Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. „Verharmlosung des deutschen Corona-Irrsinns“
  2. Papst Franziskus: Benedikt XVI. wurde instrumentalisiert
  3. Pfarrer verkleidete sich als Obdachloser und geht am Sonntagmorgen zu seiner neuen Kirche
  4. Ankündigung des polnischen Premiers Tusk: Jede Abtreibungsverweigerung geht zum Staatsanwalt
  5. Segnung homosexueller Paare: Papst fürchtet keine Kirchenspaltung
  6. Programm des Katholikentages vorgestellt: Demokratie und Vielfalt, Klimagerechtigkeit und Gaza
  7. Gebet zum ‚Vielfaltengott’ – Impuls der Diözese Graz-Seckau in der Fastenzeit
  8. „Hier sind die Schafe! Ich hoffe, Sie riechen uns!“
  9. Es gibt keine Vollmacht zur Frauenweihe
  10. 'Jetzt zu verhandeln, nur weil ihnen die Munition ausgeht – das wäre lächerlich von uns'
  11. Mehrheit der Österreicher für Asyl-Obergrenze NULL
  12. „Rheinische Post“: Autobiographie von Papst Franziskus setzt „gezielte Nadelstiche“
  13. KJG Münster distanziert sich von Verbandspatron Thomas Morus
  14. Papst Franziskus koppelt Thema Frauen-Diakonat aus Weltsynode aus
  15. Russland am Tiefpunkt - Befehl an Soldaten in der Ukraine: "Esst Menschenfleisch!"

Feierliche Heiligsprechungen auf dem Petersplatz: ergriffen von der Liebe

15. Mai 2022 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus: dies ist das Testament, das Christus uns hinterlassen hat, das grundlegende Kriterium, um zu erkennen, ob wir wirklich seine Jünger sind oder nicht: das Gebot der Liebe


Rom (kath.net/as) Am heutigen 15. Mai, dem fünften Sonntag der Osterzeit, hat die Kirche zehn neue Heilige bekommen. Im Folgenden die Liste der Seligen:

Lazarus Devasahayam Pillai (1712-1752), Laie.

César de Bus (1544-1607), Gründer der Kongregation der Patres der Christenlehre.

Luigi Maria Palazzolo (1827-1886), Priester, Gründer des Instituts der Schwestern der Armen Frauen und Brüder von der Heiligen Familie.

Justin Maria Russolillo (1891-1955), Priester, Gründer der Gesellschaft der Göttlichen Berufe.

Charles de Foucauld (1858-1916), Diözesanpriester.

Maria Franziska von Jesus (geborene Anna Maria Rubatto, 1844-1904), Gründerin der Kapuziner-Tertiarinnen von Loano

Maria Domenica Mantovani (1862-1934), Mitbegründerin und erste Generaloberin des Instituts der Kleinen Schwestern von der Heiligen Familie.

Titus Brandsma (1881-1942), Professpriester des Karmeliterordens.

Marie Rivier (1768 - 1838), Gründerin der Kongregation der Schwestern von der Darstellung Mariens.     

Maria von Jesus Santocanale (geb.: Carolina, 1852-1923), Gründerin der Kongregation der Kapuzinerinnen von der Unbefleckten Empfängnis von Lourdes.

„Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die beiden wesentlichen Elemente dieses Gebots: Jesu Liebe zu uns - wie ich euch geliebt habe - und die Liebe, die er von uns verlangt - so sollt ihr einander lieben.“

„Erstens: Wie ich euch geliebt habe. Wie hat Jesus uns geliebt? Bis zum Ende, bis zur totalen Selbsthingabe“.

„Die Liebe, die wir vom Herrn empfangen, ist die Kraft, die unser Leben verwandelt: Sie weitet unser Herz und macht uns dazu bereit zu lieben. Deshalb sagt Jesus - und das ist der zweite Aspekt - »wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben«.“

„Dem Evangelium und den Brüdern und Schwestern zu dienen, sein Leben ohne Gegenleistung zu opfern, ohne weltlichen Ruhm zu suchen: dazu sind auch wir aufgerufen.“

***

Predigt von Papst Franziskus bei der Messe auf dem Petersplatz zur Heiligsprechung von zehn Seligen:

Wir haben einige Worte gehört, die Jesus an die Seinen richtet, bevor er aus dieser Welt zum Vater geht, Worte, die ausdrücken, was es bedeutet, ein Christ zu sein: »Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben« (Joh 13,34). Dies ist das Testament, das Christus uns hinterlassen hat, das grundlegende Kriterium, um zu erkennen, ob wir wirklich seine Jünger sind oder nicht: das Gebot der Liebe. Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die beiden wesentlichen Elemente dieses Gebots: Jesu Liebe zu uns - wie ich euch geliebt habe - und die Liebe, die er von uns verlangt - so sollt ihr einander lieben.


Erstens: Wie ich euch geliebt habe. Wie hat Jesus uns geliebt? Bis zum Ende, bis zur totalen Selbsthingabe. Es ist bemerkenswert, dass er diese Worte in einer dunklen Nacht spricht, wobei die Atmosphäre im Abendmahlssaal von Ergriffenheit und Besorgnis geprägt ist: Ergriffenheit, weil der Meister sich von seinen Jüngern verabschieden will, Besorgnis, weil er ankündigt, dass einer von ihnen ihn verraten wird. Wir können uns vorstellen, welchen Kummer Jesus in seiner Seele trug, welche Düsternis sich über die Herzen der Apostel legte und welche Bitterkeit, wenn Judas, nachdem er den vom Meister für ihn eingetauchten Bissen erhalten hatte, den Raum verließ, um in die Nacht des Verrats einzutauchen. Und gerade in der Stunde des Verrats bestätigt Jesus seine Liebe zu den Seinen. Denn in der Dunkelheit und den Stürmen des Lebens ist dies das Wesentliche: Gott liebt uns.

Brüder und Schwestern, lasst diese Verkündigung im Mittelpunkt unseres Glaubensbekenntnisses und unserer Glaubensäußerungen stehen: „Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns geliebt“ (vgl. 1 Joh 4,10). Das sollten wir nie vergessen. Im Mittelpunkt stehen nicht unsere Fähigkeiten und Verdienste, sondern die bedingungslose und unentgeltliche Liebe Gottes, die wir nicht verdient haben. Am Anfang unseres Christseins stehen nicht Lehren und Werke, sondern das Staunen über die Entdeckung, dass wir geliebt werden, noch vor jeder Antwort von unserer Seite. Während die Welt uns oft davon überzeugen will, dass wir nur dann einen Wert besitzen, wenn wir Ergebnisse erzielen, erinnert uns das Evangelium an die Wahrheit des Lebens: Wir werden geliebt. So schrieb ein spiritueller Meister unserer Zeit: »Noch bevor uns ein Mensch sah, wurden wir von den liebenden Augen Gottes gesehen. Noch bevor uns jemand weinen oder lachen hörte, wurden wir von unserem Gott gehört, der ganz Ohr für uns ist. Noch bevor irgendjemand in dieser Welt zu uns sprach, sprach die Stimme der ewigen Liebe bereits zu uns« (Henry NOUWEN, Die innere Stimme der Liebe).

Diese Wahrheit verlangt von uns eine Umkehr in Bezug auf die Vorstellung, die wir oft von Heiligkeit haben. Indem wir manchmal zu sehr auf unseren Bemühungen um gute Werke bestehen, haben wir ein Ideal von Heiligkeit geschaffen, das zu sehr auf uns selbst beruht, auf persönlichem Heldentum, auf der Fähigkeit zum Verzicht, auf der Aufopferung, um einen Preis zu gewinnen. So haben wir die Heiligkeit zu einem unerreichbaren Ziel gemacht, wir haben sie vom Alltag getrennt, anstatt sie im Alltäglichen zu suchen und zu umarmen, im Staub der Straße, in den Mühen des konkreten Lebens und, wie die heilige Teresa von Ávila zu ihren Schwestern zu sagen pflegte, „zwischen den Kochtöpfen“. Jünger Jesu zu sein und den Weg der Heiligkeit zu gehen, bedeutet vor allem, sich von der Kraft der Liebe Gottes verwandeln zu lassen. Vergessen wir nicht den Vorrang Gottes über das eigene Ich, des Geistes über das Fleisch, der Gnade über die Werke.

Die Liebe, die wir vom Herrn empfangen, ist die Kraft, die unser Leben verwandelt: Sie weitet unser Herz und macht uns dazu bereit zu lieben. Deshalb sagt Jesus - und das ist der zweite Aspekt - »wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben«. Dieses so ist nicht nur eine Aufforderung, die Liebe Jesu nachzuahmen; es bedeutet, dass wir nur lieben können, weil Er uns geliebt hat, weil er unseren Herzen seinen eigenen Geist schenkt, den Geist der Heiligkeit, die Liebe, die uns heilt und verwandelt. Deshalb können wir in jeder Situation und bei jedem Bruder und jeder Schwester, denen wir begegnen, Entscheidungen aus Liebe heraus treffen und Taten der Liebe vollbringen.

Und was bedeutet es ganz konkret, diese Liebe zu leben? Bevor er uns dieses Gebot hinterließ, wusch Jesus den Jüngern die Füße; nachdem er es ausgesprochen hatte, opferte er sich am Holz des Kreuzes auf. Zu lieben bedeutet: zu dienen und sein Leben hinzugeben. Dienen heißt, nicht die eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen; sich von dem Gift der Habsucht und des Wettkampfs zu befreien; das Krebsgeschwür der Gleichgültigkeit und den Stachel der Selbstbezogenheit zu bekämpfen; die Charismen und Gaben, die Gott uns geschenkt hat, zu teilen. Fragen wir uns konkret: „Was tue ich für andere?“ und leben wir die alltäglichen Dinge im Geiste des Dienens, mit Liebe und ohne Aufsehen, ohne etwas zu fordern.

Und dann das Leben hingeben, was nicht nur darin besteht, anderen etwas zu schenken, etwa ein Teil des eigenen Besitzes, sondern sich selbst zu verschenken. Es geht darum, aus dem Egoismus herauszukommen und das Dasein zu einem Geschenk zu machen, die Bedürfnisse derer zu sehen, die neben uns leben, uns für die Bedürftigen einzusetzen, vielleicht ein wenig zuzuhören, ein wenig Zeit zu haben, einen Anruf zu tätigen. Heiligkeit besteht nicht aus ein paar heroischen Gesten, sondern aus viel täglicher Liebe. »Bist du ein Gottgeweihter oder eine Gottgeweihte? Sei heilig, indem du deine Hingabe freudig lebst. Bist du verheiratet? Sei heilig, indem du deinen Mann oder deine Frau liebst und umsorgst, wie Christus es mit der Kirche getan hat. Bist du ein Arbeiter? Sei heilig, indem du deine Arbeit im Dienst an den Brüdern und Schwestern mit Redlichkeit und Sachverstand verrichtest. Bist du Vater oder Mutter, Großvater oder Großmutter? Sei heilig, indem du den Kindern geduldig beibringst, Jesus zu folgen. Hast du eine Verantwortungsposition inne? Sei heilig, indem du für das Gemeinwohl kämpfst und auf deine persönlichen Interessen verzichtest.« (Apostolisches Schreiben Gaudete et exsultate, 14).

Dem Evangelium und den Brüdern und Schwestern zu dienen, sein Leben ohne Gegenleistung zu opfern, ohne weltlichen Ruhm zu suchen: dazu sind auch wir aufgerufen. Unsere Begleiter auf der Pilgerreise, die heute heiliggesprochen worden sind, haben die Heiligkeit auf diese Weise gelebt: Indem sie ihre Berufung - als Priester, Gottgeweihte, Laie - mit Begeisterung angenommen haben, haben sie sich für das Evangelium verausgabt, sie haben eine unermessliche Freude entdeckt, und sie strahlten den Glanz des Herrn in der Geschichte wieder. Versuchen es auch wir, denn jeder von uns ist zur Heiligkeit berufen, zu einer einzigartigen und unwiederholbaren Heiligkeit. Ja, der Herr hat einen Plan der Liebe für jeden einzelnen, er hegt einen Traum für dein Leben. Nimm ihn auf. Und verwirkliche ihn mit Freude.

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 winthir 16. Mai 2022 

danke! :-)


0
 
 Octavianus 16. Mai 2022 
 

@winthir
Alles Gute zum Geburtstag:-))


0
 
 winthir 16. Mai 2022 

Und noch generell zum Thema "Heilige":

Einer meiner Lieblingsheiligen ist der Hl. Johannes aus Pomuk ("Nepomuk"), der "seinen Mund halten konnte, und der außerdem mein "Geburtstagsheiliger" ist :-)


1
 
 Chris2 15. Mai 2022 
 

Liebe kann aber auch wehtun.

Will man jemanden z.B. aus Süchten, aus der Verblendung durch schwere Sünde (z.B. Ehebruch) oder auch nur aus einer gefährlichen Situation retten, muss man ihn u.U. auch scheinbar lieblos anpacken. Wer in solchen Fällen sagt, "Du brauchst Dich nicht zu ändern. Gott liebt Dich so, wie Du bist", versündigt sich schwer an seinem Nächsten (und ggf. an dessen Kindern / Ehepartner etc.).
Merke:
"Wer Dir schmeichelt,
kann Dein Feind sein,
wer Dich tadelt,
ist Dein Lehrer"
(unbekannt)


1
 
 winthir 15. Mai 2022 

Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben

Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf,
sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu,
sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;
sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.

Quelle? Das Wort Gottes.


5
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus Papst

  1. Kardinal Fernández – eine Fehlkalkulation von Papst Franziskus?
  2. Papst verurteilt russische Angriffe auf Ukraine
  3. Will Papst Franziskus Kardinal Burke Wohnung und Gehalt streichen?
  4. Papst will Angehörige der Hamas-Geiseln treffen
  5. Theologe Kwasniewski: Franziskus hat sich als ‚Diktator Papst’ gezeigt
  6. US-Pfarrer schreibt an Papst Franziskus: ‚Sie machen meinen Dienst schwierig’
  7. Keine Generalaudienz mit dem Papst in dieser Woche
  8. «Das ist eine der schlimmsten Plagen, die man je gesehen hat»
  9. Papst Franziskus verbringt die heißen Sommertage im Vatikan
  10. Begegnung mit Künstlern – Papst begrüßt umstrittenen Fotographen herzlich






Top-15

meist-gelesen

  1. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  2. Papst Franziskus: Benedikt XVI. wurde instrumentalisiert
  3. Überraschung in Frankreich: Junge Katholiken kehren zu klassischen Fastenpraktiken zurück
  4. Pfarrer verkleidete sich als Obdachloser und geht am Sonntagmorgen zu seiner neuen Kirche
  5. Einladung zur Novene zum Hl. Josef
  6. 'Hört euch dieses Zeug nicht an!'
  7. „Verharmlosung des deutschen Corona-Irrsinns“
  8. "Die Kirche ist das Fitnesscenter des Glaubens"
  9. Ankündigung des polnischen Premiers Tusk: Jede Abtreibungsverweigerung geht zum Staatsanwalt
  10. „Hier sind die Schafe! Ich hoffe, Sie riechen uns!“
  11. Deutscher Kardinal Cordes mit 89 Jahren gestorben
  12. Russland am Tiefpunkt - Befehl an Soldaten in der Ukraine: "Esst Menschenfleisch!"
  13. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  14. Segnung homosexueller Paare: Papst fürchtet keine Kirchenspaltung
  15. KJG Münster distanziert sich von Verbandspatron Thomas Morus

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz