Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  3. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  4. Maria - Causa Salutis
  5. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  6. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  7. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  8. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  9. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  10. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  11. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  12. Wenn der Papst die Kardinäle ruft
  13. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  14. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  15. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan

Gott zu vertrauen, geht nicht, ohne zu sagen: Dein Wille geschehe.

30. September 2023 in Jugend, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Deshalb lade ich dich ein, heute einmal zu überlegen, wie oft du diese Bitte des Vater Unsers tatsächlich ernst meinst – meinst du sie auch dann ernst, wenn es dich etwas kostet? - Die Jugendkolumne von Magdalena Preineder


Wien (kath.net)

Als ich heute die Kirche betreten habe, brachte ich eine Menge Fragen und Verzweiflung mit. Am liebsten wäre ich kurz, nachdem ich gekommen war, auch schon wieder gegangen, um der Konfrontation mit der Stille und damit der Konfrontation mit Gott und mit allem, was ich in diesem Moment in meinem Herzen trug, zu entgehen. Doch Gott nutzte das Ausharren in diesen Konfrontationen, in dem Offenlegen meines Herzens, um mich etwas zu lehren: Es geht um Vertrauen.

Ich musste daran denken, wie mir eine Freundin Anfang des Jahres die Frage stellte, was ich in diesem Jahr tun wolle, und meine Antwort war: „Vertrauen lernen“. Ich sah, wie schwer mir das noch immer fällt – ob in Bezug auf andere Menschen oder auch in Bezug auf Gott.

Gott als ein sorgender Vater? Das ist jener Gott, jener Vater, den ich zwar suchen möchte, der mir aber doch so oft nicht vertraut ist. Diese väterlich sorgende Seite Gottes ist jene Dimension, zu der es mir schwerfällt, eine Beziehung aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Diese väterliche Seite Gottes ist jener Aspekt, der für mich persönlich oft so weit entfernt ist. Doch an diesem Abend wollte mich Gott als Vater etwas lehren: Wahres Vertrauen in ihn geht nicht ohne zu sagen: „Dein Wille geschehe.“


Was das zu bedeuten hat? Für mich hieß es, dass all das, was ich an diesem Abend mit in die Kirche gebracht habe, nicht einfach Steine sind, die ich hinter mir herschleppe, sondern sie sind so viel mehr als das: Diese Steine meines Lebens sind eine Schule des Vertrauens. Diese Steine, durch die ich mich kraftlos zu Boden zu sinken sehe, sind da, um mich innerlich freizumachen – freizumachen für seinen Willen.

Ich verstand, dass ich an diesem Punkt des Lebens stand – Auge in Auge mit der Ohnmacht des Menschen – um im Kontrast zu dieser Machtlosigkeit des Menschen die absolute Allmacht Gottes erkennen zu lernen. Ich verstand, dass ich an diesem Punkt meines Lebens stand um auf den Vater zurückgeworfen zu sein. Meine Ohnmacht ist nichts anderes als die Bühne für seine Allmacht.

Was bringt mir aber das Wissen um die Macht Gottes, das Wissen darum, dass er ein sorgender Vater ist, wenn ich nicht vertraue?

Wie oft beten wir im Vater Unser: „Dein Wille geschehe“? Wie oft davon meinen wir es auch wirklich ernst?

Der Wille des Vaters ist immer gut, er dient immer etwas Gutem, etwas, das uns bei weitem übersteigt, doch wie oft zweifeln wir das an oder wollen nicht von unserem fehlerhaften, menschlichen Willen abgehen? Und warum?

Letztendlich ist es eine Frage des Vertrauens, denn wenn ich Gott zugestehe, dass ich seinen Willen suchen und umsetzen will, dann gestehe ich ihm zu, dass sein Wille erstrebenswerter ist, dass er derjenige ist, der die Kontrolle haben sollte, dann gestehe ich ihm zu, meine menschliche Ohnmacht anzunehmen und mich seinem Willen radikal auszuliefern. Auszuliefern – vielleicht ein schweres Wort, doch so schön und erstrebenswert der Wille Gottes ist, so fühlt er sich für uns Menschen doch manchmal wie eine Auslieferung an.

Wenn wir nur wüssten und verstünden, dass wir in seinem Willen nur einem ausgeliefert sind: der Herrlichkeit Gottes. Denn letzten Endes dienen all die Steine, die wir hinter uns herziehen, dem Erbauen seines Königreichs auf dieser Erde – wenn wir bereit sind, ihm mit allem zu vertrauen: ob mit dem Ballast unserer Seele oder ihren Freuden. Er will alles – und wenn es schwerfällt, ihm dieses Alles zu übergeben, dann lohnt es sich umso mehr: Gott erlaubt kein Zerbrechen, ohne etwas Größeres entstehen zu lassen – der beste Beweis dafür ist der Tod seines Sohnes. Wenn sich dieses Alles anfühlt wie tosende Wellen, die unaufhörlich gegen die Brandung schlagen, dann sei gewiss: So wie die Wogen des Meeres den Felsen der Brandung formen und aushöhlen, so macht Gott dich frei für seinen Willen.

Gott zu vertrauen, geht nicht, ohne zu sagen: Dein Wille geschehe.

Deshalb lade ich dich ein, heute einmal zu überlegen, wie oft du diese Bitte des Vater Unsers tatsächlich ernst meinst – meinst du sie auch dann ernst, wenn es dich etwas kostet? Und wenn es dich heute besonders viel kostet, dann sprich trotzdem mit mir: Vater, dein Wille geschehe. Mein Alles soll dir gehören, sorge du.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  3. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  4. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  5. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  6. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  7. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  8. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  9. Ein brasilianisches Modell wird Nonne und erobert die sozialen Netzwerke
  10. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  11. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  12. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  13. Maria - Causa Salutis
  14. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe
  15. Wenn der Papst die Kardinäle ruft

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz