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Die Intervention von Bischof Voderholzer ist zugleich eine Hoffnung und eine Illusion6. September 2021 in Kommentar, 11 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Wer alternative Vorschläge veröffentlicht, weil er im Synodalen Prozess marginalisiert wird, wird entschieden angegriffen und persönlich diffamiert - Der Montagskick von Peter Winnemöller
Regensburg (kath.net)
Der Bischof von Regensburg, Rudolf Voderholzer, hat eine Webseite ins Leben gerufen, die den bezeichnenden Namen „Synodale Beiträge“ trägt. Als erster Text auf der Seite ist ein Text abzurufen, der den Titel „Vollmacht und Verantwortung - Thesen zur Kirchenreform“ trägt und als „Alternativtext zum Synodalforum I, Macht- und Gewaltenteilung in der Kirche“ veröffentlicht worden ist. Ergänzend dazu äußerte sich Bischof Voderholzer in einem Interview mit der Nachrichtenagentur kna zum Grund für die Veröffentlichung dieser Seite. Einige Mitglieder hätten sich, so der Bischof im Interview, vergeblich bemüht, ihre Argumente in die Diskussion einzubringen, und nun sollen diese öffentlich gemacht und im Sinne einer guten Synodalität diskutiert werden.
Wie die Diskussionskultur mancher selbsternannter Kirchenreformatoren aussieht, zeigen diese am besten selbst. Die kleine, von vielen Medien stets bevorzugt zitierte Gruppe „Wir sind Kirche“ sieht nach eigenen Angaben die neue Internetplattform für alternative Reformvorschläge zum Synodalen Weg als gezielten Affront gegen das innerkirchliche Reformvorhaben. Auch wenn andere kritische Stimmen weniger polemisch sind, so weist der Bochumer Theologe Matthias Sellmann die Vorwürfe gegen die Diskussionskultur zurück. Man lese die Synodalpapiere und halte Ausschau nach den Argumenten der Gruppe, die jetzt eine Alternative öffentlich gemacht hat. So gut scheint die Gesprächskultur nicht zu sein, denn sie sind sehr einseitig. Andere Stimmen reden davon, die alternativen Vorschläge redeten die große Aufgabe des synodalen Weges von DBK und ZdK klein.
Wer Zweifel an den Vorwürfen gegen die Diskussionskultur auf dem sogenannten synodalen Weg hat, muss einfach nur die Nachrichten verfolgen. Noch einmal zum Mitschreiben, wer sich anders äußert als es den „Reformatoren“ genehm ist, begeht einen Affront. Wer alternative Vorschläge veröffentlicht, weil er im Prozess marginalisiert wird, wird entschieden angegriffen und persönlich diffamiert. Die Marginalisierung geht weiter, indem sich jetzt scheinbar die Position durchsetzt, da melde sich ja nur eine Minderheit zu Wort, die sich im Prozess nicht werde durchsetzen können. Das Dokument selbst wie auch die gesamte Webseite jedenfalls verdienen Beachtung und Verbreitung. Da zeigt sich im Zusammenhang mit den vielen schon jetzt auf der Seite veröffentlichten Texten und denen, die noch zu erwarten sind, dass es für die Kirche auch in unseren finsteren Zeiten auch in unserem Land durchaus eine Zukunft gibt. Sie unterscheidet sich fundamental von dem, was sich die selbsternannten Reformer erträumen.
Die zu erwartende Marginalisierung entlarvt den von DBK und ZdK losgetretenen synodalen Weg als das, was er ist: ein politisches Manöver, das im Hinblick auf dem skandalösen sexuellen Missbrauch in der Kirche als Narkotikum wirken soll. Zumal es um Mehrheiten statt um Wahrheit geht, ist der Prozess ohnehin selbst mit größter Mühe kaum als kirchlich anzusehen. Majorität war noch nie ein Kriterium für Wahrheit. Die Angriffe auf die Gruppe um Bischof Voderholzer, der es aber nur um Wahrheit geht, wird weiter gehen. Es ist dem Grunde nach trotzdem der richtige Zeitpunkt, um ein solches Projekt zu starten. In vier Wochen tagt die nächste Vollversammlung. Ginge es bei diesem seltsamen synodalen Weg mit rechten Dingen zu, so würde man ein solches Projekt nicht nur willkommen heißen, sondern in den Prozess integrieren. Das wird nicht geschehen. Es ist auch bisher nicht geschehen, das ist ja gerade der Grund, warum dieser Weg gewählt wurde. Man wird, davon ist auszugehen, die Gruppe, die den jetzigen Prozess gestartet hat, alternative Texte zu erarbeiten und als Informationen auch für die Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, einfach weiterhin marginalisieren.
Bei der kommenden Vollversammlung des synodalen Weges wird es zu ersten Abstimmungen kommen. Es wird sich zeigen, was die Zustimmung der „Synodalen“ findet und was nicht. Sehr häufig wird auf die Gefahr der Spaltung hingewiesen, die von diesem, als Reformprozess verkauften Weg ausgeht. Eindeutig gegen die Lehre der Kirche stehende Papiere, die mit hoher Wahrscheinlichkeit verabschiedet werden, machen gerade diese Gefahr nicht geringer. Am Ende läuft alles auf die Grundfrage hinaus, ob ein Bischof wie Rudolf Voderholzer nicht besser die Reißleine ziehen und für sich und sein Bistum den synodalen Weg für beendet erklären sollte. Der Grund für das Bleiben liegt wohl im Bischofsamt selbst und der damit verbundenen Verantwortung zunächst für seine, ihm anvertraute Teilkirche, darüber hinaus auf dem Wege der mitbrüderlichen Verantwortung für die Kirche einer Region aber auch für die universale Kirche. Hier zeigt sich eine Dimension des sakramentalen Amtes in seiner größten Tiefe, nämlich sowohl als aktives und auch als aushaltendes Mitleiden an einer Kirche in einer tiefen Krise.
Es mag den Moment geben, an dem es auch für einen Bischof geboten sein muss, aus dem synodalen Weg auszusteigen und vielleicht werden wir diesen Moment erleben. Für Bischof Voderholzer ist er jetzt noch nicht gekommen. Als außenstehender Beobachter und Kommentator, den der synodale Weg von DBK und ZdK dem Grunde nach in keiner Weise persönlich betrifft, kann man nicht umhin, einerseits Bewunderung für das Durchhaltevermögen und die integrative Kraft auszudrücken, andererseits sich immer wieder kopfschüttelnd fragen, warum die sich das eigentlich antun. Ende des Monats werden wir Zeugen der nächsten Vollversammlung des Synodalspektakels werden. Was am Ende dabei herauskommt, ist ungewiss. Eines aber ist klar, das Vorspiel für diesen Akt kam von der richtigen Seite und traf ganz klar die richtige Tonalität, wie nicht zuletzt die Reaktionen der üblichen Verdächtigen nur zu deutlich zeigten und zeigen.
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Lesermeinungen | pebaphoto 7. September 2021 | | | Gruppe um Vorderholzer? Danke für den tollen Text. Ich frage mich jedoch, welche "Gruppe von Bischöfen" Dr. Rudolf Vorderholzer unterstützt? Ich denke, Änderungen sind nur möglich durch persönliche Bekenntnisse. | 0
| | | Monika32 7. September 2021 | | | Respekt, dass sich Bischof Voderholzer dies selbst zumutet.
Klare Diskussionen sind in dieser Sache kaum noch möglich.
Aber mal etwas Anderes: Wieso ist "Wir sind Kirche" so still, wenn es auf die Aufklärung der Mißbrauchsfälle geht? Da könnte man doch effektiv beitragen, und zugleich die hier immer wieder vorgebrachte Beziehung zum Zölibat klären. Da wird aber geschwiegen. | 2
| | | Robert_S 7. September 2021 | | |
Bischof Voderholzer sollte aus dem synodalen Prozess aussteigen.
Ebenso jeder Bischof der noch den rechten Glauben besitzt. | 2
| | | Kant1 7. September 2021 | | | ... einfach ignorieren! Der „synodale Weg“ wird noch eine Reihe von Papieren hervorbringen, die es nicht die Zeit Wert sind, die man zu ihrer Lektüre braucht. Wir haben die Bibel, das Kirchenrecht und den Katechismus, in denen man alles findet, was nötig ist, um als Katholik in dieser „verwirrten“ Generation zu leben. und als Apostel die Kirche, die Diözesen und Gemeinden zu leiten. Wer mehr will, dem kann man die Texte des Vat II empfehlen, die Schriften von JP II und anderen Päpsten, den verschiedenen vatikanischen Stellen und – für die ganz harten Fälle – die diversen Ermahnungen und Korrekturen, die der Vatikan besonders auch an die deutsche Kirche gerichtet herausgegeben hat. Wenn die deutschen Bischöfe es trotz der Klarstellungen aus dem Vatikan wagen sollten, den Papieren des synodalen Weges irgendeine Autorität zu verleihen, dann braucht sich kein gläubiger Katholik daran zu halten. Ergo: einfach ignorieren! | 5
| | | ThomasR 6. September 2021 | | | Denn mein Haus soll für alle Völker ein Ort des Gebets sein. Jes 56,7
und nicht ein Haus von weiteren Diskussionsrunden
Die Lehre steht im Katechismus und kann nicht neu entworfen werden
Die einzige sinnvolle Chance der Erneurung führt über die liturgische Erneuerung (die inzwischen Massenkirchenaustritte betreffen beinahe ausschließlich Novus Ordo Gemeinschaften bzw. Pfarren, wo nur die neue Messe oder Wortgottesfeier von der Amtskirche angeboten werden) | 3
| | | J. Rückert 6. September 2021 | | | Geschlagen im Haus der Freunde? Generell geht es da so gewöhnlich zu wie in der Politik. Und die Herrschaft über die Medien sind wie im gewöhnlichen Leben in der Hand der "Aufständischen".
Gäbe es Fälle, in denen Bischöfe im eigenen Haus "gemessert" würden, so sie aus dem Prozess ausstiegen? | 1
| | | Konrad Georg 6. September 2021 | | | Der Synodale Weg wird von religiösen Billigheimern vorgegeben.
Dabei ist das Ganze nur Revolution, nicht Reform. | 5
| | | lesa 6. September 2021 | | | Gott selber wird weiterhin eingreifen, denn Abtrünnigkeit predigen hat schwere Folgen Danke, Herr Winnemöller! "Majorität war noch nie ein Kriterium für Wahrheit. Die Angriffe auf d. Gruppe um Bischof Voderholzer, der es nur um Wahrheit geht, wird weiter gehen. Es ist ... trotzdem der richtige Zeitpunkt, um ein solches Projekt zu starten."
1 Sam 14,6 "Jonatan sagte also zu seinem Waffenträger: Komm, wir wollen hinübergehen zu dem Posten dieser Unbeschnittenen. Vielleicht wird der Herr für uns handeln; für den Herrn ist es ja keine Schwierigkeit zu helfen, sei es durch viele oder durch wenige."
Die Leute vom synodalen Weg sind noch wie besessen von ihrem gutmenschlichen, antichristlichen Bild des Glaubens, welches nur aus ihren selbstgestrickten Vorstellungen besteht, die mit d. Glauben nichts zu tun haben, sondern mit Macht u. Willkür.
Gott will diesen synod. Weg nicht. Er hat ernste Zeichen gesetzt (Juli 20 u.Juli 21) Aber diese Leute sind nicht zum Denken gekommen.
Liebe@salvatoreMio, beten wir f. Bisch. Voderholzer u. seine Leute zur Siegerin über die Häresien | 6
| | | Diadochus 6. September 2021 | | | Reißleine Bischof Voderholzer hat bestimmt auch schon an die "Reißleine" gedacht, vor der er noch zurückschreckt. Da habe ich volles Verständnis dafür. Er probiert es im Guten und hofft, mit seinen Alternativtexten könne er etwas bewirken. Ich hoffe, er zieht die Reißleine noch rechtzeitig, denn er ist in erster Linie für seine Teilkirche zuständig. Eines möchte ich den Reformern mit auf den Weg geben: Nur eine betende Kirche ist und bleibt eine lebendige Kirche.
@SalvatoreMio, "Eisberge" können einen Beter nicht wirklich erschrecken. | 4
| | | physicus 6. September 2021 | | | Ein Insider über die Debatten"kultur" des Syn.Wegs Über den Link unten kommt man auf einen Podcast des Bonner Stadtdechanten Dr. Wolfgang Picken, der Mitglied im Forum I des Syn.Wegs und Ko-Autor des Alternativtextes ist. Er berichtet in der Folge vom 3. September 2021 "Kritik am Synodalen Weg" über die Zustände und Begebenheiten. Ein Fiasko für den Syn. Weg, was da geschildert wird. Besonders peinlich, wenn im Forum 1 (Macht und Gewaltenteilung) Macht einseitig eingesetzt wird, so offenbar ein Auskungeln der Forumsmitglieder durch die Vorsitzenden von DBK und ZDK - und, wie auch oben geschildert, Ausgrenzung von Katholiken, die auf dem Boden der Lehre bleiben wollen. wolfgang-picken.podigee.io/ | 6
| | | SalvatoreMio 6. September 2021 | | | Gebet für Bischof Voderholzer und seine Getreuen ... Man muss sich nur ein wenig anschauen, was sich auf diesem synodalen "morastigen Holzweg" abspielt: mit aller Gewalt will man zum Erfolg kommen - koste es, was es wolle; die Synodalen werden "Märtyrer" sein, wenn all ihr Mühen vergeblich sein würde! Und schon schießen Theologen aus vollem Rohr gegen Bischof Voderholzer und seine Getreuen. - Mit dem Kostbarsten, worum es eigentlich gehen müsste und was am meisten mangelt - mit dem Glauben an den gekreuzigten Herrn - hat das alles nichts zu tun. - Man kann nur hoffen, dass die Nerven der bösen Rebellen die Angriffe aushalten, denn sie brauchen ihre körperliche Unversehrtheit schließlich. - Wenn wenigstens ein paar mehr Bischöfe aufschreien und sich querstellen wollten - aber nichts ist in Sicht! Mir drängt sich das Bild der Titanic auf, umgeben von Eisbergen. Aber die Weltkirche ist gottlob mehr als die "Titanic". Beten wir für Bischof Voderholzer und seine Unterstützer. | 11
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