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| ![]() Über das Herz des älteren Bruders14. Juli 2023 in Kommentar, 10 Lesermeinungen Was wäre passiert, wenn der verlorene Sohn zum Haus des Vaters zurückgekehrt wäre, und statt des Vaters den älteren Bruder angetroffen hätte? - BeneDicta am Freitag von Linda Noé Linz (kath.net) Auch Jesus spricht uns an zu diesem Thema- in einem der bekanntesten Gleichnisse überhaupt, dem des verlorenen Sohnes in Lukas 15. Meist betrachten wir in diesem Gleichnis allerdings die Beziehung zwischen dem barmherzigen Vater und dem verlorenen Sohn, wir identifizieren uns mit ihm, bekommen zum Beispiel Mut für unsere persönlichen Schritte der Umkehr. Es ist aber doch immer wieder neu erschütternd, wie tief und auf wie viele verschiedene Weisen die Gleichnisse Jesu zu uns Was wäre passiert, wenn der verlorene Sohn zum Haus des Vaters zurückgekehrt wäre, und statt des Vaters den älteren Bruder angetroffen hätte? Hätte er es jemals zurück nach Hause zum Vater geschafft? Eine Frage, die erschrecken kann. Was bedeutet sie für uns selbst? Wenn wir denn einmal soweit gekommen sind, dass wir uns zur Abwechslung auch einmal mit dem älteren Bruder identifizieren können- und sollen? Vielleicht geht es Ihnen wie mir, und Sie haben sich bisher immer als den verlorenen, und (immer wieder...?) heimgekehrten Sohn gesehen. Das ist gut, denn es bedeutet sicherlich, dass wir niemals den Moment vergessen haben, in dem der barmherzige Vater uns heimgeholt hat- und heimholt. Und doch, vielleicht ist es auch an der Zeit, sich einzugestehen, dass unsere Liebe und Dankbarkeit über die Begegnung mit dem Vater mit der Zeit erkaltet ist. Dass wir mehr und mehr unbemerkt auch wie der ältere Bruder geworden sind, der nach außen hin gut aussieht, aber wohl so manche richtigen Dinge aus der falschen Motivation tut.
1) Gesetzlichkeit und Selbstgerechtigkeit Diese beiden sind sich sehr ähnlich. Es geht um uns und unsere persönliche Anstrengung, uns anzupassen an eine Reihe von Regeln, Praktiken oder Lehren. So denkt der ältere Bruder, etwas zu verdienen, weil er „so viele Jahre schon gedient hat“ (Lk 15,29) und ist eifersüchtig oder will stur nicht anerkennen, wenn der jüngere Bruder vom Vater beschenkt wird. 2) Stolz Der ältere Bruder denkt, bei ihm würde Schwäche nicht akzeptiert werden und prahlt womöglich sogar mit Stärke. Er möchte selbst die Kontrolle behalten, anstatt in Abhängigkeit vom Vater zu bleiben. 3) Verurteilungen Der ältere Bruder steht in der Position des Richtens über andere. Dabei geht es nicht um die wichtige Unterscheidung der Geister, sondern darum, andere in eine Schublade zu stecken und sich letztlich selbst dadurch schützen zu wollen. 4) Angst Der ältere Bruder sitzt der Lüge auf, dass die Liebe des Vaters von seinen eigenen Taten abhängig ist und sucht daher ständig Kontrolle. 5) Selbstmitleid Oft wüscht sich der ältere Bruder das Mitgefühl und die Sympathie anderer mehr als seine eigene Freiheit und flieht vor dem Gedanken, selbst für sein eigenes Leben verantwortlich zu sein. 6) Bitterkeit und Unversöhnlichkeit Dazu kommt es, wenn wir auf die Schmerzen des Lebens ohne die Liebe Gottes antworten. Diese Mauern werden zur eigenen Verteidigung aufgerichtet, halten uns aber davon ab, in die Freiheit zu kommen, die der Vater sich für uns wünscht. Es scheint einfach zu groß und unerreichbar für uns zu sein, und doch zeigt uns Jesus hier den Weg, den wir aufgerufen sind zu gehen, nämlich über die Brüder hinaus dem VATER selbst ähnlich zu werden: durch ihn, mit ihm, in ihm selbst, Jesus Christus. Das alleine wird demnach zufolge haben, dass die Welt, der verlorene Sohn, glauben kann. Nein, ich denke, der jüngere Sohn hätte wohl nicht heimgefunden, hätte er den älteren Bruder anstatt des Vaters angetroffen. Wie oft passiert das heute, und wir beklagen es noch, ohne unseren eigenen Anteil daran wahrzunehmen. Ich denke dabei auch an unsere im größeren Rahmen betrachtete Rolle als der ältere Bruder: indem wir katholische Christen sind. „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, / prüfe mich und erkenne mein Denken! Sieh her, ob ich auf dem Weg bin, der dich kränkt, / und leite mich auf dem altbewährten Weg!“ (Ps 139,23- 24) Herr Jesus, hilf uns, immer mehr in Dir und dem Vater zu sein, so wie es Deine größte Sehnsucht war, für die Du Dein Leben gegeben hast. Und deshalb will ich nicht aufhören, mich danach auszustrecken und daran zu glauben, dass das möglich ist.
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