Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

Kardinal Müller würdigt NS-Widerstandskämpfer Bonhoeffer

9. April 2020 in Chronik, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kurienkardinal über vor 75 Jahren hingerichteten evangelischen Geistlichen und NS-Widerstandskämpfer: "Bis heute Vorbild der Menschlichkeit aus dem Geist Christi"


Bonn (kath.net/KAP) Der vatikanische Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller hat den vor 75 Jahren hingerichteten evangelischen Geistlichen und NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer als bedeutenden Theologen und "Märtyrer der ganzen Christenheit" gewürdigt. Auch heute sei er als "Vorbild der Menschlichkeit aus dem Geist Christi" präsent, erklärte der frühere Präfekt der Glaubenskongregation auf Anfrage der Nachrichtenagentur Kathpress am Dienstag in Rom. Bonhoeffer war als Vertreter der Bekennenden Kirche am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet worden. Kardinal Müller schrieb seine Dissertation über Bonhoeffer.

Zur ökumenischen Bedeutung Bonhoeffers sagte Müller, unter der "antichristlichen Verfolgung" der Kirche durch den Nationalsozialismus hätten katholische und evangelische Laien und Geistliche im Zeugnis der Wahrheit und der im Glauben begründeten Menschenwürde zusammengefunden. Wie Bonhoeffer in der katholischen Kirche, würden umgekehrt auch in den evangelischen Kirchen katholische Märtyrer geehrt. Müller nannte als Beispiele Bernhard Lichtenberg (1875-1943), Alfred Delp (1907-1945) und Franz Jägerstätter (1907-1943).

Auf die Frage nach einer Botschaft Bonhoeffers für Europa heute antwortete Müller, Bonhoeffer komme ins Spiel, wenn die Demokratie durch unmenschliche Ideologien, nationale Egoismen, imperialistische Pläne oder die Aushöhlung der Justiz gefährdet werde. Eine Indienstnahme Bonhoeffers gegen einzelne Regierungen lehnte der Kardinal jedoch ab.

Es habe lange gedauert, bis man in Kirche und Gesellschaft Bonhoeffer "als Märtyrer Christi und seiner Kirche anerkannt" habe. Zuvor habe man ihn als ausschließlich politisches Opfer der NS-Diktatur sozusagen "neutralisieren" wollen.

Bonhoeffer habe sich gegen Übergriffe des Staates auf die Kirche zur Wehr gesetzt, so Müller. In dem Zusammenhang warnte der Kardinal vor einer "Gesinnungsdiktatur", die sich in Europa zu etablieren beginne. So werde wegen Diskriminierung Homosexueller bestraft, wer für die Ehe zwischen Mann und Frau eintrete. Andererseits dürfe man "die Geistlichkeit insgesamt als Kinderschänderbande kollektiv diskriminieren, wenn eine Einzelperson sich gegen die kirchliche Moral versündigt und gegen das Strafgesetz verstoßen hat", so Müllers Vorwurf.

Bonhoeffer habe sein geistliches Amt nicht benutzt, um Parteipolitik zu machen, betonte der Kardinal. Die Kirche sei "ihrer Natur nach kein Staat, aber auch kein Staat im Staat". Ihr Kampf im Dritten Reich habe sich gegen "moralisch total entwurzelte Jahrtausendverbrecher" gerichtet, die "aus dem Schlund der Hölle emporgestiegen" seien, so Müller. "Wo das Böse alle unsere menschliche Fassungskraft übersteigt, beginnt das Reich des Teufels. Dagegen ist Dietrich Bonhoeffer in unserem christlichen Gedächtnis gegenwärtig als Vorbild der Menschlichkeit aus dem Geist Christi."

Dietrich Bonhoeffer - Ein Porträt. Produziert von Schülern der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule Neustadt




Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Chris2 9. April 2020 
 

"Von guten Mächten wunderbar geborgen,

erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiß an jedem neuen Tag"
Dietrich Bonhoeffer
Die in Gestapo-Haft, wenige Monate vor seiner Hinrichtung, entstandenen Zeilen sind ebenso erschütternd wie hoffnungsfroh, da sie die Gewissheit ausdrücken, dass keine Macht dieser Welt und der Unterwelt Gott besiegen können. "Denn wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen."


1
 
 hemi 9. April 2020 
 

bekennende Kirche

Die offizielle ev.Kirche, besonders die "Deutschen Christen" haben viel Schande über "die Kirche" gebracht, durch ihren Schulterschluss mit den Nazis, denn das wird von den säkulären Menschen überhaupt nicht differenziert. So kann man dankbar sein für die bekennende Kirche. Dankbar auch, dass wir heute nicht über "Tyrannenmord" nachdenken müssen. Ich bin auch dankbar für GL 430 "Von guten Mächten..." von Bonhoeffer


1
 
 lesa 9. April 2020 

Distinguo! (Hl. Thomas Von Aquin)

@Stephanus: Ich habe Dietrich Bonhoeffer auch zitiert. Aber ich war auch froh um den Hinweis,, dass Differenzieren angebracht ist, wenn auch viele seiner Aussagen und sein Zeugnis faszinierend und anregend sind.


2
 
 Stephaninus 9. April 2020 
 

Vor ein paar Tagen

wurde ich im Forum noch kritisiert, wie ich denn dazu käme, in einem katholischen Format den Protestanten B. zu zitieren....Nun fühle ich mich von sehr hoher Stelle nachträglich legitimiert ;-)


6
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Müller

  1. Kardinal Müller: "Wenn Bischöfe Menschen prinzipiell von den Sakramenten fernhalten…"
  2. Kardinal Müller: Priester sind die letzte Berufsgruppe wo man Kollektivurteile fällt
  3. Kardinal Müller: Ziel der Geschichte ist nicht Klassenkampf, sondern die Gemeinschaft der Heiligen
  4. „Rassismus ist ein direkter Widerspruch zu Gott“
  5. Kardinal Müller warnt vor Unterdrückung der katholischen Kirche
  6. Kardinal Müller: Bischöfe dürfen öffentliche Messen nicht verbieten
  7. Müller: „Der Souverän der Kirche ist nicht das Volk, sondern Gott“
  8. Hl. Josef, Bräutigam der Gottesmutter Maria
  9. Querida Amazonia – Papst dankt Kardinal Müller
  10. „Hoffe, dass man jetzt in Deutschland eine religiöse Kehre vollzieht“







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  8. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  9. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Der Teufel sitzt im Detail
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz