Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der alte und künftige römische Ritus
  2. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  3. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  4. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  5. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
  6. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  7. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  8. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  9. Christbaum für Petersplatz: Proteste gegen Fällung uralter Tanne - "Anachronistisches Massaker"
  10. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  11. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  12. ARD zeigt Kabarettistin mit schweren Impfschäden nach Corona-Impfung
  13. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  14. Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben
  15. Alle Macht den synodalen Räten?

Der Apostel Thomas: vom Zweifler und Skeptiker zum Glaubenden

7. April 2018 in Spirituelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Kirche feiert am achten Tag von Ostern, das ist der „Weiße Sonntag“, zugleich den Sonntag der Barmherzigkeit. Sonntagspredigt von Joseph Spindelböck


St. Pölten (kath.net/St. Josef) 2. Sonntag der Osterzeit B (08.04.2018), L1: Apg 4,32-35; L2: 1 Joh 5,1-6; Ev: Joh 20,19-31

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Die Kirche feiert am achten Tag von Ostern, das ist der „Weiße Sonntag“, zugleich den Sonntag der Barmherzigkeit. Die Liebe Gottes offenbart sich uns in seinem Sohn Jesus Christus: Er starb am Kreuz und gab sein Leben hin für uns; am dritten Tage aber ist er von den Toten auferstanden und lebt nun beim himmlischen Vater in Herrlichkeit, bis er kommt zu richten die Lebenden und die Toten.

Blicken wir auf das Evangelium dieses Sonntags!

Der zuerst ungläubige, weil skeptische Apostel Thomas ist vielen Menschen besonders sympathisch. Denn sie erkennen sich wieder in seiner inneren Haltung und Einstellung.

Thomas ist in dieser Interpretation einer, der sich selber überzeugen will von der Wahrheit dessen, was andere behaupten. Er lehnt es ab, sich blind auf Autoritäten zu verlassen, sondern möchte selber überzeugt werden. Er möchte sehen, um dann zu glauben!

Genau hier sagen viele Menschen, die durch den Geist der Aufklärung geprägt sind: „Das gefällt mir!“ Denn sie sehen es als Ideal an, wenn die Menschen in kritischem Geist an die Wirklichkeit herangehen und die Zeugnisse und Aussagen der Mitmenschen auf ihre Stichhaltigkeit und Beweiskraft überprüfen. Dies kann so weit gehen, dass jemand meint: „Was ich nicht selber sehe oder erfahre, das glaube ich nicht.“ Und da sind wir dem Apostel Thomas schon sehr nahe, der angesichts der Erzählungen der übrigen Apostel von der Begegnung mit dem auferstandenen Herrn sozusagen ausgerufen hat: „Was ihr mir sagt, ist gut und schön, und es mag für euch Bedeutung haben. Aber mir reicht es nicht.“ Denn: „Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.“ (Joh 20,25)


Das klingt ziemlich provokant. Manch einer der anderen Apostel wird sich wohl gedacht haben: „Was der sich herausnimmt! Ist dieser Thomas vielleicht etwas Besonderes? Wenn jeder so eine Einstellung hätte, dann kämen wir nicht weiter.“

Aber wie reagiert Jesus? Als er eine Woche später den Aposteln wieder erscheint, da ist Thomas bei ihnen. Und Jesus spricht den zweifelnden und suchenden Apostel ganz persönlich an. Er geht ein auf seine unerhörten Forderungen: „Streck deinen Finger aus – hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!“ (Joh 20,27)

Warum tut das Jesus? Ist Thomas doch etwas Besonderes? In gewissem Sinn ja! Denn es geht um das gemeinsame Zeugnis der Apostel für Jesus Christus, den Auferstandenen. Dieses Zeugnis soll wirklich ein sicheres Fundament haben; der Osterglauben konnte und musste auch durch die Schule des läuternden und fragenden Zweifels gehen, um im Ergebnis noch sicherer zu werden. Denn das Ziel Jesu ist es nicht, den Apostel Thomas zu verunsichern oder ihn in seiner Skepsis zu belassen. Im Gegenteil: Thomas gelangt durch die Begegnung mit Jesus, den er mit den Händen berühren darf, zu einem noch tieferen Osterglauben als die anderen. Er ruft sogar aus: „Mein Herr und mein Gott!“ (Joh 20,28)

Jesus schenkt dem Apostel Thomas eine großartige Erfahrung seiner Güte und Barmherzigkeit. Und weil Thomas dem Herrn so intensiv begegnen durfte, ist er einer der ersten Zeugen des göttlichen Erbarmens, welches uns durch den Tod und die Auferstehung Christi zuteil geworden ist.

Mit den übrigen Aposteln darf der Apostel Thomas den Frieden Christi weitergeben. Es ist ein Friede, den nur Gott schenken kann durch die Vergebung der Sünden. Wer regelmäßig das Bußsakrament empfängt, wird von der Erfahrung dieses Geschenkes wissen: dass uns von Gott her durch den Dienst der Kirche die Sünden vergeben werden und wir so wieder im Einklang sind mit Gott, untereinander und mit uns selbst.

Das Bußsakrament ist das Gnadengeschenk des auferstandenen Herrn an seine Jünger und damit an die ganze Kirche. Gott selbst stiftet Versöhnung durch das Blut seines Sohnes, das aus der Seite des durchbohrten Herrn Jesus Christus am Kreuz strömt. Die Wunden Christi, die unsere Sünden verschuldet und verursacht haben, sind in der Auferstehung des Herrn verklärt. Die Seitenwunde Jesu offenbart uns die Liebe seines heiligsten Herzens. Genau hier gilt es Zuflucht zu nehmen. Wir sündigen Menschen dürfen es wagen, uns dem Erlöser zu nahen. Denn er selber lädt uns ein, das Geschenk der Vergebung anzunehmen. So werden wir im Heiligen Geist neu, und als innerlich neu geschaffene Menschen dürfen auch wir die Wahrheit von der Auferstehung Christi bezeugen.

Mögen viele Menschen auf diese Weise zum Glauben an den auferstandenen Herrn gelangen und den Reichtum seiner Gnade und Barmherzigkeit erfahren, dies auch durch die Fürbitte der Gottesmutter Maria, der Mutter der Barmherzigkeit! Amen.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Predigt

  1. Bischof Krautwaschl stellt klar: Keine Laienpredigt bei Jubiläumsfeier der Katholischen Aktion
  2. „Sein Angesicht wurde leuchtend wie die Sonne“
  3. Die Geburt des Johannes erfüllt viele mit Freude
  4. Hartl „etwas zweigeteilt“ über Hochzeitspredigt von Bischof Curry
  5. "Liebt einander, wie ich euch geliebt habe"
  6. Gottes Freude ist es, bei den Menschen zu wohnen
  7. Das Himmelreich ist nahe
  8. Vatikan gibt Predigt-App heraus
  9. Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!
  10. Gute Frucht bringen für das Reich Gottes







Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. JETZT ANMELDEN - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Der alte und künftige römische Ritus
  5. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  6. Unmittelbar vor der Todesspritze: Niederländerin (22) sagt NEIN zur Euthanasie
  7. „Das Wunder der Welle“
  8. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  9. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  10. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  11. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  12. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung
  13. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  14. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  15. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz