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Die reguläre Tauferlaubnis für Laien und das „mangelnde ökumenische Fingerspitzengefühl“

3. November 2022 in Kommentar, 49 Lesermeinungen
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„Durch eine neue Regelung in deutschen Diözesen würde völlig unnötig ein Konflikt mit den orthodoxen und altorientalischen Kirchen entstehen.“ Gastkommentar von Msgr. Erzpr. Mag. Franz Schlegl


Wien (kath.net) Aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart wird berichtet, dass in Zukunft auch Laien (Pastoralreferenten und Pastoralreferentinnen) regulär Taufen spenden sollen. Es scheint allerdings schwer vorstellbar, dass bei einer nicht allzu großen Anzahl von Taufen, es nicht möglich sein sollte einen Priester dafür aufzutreiben.

Abgesehen davon würde eine solche Entscheidung mehrfache Probleme bringen. Die katholische Kirche ist Weltkirche mit über 1,3 Milliarden Mitgliedern. Es kann nicht in einer Diözese (oder in einigen Diözesen) etwas eingeführt werden, was in anderen Diözesen anderer Länder absolut undenkbar ist! Es entsteht der Eindruck durch eine Hintertür das "Frauenpriestertum", welches durch die endgültige Entscheidung von Papst Johannes Paul II. unmöglich ist, einführen zu wollen. Ganz ähnlich gab es ja den Wunsch von Pastoralassistenten/Pastoralassistentinnen, die in Spitälern Krankenseelsorge durchführen, auch die Vollmacht zur Spendung der Krankensalbung zu erhalten, welche nach gängiger Lehre in West-und Ostkirche nur dem Priester vorbehalten ist. Mit dem Dichter könnte man sagen: "Man erkennt die Absicht und man ist verstimmt!"


Abgesehen davon würde eine Erlaubnis zur regulären Taufe durch Laien ein nicht unbeträchtliches ökumenisches Problem mit den Orientalischen Kirchen entstehen.

Sollte zum Beispiel ein Katholik, der auf diese Weise getauft worden ist, zur orthodoxen Kirche übertreten, würde er als ungetauft gelten und sowohl Taufe, als auch die Firmung (Myronsalbung) würde erneut gespendet. Weder die orthodoxe, noch die griechisch-katholische Kirche kennt eine Spendung der Taufe durch Laien (die griechisch katholische Kirche akzeptiert, weil mit Rom in Kommuniongemeinschaft, die Nottaufe durch Laien).

Nicht einmal der Diakon darf in der orthodoxen oder griechisch-katholischen Kirche allein die Taufe halten (nicht einmal ein Begräbnis, weil er nicht den Segen spenden kann!). Durch eine neue Regelung in der genannten deutschen Diözese würde völlig unnötig einen Konflikt mit den orthodoxen und altorientalischen Kirchen entstehen. Die katholischen Ostkirchen kämen in dem Fall in eine schwierige Situation, weil von ihnen verlangt würde etwas zu akzeptieren, was der gesamten orientalischen Tradition widerspricht!

Es hat sogar in der ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche eine Diskussion darüber gegeben, ob man Kindern des lateinischen Ritus, die noch nicht die Firmung empfangen haben, in einer Liturgie des byzantinischen Ritus überhaupt die Kommunion erteilen dürfte! In allen ORIENTALISCHEN Riten, gleichgültig, ob mit Rom verbunden, oder getrennt, wird die Firmung (= Myronsalbung) unmittelbar nach der Taufe durch den Priester gespendet, weshalb eben kein Diakon taufen kann.

Es entsteht in den östlichen Kirchen (durchaus auch bei der lateinischen Katholiken Osteuropas) der Eindruck einer gewissen "Salamitaktik“, sozusagen scheibchenweise das Weihepriestertum auszuhebeln und auch das "Frauenpriestertum" schmackhaft zu machen. Am Ende wäre ein Schisma!

Übrigens könnte es sogar nach einer solchen Taufe Probleme bei einer Trauung geben, wenn nämlich ein so getaufter Katholik einen Orthodoxen oder Altorientalen heiraten möchte. Da kann der lateinische Bischof nämlich eine Dispens von der katholischen Formpflicht geben, und dem orientalische Priester die Trauung überlassen. Für den orientalischen Priester wäre aber der "katholische Partner" ungetauft, damit aber eine Trauung unmöglich. Griechisch-katholische Priester wären in diesem Fall in einem Loyalitätskonflikt, zwischen ihrer Gemeinschaft mit Rom und ihrer eigenen orientalische Tradition.

Sind solche Konflikte wirklich notwendig? Könnte es nicht auch sein, dass durch solche Aktionen in Westeuropa gläubige Katholiken zu traditionalistischen Gruppen, die nicht in voller Gemeinschaft mit der gesamten katholischen Kirche stehen, getrieben werden? Muss das sein? Im Hinblick auf die Gesamtkirche ist nur zu hoffen, dass dieses Vorhaben nicht umgesetzt wird.

Monsignore Erzpriester Franz Schlegl (siehe Link) (rit.lat./rit.byz.ukr.) ist Priester der Erzdiözese Wien

Symbolbild: Orthodoxes Mädchen empfängt die Hl. Kommunion


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