Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  4. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  5. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  6. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  9. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  10. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  14. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  15. Taylor sei mit Euch

Predigt von Nuntius Eterović zu: „Ihr seid das Salz der Erde …. Ihr seid das Licht der Welt“

16. Februar 2023 in Spirituelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„In einer säkularisierten Welt, wo die Menschen leben, als gäbe es Gott nicht und sich daher von der Kirche entfernen, bedeutet Salz zu sein zuerst, Zeugen dafür zu sein, dass Gott existiert und in unserer Welt gegenwärtig ist.“


Berlin (kath.net) kath.net dokumentiert die Predigt von S.E. Apostolischer Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterović in Berlin am 5.2.2023 in voller Länge und dankt der Apostolischen Nuntiatur für die freundliche Erlaubnis zur Veröffentlichung – Jes 58,7-10; Ps 112; 1 Kor 2,1-5; Mt 5,13-16

Liebe Schwestern und Brüder,
    
    das Wort Gottes ermuntert uns, nicht allein über unsere christliche Berufung nachzudenken, sondern auch über die Verantwortung als Jünger Jesu Christi. Er möchte, dass wir die Seligpreisungen leben, um schon in dieser Welt glücklich zu sein und dieses Glück mit unserem Nächsten zu teilen, mit den Menschen, denen wir auf dem Lebensweg begegnen, der seine Erfüllung im Himmel und im ewigen Leben finden wird.

    Wir öffnen uns dem Heiligen Geist, den wir in der Taufe empfangen haben, und verweilen bei den Worten des Evangeliums, die sehr bekannt sind, aber dennoch besondere Beachtung verlangen, vor allem in unserer säkularisierten Welt.

„Ihr seid das Salz der Erde“ (Mt 5,13).

Im Anschluss an die Seligpreisungen wendet sich Jesus an die Zwölf und die übrigen Jünger und äußert inhaltsreiche Sätze: „Ihr seid das Salz der Erde“. Aus der Alltagserfahrung wissen wir, dass Salz den Speisen Geschmack verleiht. Ohne ein gewisses Maß an Salz hat eine Speise kaum Geschmack und bleibt fade. In der Vergangenheit war das Salz zum Konservieren von Lebensmitteln unverzichtbar, vor allem in der warmen Jahreszeit bevor es Kühlschränke gab. Die Bedeutung der Aussage des Herrn hat aber auch einen negativen Aspekt, wenn er die Jünger darauf hinweist: „Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr, außer weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden“ (Mt 5,13).


    Was bedeutet es für einen Christen heute, Salz der Erde zu sein? In einer säkularisierten Welt, wo die Menschen leben, als gäbe es Gott nicht und sich daher von der Kirche entfernen, bedeutet Salz zu sein zuerst, Zeugen dafür zu sein, dass Gott existiert und in unserer Welt gegenwärtig ist. Dieser Glaube bietet den Gläubigen sodann den Sinn des Lebens, den wahren Wert von Personen und Dingen und bietet belastbare Kriterien, sich in allen Situationen des Lebens zu orientieren, auch in den sehr dramatischen, wo wir mit Leid, Gewalt, Krankheiten und Tod konfrontiert werden. Gott, der die Quelle des Lebens ist und jeden von uns durch unsere Eltern ins Leben gerufen hat, wird es nicht zulassen, dass wir einfach nach einer gewissen Anzahl von Jahren wieder verschwinden. In seiner Güte und Barmherzigkeit bietet er uns das ewige Leben in Gemeinschaft mit Ihm, mit den uns lieben Personen und allen Heiligen. Der Herr Jesus sagt auch dem zeitgenössischen Menschen: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?“ (Joh 11,25-26).

    Der zweite Teil der Aussage Jesu muss uns ernsthaft zum Nachdenken anregen. Salz der Erde zu sein, bedeutet keine unabänderliche Wirklichkeit, die jeder Christ ein für alle Mal im Sakrament der Taufe empfängt. Man kann sie auch durch ein rein weltliches Leben verlieren, wenn sich der Christ der Mentalität dieser Welt anpasst oder sich in der Jagd nach materiellen Gütern verliert, sich dem egoistischen Genuss hingibt, nur nach politischer Macht und gesellschaftlichem Einfluss verlangt, um über andere zu herrschen. In diesen Fällen ist das Salz wirklich unbrauchbar geworden und dient zu nichts mehr, weil es seine ihm eigene Bestimmung verloren hat, so dass es weggeworfen und von den Leuten zertreten wird. Das geschieht, wenn der Christ, persönlich oder in Gemeinschaft, klein oder groß, seine eigene Identität verliert. Um nicht in eine solch unglückliche Situation zu kommen, muss ein Jünger Jesus Christi Gott darum bitten, ihm einen immer lebendigen Glauben zu bewahren; keine Angst davor zu haben, seinen Glauben an den dreieinen Gott in Vater, Sohn und Heiligem Geist auch öffentlich zu bekennen; furchtlos die christlichen Werte über den Menschen und die Geschöpfe zu fördern, wobei man auch die Meinungen anderer achtet. Ein Christ wird nur zum Salz der Erde, wenn er Gott und den Menschen liebt, wenn er von den irdischen Dingen unabhängig leben kann, danach trachtet, dem Nächsten zu helfen, vor allem den Armen, und ein Leben im Geist christlichen Dienens führt.

„Ihr seid das Licht der Welt“ (Mt 5,14).

Ein Christ, der auf solche Weise lebt, wird zum Licht der Welt. Er reflektiert das Licht des Herrn Jesus, der über sich selbst sagt: „Ich bin das Licht der Welt“ (Joh 8,12). Ein Christ wird zum Licht der Welt vor allem durch das Beispiel seines Lebens. Mit seinem Zeugnis des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe leuchtet der Christ in der Finsternis dieser Welt, die in den Dunkelheiten von Egoismus, Hunger, Ausbeutung, Armut, Gewalt, Krieg und Hass versinkt. Außerdem darf der christliche Zeuge des Lichtes nicht verborgen bleiben, sondern sein Licht muss weithin leuchten, denn „eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht eine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet sie allen im Haus“ (Mt 5,14-15). Der Christ wird auf solche Weise zum Zeugen für Jesus Christus, dem Licht der Welt. Er stellt sich selbst nicht in die erste Reihe, sondern das Licht Jesu Christi, gemäß der Lehre: „So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Mt 5,13).

Selbstverständlich muss ein Jünger Jesu bereit sein, Rechenschaft über seinen Glauben abzulegen und ihn zu begründen, wozu uns der heilige Petrus auffordert, wenn er schreibt: „Heiligt in eurem Herzen Christus, den Herrn! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt“ (1 Petr 3,15).

Liebe Brüder und Schwestern, angesichts der Aufforderung des Herrn Jesus, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein, müssen wir alle demütig anerkennen, dass diese Worte ein Ideal christlichen Lebens aufzeigen, das in der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche zu verwirklichen ist. Die Kirche ist heilige, weil der Herr, ihr Gründer, heilig ist; weil die Kirche die Sakramente verwaltet, die unsere Heiligung ermöglichen, wie die vielen Heiligen durch die Jahrhunderte zeigen. Sie dienen auch uns Sündern als Beispiel, die wir zur Heiligkeit berufen sind. Vertrauen wir unseren Vorsatz, Heilige zu werden, Salz der Erde und Licht der Welt der Fürsprache aller Heiligen an, vor allem der seligen Jungfrau Maria, der Königin der Heiligen. Die heilige Kirche, die aus sündigen Menschen besteht, darf niemals vergessen, der Welt, sei es gelegen oder ungelegen, die große und freudige Nachricht des Evangeliums Jesu Christi zu verkünden. Amen.

Archivfoto Erzbischof Eterović  (c) Apostolische Nuntiatur Berlin


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  6. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  7. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  8. Taylor sei mit Euch
  9. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  10. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  13. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  14. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  15. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz