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Deutsche Kritik und Benedikts Vermächtnis

2. Jänner 2023 in Kommentar, 4 Lesermeinungen
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Schon „lange vor Beginn des Pontifikates wurde Kardinal Joseph Ratzinger, die Person und die Theologie, in vielen Printmedien grob verzeichnet, missverstanden und bis zur Karikatur verzerrt.“ Gastbeitrag von Thorsten Paprotny


Hannover-Vatikan (kath.net) Lange vor Beginn des Pontifikates wurde Kardinal Joseph Ratzinger, die Person und die Theologie, in vielen Printmedien grob verzeichnet, missverstanden und bis zur Karikatur verzerrt. Joseph Ratzinger – Benedikt XVI. taugte für viele deutsche Berichterstatter als römisch-katholisches Feindbild an sich. Im Grunde spricht das für ihn. Bezeichnungen wie der „Panzerkardinal“, mit denen der Präfekt der Glaubenskongregation tituliert wurde, mögen manchen noch in schmerzhafter und trauriger Erinnerung sein.

Knapp 20 Jahre später, nach dem gnädigen Tod des 95 Jahre alten emeritierten Papstes Benedikt XVI., fühlen sich wiederum viele kritische Stimmen bemüßigt, dem einfachen Arbeiter im Weinberg des Herrn nachzurufen, was nicht nur sachlich falsch, sondern auch schlicht unwürdig ist.

Nur ein Beispiel für die Verzeichnungen seiner Person sei genannt. Im öffentlich-rechtlichen „Deutschlandfunk“  wurde am 31. Dezember 2022 berichtet: „Mehr als 20 Jahre war er Chef der Glaubenskongregation in Rom, später wurde er Papst Benedikt XVI. Doch sein Pontifikat wäre wohl schnell vergessen worden, wenn er nicht völlig überraschend im Jahr 2013 seinen Rücktritt verkündet hätte. Und: Wenn er nicht auch als ‚Papst emeritus‘ noch für Negativ-Schlagzeilen gesorgt hätte. … Bald war er als Großinquisitor verschrien und lenkte die Kirche eher zurück als nach vorn. Er bekämpfte die linke Befreiungstheologie, betrieb den Ausstieg der Deutschen Bischöfe aus der Schwangerschaftskonfliktberatung, vertrat eine rigide Sexualmoral und stemmte sich gegen Reformen. … Bis zum Schluss leugnet er – inzwischen ‚Papst emeritus‘ – als Münchner Erzbischof von Missbrauchstaten etwas gewusst zu haben. Selbst dann noch, wenn die Last der Indizien schier erdrückend ist. Eine Falschaussage, der er überführt wurde, korrigierte er zwar noch und sprach von einem ‚Versehen‘ ohne ‚böse Absicht“. Doch das Wörtchen ‚ich‘, das Eingeständnis persönlicher Schuld, fehlte auch in diesem letzten öffentlichen Brief.“ Damit endet dieser verstörende Artikel. Beiträge wie diese kommentieren sich von selbst. Die Sprache allein verrät genug.


Einfach gläubige Katholiken in Deutschland sehen mit Dankbarkeit auf das Wirken von Joseph Ratzinger – Benedikt XVI. zurück. Weltweit sind seine theologischen Werke anerkannt und respektiert.

Wer in den Jahren des Pontifikates in Rom zu Gast war und die freudige Begeisterung der Weltkirche bei der wöchentlichen Generalaudienz oder beim Angelus-Gebet erlebte, der konnte hautnah erleben, dass die treuen Katholiken offenbar nicht die Meinungen deutscher Medien zur Kenntnis nahmen oder gar für bestimmend und wichtig hielten.

Benedikt wurde geliebt, von den Römern, von Katholiken aus der ganzen Welt.

Die Sichtweise von führenden Vertretern aus der Kirchenprovinz Deutschland war nicht bestimmend und wird auch nicht bestimmend bleiben.

Die vergiftete Ironie, die hierzulande vorherrscht, bis in Theologie und Kirche hinein, ist zwar traurig, aufs Ganze gesehen aber eher ein Armutszeugnis.

Die Kritiker Benedikts sagen nichts über ihn, aber viel über sich selbst. Wir können und dürfen für alle, die ihm jetzt noch Respektloses nachrufen, auch beten.

In seinem geistlichen Testament erinnert er uns alle an das, worauf es ankommt: „Steht fest im Glauben! Laßt euch nicht verwirren!“

Was immer sich in Welt und Kirche austoben mag, Gott ist immer größer. Ihm vertrauen wir uns gläubig an. In Benedikt XVI., der von seinen Leiden erlöst in das Vaterhaus eingegangen ist, haben wir einen Fürsprecher im Himmel. Möge sein Segen immer auf uns ruhen.

Der Autor, Dr. Thorsten Paprotny (siehe Link), lehrte von 1998-2010 am Philosophischen Seminar und von 2010 bis 2017 am Institut für Theologie und Religionswissenschaft der Leibniz Universität Hannover. Er publizierte 2018 den Band „Theologisch denken mit Benedikt XVI.“ im Verlag Traugott Bautz und arbeitet an einer Studie zum Verhältnis von Systematischer Theologie und Exegese im Werk von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI.

kath.net-Buchtipp
Theologisch denken mit Benedikt XVI.
Von Thorsten Paprotny
Taschenbuch, 112 Seiten
2018 Bautz
ISBN 978-3-95948-336-0
Preis 15.50 EUR


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Lesermeinungen

 Wiederkunft 4. Jänner 2023 
 

Deutsche Kirche

Die deutsche Kirche sollte sich schämen!!!! Sie braucht Bekehrung!!!!!!


1
 
 PXX 3. Jänner 2023 
 

Was?

In der heutigen deutschen Kirche darf man sich mit Recht fragen:
„Was soll denn aus Deutschland Gutes kommen“?
Was wir sehen ist Verwirrung, Häresie, Boshaftigkeit und Lüge vor allem in Bezug auf den vom einfachen Kirchenvolk geliebten Papst Benedikt XVI.
Lieber Papst Benedikt mögest Du in Frieden ruhen. Danke für Alles!


4
 
 Bialas 2. Jänner 2023 
 

Nicht mehr,nicht weniger.
Danke für diesen Artikel.


3
 
 Hängematte 2. Jänner 2023 
 

Ja ein Armutszeugnis der Kritiker von Papst Benedikt, das sehr siel über diese aussagt.

Die vergiftete Ironie, die hierzulande vorherrscht, bis in Theologie und Kirche hinein, ist zwar traurig, aufs Ganze gesehen aber eher ein Armutszeugnis.
Beschämend auch, dass man die Werke von Joseph Ratzinger/Papst Benedikt auf den theologischen Fakultäten Deutschlands nicht erwähnen durfte. Zeugt das nicht eher von Denkverboten, welche es auf Universitäten eigentlich nicht geben dürfte???


6
 

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