Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  7. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  8. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  9. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Fällt die CDU erneut um?
  13. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  14. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

„Ist unsere Verwirrung berechtigt? Fragen zu einer umstrittenen Personal-Entscheidung des Papstes“

21. November 2022 in Kommentar, 10 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Papst: ‚Jetzt habe ich Mariana Mazzucato in ‚Päpstliche Akademie für das Leben‘ gesetzt... damit sie ein bisschen mehr Humanität einbringt‘ – Doch Mazzucato ist Abtreibungsbefürworterin“. Gastkommentar von Prof. Werner Münch, Ministerpräsident a. D.


Vatikan (kath.net) Auf dem Rückflug vom Besuch des Papstes im Inselstaat Bahrain gab es, wie immer, Fragen von Journalisten an den Papst. Die Vatican-Presse berichtete über die Antwort des Papstes auf eine Frage, die zwar bei kath.net veröffentlicht war und zwei Tage später bereits 40 Lesermeinungen präsentierte. Da es kaum ein öffentliches Echo auf eine sehr wichtige Frage an den Papst und dessen Antwort gab, wollen wir hier die Angelegenheit kommentieren und einige Fragen nachholen. Worum geht es?

Im Zusammenhang mit einer Journalisten-Frage über Frauenrechte und Gleichberechtigung berichtete der Papst, dass die Dinge im Vatikan immer dann besser geworden seien, wenn er die Positionen mit einer Frau besetzt hätte, weil die Frauen wüssten, wie man vorankomme. Und dann ging er plötzlich auf eine persönliche Entscheidung ein: „Und jetzt habe ich Mariana Mazzucato in die ‚Päpstliche Akademie für das Leben‘ gesetzt... Sie ist eine große Wirtschaftswissenschaftlerin. Ich habe sie dorthin gesetzt, damit sie ein bisschen mehr Humanität einbringt“.

Frau Mazzucato, Jahrgang 1968, italienisch-amerikanisch aufgewachsen, seit 2000 in Europa lebend, verheiratet, Mutter von vier Kindern und seit 2017 Professorin für Wirtschaftswissenschaften am Universitäts-College in London. In ihren wirtschaftswissenschaftlichen Positionen plädiert sie für einen starken Staat, was wahrscheinlich der Grund für das Lob von Robert Habeck war.


Da im Flugzeug kein Journalist in dieser Causa eine Nachfrage an den Papst gestellt hat, sollen hier einige Fragen nachgeholt werden:

- Warum hat sich der Papst für diese Berufung entschieden, obwohl er wusste, dass Frau Mazzucato Atheistin und Abtreibungsbefürworterin ist? Sind das für ihn zwei wichtige Kriterien für eine Berufung in die „Päpstliche Akademie für das Leben“?

- Was ist der besondere Vorteil einer wirtschaftswissenschaftlichen akademischen Ausbildung und Lehre für die Mitgliedschaft in einer Akademie für das Leben?

- Ich halte es für besonders erklärungsbedürftig, wenn der Papst eine Frau, die als Abtreibungsbefürworterin eine Position gegen das Leben und damit auch gegen die katholische Auffassung über das Lebensrecht des ungeborenen Lebens vertritt, in diese Akademie beruft in der Erwartung, dass ausgerechnet sie „ein bisschen mehr Humanität einbringt”. Für wen? Liegt hier möglicherweise eine Verwechslung zwischen Humanität im Sinne des katholischen Glaubens und Humanismus im Sinn der Freimaurer vor? Es muss jedenfalls klar bleiben, dass eine Abtreibung niemals human sein kann!

- Was ist überhaupt inhaltlich der Auftrag einer Abtreibungsbefürworterin in einer Akademie für das Leben? Wir halten jedenfalls schon im Ansatz eine solche Kombination für absurd!

- Und schließlich: Gibt es irgendeine Übereinstimmung zwischen den Auffassungen von Frau Mazzucato und denen des Papstes in der Abtreibungsfrage? Bisher hat sich der Papst öffentlich jedenfalls immer eindeutig gegen die Abtreibung ausgesprochen. Lediglich drei Belege möchte ich dafür anführen:

  • - 14. 10. 2021: „Es handelt sich um einen Mord, und es ist nicht zulässig, sich zum Komplizen zu machen”
  • - 25. 06. 2022: „Das Leben muss immer verteidigt werden, jenes der Ungeborenen ebenso wie das der älteren Menschen und Kranken...”
  • - am 04. 07. 2022 vergleicht der Papst eine Abtreibung erneut mit „Auftragsmord”.

- Daraus leitet sich die letzte Frage ab, ob der Papst mit seiner Berufung von Frau Mazzucato am 15. 10. 2022 seine langjährige. mehrfach bekräftigte Einstellung zur Abtreibung korrigieren oder sogar ganz aufgeben will? Natürlich weiß der Papst, dass er dann die papsttreuen Katholiken fassungslos und völlig verstört zurücklassen würde. Wir halten es jedenfalls für abwegig, ja geradezu für teuflisch, dass eine Frau, die die Kultur des Todes propagiert, der „Päpstlichen Akademie für das Leben” „mehr Humanität” geben kann.
 
Prof. Dr. Münch, Politikwissenschaftler, war Mitglied im Europäischen Parlament sowie Minister der Finanzen und Ministerpräsident in Sachsen – Anhalt. Er ist Mitglied im Kuratorium des „Forums Deutscher Katholiken”


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  9. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  10. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Allgemeine Ratlosigkeit
  13. Einheit ist kein Konsens, sie ist Kreuz. Petrus und Paulus, Säulen und Wegweiser der Kirche
  14. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  15. Fällt die CDU erneut um?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz