Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  3. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  4. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  5. US-Präsident Donald Trump reist zum Papst-Begräbnis
  6. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  7. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  8. Bischof Voderholzer zum Tod von Papst Franziskus: Ein Zeuge für die „Freude am Evangelium“
  9. Argentinien ruft nach Papst-Tod siebentägige Trauer aus
  10. Bischof Hanke: „Als Christen und als Staatsbürger für das Lebensrecht der Schwächsten demonstrieren“
  11. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt
  12. US-Regierung lässt negative Folgen von ‚Geschlechtsänderungen‘ erforschen
  13. Bischof Hanke ruft zu neuer Perspektive auf die Auferstehung auf
  14. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  15. Vatikan: Bei Kirchenaustritt keine Löschung aus dem Taufregister

Regensburger Bischof: Austritte gründen in Glaubenserosion, nicht in Skandalen/Skandalisierungen

27. Dezember 2021 in Deutschland, 16 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Voderholzer: Die Glaubenserosion beträfe die zentralen Glaubensbotschaften. Andere Glaubensinhalte - wie etwa der Glaube an Wunder oder Engel - blieben eher unangefochten.


Regensburg (kath.net/pbr) "Wer glaubt, der bleibt." Das betonte Bischof Rudolf Voderholzer in seiner Predigt im Pontifikalamt im Regensburger Dom am ersten Weihnachtstag.

Die Weihnachtsgeschichte schlechthin ist für die meisten Menschen der Bericht des Lukasevangeliums mit Geburt, Herbergssuche, Stall, Krippe, Engeln und Hirten. Im Pontifikalamt im Regensburger Dom am Ersten Weihnachtsfeiertag wurde, wie in der Liturgie für diesen Tag vorgesehen, das Weihnachtsevangelium nach Johannes vorgetragen.

Fleisch geworden

Das berührend Anschauliche fehlt diesem Evangelium. Dafür ruft uns Johannes zu, worum es Weihnachten geht. Wenige Sätze. Keine Unverbindlichkeiten. Weihnachten feiert den historischen Tag, an dem das Wort Fleisch geworden ist (Joh 1,14).

Der Evangelist Johannes kommt unumwunden zum Kern des Festes. „Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.“ (Joh 1,9) Und: „Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.“ (Joh 1,18) Kunde über Gott, den Herrn und Schöpfer der Welt. Und: „Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden…“(Joh 1,12).

Bischof Rudolf Voderholzer unterstreicht in seiner Weihnachtspredigt die zentrale Herausforderung dieser Botschaft. Der Mensch, der Gott antworten wolle, müsse diesem Gott und seiner menschgewordenen Gegenwart Glauben schenken, glauben mit ganzem Herzen.


Austritte gründen in Glaubenserosion nicht in Skandalen bzw. Skandalisierungen

Genau dieser Glaube erodiere, zitiert Bischof Rudolf eine Allensbachstudie, die die FAZ am 22. Dezember veröffentlichte. Nur ein knappes Viertel der Katholiken und etwas mehr als zehn Prozent der Protestanten sähen sich der Kirche tief verbunden, glaubten also an die Menschwerdung Gottes, den Tod und die Auferstehung Christi und die pfingstliche Stiftung der Kirche. Das folgere aus dem Zeitungsbericht, der sich titelwirksam fragt: „Zum letzten Mal Weihnachten mit einer christlichen Bevölkerungsmehrheit?“

Bischof Rudolf hält weiter fest, dass die Glaubenserosion die zentralen Glaubensbotschaften beträfe. Andere Glaubensinhalte - wie etwa der Glaube an Wunder oder Engel - blieben eher unangefochten. Die Menschen, die nicht mehr überzeugt seien vom Kern des Christentums, stellten sich folgerichtig auch die Kirchenaustrittsfrage. Eine andere Zeitung, die Welt, kommentiere das Fazit der Studie entsprechend kurz und knapp mit der Feststellung: „Wer glaubt, bleibt auch.“ (Welt, 23.12.2021). Trotz Skandale und Skandalisierung.

Jetzt den Glauben verkünden

Verkünden des Glaubens, Evangelisierung, Vertiefen und Erschließen: Das seien die Aufgaben, die Bischof Rudolf jetzt im Mittelpunkt kirchlichen Lebens sieht. Dem Zeitgeist Folge zu leisten und die Kirche anzupassen, wie es etwa der deutsche Synodale Weg oder manche Protestanten empfehlen, von diesen Wegen halten die Studienergebnisse nichts.

Konkret bestätige Beatrice von Weizsäcker den Befund der Studie. Die prominente Protestantin konvertierte zur katholischen Kirche und beschrieb ihren Schritt in einem SZ-Interview. Nicht gegen etwas, sondern für etwas habe sie sich entschieden. Beheimatet zu sein in der Kirche, mit dem Kopf, mit dem Herzen und mit den Sinnen, das mache für sie die Kirche aus. Skandale finde sie skandalös, aber ihren Glauben an Gott berührten sie nicht. Anlass Ihrer Entscheidung sei die Ermordung ihre Bruders gewesen.
Raum für Gottesbegegnung

Kirche sei dazu da, folgert Bischof Rudolf, Räume zu schaffen, damit Menschen Gott begegnen könnten. Immer und jeden Tag, aber vor allem auch dann, wenn sie vor Fragen stünden, die sie im Tiefsten ihrer Existenz berührten. Gott und die Begegnung mit ihm sind die Mitte jedes Kirchenfestes. Sei es Weihnachten, Ostern, Pfingsten oder die Eucharistiefeier am kommenden Sonntag oder Werktag.

Es komme darauf an, dieser Gottesbegegnung die Türen zu öffnen, Raum für sie zu schaffen. Etwa mit würdiger Liturgie, die die Sinne einbezieht, die sich eins weiß mit den Christen aller Zeiten und Orte oder mit einer Kirchenmusik, deren Schönheit berührt. Unsere Antwort auf die weihnachtliche Selbstmitteilung unseres Herrn müsse ein Ja sein, das mit allen Gaben unseres Herzens getragen werde.

Verbundenheit mit der weltumspannenden Kirche

Die Regensburger Domspatzen sangen in der feierlichen Weihnachtsmesse unter Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß und mit der Orgelbegleitung von Franz Josef Stoiber. „Noch sind wir mit Corona nicht fertig,“ sagte Bischof Voderholzer. Aber die Freude sei groß, dass der Domspatzengesang einvernehmlich mit den Hygieneregeln stattfinden konnte.

Die liturgische Sprache war Latein. „Damit wollen wir die Verbundenheit mit der weltumspannenden Kirche zum Ausdruck bringen“, erläuterte Bischof Voderholzer.

Nach Corona-Maßstäben war der Regensburger Dom voll besetzt. Die Eucharistiefeier wurde über das Internet und von Fernseh- und Radiostationen übertragen.

Zum Abschluss der Heiligen Messe erteilte Bischof Rudolf den apostolischen Segen. In Verbindung mit dem Empfang der Kommunion und der Beichte schenkt der Segen allen Gesegneten den vollkommenen Ablass aller zeitlichen Sündenstrafen.

Foto (c) Bistum Regensburg


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  5. „In Blut getränkt“
  6. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  7. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  8. Papst trifft US-Vizepräsident Vance im Vatikan
  9. "Klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als Fundamentalismus abgestempelt"
  10. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  11. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  12. Vatikan: Bei Kirchenaustritt keine Löschung aus dem Taufregister
  13. Jerusalem: Die geheimnisvolle "Liturgie des Heiligen Feuers"
  14. Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. bleibt für uns ein starker Segen!
  15. US-Vizepräsident Vance bei Karfreitagsliturgie im Petersdom

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz