Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. „Verharmlosung des deutschen Corona-Irrsinns“
  2. Papst Franziskus: Benedikt XVI. wurde instrumentalisiert
  3. Pfarrer verkleidete sich als Obdachloser und geht am Sonntagmorgen zu seiner neuen Kirche
  4. Ankündigung des polnischen Premiers Tusk: Jede Abtreibungsverweigerung geht zum Staatsanwalt
  5. Segnung homosexueller Paare: Papst fürchtet keine Kirchenspaltung
  6. Programm des Katholikentages vorgestellt: Demokratie und Vielfalt, Klimagerechtigkeit und Gaza
  7. Gebet zum ‚Vielfaltengott’ – Impuls der Diözese Graz-Seckau in der Fastenzeit
  8. „Hier sind die Schafe! Ich hoffe, Sie riechen uns!“
  9. Es gibt keine Vollmacht zur Frauenweihe
  10. 'Jetzt zu verhandeln, nur weil ihnen die Munition ausgeht – das wäre lächerlich von uns'
  11. Mehrheit der Österreicher für Asyl-Obergrenze NULL
  12. „Rheinische Post“: Autobiographie von Papst Franziskus setzt „gezielte Nadelstiche“
  13. KJG Münster distanziert sich von Verbandspatron Thomas Morus
  14. US-Erzbischof: Kardinal Fernández’ Denken ist in wesentlichen Punkten ‚einfach falsch’
  15. Papst Franziskus koppelt Thema Frauen-Diakonat aus Weltsynode aus

Der alte Trick des Feindes

15. Jänner 2021 in Kommentar, 9 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Langsam, aber sehr sicher wird es zäh, diesen Corona- Zustand auszuhalten, in dem wir uns nun seit bald einem Jahr befinden - Fallen wir in dieser Zeit nicht auf den ältesten Trick des Feindes von Anfang an hinein - BeneDicta am Freitag von Linda Noé


Linz (kath.net)

Gestern, beim Ausmisten meines Fotoarchivs des letzten Jahres, ist mir wieder schmerzlich bewusst geworden, wie sehr ich es vermisse, ab und zu unter Menschen zu sein, auch mal mit Vielen gemeinsam zu beten, Freunde zu umarmen, auf Veranstaltungen und Konzerte zu gehen, einfach all die Dinge, die vor einem Jahr noch so selbstverständlich erschienen. Der Druck der Umstände bringt vieles zum Vorschein in den Menschen. Eine grundsätzliche menschliche Bemühtheit, Zusammenhalt, aber auch Rebellion, Misstrauen gegenüber Verantwortungsträgern, tiefe Ängste, Wut und Hilflosigkeit. Es zeigt sich, dass der Toleranzgedanke unserer (ehemaligen?) Spaß-Gesellschaft, jeder könne einfach immer und überall so leben wie gerade Lust hat, einerseits kurzsichtig und andererseits undurchführbar ist, wenn wir vor gemeinsamen Herausforderungen stehen wie in dieser Pandemie.

Ja- sagen wir, und ich meine, doch auch berechtigt, dass dieses doch endlich die Stunde der Kirche sein könnte, in der sie den Menschen Hoffnung und Kraft spenden und auf eine Realität hinweisen kann, die größer ist als das, was wir mit den Augen sehen können. So besonders strahlend mag das nicht überall spürbar sein, und wir könnten lange darüber diskutieren warum das so ist- an Christus jedenfalls liegt es nicht. Sich über Entscheidungen der Verantwortungsträger aufzuregen und in den sozialen Medien zu schimpfen, hat in jedem Fall selten gute Früchte gebracht. Es bleibt nichts anderes übrig, als mit Gott vor der eigenen Türe zu beginnen und IHM alles zuzutrauen.


Zuhause in der Familie denke ich mir oft, wie leicht es ist, Missstände messerscharf zu erfassen (und sich darüber zu echauffieren). Da sind selbst Kinder bereits Meister darin: „Du hilfst ja nie mit!“ „… hörst mir nicht zu!“ „….bist ein Spielverderber!“ Wir erkennen ein Problem und benennen es, lieblos bis hochemotional oft, gegenüber Kindern und dem Ehepartner. Dabei haben wir inhaltlich gar nicht unrecht, in vielen Fällen. Je nachdem, mit wieviel Angriffshaltung wir kritisieren, ernten wir meistens Verletzung, den passenden Gegendruck und Verteidigungshaltung des Gegenübers- und, worunter viele Mütter im Bezug auf ihre Kinder leiden, auf Dauer eine spürbare Entfernung voneinander. Dadurch wird es schwieriger, sich als Familie, als Team, als Leib zu begreifen, und gemeinsam gegen den wirklichen Feind der Seelen aufzustehen, dessen ureigenste Strategie es immer schon war, Spaltung zu verursachen. Zwischen Gott und den Menschen, und den Menschen untereinander. Corona an sich ist dafür offensichtlich ein hervorragendes Instrument, allein schon durch die physische Trennung der Menschen. Es gibt in diesen Tagen auch besonders viele Aufreger-Themen, die jeden von uns betreffen: vom Impfen übers Maskentragen und Testen bis zu wirklich schmerzhaften Tatsachen, wie die derzeit wieder ausgesetzte Heilige Messen, Gebetstreffen et al. Über all diese Dinge können wir, statt in eine konstruktive Auseinandersetzung, auch in diese oben erwähnte fruchtloser Diskussion geraten, in der wir eigentlich hauptsächlich empört die Tatsachen und Haltungen des Gegenübers kritisieren- oft vom Geist der Angst und Sorge anstatt vom Heiligen Geist motiviert.

Der Glaube, der uns als Christen auszeichnen sollte, ist nicht die Ignoranz oder Abwesenheit von Fakten und Problemen, sondern die Anwesenheit einer noch tieferen Überzeugung. Das heißt für mich auch, dass wir unsere derzeitigen Schwierigkeiten und verschiedenen Ansichten zum Umgang mit der Pandemie nicht ignorieren oder mit (verbaler) Gewalt niederknüppeln müssen, sondern dass wir herausgefordert sind, noch mehr aus dem Glauben zu schöpfen und zu leben.

Die Bibel und die ganze Heilsgeschichte versichern uns, dass unser Schöpfergott vor allem eines, nämlich eine persönliche Beziehung, und deren Widerherstellung, zu uns sucht. Er macht nicht einfach alles alleine, auch wenn es doch so viel einfacher wäre- denken wir. Gott liebt Beziehung, Er ist selbst schon in sich Beziehung. Er liebt unsere Prozesse, kleinen Schritte und Bemühungen. Abraham wurde ein Freund Gottes genannt. „Der Herr und Mose redeten miteinander Auge in Auge, wie Menschen miteinander reden“ (Exodus 33,11). Jesus nennt uns seine Freunde (Johannes 15,14). Wir wissen, dass die Sünde als größtes Problem das Übel der Trennung bewirkt. Wir sind als Menschen für Beziehung erschaffen. Zu Gott und den Menschen. Mut und Hoffnung entstehen aus diesem Verbunden-Sein.

Wenn wir also in diesen Tagen diskutieren, mühen, kämpfen, ums Gebet ringen, uns ärgern oder sorgen, widmen wir unsere Aufmerksamkeit nebst den inhaltlichen Fragen auch unserer Beziehungsebene zu Gott und genau demjenigen, mit dem wir gerade zu tun haben, und zerstören wir diese nicht. Wir brauchen sie, gerade jetzt, mehr denn je. Als Katholiken dürfen wir auch in Ruhe feststellen, dass wir Wahrheit, Dogmen, anerkennen, diese von persönlicher Meinung und dem Ringen auf der Suche unterscheiden können, und mit dieser Sicherheit im Rücken, auch in Freiheit sprechen dürfen. „Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Völkern das Recht. Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Straße erschallen. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht.“ (Jes 42,1-3)

An Seine Stärke glaube ich, an Seine Gerechtigkeit. Motiviert und getragen nicht von einem lärmenden Geist der Angst und der Verwirrung, sondern vom Heiligen Geist, kann es uns gelingen jedes Übel zu besiegen. Nicht getrennt voneinander, sondern als Sein Leib. Lassen wir uns die Verbindung mit Gott und untereinander, die so stark angegriffen ist, nicht nehmen.

„Wenn einer die Erfahrung der Liebe hat, hat er auch die Erfahrung der Freiheit. In der Liebe überschreitet der Mensch sich selbst, er lässt sich los, weil ihm am anderen liegt, weil er will, dass das Leben des anderen gelingt. So fallen die Schranken der Selbstbezogenheit, und so findet man die Freude am gemeinsamen Einsatz für höhere Ziele.“ (Johannes Paul II)

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Chris2 16. Jänner 2021 
 

@Diadochus

Danke für Ihre Rückmeldung. Ich hielt meinen Analyseversuch zum Thema "Sünde macht blind" für zum Thema passend und möglicherweise hilfreich. Dass man gleich einen einen roten Daumen vergibt, nur, weil ich nicht auf den Artikel selbst eingegangen bin, finde ich schade und übertrieben (ja, ich habe den Artikel nur angelesen, aber nicht jeder hat die Zeit, alles zu lesen). Ich plädiere dafür, die roten Daumen in diesem Forum nur äußerst sparsam zu verwenden. Ich selbst vergebe oft Daumen, einen roten aber - wenn ich mich recht entsinne - überhaupt erst ein einziges Mal. Und der war mehr als verdient...


2
 
 Diadochus 16. Jänner 2021 
 

@Chris2

Wenn Sie mit Ihrem Kommentar auf auf den Artikel eingegangen wären, dann hätten Sie von mir auch einen Daumen nach oben bekommen, wie ich es sonst gerne tue. Das schreibe ich Ihnen zum besseren Verständnis.


3
 
 Diadochus 16. Jänner 2021 
 

Ohne Abstand

Die Kommentare von Frau Linda Noé sind etwas ganz besonderes, so auch dieser. So habe ich mir eine ruhige Stunde ausgewählt, um ihn aufmerksam zu lesen. Die Pandemie ist eine besondere Herausforderung für uns Christen. Sie fordert uns heraus, unsere Beziehung zu Gott besser zu pflegen, damit wir unseren Alltag in dieser besonderen Situation besser bewältigen können. Zu Gott müssen wir nicht auf Abstand gehen. Auf Ihn dürfen wir im Gebet direkt zugehen. In Gott bleiben wir untereinander ohne Abstand verbunden.


2
 
 Muddel 16. Jänner 2021 

Geist der Wahrheit

In der Wahrheit und im Geist sind wir zur Anbetung eingeladen. Gott möge uns den Geist der Unterscheidung schenken. Für mich habe ich nach einigen statistischen Recherchen erkannt, dass wir in den Mainstreammedien und von den Politikern heftigst angelogen werden. Dieses aufzudecken gehört auch zum Geist der Wahrheit. Ich bin Gott dankbar, dass ich erkannt habe, dass Corona nur vergleichsweise eine Grippe ist und von den Eliten zur weltweiten Systemveränderung genutzt wird. Wir sollten als Christen hier wachsam sein und für das Richtige Beten. Herr schenke uns und allen politisch sowie medial Verantwortlichen den Geist der Wahrheit....


8
 
 Aufkl?rung 16. Jänner 2021 
 

In der Talkshow "Lanz", sprach der Moderator neulich davon, dass doch tatsächlich wieder die Möglichkeit(!) zu sterben in Betracht gezogen werden muss, was jetzt bewusst würde. Ist das nicht Gewissheit? Für Christen und andere gläubige Menschen, gibt es aber doch das Danach, das Darüber hinaus. DIE Hoffnung.

www.youtube.com/watch?v=n-p9fLEHckI&list=RDAffg4DOYdY4&index=18


8
 
 Chris2 15. Jänner 2021 
 

Liebe(r) Daumenrunterer,

oh, Ihr seid wieder da? Hatte Dich/Euch schon fast vermisst. Aber nur fast ;)


3
 
 Chris2 15. Jänner 2021 
 

Vernunft und Glaube vs. Ideologie

Als Kind glaubte ich, es gebe im Wesentlichen gläubig-vernünftige, nichtgläubig-vernünftige und böse Menschen.
Heute erlebe ich täglich, dass es zumindest bei den Großkopferten nur noch sehr wenige (meist gläubig-) vernünftige Menschen gibt, ansonsten aber fast nur noch nichtgläubig-unvernünftige Ideologen, die uns mit Karacho an die Wand fahren. Als ob sie alle diesen Ameisenpilz hätten, der die Gehirne der Tiere umprogrammiert, sie auf ein Blatt in genau der richtigen Höhe schickt und auf den Tod warten lässt, bis sie nur noch eine Sporenschleuder sind. Ich würde im Bundestag jedenfalls keinen Kaffee trinken.
Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe...

www.welt.de/wissenschaft/article176974407/Insekten-Wenn-eine-Ameise-einfach-explodiert.html


6
 
 bernardus 15. Jänner 2021 

Barmherzigkeit

Vielen Dank für diesen schönen artikel und die vielen Anregungen zum Nachdenken, Betrachten, Beten. Mehr echte Barmherzigkeit, Liebe , Glaube - das ist es, was wir jetzt brauchen. Danke!


9
 
 lesa 15. Jänner 2021 

Jeden Tag neu glauben

Da haben Sie wieder ein großes, konkret vorhandenes Spektrum an "Verhaltensweisen" gekonnt in den Mantel des Glaubens eingepackt. Sehr schön!


10
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  2. Papst Franziskus: Benedikt XVI. wurde instrumentalisiert
  3. Überraschung in Frankreich: Junge Katholiken kehren zu klassischen Fastenpraktiken zurück
  4. Pfarrer verkleidete sich als Obdachloser und geht am Sonntagmorgen zu seiner neuen Kirche
  5. Einladung zur Novene zum Hl. Josef
  6. 'Hört euch dieses Zeug nicht an!'
  7. „Verharmlosung des deutschen Corona-Irrsinns“
  8. "Die Kirche ist das Fitnesscenter des Glaubens"
  9. Ankündigung des polnischen Premiers Tusk: Jede Abtreibungsverweigerung geht zum Staatsanwalt
  10. „Hier sind die Schafe! Ich hoffe, Sie riechen uns!“
  11. Deutscher Kardinal Cordes mit 89 Jahren gestorben
  12. Russland am Tiefpunkt - Befehl an Soldaten in der Ukraine: "Esst Menschenfleisch!"
  13. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  14. Segnung homosexueller Paare: Papst fürchtet keine Kirchenspaltung
  15. KJG Münster distanziert sich von Verbandspatron Thomas Morus

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz