Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Lackner: "Die Suche dauert an"
  2. „Warum so inkonsequent, Herr Bischof Kohlgraf?“
  3. Verschwörungstheorien im „Monitor“: „Gotteskrieger: AfD und radikale Christen“
  4. Zum Tod von Laura Dahlmeier – eine Betrachtung aus christlicher Sicht
  5. Bistum Würzburg lädt zu Wallfahrtsmessen mit Laienpredigt
  6. Klartext von US-Bischof Barron nach Kritik an der Verleihung des Josef-Pieper-Preises an ihn
  7. Relativ hoher Anteil an Besuchern der Alten Messe unter US-Katholiken
  8. Kardinal Koch über Leo XIV.: „Das ist der Papst, den die Kirche jetzt braucht“
  9. Brosius-Gersdorf kritisierte Pressenutzung anonymer Quellen, FAZ widerspricht
  10. „Haben sich viele bei mir gemeldet, darunter auch viel jüdische Freunde aus Deutschland und Israel“
  11. „Film-Festival will Doku über 7. Oktober nicht zeigen – angeblich aus Sorge um Bildrechte der Hamas“
  12. Heiligenkreuzer Abt legt wegen Krankheit Amt als Abtpräses der Zisterzienser nieder
  13. Papst Paul VI. hatte die Abschaffung der Heiligen Jahre erwogen
  14. Scheuer bei Jägerstätter-Gedenken: Mehrheitsmeinungen hinterfragen
  15. Tausende besuchen den Papst im Urlaub

Verhältnis der orthodoxen Kirchen von Zypern und Russland belastet

28. November 2020 in Chronik, 12 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Moskauer Heiliger Synod beendet eucharistische Gemeinschaft mit Erzbischof von Zypern, weil dieser den Metropoliten der neuen "Orthodoxen Kirche der Ukraine" in Liturgie genannt hatte - Heiliger Synod der Kirche von Zypern berät.


Moskau/Nikosia (kath.net/ KAP)

Der Ukraine-Konflikt in der Orthodoxie wirft nun auch tiefe Schatten auf das Verhältnis der orthodoxen Kirchen von Zypern und Russland. Nachdem das Oberhaupt der Kirche von Zypern, Erzbischof Chrysostomos II., die neue "Orthodoxe Kirche der Ukraine" anerkannt hatte, reagierte die russisch-orthodoxe Kirche nun mit Gegenmaßnahmen. Unter dem Vorsitz von Patriarch Kyrill I. fasste der Heilige Synod des Moskauer Patriarchats bei einer Online-Versammlung den Beschluss, dass der Name von Chrysostomos II. in der russischen Kirche nicht mehr in den "Diptychen" (den Ehrenlisten) genannt werden kann. Mit dem Erzbischof von Zypern und anderen zypriotischen Bischöfen, die seiner Linie folgen, sei keine eucharistische Gemeinschaft und Gebetsgemeinschaft mehr möglich.

Die Entscheidung von Chrysostomos II. war laut Bericht des Pro-Oriente-Informationsdienstes (Dienstag) nicht mit dem Heiligen Synod der Kirche von Zypern abgesprochen gewesen. Vier zypriotische Bischöfe haben inzwischen öffentlich ihren Widerspruch angemeldet. Am Montag tagte der Heilige Synod der Kirche von Zypern, es kam aber zu keiner Übereinkunft, daher wird der Heilige Synod am Mittwoch ein zweites Mal zusammentreten, um eine von allen Bischöfen mitgetragene Entscheidung im Hinblick auf das Verhältnis zur neuen "Orthodoxen Kirche der Ukraine" zu fällen. Synod-Sprecher Metropolit Georgios (Papachrysostomou) von Paphos meinte am Montag, die zypriotischen Bischöfe hätten die Frage in einem "Geist der Einheit" behandelt, ohne zu einer gemeinsamen Haltung zu gelangen. Manche "Missverständnisse" hätten aber geklärt werden können.


Erzbischof Chrysostomos II. hatte das Oberhaupt der "Orthodoxen Kirche der Ukraine", Metropolit Epifanij (Dumenko), am 24. Oktober in Paphos erstmals in der Liturgie kommemoriert, was in der orthodoxen Kirche von Zypern einen Skandal auslöste. Vier zypriotische orthodoxe Bischöfe - die Metropoliten Athanasios (Nikolaou) von Limassol, Nikiphoros (Kykkotis) von Kykkos, Isaias (Kykkotis) von Tamassos und Bischof Nikolaos (Timiadis) von Amathous - veröffentlichten daraufhin ein Protestschreiben, in dem die Vorgangsweise des Ökumenischen Patriarchen in der Ukraine und die "einseitige Entscheidung" von Erzbischof Chrysostomos II. zur Anerkennung dieser Aktionen als "gegen das Kirchenrecht gerichtete Verletzung der konziliaren und kollegialen Natur der orthodoxen Kirche und des kanonischen Territoriums der russisch-orthodoxen Kirche" bezeichnet wurden. Die Zuerkennung der Autokephalie an die ukrainischen Schismatiker sei ein "willkürlicher, unkanonischer und antikirchlicher Akt".

