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| Reichtum und Nachfolge. Liebe ist der Eigenname Gottes16. August 2021 in Aktuelles, keine Lesermeinung Benedikt XVI. – Licht des Glaubens: bei der Begegnung mit Christus und in der Liebe zum Nächsten können wir in unserem Innern das Leben Gottes erfahren, der mit seiner vollkommenen, vollendeten und ewigen Liebe in uns bleibt. Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) Montag der 20. Woche im Jahreskreis: Reichtum und Nachfolge. „Und siehe, da kam ein Mann zu Jesus und fragte: Meister, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Er antwortete: Was fragst du mich nach dem Guten? Nur einer ist der Gute. Wenn du aber in das Leben eintreten willst, halte die Gebote! Darauf fragte er ihn: Welche? Jesus antwortete: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst kein falsches Zeugnis geben; ehre Vater und Mutter! Und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Der junge Mann erwiderte ihm: Alle diese Gebote habe ich befolgt. Was fehlt mir noch? Jesus antwortete ihm: Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib ihn den Armen; und du wirst einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach! Als der junge Mann das hörte, ging er traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen“ (Mt 19,16-22). *** „Wir leben heute in einem kulturellen Kontext, der tiefe und uneigennützige menschliche Beziehungen nicht gerade begünstigt, sondern vielmehr dazu führt, daß man sich in sich selbst verschließt, dem Individualismus verfällt oder jenem Egoismus nachgibt, der im Menschen ist. Das Herz junger Menschen ist jedoch naturgemäß empfänglich für die wahre Liebe. Daher wende ich mich voll Zuversicht an euch und rufe euch zu: es ist nicht einfach, aus eurem Leben etwas Schönes und Großartiges zu machen, es ist anspruchsvoll, aber mit Christus ist alles möglich!“. Benedikt XVI., Pastoralbesuch in Turin: Begegnung mit den Jugendlichen auf der Piazza San Carlo, 2. Mai 2010: Liebe Jugendliche aus Turin, liebe Jugendliche aus dem Piemont und den angrenzenden Regionen! Es erfüllt mich mit großer Freude, im Rahmen meines Besuchs in Turin, bei dem ich das heilige Grabtuch verehre, mit euch zusammentreffen zu können. Ich grüße euch alle mit großer Zuneigung und danke euch für euren herzlichen Empfang und eure Glaubensfreude. Durch euch grüße ich alle Jugendlichen aus Turin und den Diözesen des Piemont, wobei ich besonders all jene jungen Menschen in meine Gebete ein - schließe, die sich in Situationen des Leids, der Not und der Verwirrung befinden. Mein besonderer Gedanke und meine ausdrückliche Ermutigung gehen an diejenigen unter euch, die den Weg des Priestertums oder des geweihten Lebens beschreiten oder sich dafür entschieden haben, den Schwächsten in großherziger Weise zu dienen. Ich danke eurem Hirten, Severino Kardinal Poletto, für die herzlichen Grußworte, die er an mich gerichtet hat, und mein Gruß geht auch an die beiden Jugendlichen, die in eurem Namen von den Vorhaben, Problemen und Erwartungen der Jugendlichen dieser Stadt und dieser Region berichtet haben. Vor 25 Jahren richtete der ehrwürdige und geliebte Diener Gottes Johannes Paul II. anläßlich des Internationalen Jahres der Jugend ein Apostolisches Schreiben an die jungen Männer und Frauen in der Welt, das von der Begegnung Jesu mit dem reichen Jüngling handelt, von der das Evangelium berichtet (Schreiben an die Jugendlichen, 31. März 1985). Ausgehend von diesem Text (vgl. Mk 10,17–22; Mt 19,16–22), der auch in meiner diesjährigen Botschaft zum Weltjugendtag Gegenstand der Betrachtung war, möchte ich euch einige Gedanken darlegen, die euch in eurem geistlichen Wachstum und in eurer Sendung in Kirche und Welt, so hoffe ich, helfen können. Wie wir wissen, fragt der junge Mann im Evangelium Jesus: »Was muß ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen?« Es ist heutzutage nicht einfach, vom ewigen Leben und von ewigen Wirklichkeiten zu sprechen, da die zeitgenössische Mentalität der Meinung ist, daß es nichts Endgültiges gebe: alles verändere sich – und dies mitunter sehr rasch. »Veränderung« ist in vielen Fällen zum Schlagwort geworden und gilt als höchster Ausdruck von Freiheit, und daher werdet auch ihr Jugendlichen oft dazu verleitet zu denken, daß es unmöglich sei, endgültige Entscheidungen zu treffen, die für das ganze Leben verbindlich sind. Aber ist das der rechte Gebrauch der Freiheit? Stimmt es wirklich, daß es genügt, sich zum Glücklichsein mit kleinen und flüchtigen Freuden zufriedenzugeben, die, wenn sie erst zu Ende sind, das Herz mit Bitterkeit erfüllen? Liebe Jugendliche, das kann nicht die wahre Freiheit sein, das ist nicht der Weg zum Glück. Wir alle sind nicht erschaffen worden, um nur vorläufige und widerrufbare Entscheidungen zu treffen, sondern endgültige und unwiderrufliche Entscheidungen, die unserem Leben vollen Sinn schenken. Wir sehen dies in unserem eigenen Leben: es wäre uns am liebsten, wenn die schönen Erlebnisse, die uns mit Glück erfüllen, nie aufhören würden. Gott hat uns aufs Ewige hin geschaffen und hat ins Herz eines jeden von uns den Samen eines Lebens gelegt, in dem wir etwas Schönes und Großes verwirklichen können. Habt daher den Mut zu endgültigen Entscheidungen und versucht, sie in Treue zu leben! Ganz gleich, ob euch der Herr zur Ehe, zum Priestertum, zum geweihten Leben oder zu einer anderen Form der Selbsthingabe beruft: antwortet ihm mit Großherzigkeit! Im Gespräch mit dem jungen Mann, der ein großes Vermögen hatte, zeigt Jesus auf, was der wichtigste und größte Reichtum im Leben ist: die Liebe. Gott und den Nächsten mit ganzem Herzen zu lieben. Wie wir sehr gut wissen, ist das Wort »Liebe« für alle Deutungsmöglichkeiten offen und hat verschiedene Bedeutungen: Wir brauchen einen Meister, Christus, der uns den wahrsten und tiefsten Sinn des Wortes erschließt und uns zum Quell der Liebe und des Lebens führt. Liebe ist der Eigenname Gottes. Der Apostel Johannes ruft uns in Erinnerung: »Gott ist die Liebe«, und er fügt hinzu: »nicht darin besteht die Liebe, daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat«. Und »wenn Gott uns so geliebt hat, dann müssen auch wir einander lieben« (1 Joh 4,8.10.11). Bei der Begegnung mit Christus und in der Liebe zum Nächsten können wir in unserem Innern das Leben Gottes erfahren, der mit seiner vollkommenen, vollendeten und ewigen Liebe in uns bleibt (vgl. 1 Joh 4,12). Es kann daher für den Menschen, dieses sterbliche und begrenzte Geschöpf, nichts Größeres geben, als am Leben der Liebe Gottes teilzuhaben. Wir leben heute in einem kulturellen Kontext, der tiefe und uneigennützige menschliche Beziehungen nicht gerade begünstigt, sondern vielmehr dazu führt, daß man sich in sich selbst verschließt, dem Individualismus verfällt oder jenem Egoismus nachgibt, der im Menschen ist. Das Herz junger Menschen ist jedoch naturgemäß empfänglich für die wahre Liebe. Daher wende ich mich voll Zuversicht an euch und rufe euch zu: es ist nicht einfach, aus eurem Leben etwas Schönes und Großartiges zu machen, es ist anspruchsvoll, aber mit Christus ist alles möglich! An dem Blick, den Jesus – wie es im Evangelium heißt – voll Liebe auf den jungen Mann richtet, erkennen wir, wie sehr sich Gott danach sehnt, mit uns zu sein, uns nahe zu sein. Gott sehnt sich nach unserem Ja, nach unserer Liebe. Ja, liebe Jugendliche, Jesus will euer Freund sein, euer Bruder im Leben, der Meister, der euch den Weg zum Glück zeigt. Er liebt euch, so wie ihr seid, mit all eurer Zerbrechlichkeit und Schwäche, denn durch die Berührung mit seiner Liebe könnt ihr verwandelt werden. Lebt diese Begegnung mit der Liebe Christi in einer engen persönlichen Beziehung zu ihm, lebt sie in der Kirche und vor allem in den Sakramenten! Lebt sie in der Eucharistie, in der sein Opfer gegenwärtig wird: Er gibt wirklich seinen Leib und sein Blut für uns hin, um die Menschen von ihren Sünden zu erlösen, damit wir mit ihm ein Leib werden und die Logik der Selbsthingabe lernen. Lebt sie in der Beichte, in der Jesus uns seine Vergebung anbietet und uns mit all unseren Grenzen annimmt, um uns ein neues Herz zu geben, das so zu lieben vermag wie er! Lernt einen vertrauten Umgang mit dem Wort Gottes und meditiert es insbesondere in der Lectio divina, der geistlichen Lesung der Bibel! Und bemüht euch schließlich darum, durch das Zeugnis der christlichen Caritas der Liebe Christi zu begegnen. Ihr werdet hierzu in der Geschichte Turins einige wunderbare Vorbilder finden: folgt ihnen nach und macht ganz konkret die Erfahrung uneigennützigen Dienens! In der kirchlichen Gemeinschaft muß alles darauf abzielen, daß die Menschen am eigenen Leib die grenzenlose Liebe Gottes erfahren können. Liebe Freunde, die Liebe Christi gegenüber dem jungen Mann aus dem Evangelium ist dieselbe Liebe, die er einem jeden von uns entgegenbringt. Sie ist keine auf die Vergangenheit beschränkte Liebe, keine Illusion, und sie ist ebenso wenig nur einigen wenigen vorbehalten. Ihr könnt dieser Liebe begegnen und ihre ganze Fruchtbarkeit verspüren, wenn ihr den Herrn aufrichtig sucht und engagiert am Leben der christlichen Gemeinschaft teilnehmt. Jeder fühle sich als »lebendiges Glied« der Kirche, das am Werk der Evangelisierung mitwirkt, furchtlos und beseelt vom Geist aufrichtiger Eintracht mit den Brüdern im Glauben und in Gemeinschaft mit den Hirten. Dabei müssen wir auch in unserem Glaubensleben die individualistischen Tendenzen überwinden, um die Freude über die Zugehörigkeit zum großen Mosaik der Kirche Christi tief einatmen zu können. Es ist mir heute abend ein besonderes Anliegen, euch einen jungen Mann aus eurer Stadt als Vorbild aufzuzeigen: den sel. Piergiorgio Frassati, dessen Seligsprechung sich dieses Jahr zum zwanzigsten Mal jährt. Sein Leben war ganz von der Gnade und Liebe Gottes erfüllt, und er gab es gelassen und freudig hin im leidenschaftlichen Dienst an Christus und den Nächsten. Er war ein Jugendlicher wie ihr, der mit großem Eifer aus seiner christlichen Formung heraus lebte und ein einfaches und überzeugendes Glaubenszeugnis gab. Ein junger Mann, der von der Schönheit des Evangeliums der Seligpreisungen fasziniert war und tiefe Freude daran hatte, Christus zum Freund zu haben, ihm nachzufolgen und sich als lebendiges Glied der Kirche zu fühlen. Liebe Jugendliche, habt den Mut, euch für das Wesentliche im Leben zu entscheiden! »Wahrhaft leben und sich nicht nur recht und schlecht durchschlagen «, pflegte der sel. Piergiorgio Frassati zu sagen. Entdeckt ebenso wie er, daß es sich lohnt, sich für Gott und mit Gott einzusetzen und in den wichtigen aber auch in den kleinen, alltäglichen Entscheidungen auf seinen Ruf zu antworten, auch wenn dies seinen Preis hat! Der geistliche Weg des sel. Piergiorgio Frassati erinnert uns daran, daß der Weg der Jünger Christi den Mut erfordert, aus sich selbst herauszugehen, um dem Weg des Evangeliums zu folgen. Ihr lebt diesen anspruchsvollen geistlichen Weg in den Pfarreien und in anderen kirchlichen Vereinigungen; ihr lebt ihn auch auf dem Pilgerweg der Weltjugendtage, jenem so sehnsüchtig erwarteten Termin. Ich weiß, daß ihr euch bereits auf das nächste Treffen vorbereitet, das im August 2011 in Madrid stattfinden wird. Es ist mein aufrichtiger Wunsch, daß dieses außergewöhnliche Ereignis, an dem ihr hoffentlich in großer Zahl teilnehmen werdet, dazu beitragen wird, in einem jeden von euch die Begeisterung und Treue in der Nachfolge Christ zu mehren und freudig seine Botschaft als Quell neuen Lebens aufzunehmen. Liebe Jugendliche aus Turin und dem Piemont, seid Zeugen Christi in unserer Zeit! Das heilige Grabtuch möge euch in besonderer Weise dazu anspornen, das liebende Antlitz Gottes in euren Geist einzuprägen, damit ihr in eurem jeweiligen Lebensumfeld und unter euren Altersgenossen ein glaubwürdiges Zeichen des Antlitzes Christi werdet. Maria, die ihr in euren Marienheiligtümern verehrt, und der hl. Johannes Bosco, Schutzpatron der Jugendlichen, mögen euch dabei helfen, Christus unermüdlich nachzufolgen. Dabei begleiten euch stets mein Gebet und mein Segen, den ich euch mit besonderer Zuneigung erteile. Danke für eure Aufmerksamkeit.
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