Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Fulda hat Evangelisationszentrum ‚St. Theresia v. Lisieux’ im Haus Raphael, geschlossen
  2. Berlin ist seit Sonntag um eine 'evangelische' Kirche reicher
  3. „Den 25.11.2024 notieren als den Todestag des Altarraums – nach langem, qualvollem Leiden. RIP“
  4. Erhärtet sich der Eindruck, dass AfD nicht für Lebensschutz und Vater-Mutter-Kinder-Familie steht?
  5. Gedanken zu einer „Reform“ der Aufbahrung und Beisetzung der Päpste
  6. Frankreich: 100.000 Euro Geldstrafe, nachdem TV-Sender Abtreibung als „Todesursache“ bezeichnete
  7. Papst: Weltsynode-Schreiben ist Teil des ordentlichen Lehramts
  8. Katzenjammer bei Sr. Edith-Maria, weil das "Minimalziel" Diakoninnenweihe nicht erreicht wurde
  9. Die Sieben Sünden gegen den Heiligen Geist: Synodale Unterscheidungen
  10. Kardinalstaatssekretär Parolin weist Kritik an den Papst-Worten zu Genozid-Prüfung zurück
  11. Johannes Hartl: „Schande“
  12. Der Weg der Versöhnung ist kein Spaziergang
  13. Donald Trump, der 'Katholiken'-Präsident!
  14. Erzbischof Gänswein: "Joseph Ratzinger zu kennen, bedeutet, einen Schatz in den Händen zu halten!"
  15. "Striets Freiheit und Gottes Herz"

Brandanschlag in Kathedrale: Vatikan fordert von Nicaragua Klärung

5. August 2020 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Nuntius Sommertag pocht auf "ernsthafte, sorgfältige und transparente Untersuchung" - Bischöfe des Landes sprechen von "Terrorakt" - Anschläge auf drei weitere Kirchen in Nicaragua


Managua (kath.net/KAP) Die Auseinandersetzung rund um einen Brandanschlag auf ein historisches Kreuz in der Kathedrale von Nicaraguas Hauptstadt hat nun die höchste Ebene erreicht: Der Vatikan hat die Regierung von Daniel Ortega zu einer "ernsthaften, sorgfältigen und transparenten" Untersuchung des Zwischenfalls aufgefordert, der zuvor von Managuas Erzbischof Leopoldo Brenes als "Terrorakt", von Regierungsvertretern hingegen als unabsichtliches Feuer bezeichnet worden war. Der Apostolische Nuntius in dem mittelamerikanischen Land, Waldemar Sommertag, erklärte am Montag (Ortszeit) gegenüber der Nachrichtenagentur AP, ihm sei von Regierungsseite die Durchführung der geforderten Untersuchung zugesichert worden.

Am Freitagmorgen war in der Kathedrale von Managua ein Feuer ausgebrochen. Die Erzdiözese berichtete daraufhin, eine nicht identifizierte Person habe einen Molotow-Cocktail in die dem Blut Jesu geweihte Sakramentskapelle der Kirche geworfen, woraufhin dort Feuer ausgebrochen sei. Das hier aufgestellte Kreuz aus dem Jahr 1638 wurde dadurch zerstört. Noch vor ersten Polizeiinformationen erklärte Ortegas Gattin und Vizepräsidentin Rosario Murillo, brennende Kerzen hätten einen Vorhang entzündet und zu dem "Feuer" geführt. Ihre Version wurde von Kardinal Brenes dementiert, zumal es in der Kapelle "weder Kerzen noch Vorhänge" gebe und stets auf Brandschutz bei dem historischen Kultobjekt penibel geachtet worden sei.


Mehrere Anschläge auf Kirchen

Der Vorfall hat das Verhältnis zwischen der sandinistischen Regierung und der katholischen Kirche deutlich weiter angespannt. Stark getrübt ist dieses bereits seit April 2018, als Präsident Ortega die Bischöfe im Zusammenhang mit einer sozialen Revolte beschuldigt hatte, einen "gescheiterten Staatsstreich" der Opposition gegen ihn zu unterstützen. Wiederholt kam es seither zu Anschlägen gegen Kirchen - auch in den vergangenen Tagen, als auch in der Nachbarprovinz Masaya in den Gemeinden Nindiri und Veracruz sowie in der Pfarre Santa Rosa de Lima in der westlich gelegenen Stadt Leon Gotteshäuser angegriffen oder verwüstet wurden, teils sogar offen während der Sonntagsmesse.

Nuntius Sommertag bekundete angesichts dieser "grundlosen" Ereignisse "tiefe Trauer und Verwunderung". Es handle sich dabei um "kriminelle Handlungen, die durch Hass und Spaltung gefördert werden, die leider in einem großen Teil der nicaraguanischen Gesellschaft tief verwurzelt sind". Was den Vorfall in der Hauptstadt-Kathedrale betrifft, habe die Polizei den Ursprung des Feuers bislang noch nicht ermittelt und sei ständig in der Kathedrale präsent, wo am Wochenende Gottesdienste neben den verbrannten Trümmern des Kreuzes abgehalten wurden. Am Dienstag war laut einer Facebook-Ankündigung der Erzdiözese Managua die Kathedrale für Besucher geschlossen. Sommertag teilte mit, der Heilige Stuhl erwarte von den beauftragten Untersuchungsbehörden eine Klärung und sei über seine Person laufend über die Situation informiert.

Papst Franziskus persönlich hatte sich am Sonntag während des Angelus-Gebetes dazu geäußert. Er bete für die Nicaraguaner nach dem "Angriff" vom Freitag, sagte er. "Ich denke an die Menschen in Nicaragua, die wegen des Angriffs auf die Kathedrale von Managua leiden, wo das viel verehrte Christusbild, das das Leben der Gläubigen seit Jahrhunderten begleitet und erhalten hat, schwer beschädigt, ja fast zerstört wurde", sagte Franziskus.

Die Sichtweise, bei dem Brandanschlag von Managua handle sich um einen "Terrorakt", findet sich auch in einer offiziellen Erklärung der Bischofskonferenz Nicaraguas wieder, über welche der Nachrichtendienst "Fides" am Dienstag berichtete. "Die Anwendung von Gewalt soll die prophetische Stimme der Kirche zum Schweigen bringen. Sie kann uns aber nicht davon abbringen, unser Volk zu ermutigen, die Mission der Evangelisierung zu leben, die Christus selbst uns anvertraut hat", heißt es in dem Schreiben. Auch die Lateinamerikanische Bischofskommission CELAM zeigte sich mit der Ortskirche solidarisch und verurteilte den "Angriff" scharf.

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto: Symbolbild


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Nicaragua

  1. Nicaragua: Rektor des Priesterseminars in Haft
  2. Nicaragua: Ortegas Regime schließt Radio Maria
  3. Nicaraguas Diktator Ortega verbietet öffentliche Kreuzwegprozessionen
  4. Nicaragua: Regierungskritischer Bischof von Polizei festgenommen
  5. Nicaragua: „Kirche in Not“ verurteilt Brandanschlag auf Kathedrale
  6. Managua: Mütter politischer Gefangener aus Kathedrale evakuiert
  7. Nicaragua: Eine Kirche an der Seite des Volkes
  8. Papst schreibt an Nicaraguas Präsident Ortega
  9. Kardinal: Kirche in Nicaragua "offen unterdrückt"
  10. Nicaragua: „Offene Unterdrückung der Kirche“







Top-15

meist-gelesen

  1. Berlin ist seit Sonntag um eine 'evangelische' Kirche reicher
  2. Bistum Fulda hat Evangelisationszentrum ‚St. Theresia v. Lisieux’ im Haus Raphael, geschlossen
  3. „Den 25.11.2024 notieren als den Todestag des Altarraums – nach langem, qualvollem Leiden. RIP“
  4. Die Sieben Sünden gegen den Heiligen Geist: Synodale Unterscheidungen
  5. Der Weg der Versöhnung ist kein Spaziergang
  6. Gedanken zu einer „Reform“ der Aufbahrung und Beisetzung der Päpste
  7. Frankreich: 100.000 Euro Geldstrafe, nachdem TV-Sender Abtreibung als „Todesursache“ bezeichnete
  8. Erhärtet sich der Eindruck, dass AfD nicht für Lebensschutz und Vater-Mutter-Kinder-Familie steht?
  9. Donald Trump, der 'Katholiken'-Präsident!
  10. Johannes Hartl: „Schande“
  11. Der ermordete Gott und die leeren Kirchen, oder: Zeichen des verdunstenden Glaubens. Die Hoffnung
  12. Katzenjammer bei Sr. Edith-Maria, weil das "Minimalziel" Diakoninnenweihe nicht erreicht wurde
  13. Happy Thanksgiving - Die "immer wachsame Vorsehung" des allmächtigen Gottes
  14. "Striets Freiheit und Gottes Herz"
  15. Papst: Weltsynode-Schreiben ist Teil des ordentlichen Lehramts

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz