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| Priester aus Berufung – Eine Gabe und Aufgabe für alle10. Februar 2023 in Buchtipp, keine Lesermeinung Pater Winfried M. Wermter C. O. ist ein Memorandum über die Berufung gelungen. Rezension von Martin Kolozs Linz (kath.net) Das erste Gefühl, das einen ergreift, wenn man den schmalen Band mit dem Titel „Priester aus Berufung“ zur Hand nimmt, ist Dankbarkeit; Dankbarkeit da rüber, dass dort einer schreibt und ein Bekenntnis seines Glaubens ablegt, während viele seiner Mitbrüder bereits den Priesterkragen abgenommen und die schwarze Soutane an den Nagel gehängt haben, also gar nicht mehr in der Öffentlichkeit als Geistliche zu erkennen sind – oder meinen, sich für ihre Lebensentscheidung zu Ehelosigkeit, Armut und Gehorsam schämen zu müssen in einer Welt, in der flüchtige Beziehungen, finanzieller Erfolg und zügellose Selbstverwirklichung allgemeine Praxis sind. Insofern ist das Buch von Pater Winfried M. Wermter C. O. auch ein Mutmacher für all diejenigen, die sich mit dem alles entscheidenden Gedanken tragen, heute, und trotz der zahlreichen gesellschaftlichen Widerstände, den Priesterberuf zu ergreifen. Gleichwohl wird nichtverschwiegen, dass damit auch lebenslange Herausforderungen und wiederkehrende Schwierigkeiten verbunden sind, welche allerdings nicht jeder zu überwinden imstande ist: „Eine Berufung ist immer eine Auserwählung, aber zugleich auch eine Verpflichtung zu Dienst und Demut. [...] Auch wenn jemand den Herzenswunsch verspürt, als Priester zu dienen, in einen Orden einzutreten oder sich der Mission zu widmen ... ist das noch nicht genug, um schon von einer Berufung zu sprechen [...] Entsprechende Fachleute müssen über die erforderlichen Voraussetzungen entscheiden. Und das genügt auch noch nicht: Zur Fähigkeit und Bereitschaft auf der Seite des Kandidaten muss noch andererseits die Zustimmung der zuständigen kirchlichen Obrigkeit hinzukommen. Niemand hat das Recht, eine Berufung [...] zu erzwingen [...] Das ganze Leben lang kann man in seiner Berufung etwas Neues und Tieferes entdecken. Das kann auch bedeuten, dass die verschiedenen Motive, die zur Berufung geführt haben, ihr Gewicht verändern. Die wertvollste Medizin für die Schwierigkeiten und Krankheiten der Berufung ist immer die persönliche Liebe zu Christus. Durch sie wird ihre gesunde Entwicklung gestärkt und die Treue gefestigt. Jede christliche Berufung dient vor allem ihm.“ Damit und durch viele andere gleichgestimmte Gedanken, Reflexionen und Gebete hat der Autor zudem eine wertvolle Charakterstudie des Menschen als Priester, als Gottesdiener und Menschenfreund, als Hörer und Vermittler des Wortes verfasst. Und er hat an die Notwenigkeit erinnert, Bedingungen zu schaffen beziehungsweise Umfelder zu stärken, welche die geistliche Berufung überhaupt erst ermöglichen. Dazu zählt vor allem und am grundlegendsten die christliche Familie, die „traditionsgemäß das, erste Seminar‘ genannt wird. [...] Denn man braucht ein gewisses Klima, um geistliche Dinge überhaupt wahrzunehmen, sie aufzunehmen und wachsen lassen zu können“. Ein solches spirituelles wie intellektuelles Klima schafft die Lektüre dieses Buches allemal; es ist eine tiefe Inspirationsquelle für wichtige Fragen und Antworten zur christlichen Berufung, und stellt deren Einzigartigkeit und Wichtigkeit heraus, ohne dabei in unangebrachten Klerikalismus zu verfallen. Vielmehr wird ein neuer, alter Priestertypus skizziert, der sich seiner heiligen Sendung und hohen Verantwortung bewusst ist und sich durch zeitgeistliche Entwicklungen nicht irritieren lässt, sondern daran wächst, erstarkt und sich eventuell neu ausrichtet, ohne jedoch den innersten Kern seines Glaubens – Jesus Christus – preiszugeben. Frei nach den Worten Aristoteles: „Wo die Bedürfnisse der Welt mit deinen Talenten zusammen treffen, dort liegt deine Berufung.“ Von Martin Kolozs kath.net Buchtipp Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:
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