Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

"Ich muss raus aus dieser Kirche, weil ich Mensch bleiben will"

18. Juni 2022 in Buchtipp, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


So verabschiedet sich der ehem. Generalvikar der Diözese Speyer aus der katholischen Kirche. Ich selbst hatte vor 35 Jahren auch so gedacht und verließ eine Laiengemeinschaft. Leseprobe aus dem Buch "Hineingenommen in die Liebe" von Helmut Müller.


Vallendar (kath.net) Leseprobe 4 - von Helmut Müller

Ein Theologiestudium in Bonn hatte meinen Glauben regelrecht vernichtet und ich meinte die Fülle des Lebens nicht mehr in Kirchenbänken und mit Glaubensbrüdern zu finden, sondern in in München-Schwabing zu genießen:

„Ich übte mich in Kosmopolitismus und religiösem Pluralismus, was annähernd so lächerlich ist, als wenn ein Frosch seinen heimischen Tümpel für den atlantischen Ozean aufgeben wollte. Beides ist zwar Wasser, aber in den Tümpel gehört der Frosch und in den Atlantik der Wal. Kosmopolitismus und Religionspluralismus sind schlicht immer wieder auftretende Denkfehler, die nicht begreifen, dass Menschsein U-topie, Ortlosigkeit, schlecht verträgt. Auch ein Wal ist nicht ortlos global, schon in einem flachen Meer findet er den Tod. Nur von einem Ort her gewinnen wir das wirklich Weite und aus einer Religion Gott. Als Christ weiß ich, dass Gott nicht aus Spaß in diesem Mann aus Nazareth Mensch geworden ist, um die unteren Ränge seiner Schöpfung touristisch zu erkunden.

Der Futtertrog am Anfang und der Galgen der Antike am Ende vertragen sich nicht mit einer Einerleihheit Gottes in den Religionen der Welt. Wenn im Mann aus Nazareth etwas vom Glanz Gottes in der Welt sichtbar geworden ist und gleichzeitig in seinem Schmerz etwas von seiner Liebe zu uns spürbar wurde, dann kann das Leben jedes Menschen von nirgendwoher sonst mehr Glanz und Liebe erfahren. Im Mann aus Nazareth hat Gott seine Ort- und Zeitlosigkeit aufgegeben, um für uns Ort- und Zeitsakramentale zu sein, aus dem wir allein Weite und die Fülle des Lebens gewinnen. Der Zeitkern seiner Menschwerdung ist der Kairos schlechthin, auch 1781 – das Jahr der Erscheinung der Kritik der reinen Vernunft – ist meinetwegen auch ein Kairos, aber er toppt auf gar keinen Fall den Zeitkern und den Kairos schlechthin der Menschwerdung Gottes im Mann aus Nazareth.


Es ist daher ein Irrtum, Schimmer von Glanz in allen möglichen Religionen aufzusammeln und in Mosaikstückchen zusammen zu legen, das wäre Manichäismus in neuem Gewand. Genauso ist es ein Unsinn, die Fülle des Lebens summierend in Nachtlokalen, Meditationswochenenden, an einer boomenden Börse, in der Karibik, einem Kinderlachen oder auf einem Alpengipfel zu sammeln und das dann die Fülle des Lebens nennen. Wenn in diesem Mann aus Nazareth Gott Mensch geworden ist, berührt in ihm der Himmel die Erde und nur an diesem Ort und dieser Zeitkoordinate wird erfahrbar, was alle Religionen erhoffen, keine aber wirklich schenkt, nur die allein, in der Gott einer von uns geworden ist. Er behält diesen Glanz, die Weite und Fülle des Lebens nicht für sich selbst, sondern will sie uns allen schenken. Der Tod, der alles Leben vernichtet, ist nicht sein endgültiges Schicksal geworden. Er ist nicht wie jeder von uns – ohne ihn – in der Grube geblieben. Er hat den Tod – den ärgsten Feind des Lebens – vernichtet.

[…]Alle diese Einsichten waren für mich in dem Münchener Sommer nach meinem Austritt aus der religiösen Gemeinschaft wie weg, ich glaubte in einem philosophischen Austausch, gepaart mit fernöstlichem Charme, mit den Mandelaugen einer Südkoreanerin auf dem Weg zur Fülle des Lebens zu sein.“

So weit so gut. Aber Gott hat noch einmal die Arme nach mir ausgestreckt und mich erneut „Hineingenommen in die Liebe“. Trotz vieler unappetitlicher Begleiterscheinungen, fand ich wieder Fuß in meinem Leben in der auf Fels gegründeten Kirche Petri. Das war etwas ganz anderes, als die im theologischen Treibsand Bonns und Münchens zu versinken drohende Kirche unablässiger Reflexion. Andreas Sturm ist ebenfalls im theologischen Treibsand des synodalen Weges gelandet und meint wohl in den Strukturen der altkatholischen Kirche sein Glück zu finden. Wünschen wir ihm, dass es gelingt.

kath.net Buchtipp

Hineingenommen in die Liebe – aber spüren wir sie auch im orbis catholicus?

Von Helmut Müller

Taschenbuch, 250 Seiten, 1. Auflage

Christiana-Verlag 2021

ISBN: 9783717113355

Preis: Euro 10,30

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

•             Link zum kathShop

•             Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz, für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

•             Buchhandlung Provini Berther GmbH, Chur, für Bestellungen aus der Schweiz/Liechtenstein: [email protected]

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 J. Rückert 19. Juni 2022 
 

Unmenschliche Kirche über 2000 Jahre?

Nur der Abschaum sei zurück geblieben, sagte einst ein Klaus Mann.
Nur Un-Menschen verbleiben in der Kirche, Herr Ex-Generalvikar?


0
 
 gebsy 18. Juni 2022 

Unser Erlöstsein

stillt die Sehnsucht des Menschseins.
Was humorvoll klingt,
ist die Tragödie schlechthin:
"Ich wäre schon heilig,
aber es kommt immer etwas dazwischen"
Gottes Langmut ...


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Roma locuta - causa (non) finita?
  6. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  7. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  10. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  11. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  14. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  15. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz