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| Ukrainische Bischöfe: Moskau versucht "Holodomor" zu wiederholen23. November 2023 in Aktuelles, keine Lesermeinung Griechisch-katholische und römisch-katholische Bischöfe der Ukraine rufen anlässlich des "Holodomor"-Gedenktages zur nationalen Einheit auf - Bis zu acht Millionen Ukrainer kamen vor 90 Jahren bei von Sowjets absichtlich herbeigeführter Hungersnot um Kiew (kath.net/KAP) Die ukrainischen griechisch-katholischen Bischöfe haben den "Holodomor" vor 90 Jahren in eine Linie mit dem aktuellen Angriff Russlands auf die Ukraine gestellt. Der "Holodomor" sei eine der größten menschlichen Katastrophen in der gesamten Geschichte der menschlichen Zivilisation, so die ukrainischen Bischöfe in einer offiziellen Erklärung anlässlich des "Holodomor"-Gedenktags (25. November), die von Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk gezeichnet ist. Die Bischöfe gedenken darin der unzähligen Opfer und rufen zugleich zur nationalen Einheit der Ukraine, aber auch zur internationalen Solidarität mit ihrem Land auf. Stalins Plan habe darauf abgezielt, das ukrainische Volk und seine Identität zu zerstören "und seinen Hoffnungen auf ein freies Leben für immer ein Ende zu setzen". Moskau sei es vor 90 Jahren nicht gelungen, die Ukraine zu zerstören, nun versuche man es erneut. Es gehe um die "Liquidierung des ukrainischen Volkes, die Zerstörung seiner Freiheit und Zukunft". Unter "Holodomor" ("Hungermord") versteht man die Katastrophe der Jahre 1932/33 in der Ukraine, die von den Sowjets absichtlich herbeigeführt wurde, um die wohlhabenden ukrainischen Großbauern ("Kulaken") zu schwächen und zum Eintritt in die Kolchosen und Sowchosen zu zwingen. Nach Schätzungen forderten die Repressionen der Sowjets in der Ukraine bis zu acht Millionen Opfer. Die griechisch-katholischen Bischöfe erinnern in ihrer Erklärung auch an den griechisch-katholischen Metropoliten Andrej Scheptyzkyj, der gemeinsam mit den weiteren damaligen griechisch-katholischen Bischöfen am 24. Juli 1933 einen Hirtenbrief veröffentlichte, in dem er die Weltöffentlichkeit von den Verbrechen in der Ukraine informierte. Der Wiener Erzbischof Kardinal Theodor Innitzer war damals allerdings einer der ganz wenigen Vertreter des Westens, der sich für die Hungeropfer einsetzte. Am 16. Oktober 1933 verurteilte Innitzer zusammen mit den Repräsentanten der Ökumene und vor allem mit der Israelitischen Kultusgemeinde "lautstark und vor der ganzen Welt den Hungermord in der Sowjetukraine und anderen Teilen der UdSSR und leitete einen beschränkte internationale Hilfsaktion ein. Wie die ukrainischen Bischöfe in ihrem aktuellen Schreiben festhalten, appelliere man nun nach 90 Jahren wieder an die Weltöffentlichkeit, die Ukraine gegen denselben Feind wie damals zu unterstützen. Diesmal werde dieser Appell aber von fast allen Kirchen in der Ukraine mitgetragen. Es brauche weltweite Solidarität mit dem ukrainischen Volk. Die Bischöfe schreiben von einem "globalen Kampf gegen die russische Aggression". Die Erinnerung an den Holodomor sei dabei ein wesentlicher Bestandteil dieses Kampfes. "Gott kennt jedes einzelne Opfer" In die gleiche Kerbe wie die griechisch-katholischen Bischöfe schlugen dieser Tage auch die römisch-katholischen Bischöfe in der Ukraine. Das freiheitsliebende ukrainische Volk habe sich vor 90 Jahren als Hindernis für die Machtansprüche des bolschewistischen Russlands erwiesen, und heute sei es nicht anders, hielten sie in einer Erklärung fest. Die genaue Zahl der Opfer sei unbekannt, "doch Gott kennt jedes einzelne Opfer mit Namen." Im Bewusstsein der furchtbaren Verbrechen, die das Leben von Millionen Menschen forderte, seien die Ukrainer - als Kirche und Volk - stärker geworden und verstünden "das Ausmaß des Bösen, dem wir begegnen" noch besser. Der gegenwärtige Krieg um die Unabhängigkeit der Ukraine sei die Fortsetzung des alten Kampfes. Die russischen Behörden nutzen die gleichen Formen der Einschüchterung und Zerstörung der Ukraine. In tiefer Trauer gedenke man der Millionen Toten, zugleich wolle man auch all jener gedenken und ihnen danken, die in diesen schrecklichen Zeiten ihre Menschenwürde nicht verloren und es trotz ihrer eigenen Armut geschafft hätten, "ein Stück Brot mit ihren Nachbarn zu teilen". Copyright 2023 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich Archivfoto: Fußgänger und verhungernde Bauern auf einer Straße in Charkiw 1933; Foto: Alexander Wienerberger (c) Wikipedia/gemeinfrei Ihnen hat der Artikel gefallen? 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