Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  2. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  5. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
  6. ARD zeigt Kabarettistin mit schweren Impfschäden nach Corona-Impfung
  7. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  10. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  11. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  12. Alle Macht den synodalen Räten?
  13. 'Ich denke einfach, dass Gott unser Bestes verdient'
  14. Pro-Palästinensische Demo: Traditionelle Eröffnung des Weihnachtsfensters abgesagt
  15. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung

Warum im Heiligen Land drei Mal Weihnachten gefeiert wird

18. Dezember 2022 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Westliche, orthodoxe und altorientalische Kirchen feiern am 24./25. Dezember, 6./7. Jänner und am 19. Jänner die Geburt Christi


Wien (kath.net/KAP) Wie vielfältig das Christentum ist, wird speziell im Heiligen Land deutlich, wo man aufgrund unterschiedlicher kirchlicher Traditionen und Kalender gleich dreimal Weihnachten feiern kann: am 24./25. Dezember, am 6./7. sowie am 19. Jänner. Das Weihnachtsfest beginnt, wie man es in jenem Teil der römisch-katholischen Kirche gewohnt ist, der dem lateinischen Ritus folgt - und auch in den reformatorischen Kirchen sowie bei den Anglikanern - am 24. Dezember nach Gregorianischem Kalender. Es ist der Heilige Abend, wie man ihn im Westen gewohnt ist. Das eigentliche Christ-Fest folgt am 25. Dezember.

Eindrucksvoll verläuft üblicherweise am 24. Dezember die Pilgerfahrt des lateinischen Patriarchen nach Bethlehem. Er zelebriert nicht in der Geburtsbasilika, sondern in der unmittelbar an die Basilika angrenzenden katholischen Katharinenkirche. Beim Gottesdienst sitzt stets der palästinensische Präsident in der ersten Reihe. Die Mitternachtsmesse aus der Katharinenkirche ist international bekannt, da große TV-Anstalten in Europa, Nord- und Südamerika, Afrika und Australien die Direktübertragung gern übernehmen, um einen stimmungsvollen liturgischen Weihnachtsakzent für ihr Publikum zu haben.

Zwei Kalender bei den Orthodoxen

Einige orthodoxe Kirchen, die in Jerusalem präsent sind (wie etwa die rumänisch-orthodoxe Kirche), feiern den Heiligen Abend und das Christ-Fest ebenfalls am 24./25. Dezember des Gregorianischen Kalenders. Andere orthodoxe Kirchen - vor allem das Patriarchat von Jerusalem, die "Mutter aller Kirchen", und die russisch-orthodoxe Kirche - halten sich an den Julianischen Kalender: Der 24. und 25. Dezember dieses Kalenders fallen auf den gregorianischen 6./7. Jänner. Demnach lässt sich das Weihnachtsfest auch in orthodoxer Version in Jerusalem zweimal erleben.


Der Höhepunkt des orthodoxen Weihnachtsfestes ist am 6. Jänner die Pilgerfahrt des orthodoxen Patriarchen von Jerusalem nach Bethlehem. Festliche Umzüge von Pfadfinder-Musikgruppen leiten die Ankunft des Patriarchen - wie auch schon die des katholischen Patriarchen knapp zwei Wochen davor - ein.

Der Patriarch und seine Begleitung werden in Bethlehem vom zuständigen orthodoxen Erzbischof zusammen mit Notabeln aller Art begrüßt. Unter dem arabischen und griechischen Gesang von zwei Chören geht es zur bescheidenen Pforte der Geburtsbasilika. Dort wird der Patriarch vom griechischen Generalkonsul und dem Bürgermeister von Bethlehem in Empfang genommen. Er schreitet sodann über den Mittelgang der Basilika - ein Vorrecht, das nur dem orthodoxen Patriarchen zusteht - zur Ikonostase, um durch die Nikolauskapelle zur Geburtsgrotte hinabzusteigen.

Nach dem Gebet in der Geburtsgrotte folgen die eigentlichen liturgischen Feiern: das Weihrauch-Opfer, die Vesper und die Basilius-Liturgie. Entsprechend dem Status quo aus osmanischer Zeit ist die orthodoxe Liturgie bereits um 15.30 Uhr beendet. Es folgt ein Festmahl im nahen orthodoxen Kloster. Abends gibt der Patriarch einen festlichen Empfang für den palästinensischen Präsidenten.

Orientalische Weihnachtsfeiern

Am 6./7. Jänner ist Weihnachten in Jerusalem und Umgebung aber noch lange nicht zu Ende. Denn die unterschiedlichen Kalender führen dazu, dass die armenisch-apostolische Kirche, die koptisch-orthodoxe Kirche und die äthiopisch-orthodoxe Kirche das Weihnachtsfest nach Julianischem Kalender am gregorianischen 19. Jänner begehen. Für die Kopten entspricht der gregorianische 19. Jänner dem 24. Tobi ihres Kalenders, für die Äthiopier ist es der 24. Terr. Die koptische Kirche benutzt den altägyptischen Kalender; ihre Jahreszählung beginnt mit dem August des Jahres 284 nach Christus, weil es damals zu einem Höhepunkt der Christenverfolgung im römischen Ägypten kam. Der äthiopische Kalender entspricht dem koptischen, nur sind die Monatsbezeichnungen in der äthiopischen Kirchensprache Ge'ez.

Die beiden afrikanischen Kirchen - die koptische und die äthiopische - sind seit dem 19. Jahrhundert mit eigenen Bischöfen und Klöstern in Jerusalem vertreten, auch an der Grabeskirche.

Noch komplizierter ist die Kalenderfrage mit der armenisch-apostolischen Kirche, die in Jerusalem ein eigenes Patriarchat hat. Die Jakobuskathedrale im armenischen Viertel ist eine der schönsten Kirchen von Jerusalem. Der armenische Kalender hat seine eigenen Monate nach dem Vorbild des altägyptischen Kalenders. Auf den gregorianischen 19. Jänner fällt der armenische 12. Arac, der dem julianischen 6. Jänner entspricht. Die armenische Kirche feiert die Geburt Jesu gemeinsam mit dem Epiphanie-Fest. Ihr 12. Arac ist daher kein 24. Dezember, sondern ein 6. Jänner. Das gilt aber nur für das armenische Patriarchat von Jerusalem, in den meisten Diözesen der armenischen Weltkirche wird seit 1923 der Gregorianische Kalender befolgt.

Mit dem Magazin "Information Christlicher Orient" informiert die in Linz ansässige "Initiative Christlicher Orient" (ICO) über die Christen im Nahen Osten und über aktuelle Hilfsprojekte, mit denen sie den Christen vor Ort ein Überleben in ihrer Heimat ermöglichen will. (Infos: www.christlicher-orient.at)

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

 Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. JETZT ANMELDEN - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Unmittelbar vor der Todesspritze: Niederländerin (22) sagt NEIN zur Euthanasie
  5. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  6. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  7. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  10. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung
  11. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  12. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  13. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  14. Beeindruckend: Volvo präsentiert Werbung, die eine ungeplante Schwangerschaft und das Kind bejaht
  15. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz