Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  2. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  3. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  4. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  5. Münchner Kardinal Marx: „Man kann kein Katholik sein und zugleich andere hassen“
  6. Wertfreie Werbung für Abtreibungen
  7. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  8. CSU-Chef Söder an die Linken: "Es ist nicht radikal, für christliche Werte einzutreten"
  9. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  10. Legal töten?
  11. „Eine erneute Schande für die deutsche Kirche und wieder der BDKJ mittendrin“
  12. Theologe: Lateinamerikas Kirche verliert geistlichen Fokus, Glaubensthemen stets unberücksichtigt
  13. Kann ein Mensch eine Sache sein?
  14. ‚Sag mir, wo die Kinder sind‘ – Abtreibung und Demographie: In Österreich fehlt jedes 3. Kind
  15. Bistum Fulda – stark engagiert beim ‚Christopher Street Day‘

Lackner: Ewigkeit ist „tragender Grund verantworteter Endlichkeit“

26. Juli 2023 in Spirituelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Salzburger Erzbischof äußert sich in Grußwort bei Salzburger „Disputationes“ zum Thema Ewigkeit - Ewigkeit, die „gewissermaßen im rechten Winkel zur Zeit steht“, könne eine „fünfte Dimension“ genannt werden


Salzburg (kath.net/eds) „Die Ewigkeit ist der tragende Grund verantworteter Endlichkeit“: Das betonte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner in seinem am Montagnachmittag gehaltenen Grußwort zu den dreitägigen „Disputationes“ zum Thema Ewigkeit. Im Rahmen der Salzburger Festspiele reagierte er auf die Scheu vieler Menschen, „sich eine aus Vergangenheit, Gegenwart und offener Zukunft erwachsende Ewigkeit“ vorzustellen. Eine Ewigkeit, vorgestellt als Verlängerung der Jetztzeit, habe etwas Bedrohliches. „Ewigkeit anzudenken darf aber nicht auf dem Weg der bloßen Verlängerung des Gegenwärtigen geschehen.“ Das Verständnis von Ewigkeit, die „gewissermaßen im rechten Winkel zur Zeit steht“, wie etwa in der griechischen Sprachform der liturgischen Erlösungsbitte, könne eine „fünfte Dimension“ genannt werden.

Heuer sind die „Ouverture Spirituelle“ wie die bis Mittwochabend dauernden „Disputationes“ dem Ewigen Licht, „Lux aeterna“, gewidmet. Festspielintendant Markus Hinterhäuser würdigte diese „Räume der Reflexion“ über existenzielle Fragen in seiner Begrüßung als „das, was die Salzburger Festspiele ganz besonders ausmacht“: Sie machen nachdenklich und berühren „wesentliche Dinge des Menschseins“. Zum Auftakt sprachen aus theologischer, medizinischer und literarischer Sicht der Fundamentaltheologe und Leiter der Salzburger Hochschulwochen, Martin Dürnberger, der niederösterreichische Arzt und Schriftsteller Günther Loewit sowie der Vorarlberger Schriftsteller Robert Schneider über Zeitkonzepte und die Sehnsucht, ewig zu leben. Unter den Teilnehmenden des Symposions in der SalzburgKulisse waren u. a. Erzabt Korbinian Birnbacher, Äbtissin emerita Perpetua Hilgenberg, Hanna Feingold und ihr Nachfolger im Amt, der Präsident der Israeltischen Kultusgemeinde Salzburg Elie Rosen.


„Den Mühen des Alltags enthoben“

Bei der „Ouverture Spirituelle“ werde das Denken gefeiert und Begegnung ermöglicht, erinnerte Martin Dürnberger zu Beginn seines Impulses an die Vielfalt dieser Veranstaltungen. „In der Kunst sind wir den Mühen des Alltags enthoben. Genau in diesem Sonderbezirk der Existenz des Lebens spüren wir diesen Hauch von Ewigkeit“, führte der Assoziierter Professor für Fundamentaltheologie und Ökumenische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg und Leiter der Salzburger Hochschulwochen, am Ende einer Zeitreise ins 20. Jahrhundert aus. In seinem Impulsreferat zum Thema „Sich ausstrecken nach Unendlichkeit“ sprach Dürnberger über „die Endlichkeit des Menschen und die Zeitlosigkeit Gottes“. So überzeugend die Vorstellung einer zeitlos gedachten Gottesvorstellung habe im 20. Jahrhundert viele Fragen aufgeworfen, die noch nicht beantwortet worden seien.

Für den niederösterreichischen Arzt und Schriftsteller Günther Loewit ist die Ewigkeit „eine große menschliche Sehnsucht“. Er plädierte dafür, in der Gegenwart so zu leben, dass die Sehnsucht nach ewigem Leben gar nicht erst auftauche. Seinen Schwerpunkt legte er auf die „Sehnsucht Unsterblichkeit“ und sprach über „das ewige Leben im Spannungsfeld von Religion und Medizin“.

Der Vorarlberger Schriftsteller Robert Schneider bekannte in seinem Vortrag: „Ich, Verschwender, habe Zeit!“ Aus der krisenhaften Erfahrung heraus, dass ein Buch schlechte Kritik bekam und die Zeit am Büchermarkt auch schon einmal besser war, sei er gezwungen worden, „Zeit zu verschwenden“. Doch es sei keine Schande, vergessen zu sein. „Ich bin im Jetzt, weil nichts bleiben muss“, so die Überzeugung des bekannten Autors. Schneider las aus seinem kürzlich erschienen Werk „Buch ohne Bedeutung“ Geschichten, die unterschiedliche Perspektiven auf das „Zeit haben“ warfen und auf die Frage, wie die eigene Endlichkeit wahrgenommen wird, etwa von einer Schneeflocke.
Traditionsreicher interdisziplinärer Diskurs

Die „Disputationes“ gehören inzwischen zum fixen Bestandteil der „Ouverture Spirituelle“, der Auftaktwoche der Salzburger Festspiele. Beim dreitägigen Symposion wird eine wissenschaftliche, interdisziplinäre Ausleuchtung des jeweiligen Themas der „Ouverture Spirituelle“ vorgenommen. Das dreitägige Symposion (24. bis 26. Juli) geht diesem Thema im programmatischen Dreischritt „Ewigkeit“ (24. Juli), „Jenseits“ mit Jan Rohls, Ariadne von Schirach und Seelawansa Wijayarajapura (25. Juli) und „Licht“ mit Walter Gutdeutsch, Franz Kerschbaum und Ina Schmied-Knittel (26. Juli) nach. Hochkarätige Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft, Kunst und Kultur halten dabei zunächst Impulsreferate, bevor sie miteinander in einem Podiumsgespräch die Themen vertiefen.

Seit ihrer Gründung 2012 sprachen bei den „Disputationes“ bereits mehr als 90 renommierte Vertreter der großen Weltreligionen sowie Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft über die Wirkung von Kultur und Religion auf den Menschen – über spirituelle Momente in der Kunst, über Gemeinsames und Trennendes in Musik und Mystik unterschiedlicher Glaubensrichtungen sowie über die großen Fragen der Menschheit nach Herkunft und Endlichkeit. Ein jährlich produzierter Sammelband bündelt Vorträge und Diskussionsbeiträge der jeweiligen „Disputationes“.

Foto bei der Veranstaltung: Erzbischof Lackner (c) Erzdiözese Salzburg/Michaela Greil


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  2. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  3. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  4. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  5. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  6. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  7. „Eine erneute Schande für die deutsche Kirche und wieder der BDKJ mittendrin“
  8. „Schon Brosius-Gersdorfs Doktorvater ist mit gleicher Einstellung zur Menschenwürde durchgefallen“
  9. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  10. Jenseits der Linien, im Gehege des Heiligen. Über einen Streit, der nicht sein darf
  11. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  12. CSU-Chef Söder an die Linken: "Es ist nicht radikal, für christliche Werte einzutreten"
  13. Bistum Fulda – stark engagiert beim ‚Christopher Street Day‘
  14. Wertfreie Werbung für Abtreibungen
  15. Wer solche Freunde hat

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz