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| 'Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen'6. Oktober 2021 in Familie, 3 Lesermeinungen Deshalb gibt uns der Sohn Gottes die tiefste Erklärung der Unauflöslichkeit der Ehe. Sie ist in Gottes Schöpferwillen Grund gelegt - Predigt von Kardinal Gerhard Ludwig Müller über die Ehe Rom (kath.net) kath.net dokumentiert mit freundlicher Genehmigung von S.E. eine Predigt von Kardinal Gerhard Ludwig Müller bei der Hochzeit in Sizilien für Don Jaime Bourbon und seiner Frau Charlotte: O glückliches Brautpaar, Lieber Don Jaime und liebe Charlotte, Heute ist der herrlichste Tag Ihres gemeinsamen Lebens. Sie haben sich in leidenschaftlicher Liebe gesucht und mit Gottes Gnade gefunden. Jetzt ist die Stunde gekommen, in der Sie vor Gottes Angesicht, den Bund des Lebens schließen. Sie werden füreinander Mann und Frau sein. Wir Menschenkinder sind Wesen der Gemeinschaft. In der Folge der Generationen lebt der eine von den andern und mit ihnen. So werden in Ihren beiden Personen die Königliche Familie Bourbon beider Sizilien und Lindsay-Bethune, deren Liebe und Sorge Sie entstammen, auf die kommende Genration hin miteinander verbunden. Jede Ehe-Schließung enthält in sich den hoffnungsvollen Vorausblick auf die künftigen Generationen. Aber wir bilden mit unserer menschlichen Natur nicht nur einen Teil im Ganzen der Menschheit. Wir gehören kraft der Gnade zum Volk Gottes, das ist die heilige Kirche, unsere Mutter im Glauben. Durch die Taufe sind wir Söhne und Töchter Gottes geworden. Er hat uns erwählt und in Christus berufen zum ewigen Lebens, damit wir uns nach dem Ablauf unseres irdischen Lebenszeit wiedersehen in der himmlischen Herrlichkeit. Das eheliche Zusammenleben eines Mannes und einer Frau ist ohne Zweifel etwas ganz Persönliches, Subjektives und Intimes. Diese höchste Form von Freundschaft, die sich -nach einem Wort des hl. Thomas von Aquin- ausschließlich im leiblichen und geistigen Einssein der Ehegatten verwirklichen kann, ist ein Heiligtum, in dem sie allein sind vor Gott, dem Schöpfer und Erhalter des Lebens. Aber die Ehe ist auch etwas Öffentliches, Objektives, ein weithin sichtbares Zeichen des Heilswillens Gottes. Im Anfang der Schöpfung, der als Ursprung allen Seins in Gott nicht mit der Zeit vergeht, sondern in jedem seiner Werke unmittelbar präsent ist, hat Gott den Menschen als Mann und Frau füreinander geschaffen. "Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch, erfüllet die Erde." (Gen 1,28). Und alles andere (Rohstoffe, Pflanzen und Tiere), alles was auch Erden lebt, wächst und gedeiht, ist um des Menschen willen von Gott geschaffen und im Dasein gehalten. Seine Würde ist, dass er in Freiheit Gott sucht und findet , Gott als seinen Ursprung und Ziel erkennt und ihn allein als seinen Schöpfer und Herrn anbetet. Als eines Tages die Pharisäer hinterlistig Jesus fragten, ob es für einen Mann die Möglichkeit gebe, seine Frau aus der Ehe zu entlassen, geht der Sohn Gottes auf den ursprünglichen Stiftungswillen des Schöpfers zurück. Mann und Frau, die sich das unwiderrufliche Ja-Wort gegeben haben, sind nicht mehr zwei unabhängige Zentren der Willensentscheidung und der Lebensorientierung. Vielmehr ist aus den beiden Personen "ein Fleisch" geworden. Diese biblische Redeweise können wir so übersetzten, dass zwischen den beiden Ehegatten eine völlige Gemeinschaft des Leibes, der Seele und des Geistes begründet wurde für ein einziges Leben in der beiderseitigen Liebe. Wir wissen aus leidvoller Erfahrung, dass ein solches Ideal die natürlichen Kräfte des Menschen, besonders aber nach der erbsündlichen Schädigung unserer geistig-sittlichen Konstitution übersteigt. Deshalb gibt uns der Sohn Gottes die tiefste Erklärung der Unauflöslichkeit der Ehe. Sie ist in Gottes Schöpferwillen Grund gelegt und durch seinen Segen in den Bereich menschlicher Möglichkeit eingetreten: "Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen." (Mt 19, 6). Unser christliches Menschenbild ist nicht dualistisch oder dialektisch vom Widerspruch zwischen Geist und Leib geprägt. Deshalb kann man nicht sagen, dass die Sexualität ein evolutionäres Relikt sei aus der dumpfen Triebnatur der tierischen Vorfahren der menschlichen Spezies, die wir nur mit Mühe durch sittliche Normen und kulturelle Verhaltensmuster domestizieren. Der Mensch ist vielmehr Person in der der Einheit seiner leib-geistigen Natur. Einer Person ist die Hingabe ihrer selbst in Freiheit und Liebe möglich. Jede wahre Liebe ist ein Opfer. Nur wer sich verliert und sich in seiner Egozentrik aufgibt, wird sich im andern selbst zu finden auf der höheren Ebene der Reifung unseres Charakters, der Erfüllung unserer Pflichten in Staat und Kirche und schließlich in und über allem der Vereinigung mit dem Gott der dreifaltigen Liebe des Vaters und des Sohne und des Heiligen Geistes. Friedrich Nietzsche, der Prophet des neuzeitlichen Nihilismus hatte den Vorwurf erhoben, das Christentum habe dem Eros Gift zu trinken gegeben, der daran zwar nicht gestorben, zum Laster entartet sei. (F. N., Jenseits von Gut und Böse, Aphorismus 168). Das Gegenteil ist die Wahrheit: Das Christentum hat vielmehr die erotische Liebe vom erbsündlichen Egoismus, der so oft die schönsten Triebe der ehelichen Liebe zerstört, entgiftet. Die Einheit von Sexus und Eros sind in der Agape geeint, das ist die "Liebe, die durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen ist". (Röm 5,5). Die eheliche Liebe heiligt die Menschen nach Gottes Willen. Darum begegnen sich christlich Ehegatten "in heiliger und achtungsvoller Weise" jedoch nicht in leidenschaftlicher Begierde wie die Heiden, die Gott nicht kennen" (1 Thess 4,4). Der Apostel meint diejenigen, die an der Liebe scheitern, weil sie Sexus und Eros als Droge benutzen, um das nihilistische Grundgefühl des Menschen ohne Gott zu betäuben. Das intime Beisammensein in der Ehe, aus dem Gott neues Leben schafft, ist sogar ein verdienstliches Werk, das den Eheleuten von Gott beim Gericht als Lohn für ihre Mühen wird, wenn die Eheleute in Liebe sich einander hingeben und wenn sie für ihre Kinder all die kleinen und großen Opfer zu bringen bereit sind, ohne die es keine gute Zukunft der Menschheit geben kann. (Vgl. Thomas v. Aquin, Comm. in 1 Cor 7). Ehe und Familie sind die lebendigen Zellen, aus denen sich die Gemeinschaft der Menschen in Kirche und Staat regeneriert. Liebe Brautleute, Eure Liebe befähigt euch, mit Hilfe der göttlichen Gnade zueinander Ja zusagen und euch wechselseitig anzunehmen als Mann und Frau. Jesus hat die Ehe von Getauften, die Glieder seines Leibes, der Kirche, sind, zu einem der sieben Sakramente erhoben. Sie stellen diese Liebe vor der Welt dar und leben aus ihr. Von Mann und Frau in der christlichen Ehe gilt das Wort des Apostels: " Keiner hat je seinen eignen Leib gehasst, sondern er nährt und pflegt ihn, wie auch Christus die Kirche. Denn wir sind Glieder seines Leibes. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein. Das ist ein tiefes Mysterium -ein sacramentum-. Ich beziehe es auf Christus und die Kirche."(Eph 5,29-32). Gottes reicher Segen begleite euch, lieber Don Jaime und liebe Charlotte, auf eurem gemeinsamen Lebensweg zum dem Ziel, zu dem wir alle unterwegs sind. Sinn und Ziel des menschlichen Lebens ist es, einst Gott zu schauen von Angesicht zu Angesicht. "Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei: doch am größten unter ihnen ist die Liebe." (1 Kor 13, 13). Amen. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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