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Die heilige Josefine Bakhita: Zeugin der verwandelnden Kraft der Vergebung Christi

11. Oktober 2023 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Franziskus: die Macht der Vergebung, demütige und freudige Heiligkeit. Bakhita bietet uns ein Licht der Hoffnung in diesen schwierigen Zeiten des Misstrauens und der Missgunst. Ihr Leben: wahrlich ein Wunder Gottes. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Zusammen mit Jesus wurden auch zwei Verbrecher zur Hinrichtung geführt. Sie kamen an den Ort, der Schädelhöhe heißt; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links. Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Um seine Kleider zu verteilen, warfen sie das Los“ (Lk 23,32-34).

Neunundzwanzigste Generalaudienz 2023. Papst Franziskus setzte seine Katechesenreihe zum Thema „Die Leidenschaft für die Evangelisierung: der apostolische Eifer des Gläubigen“ fort. Die zweiundzwanzigste Katechese widmete der Papst dem Lebenszeugnis der heiligen Josefine Bakhita als Zeugin der verwandelnden Kraft der Vergebung Christi.

Als sie sieben Jahre alt gewesen sei, sei sie ihrer Familie entrissen und als Sklavin verkauft worden. Ihre Entführer hätten  sie „Bakhita“ genannt, die „Glückliche“, doch von klein auf „muss sie schwerstes seelisches und körperliches Leid ertragen“. Trotzdem sei sie nicht verzweifelt, „sie fühlte, wie sie selbst einmal sagte, ‚eine geheimnisvolle Kraft‘, die ihr Halt gab“.

Beim Betrachten des Kreuzes Christi habe sie die Erfahrung einer tiefen inneren Freiheit gemacht, sie habe sich verstanden und geliebt gefühlt und dies habe sie ihrerseits fähig zu verstehen und zu lieben gemacht – und selbst ihren Peinigern zu vergeben. Täglich habe sie die Worte Christi am Kreuz betrachtet: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lk 23,34).

So werde an der heiligen Josefine die verwandelnde Kraft der Vergebung sichtbar. Ihren demütigen und oft demütigenden Dienst habe sie nicht mehr wie eine Sklavin verrichtet, sondern mit der inneren Haltung freier liebender Selbsthingabe: „Orientieren wir uns an ihrem Beispiel der Liebe und Versöhnung, um frei zu werden von allem, was uns gefangen hält und an dem Leben in Fülle hindert, zu dem Gott uns ruft“.


„Was ist das Geheimnis der heiligen Bakhita?“, fragte Franziskus: „Wir wissen, dass der Verwundete oft seinerseits verwundet. Die Unterdrückten werden leicht zu Unterdrückern“. Die Berufung der Unterdrückten bestehe vielmehr darin, sich selbst und die Unterdrücker zu befreien, indem sie zu Wiederherstellern der Menschheit würden. Nur in der Schwäche der Unterdrückten könne die Macht der Liebe Gottes offenbart werden, die beide befreie.

Die heilige Bakhita bringe diese Wahrheit sehr gut zum Ausdruck. Eines Tages schenke ihr Vormund ihr ein kleines Kruzifix, und sie, die nie etwas besessen hätte, bewahre es wie einen eifersüchtigen Schatz auf. Als sie es ansehe, erfahre sie eine tiefe innere Befreiung, weil sie sich verstanden und geliebt fühle und daher fähig sei, ihrerseits zu verstehen und zu lieben. Sie sage sogar: „Die Liebe Gottes hat mich immer auf geheimnisvolle Weise begleitet... Der Herr hat mich so sehr geliebt: Man muss alle Menschen lieben... Man muss Mitleid haben“. Mitleid bedeute in der Tat, mit den Opfern von so viel Unmenschlichkeit in der Welt mitzuleiden, aber auch mit denjenigen Mitleid zu haben, die Fehler und Ungerechtigkeiten begingen, nicht zu rechtfertigen, sondern zu vermenschlichen, durch Vergebung, die offen dafür sei, immer wieder eine neue Chance zu geben, Wege der Hoffnung zu öffnen und Veränderungen zuzulassen.

Die Vergebung habe sie frei gemacht. Die Vergebung, die sie zuerst durch die barmherzige Liebe Gottes empfangen habe, hätte sie zu einer freien, freudigen Frau gemacht, fähig zu lieben.: „Es ist also eine persönliche Befreiung von dem Unterdrücker in ihr, der ihr nicht erlaubt zu leben, die Freude an einfachen und alltäglichen Gesten, an der Fürsorge für andere, am demütigen Dienst und an aufrichtigen Beziehungen zu genießen“. Die Vergebung habe es ihr ermöglicht, weit weg von ihrer Heimat und ihren Lieben zu leben, um jeden Tag dort neu geboren zu werden, wohin der Herr sie zusammen mit neuen Brüdern und Schwestern gerufen habe. Hier habe sie Vergebung auch gegenüber denen geübt, die sie als weniger menschlich oder anders menschlich behandelt hätten. Sie habe gesagt: „Alle sehen mich an, als wäre ich ein seltenes Tier!“. Die Vergebung „entwaffnete sie und half ihr, sich von den Menschen, die sie begleiteten, so viel wie möglich lieben zu lassen, um dann ihrerseits mit der Einfachheit und Konkretheit eines Lächelns, einer Liebkosung, einer Geste der Nächstenliebe zu lieben“.

Bakhita habe  den Dienst nicht als Sklaverei erleben können, sondern als Ausdruck der freien Selbsthingabe. Das sei sehr wichtig: „Sie wurde zur Dienerin gezwungen und entschied sich dann aus freien Stücken dafür, Dienerin zu werden und die Last der anderen auf ihren Schultern zu tragen“. Die Vergebung habe sie zu einer friedlichen und friedensstiftenden Frau gemacht, zu einer freien und befreienden Frau: „Ihr Leben ist wahrlich ein Wunder Gottes".

Die heilige Josefine Bakhita zeige uns durch ihr Beispiel den Weg, wie wir uns endlich von unseren Fesseln und Ängsten befreien könnten. Sie helfe uns, unsere Heucheleien und unseren Egoismus zu entlarven, Ressentiments und Konflikte zu überwinden. Sie ermutige uns, uns mit uns selbst zu versöhnen und Frieden in unseren Familien und Gemeinschaften zu finden. Sie biete uns ein Licht der Hoffnung in diesen schwierigen Zeiten des Misstrauens und der Missgunst gegenüber anderen.

Die Vergebung nehme nichts weg, sondern verleihe der Person Würde, so der Papst abschließend, „sie lässt uns den Blick von uns selbst auf die anderen richten, um sie als ebenso zerbrechlich wie uns selbst zu sehen, aber immer als Brüder und Schwestern im Herrn. Die Vergebung ist die Quelle eines Eifers, der zur Barmherzigkeit wird und zu einer demütigen und freudigen Heiligkeit ruft, wie die der heiligen Bakhita“.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Brüder und Schwestern, im Monat Oktober sind wir besonders eingeladen, den Rosenkranz zu beten. Dabei wollen wir mit Maria die Heilsgeheimnisse betrachten und sie um ihre Fürsprache in unseren Bedürfnissen anrufen. Heilige Maria, Mutter der Kirche, bitte für uns!

Die Pilger und Besucher aus Polen grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Ich grüße die Polen ganz herzlich. In diesem Monat beten viele von euch den Rosenkranz und bitten die Gottesmutter um Hilfe. Möge ihre Fürsprache die Barmherzigkeit Gottes für euer Heimatland erlangen. Denkt in euren Gebeten auch an alle Teilnehmer der gegenwärtigen Bischofssynode, damit sie zu hören vermögen, was der Heilige Geist der Kirche sagen will. Ich segne euch von Herzen.

Foto (c) Vatican Media

 


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