Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  5. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  6. Der verkleidete Menschenfreund
  7. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  8. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  9. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  10. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  11. Gott will, dass wir treu sind!“
  12. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  13. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  14. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  15. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?

Das synodale Dilemma: Quo vadis?

25. Mai 2021 in Kommentar, 16 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Der Nationale Synodalismus ist nicht gescheitert: Er spielt nur keine Rolle mehr - Gastkommentar von Franz Norbert Otterbeck


Köln (kath.net)

"Die Frohe Botschaft des Evangeliums heute unter den 'Zeichen der Zeit' sichtbar und lebbar zu machen", sei das Ziel beider synodaler Wege, des römischen wie des deutschen. So kommentierte der DBK-Vorsitzende Bätzing, selten originell, die Ankündigung aus Rom, der Bischofssynode 2023 eine weltweite Konsultation vorzuschalten. Diese trägt den Namen 'itinerario sinodale', also: Synodaler Weg. Kritiker des deutschen Sonderwegs hatte insbesondere die falsche Etikettierung des Projekts verärgert, bei dem in einer Weise über Macht, Sex, Zölibat und Frauen geredet wird, die nach Meinung mancher Schisma, Häresie oder sogar Apostasie begünstige. Das römische Thema lautet: Gemeinschaft, Partizipation, Mission. Es geht also um die Teilhabe, möglichst aller, an der Mission der kirchlichen Weggemeinschaft. Damit hat Papst Franziskus den Nationalen Synodalismus aufs Abstellgleis geschoben, vehementer als zu erwarten war. Der pflichtschuldige Beifall, den zugleich der ZdK-Leuchtturm spendierte, dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass Sternberg im Geiste schon im Ruhestand weilt und vielleicht noch das eine oder andere Abenteuer für Senioren anpeilt. Selbstverständlich ist Peter Winnemöller zuzustimmen: Der Nationale Synodalismus wird alles daran setzen, seinen Flachsinn immer noch auf die Weltebene "zu spielen". Doch diesem Spieltrieb setzen Glaube, Hoffnung und Liebe der Kirche enge Grenzen.


Bischof Pustefix ist schon ganz außer Atem, so sehr strengt es ihn an, immer wieder dieselben Seifenblasen auf die Reise zu schicken. Das Sprüchlein von der Lebbarmachung der Frohen Botschaft hat er vermutlich schon als Abiturient 1980 in Betzdorf strapaziert. Und seither nichts dazugelernt? Man könnte noch einige Sinnsprüche hinzusetzen: Ein Stein ruht gern. Luft säuselt im Wind. Flammen verzehren das Feuer. Was hat denn die Kirche seit Pfingsten im Jahre 30 getan? Das Evangelium unsichtbar gemacht und als nicht lebbar weggesperrt? Irgendjemand wird der famosen Exzellenz mal sagen müssen, dass solche Sätze nichts begründen, sondern der Begründung bedürfen. So ein mutiger Botschafter muss allerdings mit der Antwort rechnen: "Ich überzeuge mich immer wieder davon, fast täglich, dass ich mir vertrauen kann." Da man in deutsch-diözesanen Gefilden bekanntlich eine chiffrierte Sprache spricht, wird die gemeinte Zielgruppe allerdings die Botschaft verstanden haben: Keine Panik! Wir Bischöfe bleiben auf Kurs! Es geht schon lange nicht mehr darum, nach "draußen" etwas mitzuteilen, etwa dass Jesus Christus für uns Sünde und Tod besiegt hat, sondern die sprungbereite Feindseligkeit der Gehaltsempfänger (und Ruhegehaltsempfänger) zu besänftigen. Der Nationale Synodalismus ist nicht gescheitert: Er spielt nur keine Rolle mehr. Manche Katholiken möchten das Wort "Synode" allerdings auch nicht gern hören, wenn es aus Rom angekündigt wird.

Man hat einerseits von der geringen Relevanz des protestantischen Parlamentarismus gehört, der schon einige Übung darin hat, fromme Stimmen totzuschweigen. Andererseits erzeugten auch römische Synoden jüngst viel mehr Lärm um nichts als erkennbar geistgewirkte Ergebnisse. Doch stellt Papst Franziskus die synodale Idee bewusst unter das Wirken des Heiligen Geistes. Das ist ein ganz anderes Konzept als das von DBK/ZdK, wo man immer schon weiß (seit etwa 1971), dass die Auflockerung des Zölibats ("viri probati"), die Einführung der Frauenordination (im Diakonat) und - äußerst wichtig! - eine umfassende Neubewertung der Sexualität das Evangelium "heute lebbar" macht. Besonders lebbar ist das Evangelium dann, wenn es nicht verkündet wird. "Tut, was ihr nicht lassen könnt." Gott geht alle Wege mit! Das kann man zwar richtig verstehen, solange der Weg noch zu einem gottgegebenen Ziel führt. So kann sich aber auch ankündigen, dass von der Religion nur ein moralisch-therapeutischer Appell übrig bleibt, ohne jede prägende Kraft für das Leben der Welt. Der aus Rom angestoßene Synodale Weg könnte immerhin einer sein, der diesen Namen verdient. Dann nämlich, wenn - im Horizont der Weltkirche - auch die schlichten, frommen Seelen in Deutschland, jung und alt, charismatisch bis traditionalistisch, wieder einen Anteil erhalten an der Sendung kirchlicher Weggemeinschaft, den ihnen der Nationale Synodalismus unserer etablierten Sakralbürokratie verweigert.

Quo vadis? "Wohin gehst Du?" So fragte Petrus auf der Flucht aus Rom, als er den Herrn sah. Jesus sagte: "Nach Rom, um mich abermals kreuzigen zu lassen." Petrus verstand und ging. Auch in diesem Sinne führen alle Wege nach Rom, nämlich zum Glaubenszeugnis im Namen des Herrn, zur Confessio.

Die konfessionellen Bürokraten registrieren schon seit einiger Zeit, dass außerhalb ihrer Reichweite durchaus Oasen des gelebten Evangeliums entstanden sind. Man meidet diese Leute, beobachtet sie mit Argwohn. Denn dort wird die Hierarchie kirchlicher Weggemeinschaft akzeptiert und mit Leben erfüllt. Dort inspirieren das sakramentale Priestertum und das gemeinsame Priestertum der Getauften sich gegenseitig. Dort stehen Ehe und Familie, aber auch die Berufung zu geistlich fruchtbarer Ehelosigkeit wieder im Mittelpunkt der christlichen Existenz. Diese Oasen sind klein, aber sie sind da - und sie wachsen. Die Sprache der Beschlussvorlagen deutscher Synodalforen wird dort nicht verstanden, wohl aber die Sprache der Heiligen Schrift, inmitten der Tradition der Kirche. Veni Sancte Spiritus!

 

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine wichtige BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Der verkleidete Menschenfreund
  5. Eis für Papst Franziskus - "Kleine Sünden" im Krankenstand
  6. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  7. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  8. Waren Zisterzienser die Inspiration für die Modeschöpferin Coco Chanel?
  9. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  10. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  11. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  12. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  13. Gott will, dass wir treu sind!“
  14. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  15. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz