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Die Gender-Theorie auf dem Synodalen Weg

8. September 2022 in Kommentar, 12 Lesermeinungen
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Die Autoren des Textes „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ vertreten Auffassungen, die sich deutlich von Papst Franziskus unterscheiden. Sie berufen sich nicht auf die Lehre der Kirche, sondern…“ Gastbeitrag von Thorsten Paprotny


Bonn-Vatikan (kath.net) Am 2. Oktober 2016 stellte sich Papst Franziskus auf dem Rückflug der Apostolischen Reise nach Georgien und Aserbaidschan in gewohnter Weise den Fragen der Journalisten. Eine markante Aussage lautet: Die „Gender-Theorie“ ist „gegen die Natur“. Der Heilige Vater äußerte sich in diesem Interview (https://www.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2016/october/documents/papa-francesco_20161002_georgia-azerbaijan-conferenza-stampa.html) respektvoll, pastoral und zugewandt über homosexuelle Menschen – ganz im Sinne der Lehre der Kirche. Dann befragte ihn ein Reporter zu Problemen der geschlechtlichen Identität. Der Papst benannte klar die bestehende „Indoktrinierung der Gender-Theorie“. Er antwortete unverblümt und ungeschmeidig: „Mir erzählte ein französischer Familienvater, dass bei Tisch mit den Kindern gesprochen wurde – er katholisch, die Frau katholisch, die Kinder katholisch, allerdings oberflächlich katholisch, aber katholisch – und er seinen zehnjährigen Sohn fragte: ‚Und du, was willst du werden, wenn du groß bist?‘ – ‚Ein Mädchen!‘ Und der Vater entdeckte, dass in den Schulbüchern die Gender-Theorie gelehrt wurde. Und das ist gegen die Natur. Man muss da unterscheiden: Es ist etwas anderes, ob jemand diese Tendenz, diese Option hat – und es gibt auch solche, die das Geschlecht wechseln –, oder ob in den Schulen in dieser Richtung gelehrt wird, um die Mentalität zu verändern. So etwas nenne ich ‚ideologische Kolonialisierungen‘.“


Ganz anders hingegen wird in diesen Tagen auf dem deutschen „Synodalen Weg“ über die Gender-Theorie gesprochen werden. Mitnichten steht diese Lehre dort unter Ideologieverdacht. Wir lesen in dem zur Abstimmung stehenden Text „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ (https://www.synodalerweg.de/fileadmin/Synodalerweg/Dokumente_Reden_Beitraege/SV-IV/SV-IV_Synodalforum-III-Grundtext-Lesung2.pdf): „Geschlecht ist daher – im Sinne von Gender – mehrdimensional zu sehen. Das soziale bzw. sozialkulturelle Geschlecht, wie es sich jeweils darstellt bzw. in einem bestimmten kulturellen Kontext als selbstverständlich gilt, ist das Ergebnis eines gesellschaftlichen Prozesses. Damit werden die vielfältigen Differenzen innerhalb der Geschlechter ernst genommen. Zugleich ist vor diesem Hintergrund die Frage nach der Zweigeschlechtlichkeit auf der Grundlage von Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen mit neuer Sensibilität zu stellen.“

Die Autoren des Textes „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ vertreten Auffassungen, die sich deutlich von Papst Franziskus unterscheiden. Sie berufen sich nicht auf die Lehre der Kirche, sondern auf die sogenannten Humanwissenschaften: „Es gibt nicht die Frau und auch nicht den Mann. Die Vielfalt der Lebenskontexte und der Lebensgestaltungen haben bei der Bestimmung von Geschlechtergerechtigkeit ebenso wie die individuelle Erfahrung Bedeutung und eigenen Wert. Dieser Ansatz stellt vor eine schwierige Aufgabe: Die Prinzipien der Differenz und der Gleichheit sind miteinander zu verbinden: Weder kann Differenz wesenhaft begründet, noch kann Gleichheit ohne Heterogenität gedacht werden.“ Was ist damit eigentlich konkret gesagt? Ich vermute: Vielleicht rätseln auch Sie – und wissen es auch nicht?

Wer sich naturwissenschaftlich über den unverkennbaren Geschlechterunterschied von Mann und Frau informieren möchte, dem sei ein naturwissenschaftlicher Artikel aus dem Magazin „Geo“ (https://www.geo.de/wissen/22301-rtkl-geschlechterforschung-wie-sich-frau-und-mann-unterscheiden-verblueffende) empfohlen. Ansonsten dürfen sich Katholiken in Deutschland fragen: Stimme ich dem zu, was die Kirche lehrt und der Heilige Vater sagt – oder stehe ich zu den Theorien des deutschen Synodalen Weges?

Dr. Thorsten Paprotny (siehe Link) lehrte von 1998-2010 am Philosophischen Seminar und von 2010 bis 2017 am Institut für Theologie und Religionswissenschaft der Leibniz Universität Hannover. Er publizierte 2018 den Band „Theologisch denken mit Benedikt XVI.“ im Verlag Traugott Bautz und arbeitet an einer Studie zum Verhältnis von Systematischer Theologie und Exegese im Werk von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI.

kath.net-Buchtipp
Theologisch denken mit Benedikt XVI.
Von Thorsten Paprotny
Taschenbuch, 112 Seiten
2018 Bautz
ISBN 978-3-95948-336-0
Preis 15.50 EUR


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