Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  2. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  3. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  4. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  5. Der deutsche „Synodale Ausschuss“ kämpft mit neuen Schwierigkeiten
  6. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  7. Baden-Württemberg: Polizei schützt evangelischen Pfarrer, seine Familie und die Gottesdienstgemeinde
  8. Papst beim Rückflug von Korsika: „Haben Sie gesehen, wie viele Kinder da waren?“
  9. Nick Vujicic: Manche Kirchen sind wie ein Country Club
  10. Papst Franziskus: "Möge 2025 ein Jahr sein, in dem der Frieden wächst!"
  11. Nach Beschädigung der Schwarzen Madonna/Einsiedeln: Strafverfahren wurde eröffnet
  12. Geschenk zum 88er: Autobiografie des Papstes soll verfilmt werden
  13. Der Schatten der verlorenen Autorität der Kirche
  14. "Und das wäre natürlich furchtbar tragisch, lieber in Deutschland behalten, sicher ist sicher"
  15. Italienisches Lokal bietet Gratis-Wein für Gäste, die ihr Handy abgeben

Charakter-Hinrichtung

16. Februar 2021 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Demokratie lebt vom Widerstreit der Meinungen und von Menschen, die für ihren Standpunkt einstehen. Doch wer heute unbequeme Ansichten vertritt, wird oftmals diffamiert. Gastbeitrag von Giuseppe Gracia/Blick.CH


Chur (kath.net/Blick.CH) Die Frauenrechtlerin Saïda Keller-Messahli setzt sich seit Jahren für einen fortschrittlichen Islam ein. In der SRF-«Arena» warb sie für das Burkaverbot. Deswegen wurde sie von einer SRF-Moderatorin öffentlich als Radikale gebrandmarkt, auf die man nicht länger hören sollte. Die Logik: Wer lautstark gegen Radikale auftritt, ist selber radikal. Kein einziges sachliches Gegenargument, nur Diffamierung.

Ein anderer Fall ist die deutsche Publizistin Birgit Kelle. In der «NZZ» kritisierte sie, dass 14-Jährige sich auch gegen den Willen der Eltern einer Geschlechtsoperation unterziehen dürfen. Kelle gab zu bedenken, dass es in diesem Alter normal sei, die eigene Identität zu suchen und emotionale Wirrungen durchzumachen. 14-Jährige dürften nicht wählen, keinen Alkohol trinken, nicht rauchen, nicht Auto fahren. Aber ein so drastischer Schritt wie eine Geschlechtsumwandlung solle erlaubt sein? Aufgrund dieser Bedenken wurde Kelle von einer Feministin wegen Volksverhetzung angezeigt.


Die beiden Fälle stehen beispielhaft für das Niveau vieler Debatten: Personen mit unbequemen Meinungen werden diffamiert, damit in Zukunft möglichst keiner mehr auf sie hört. Man versucht, den Charakter eines Menschen medial hinzurichten, ihn als böse darzustellen, als radikal, rassistisch, faschistisch. Selbst wenn dieser Charakter-Anschlag nicht gelingt und die verleumdete Person weiterhin in den Medien auftritt, ist das Vorgehen höchst bedenklich.

Feiglinge würgen die Demokratie ab

Eine Gesellschaft, die es erlaubt, dass abweichende, polarisierende Meinungen mit Charakter-Hinrichtungen beantwortet werden, muss sich nicht wundern, wenn sich am Ende keiner mehr aus der Deckung traut. Wenn wir am Ende eine Gesellschaft von Opportunisten und Feiglingen haben.

Damit aber lässt sich keine lebendige Demokratie aufrechterhalten. Demokratie lebt vom offenen Diskurs, von couragierten Menschen, die sich nicht anpassen und die darauf verzichten, Andersdenkende zu diffamieren.

Giuseppe Gracia (53) ist Schriftsteller und Medienbeauftragter des Bistums Chur. Sein neuer Roman «Der letzte Feind» ist erschienen im Fontis Verlag, Basel. In der BLICK-Kolumne, die jeden zweiten Montag erscheint, äussert er persönliche Ansichten.

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 SalvatoreMio 17. Februar 2021 
 

Bekenntnis

Ich erinnere mich an die Kindheit und eine Zeit, wo mir bewusster wurde, dass der Junge ein "Mann" wird, das Mädchen eine "Frau". Das machte mir Angst, und ich dachte, vielleicht sei es besser, "Mann" zu werden, was nun mal nicht geht. (Geschlechtsumwandlung - damals Fremdworte). Die Angst wurde schnell überwunden. Später in der Handelsschule: eine Lehrerin zog mich sehr an: die Art sich zu bewegen, zu kleiden, zu sprechen usw.: so wollte ich am liebsten auch werden! - Als Erwachsene wurde mir klar: das war die Suche nach Identität; dazu gehören emotionale Wirrungen, wie Birgit Kelle beschreibt. Das ist normal. - Wäre man aber ein instabiler Charakter gewesen auf der Suche nach menschlicher Wärme; hätte diese Lehrerin nicht nur Buchhaltung unterrichten wollen: was hätte vielleicht geschehen können? - Und heute bei den Wirren in den Familien: wie kann man heutige Kinder schützen auf ihrem Weg?


1
 
 girsberg74 16. Februar 2021 
 

Wie bessern?

Vielleicht hilft zu einer stimmigen Diagnose, mal nachzusehen, wie eine erhebliche Zahl von Menschen in den letzten 50 Jahren erzogen worden ist, nämlich „antiautoritär“ und „laissez faire“, also nicht gerade zu einem festen, freien Charakter führend. - Und das geht dann wie ein Sauerteig durch die Gesellschaft.

Erziehung war oft nur ein Frühbeet für kleinere und größere Despoten oder Gleichgültige.

Wenn die Diagnose stimmt, ist der Weg klar; es wird aber viel Durchhaltevermögen brauchen und jeder der sieht, ist gefordert.


2
 
 Chris2 16. Februar 2021 
 

Bad times create good men

good men create good times
good times create weak men
weak men create bad times
Im Idealfall sollte das jetzt wieder von vorne beginnen. Untergangswillig-dekadente Zivilisationen dagegen gehen einfach unter. Die Chinesen beschreiben solche Leute als "Baizuo". Wer diese erschreckend präzise definition noch nicht kennt, möge vor allem den ersten Absatz lesen:

de.m.wikipedia.org/wiki/Baizuo


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  2. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  3. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  4. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  5. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  6. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  7. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  8. Paris: Die Dornenkrone ist zurück in Notre-Dame
  9. O Adonai, et Dux domus Israel
  10. Der deutsche „Synodale Ausschuss“ kämpft mit neuen Schwierigkeiten
  11. Als ein antiklerikaler Aktivist einen Bombenanschlag auf das Bild von Guadalupe verüben wollte...
  12. Der Schatten der verlorenen Autorität der Kirche
  13. "Und das wäre natürlich furchtbar tragisch, lieber in Deutschland behalten, sicher ist sicher"
  14. Heiliges Jahr - Mehrere heilige Pforten werden geöffnet
  15. "Wir wurden 24 Stunden von verschiedenen Geheimdiensten überwacht und ausspioniert"

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz