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Das Laster der Unkeuschheit - der geduldige Weg der Keuschheit

17. Jänner 2024 in Aktuelles, 8 Lesermeinungen
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Franziskus: Im Christentum gibt es keine Verurteilung der Sexualität. Der rechte Umgang mit der Sexualität im Sinne des Schöpfers. Der Weg zur Liebe muss langsam zurückgelegt werden. Reine Wollust führt nur zum Besitzstreben. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Das ist es, was Gott will: eure Heiligung - dass ihr die Unzucht meidet, dass jeder von euch lernt, mit seiner Frau in heiliger und achtungsvoller Weise zu verkehren, nicht in leidenschaftlicher Begierde wie die Heiden, die Gott nicht kennen“ (4 Thess,3-5).

Dritte Generalaudienz des Jahres 2024. Papst Franziskus setzte seine Katechsenreihe zum Thema der Tugenden und Laster fort. Der Papst widmete sich in der vierten Katechese dem Laster der Unkeuschheit und Wollust.

Die geistlichen Väter im frühen Christentum warnten immer auch vor dem Laster der Unkeuschheit, das an der Tür des Herzens lauere. Hierbei gehe es nicht um eine Ablehnung der Sexualität als solcher, sondern um den rechten Umgang mit ihr im Sinne des Schöpfers.

Die Erfahrung des Verliebtseins etwa zeige, dass es dem wahrhaft Liebenden zuerst um das Glück des anderen gehe. Diese uneigennützige und reine Liebe werde jedoch entstellt, wenn sie zu einer besitzergreifenden Begierde werde, die den Menschen nicht mehr als Person betrachte, sondern als Objekt zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse.

Auf diese Weise würden die menschlichen Beziehungen vergiftet und die Liebe erlischt: „Der geduldige Weg der Keuschheit hingegen schützt die wahre Liebe und führt so zur Erfüllung“.

Im Christentum gebe es keine Verurteilung des Sexualtriebes. Ein Buch der Bibel, das Hohelied der Liebe, sei ein wunderbares Gedicht über die Liebe zwischen zwei Verlobten. Diese schöne Dimension unseres Menschseins sei jedoch nicht ohne Gefahren, so sehr, dass der heilige Paulus das Thema bereits im ersten Brief an die Korinther ansprechen müsse: „Allgemein hört man von Unzucht unter euch, und zwar von Unzucht, wie sie nicht einmal unter den Heiden vorkommt“(5,1). Der Vorwurf des Apostels betreffe gerade einen ungesunden Umgang einiger Christen mit der Sexualität.


Betrachten wir die menschliche Erfahrung, die Erfahrung des Verliebtseins. Keiner von uns wisse, warum dieses Mysterium geschehe und warum es eine so erschütternde Erfahrung im Leben der Menschen sei: „Es ist eine der überraschendsten Realitäten der Existenz“. In den meisten Liedern, die wir im Radio hörten, gehe es darum: die Liebe, die leuchte, die Liebe, die immer gesucht und nie erreicht werde, die Liebe, die voller Freude sei, oder die Liebe, die bis zu Tränen quäle.

Die Verliebtheit sei eines der reinsten Gefühle, wenn sie nicht durch Laster verunreinigt werde. Ein verliebter Mensch werde großzügig, mache gerne Geschenke, schreibe Briefe und Gedichte. Er höre auf, an sich selbst zu denken, um sich ganz auf den anderen zu konzentrieren. Wenn man einen verliebten Menschen frage, warum er liebe, werde er keine Antwort finden: „seine Liebe ist in vielerlei Hinsicht bedingungslos, ohne jeden Grund. Geduld, wenn diese Liebe, die so stark ist, auch ein wenig naiv ist: der Liebende kennt das Gesicht des anderen nicht wirklich, er neigt dazu, ihn zu idealisieren, er ist bereit, Versprechungen zu machen, deren Gewicht er nicht sofort begreift“. Dieser „Garten“, in dem sich die Wunder vervielfachen, sei jedoch nicht vor dem Bösen sicher. Er sei durch den Dämon der Wollust verunreinigt, und dieses Laster sei aus mindestens zwei Gründen besonders abscheulich.

Vor allem, weil die Wollust die Beziehungen zwischen den Menschen zerstöre. Um eine solche Realität zu dokumentieren, reichten die täglichen Nachrichten leider aus.: „Wie viele Beziehungen, die im besten Sinne begonnen haben, haben sich dann in giftige Beziehungen verwandelt, in Besitz des anderen, ohne Respekt und ohne Sinn für Grenzen?“. Das seien Liebschaften, in denen es an Keuschheit mangle: eine Tugend, die nicht mit sexueller Enthaltsamkeit zu verwechseln ist, sondern mit dem Willen, den anderen niemals zu besitzen.

Zu lieben bedeute, den anderen zu respektieren, sein Glück zu suchen, Einfühlungsvermögen für seine Gefühle zu entwickeln, sich in das Wissen um einen Leib, eine Psyche und eine Seele zu versetzen, die nicht unsere eigenen seien und die man wegen ihrer Schönheit betrachten müsse, die sie trügen.

Die Wollust hingegen verhöhne all dies: „Sie plündert, sie raubt, sie verzehrt in Eile, sie will nicht auf den anderen hören, sondern nur auf die eigenen Bedürfnisse und das eigene Vergnügen“. Für die Wollust sei jedes Werben langweilig, sie suche nicht jene Synthese zwischen Vernunft, Trieb und Gefühl, die uns helfen würde, das Dasein in Weisheit zu führen. Der Wollsüchtige suche nur nach Abkürzungen: „Er versteht nicht, dass c, und diese Geduld, die keineswegs gleichbedeutend mit Langeweile ist, ermöglicht es uns, unsere Liebesbeziehungen glücklich zu gestalten“.

Es gebe noch einen zweiten Grund, warum die Wollust ein gefährliches Laster sei. Von allen menschlichen Lüsten habe die Sexualität eine starke Stimme. Sie beziehe alle Sinne mit ein. Sie wohne sowohl im Leib als auch in der Psyche. Wenn sie nicht mit Geduld diszipliniert werde, wenn sie nicht in eine Beziehung und in eine Geschichte eingebettet sei, in der zwei Individuen sie in einen „Liebestanz“ verwandelten, werde sie zu einer Kette, die den Menschen der Freiheit beraube. Die sexuelle Lust werde durch die Pornographie untergraben: Befriedigung ohne Beziehung, die Formen der Sucht hervorrufen könne.

Den Kampf gegen die Unkeuschheit, gegen die „Verdinglichung“ des anderen zu gewinnen, könne ein lebenslanges Unterfangen sein. Aber der Preis für diesen Kampf sei der wichtigste von allen, „denn es geht darum, jene Schönheit zu bewahren, die Gott in seine Schöpfung eingeschrieben hat, wie er sich die Liebe zwischen Mann und Frau vorstellte“. Diese Schönheit, die uns glauben lasse, dass es besser sei, eine gemeinsame Geschichte zu schreiben als Abenteuer zu erleben, dass es besser sei, Zärtlichkeit zu pflegen als sich dem Dämon des Besitztes zu beugen, dass es besser sei zu dienen als zu erobern: „Denn wenn es keine Liebe gibt, ist das Leben traurige Einsamkeit“.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschsprachigen Raum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Brüder und Schwestern, das Leben des heiligen Mönchsvaters Antonius, dessen Gedenktag wir heute begehen, zeigt uns, dass der geistliche Kampf gegen die Dämonen und die Sünde unverzichtbar ist, um in der Heiligkeit zu wachsen. Bitten wir also beständig um die Hilfe des Herrn, damit wir am Ende den Sieg erlangen.

Die Pilger und Besucher aus Polen grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Ich grüße die Polen ganz herzlich. Die heutige Katechese ist eine Ermutigung, sich der Wollust zu stellen. Der Kampf gegen dieses Laster kann ein Leben lang dauern, aber der Lohn ist unvergleichlich: in jener Schönheit zu verharren, die Gott in seine Schöpfung eingeschrieben hat, als er die Liebe zwischen Mann und Frau erdachte. Möge die Fürsprache und die Lehre des heiligen Johannes Paul II., der mit großer Hingabe junge Menschen in reifer

Foto (c) Vatican Media

 


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