Die vier Bischöfe nahmen zugleich Bezug auf eine Studie des zypriotischen Metropoliten Neophitos (Masuras) von Morphou, wonach es nur einen kanonischen Oberhirten von Kiew und der ganzen Ukraine gebe, nämlich das Oberhaupt der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats,Metropolit Onufrij (Berezowskij).

Im Beschluss des Heilige Synods des Moskauer Patriarchats vom 20. November wird u.a. die "tiefe Enttäuschung" darüber ausgedrückt, dass Chrysostomos II. durch die liturgische Nennung von Epifanij (Dumenko) seine Kommuniongemeinschaft mit "Schismatikern" zum Ausdruck gebracht habe. Zugleich wird daran erinnert, dass der Erzbischof von Zypern diese Entscheidung allein und ohne Zustimmung des Heiligen Synods der Kirche von Zypern getroffen habe, daher handle es sich nicht um eine "synodale Entscheidung".

Die Anerkennung von Epifanij durch Chrysostomos II. widerspreche aber auch wiederholten Feststellungen des zypriotischen Erzbischofs über die Ukraine-Frage, hielt der Moskauer Heilige Synod fest. So habe der Erzbischof in einem Brief vom 26. Juli 2018 an den Moskauer Patriarchen betont, dass die Kirche von Zypern die Haltung der russisch-orthodoxen Kirche im Hinblick auf die "sogenannte Autokephalie der Ukraine" unterstützen werde, weil diese Haltung "fair und gerechtfertigt" sei.

Hintergrund des Konflikts ist die Anerkennung einer selbstständigen orthodoxen Kirche in der Ukraine durch den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., in seiner Funktion als Ehrenoberhaupt der orthodoxen Weltkirche. Das Moskauer Patriarchat mit Patriarch Kyrill I. an der Spitze betrachtet dagegen die Ukraine als eine weiterhin unter seiner kirchlichen Oberhoheit stehende Region und hat im Zuge des Konflikts u.a. die eucharistische Gemeinschaft mit Konstantinopel beendet. Die neue "Orthodoxe Kirche der Ukraine" entstand aus zwei der drei damals bestehenden großen orthodoxen Kirchen in der Ukraine, wird bislang jedoch nur von wenigen Mitgliedern der orthodoxen Weltfamilie anerkannt.

 

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Orthodoxie

  1. Orthodoxe Fastenzeit beginnt am kommenden Montag
  2. Ungarns russisch-orthodoxer Bischof: Fiducia supplicans ist ‚gefährlich’
  3. Ökumenischer Patriarch Bartholomaios: ‚Stoppt diesen Horror! Stoppt diesen Krieg jetzt!’
  4. Kein Ende im orthodoxen Kirchenstreit um Afrika
  5. Franziskus lobt Reichtum und Tradition ostkirchlicher Liturgie
  6. Moskauer Patriarchat errichtet neue Diözesen in Afrika
  7. Belarus: Orthodoxe Kirche setzt regimekritischen Erzbischof ab
  8. Athos: Umstrittener Besuch des ukrainischen Metropoliten Epifanij
  9. Medien: Moskauer Patriarchat mit neuer Informationsoffensive
  10. Moskauer Patriarchat sieht "tiefe Krise" in der orthodoxen Welt






Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit!
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Zum Tod von Laura Dahlmeier – eine Betrachtung aus christlicher Sicht
  4. Klartext von US-Bischof Barron nach Kritik an der Verleihung des Josef-Pieper-Preises an ihn
  5. Heiligenkreuzer Abt legt wegen Krankheit Amt als Abtpräses der Zisterzienser nieder
  6. Kardinal Koch über Leo XIV.: „Das ist der Papst, den die Kirche jetzt braucht“
  7. „Warum so inkonsequent, Herr Bischof Kohlgraf?“
  8. Verschwörungstheorien im „Monitor“: „Gotteskrieger: AfD und radikale Christen“
  9. Lackner: "Die Suche dauert an"
  10. Zell am Ziller: Zehn Jahre ununterbrochene Anbetung
  11. Sie wurde nur 8 Jahre alt und doch ist sie außergewöhnlich: Anne-Gabrielle Caron (2002 - 2010)
  12. Brosius-Gersdorf kritisierte Pressenutzung anonymer Quellen, FAZ widerspricht
  13. Maria Himmelfahrt - Einladung zur Gebets-Novene zur Muttergottes
  14. Ist wirklich alles relativ?
  15. 'Ihr größter Wunsch war es, zu erkennen und zu tun, was Gott gefällt'

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz