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Was bringt´s?

14. Jänner 2022 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
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Glauben bedeutet, so überzeugt zu sein, dass man sein Leben dafür geben würde. Denn Glaube ist nicht nur der Zuckerguss mit den traditionellen Werten, sondern Dreh und Angelpunkt des Lebens - radikal! - BeneDicta am Freitag von Linda Noé


Linz (kath.net)

„Und….., was bringt sich das???“ schnaubt mein Siebenjähriger und rollt genervt die Augen. Eine seiner typischen Fragen als Antwort auf ganz Vieles was ich zu ihm sage, und sei es nur: „Du musst deine Hausübung machen!“ Ja, manchmal muss ich dann direkt erst ein bisschen über eine Antwort nachdenken. Vielleicht nicht gerade beim Thema Hausübung, aber bei manch anderen Dingen, die man „halt einfach so tut“ und sich aufgrund der Gewohnheit gar keine Sinnfrage (mehr?) dazu stellt. (Meinem Sohn kann das jedenfalls nicht passieren, so nervig die Fragerei auch manchmal sein kann).

Gewohnheit ist eine schöne Sache, denn man kann auf diese Weise zum Beispiel Tugenden einüben und irgendwann gehen sie dann leichter von der Hand als zu Beginn. Auf der anderen Seite birgt die Gewohnheit natürlich ebenso Gefahr, auch im Bezug auf Beziehung, sowohl gegenüber den Menschen als auch gegenüber Gott. Als ich mit 21 Jahren stark auf der Suche nach Gott war und aus diesem Grunde an einem Sonntag total ahnungslos in eine Heilige Messe stolperte, notierte ich danach in meinem Tagebuch, dass „die meisten Menschen hier nur aus Gewohnheit zu sein scheinen“. Das mag ein etwas unfaires und hartes Urteil gewesen sein, denn die Herzensschau hatte ich freilich nicht. Und trotzdem muss ich mich heute selbst dieser Frage stellen und das schadet mir nicht. Wie gut könnten wir jahrelange Kirchgänger und Gläubige zum Beispiel eigentlich einem frisch Suchenden Antworten geben, wenn er morgen in unsere Gemeinde käme und fragte, was wir hier tun und was uns begeistert? Wie gut könnten wir reagieren auf wirklich essentielle Sinnfragen des Lebens die uns gestellt werden, wir, die wir uns manchmal in Spitzfindigkeiten komplett verzetteln und den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen?


In Röm 10,10-11 heißt es: „Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen. Denn die Schrift sagt: Wer an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen.“ Ja, wir bekennen mit dem Mund, jedenfalls an den Sonntagen in der Heiligen Messe- aber „mit dem Herzen glauben“, das ist schon eine andere Sache. Es redet sich leicht dahin, aber was genau heißt das eigentlich- um mit meinem Sohn zu fragen „was bringt (sich) das“ (was resultiert daraus)? Wenn der Glaube den großen Unterschied macht zwischen Heil und Unheil, das nenne ich bedeutungsvoll. Umgangssprachlich sagen wir hierzulande manchmal „Glauben heißt nix wissen“, und dieser Art von Glaube kann es nicht sein, der Rettung bringt.

Manchmal, wenn von christlichen Märtyrern in diesen Zeiten zu lesen ist, erschüttert mich das und ich frage mich, ob mein Glaube mich auch durch eine solche Bedrängnis tragen würde und ich standhaft sein könnte. In meinem Herzen bewege ich die Tatsache, dass glauben nicht nur bedeutet, etwas für wahr zu halten unter dem Motto „ja so wird’s sein“, sondern dass glauben bedeutet, so überzeugt zu sein, dass man sein Leben dafür geben würde. So zu glauben, dass man zur Tat schreitet. Sehr konkret. Das sieht dann manchmal eventuell verrückt aus und ist es in den Augen der Welt auch, das kann man sich nicht schönreden. Da spürt man dann auf einmal, dass der Glaube nicht nur der Zuckerguss mit den traditionellen Werten, sondern Dreh und Angelpunkt des Lebens ist- radikal! Wenn uns nun die Lesungen aus der Bibel z.B. weit hergeholt vorkommen sollten, wie eine schöne Geschichte vielleicht, die wir gerne glauben wollen, dann ist es, so meine ich, dringend an der Zeit, sich wieder die Sinn- und Zielfrage zu stellen, als Menschen, die wir schon länger im Glauben sind und vielleicht ein wenig zu viel aus Gewohnheit gläubig sind. Jakobus 2,14 sagt „Meine Brüder, was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten?“ Ein nicht nur kirchengeschichtlich betrachtet herausfordernder Vers.

 „Er in mir“ wird Wirklichkeit im Empfang der Eucharistie, „ich in ihm“ wird Realität, indem ich die Werke tue, die Jesus Seinen Nachfolgern im Evangelium aufgetragen hat, Werke, die den rettenden Glauben bezeugen und ohne ihn auch nicht möglich sind. „Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus!“ (Matt 10,8)  „Ein gutes Leben führen ist nichts anderes, als Gott aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele und aus ganzem Sinn zu lieben. Man bewahrt ihm (durch die Mäßigung) eine ganze Liebe, die kein Unglück erschüttern kann (was Sache der Tapferkeit ist), die einzig ihm gehorcht (das ist die Gerechtigkeit) und die wachsam ist, um alle Dinge zu besehen aus Angst, man könnte sich von List und Lüge überraschen lassen (und das ist Klugheit)" (Augustinus, mor. eccl. 1,25,46).

Wenn wir uns in den Tugenden üben und die konkreten Werke TUN (und manchmal auch mit Hoffnug gegen jede Hoffnung), die Jesus uns aufgetragen hat (sowohl die Werke der Barmherzigkeit als auch diejenigen, die eventuell noch stärker den Glauben an das übernatürliche Wirken Gottes herausfordern), wird Gott für uns realer und erfahrbarer, auf dem Weg. Die Erfahrung wird wiederum unseren Glauben stärken für noch größere Werke, die uns auch aufgetragen sind, wie wir wissen- schockierend, aber wahr. (Joh 14,12: „Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater.“) Dass wir uns auch nicht zu sehr von vergänglichen Dingen ablenken lassen und auch das Bessere nicht wegen des Guten aus den Augen verlieren, wird unseren Fokus und unsere klare Entschiedenheit brauchen in diesem Jahr 2022.

 

VIDEO:  Pfr. Roger Ibounigg - 13. Januar 2022 - "Das ist der Anti-Christ, der den Sohn leugnet!"

 

 


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