingelassen war, berühren Kreuz und Krippe einander geheimnisvoll, ein Holz, ein Heil, ein Schmerz, eine Hoffnung.


„Der Stern von Bethlehem ist auch heute noch ein Stern in dunkler Nacht“ sagt Edith Stein so bedeutungsvoll und schön, eines jener Worte der Karmelitin, das heute wieder oft zitiert wird. –Der wie Edith Stein in Breslau geborene und am 5. Juli 2017 über seinem Brevier entschlafene Joachim Kardinal Meisner, war zeitlebens ein Zeuge des Sterns von Bethlehem.

Erinnern wir uns an den von Meisner initiierten Weltjugendtag im August 2005 in Köln, unter dem (weihnachtlichen) Motto „Venimus adorare eum.“ ( „Wir sind gekommen um ihn anzubeten.“ nach Mt 2,2) - Dieses Motto griff ein biblisches Motiv rund um die „Heiligen Drei Könige“ auf, deren Reliquien ja auch im Kölner Dom verehrt werden. Aber schon vor seiner Zeit als Erzbischof in Köln, war Meisner der Stern von Bethlehem Licht auf seinem Weg, Licht der Klarheit und des Mutes. Meisner, der sich nie vom „realen Sozialismus“ der „DDR“ hatte beeindrucken lassen, hatte 1987 – zwei Jahre vor dem Fall der Berliner Mauer, in einer politisch sehr gefährlichen Phase, – in Dresden zu einem DDR weiten Katholikentreffen eingeladen, und 150.000 Menschen waren gekommen.

Und während der rote Stern des Kommunismus noch überall präsent war und stromgestützt beanspruchte, die Geschicke der Welt und der Menschen zu steuern, rief Meisner, mutig und ohne Menschenfurcht den Gläubigen zu: „Wir wollen keinem anderem Stern folgen, als dem Stern von Bethlehem!“

Genau diese Freiheit hatte Meisner, sowohl dem Regime der „DDR“ gegenüber wie auch gegenüber der Mediengerichtsbarkeit, der er später im wiedervereinigten Deutschland immer ausgesetzt war. War es das Licht des Sterns von Bethlehem, das ihn so wenig getrieben, so angstfrei erscheinen ließ? Meisner war immun gegen diesen so verbreiteten Zwang, sich immer gegen „Rechts“ abgrenzen zu müssen und gegen „Links“ umso toleranter zu sein. Meisner sagte, was zu sagen war, ob gelegen oder ungelegen. Das war anziehend – auch für Menschen, die „ganz woanders her“ kamen. So traf sich der Kardinal etwa immer wieder mit Alice Schwarzer, die ihm auch öffentlich Respekt für seinen Mut und Glauben zollte. - Deshalb wurde Meisner nicht Kolumnist der „Emma“ – er konnte persönliche Ebene und öffentliche Signale auseinanderhalten - und Schwarzer wurde bis jetzt (soviel ich weiß) auch nicht zur frommen Christin, aber zu gewissen gesellschaftspolitischen Themen vertritt sie seit einigen Jahren erstaunlich gute Positionen, mit seltenem Mut (vgl. etwa: https://www.youtube.com/watch?v=9D-jXMKURCs).

Ein wenig Sternenlicht für 2018? – Suchen wir auf unserem Weg immer wieder den Stern von Bethlehem, bitten wir um sein Licht, das das Göttliche Kind beschienen hat. Es möge uns Klarheit, Mut, Freundlichkeit und Wahrheit schenken.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Rosenzweig 9. Jänner 2018 

"Sternenlicht" - Auftakt ..- Fortsetzung II -

und waren Kard. Meisner u. auch Mitbischöfen– wie auch unseren standhaft treuen PRIESTERN/ Ordensleuten und wir Gläubige mit der GNADE GOTTES in dem Einen Glauben + Taufe verbunden u. auch einander stärkend in den einzelnen Pfarreien - auch Hauskreisen u.m.m. beigestanden!

Ja- ein herausragendes Zeugnis war der ERSTE! u. EINZIGE! Kath.Tag 1987 in Dresden!-
Wohl eine “Bethlehem Sternstunde”!
Obwohl in damaliger Zeit und Begeisterung ich es noch gar nicht so tief erspürt hatte- wie später!

So dankbar auch im Gedenken mit Kard. Meisner fürbittend verbunden..!


2
 
 Rosenzweig 9. Jänner 2018 

Danke für diesen “Sternenlicht” Auftakt..

Ihnen werte Frau Gudrun Trausmuth-
zum nun begonnenen Jahr des HERRN 2018!

Zwei Dinge haben auch mich berührt– zum einen der Mythos vom 4.König, diesmal ein Kl.König aus Russland- in dem auch ich mich, seit ich vor vielen Jahren diese Legende erstmals erfuhr– irgendwie auch immer WIEDER-finden kann!

Wenn nun viell. schon bald vor den Toren Jerusalems angelangt..?-
mich doch die SEHNSUCHT bis zu Füssen des Gekreuzigten ERLÖSER geleiten möge u. mein Letzter Augenblick sich in SEINEM BLICK versenken möge!
Und in meinen ebenfalls so leeren Händen –dennoch das Kostbarste- mein Herz IHM schenken möge!
--
Und zum Zweiten hat mich Ihr Erinnern an unseren so geschätzten- im Juli verstorbenen Kard. Meisner-(25.12.sein 84.!Geburtstag) wieder sehr berührt. –

Sind wir doch in seiner vorherigen Zeit und Jahre in der DDR– die “Schäfchen seiner Herde” in den Bistümern Berlin + Dresden gewesen-
und waren Kard. Meisner, wie auch Mitbischöfen...
--
Fortstzg. II


2
 
 Stefan Fleischer 9. Jänner 2018 

Den Stern vom Bethlehem

finden wir immer dort, wo Christus der Herr ist, selbst über seinem Kreuz. Und ohne das Kreuz ist Christus nicht der Messias, unser Erlöser, nicht einmal in der Krippe. "Kreuz und Krippe berühren einander geheimnisvoll, ein Holz, ein Heil, ein Schmerz, eine Hoffnung." Schöner kann man dieses Geheimnis kaum formulieren.


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Diakrisis

  1. Moderne Gnosis
  2. Polens Kirche und ein Geheimtipp
  3. Kann denn Lachen Sünde sein?
  4. Maskenzeit
  5. Die Kirche der Narren?
  6. Das Christentum kennt keine Speiseverbote
  7. Die Kraft des Wortes
  8. Der Islam stellt eine Bedrohung für unseren freiheitlichen Staat dar
  9. Die „Homo-Ehe“ und der Grenzverlust
  10. Katholische Heimatlosigkeit?







Top-15

meist-gelesen

  1. Malta - Fronleichnam 2025 - Auf den Spuren des Hl. Paulus - Mit Michael Hesemann und P. Leo Maasburg
  2. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  3. Ein rauschendes Fest: Kathedrale Notre Dame/Paris hat ihre Pforten wieder geöffnet
  4. Wer Merz wählt, der bekommt vermutlich Habeck und die Grünen!
  5. „Vieles hat für mich die spirituelle Ausstrahlung einer Sparkasse“
  6. Wie ein Feuerwehrmann im Notre-Dame-Feuer-Inferno zum Glauben kam
  7. Zeitung: Vatikan plant LGBTQ-Wallfahrt im Heiligen Jahr
  8. Kardinal Woelki gewinnt erneut gegen BILD und Nikolaus Harbusch
  9. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  10. Diözese Graz-Seckau entschuldigt sich für randalierenden Priester
  11. Notre Dame mit Reliquien von fünf Heiligen
  12. „Barmherzige Rache“
  13. Frei fluktuierende Kirchenbilder der Anderskatholischen
  14. Christen als Verwirrte und Verrückte, Freaks und Fundamentalisten
  15. Gerichtsprozess gegen Kardinal De Kesel wegen Verletzung des Berufsgeheimnisses und Verleumdung

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz