Zeitgeist dominiert, wo es widerborstige Kritik daran geben müsste. Darum kann der Katholikentag nur scheitern. Ein Wortgottesdienst zu Fronleichnam ist für den Bischof von Erfurt sein persönlicher Highlight. Der Montagskick v. Peter Winnemöller
Linz (kath.net)
Bald ist Katholikentag in Erfurt. Schon gemerkt? Nein? Ich gestehe, hätte ich nicht beruflich damit zu tun, die Nachricht wäre bei mir kaum angekommen. Mit diesem nahezu absoluten Desinteresse stehe ich nicht allein. Dabei machte der kommende Katholikentag sogar ordentlich Schlagzeilen im Vorfeld. Der Vorsitzende des Trägervereins trat mit Krach zurück, weil seiner Ansicht nach die Themen der Ostkatholiken nicht vorkämen. Der aus dem Westen der Republik stammende Bischof reagierte mit Unverständnis. Ist man ehrlich zu sich selbst, so kommen Themen der Katholiken insgesamt nicht vor. Immer wieder hört man den Vorwurf, Katholikentage und evangelische Kirchentage glichen immer mehr grünen Parteitagen. Dieser Vorwurf ist nicht völlig aus der Luft gegriffen, schaut man auf die Themen und Teilnehmer der Podien. Ohne sich allzu sehr in Details zu verlieren, lässt sich sagen, wer ein Forum zum Thema Abtreibung macht und keinen katholischen Lebensschützer auf dem Podium hat, dafür aber einer grünen Ministerin eine Plattform gibt, für die völlige Freigabe der vorgeburtlichen Kindstötung zu werben, hat den Schuss nicht gehört. Das steht pars pro toto. In der Hauptstadt eines Bundeslandes einen durch und durch politischen Katholikentag zu machen und zugleich die bei den kommenden Landtagswahlen vermutlich stärkste Partei auszugrenzen, ist an Dummheit kaum zu überbieten, wenn man zugleich völlig unkritisch dezidiert antikatholische Politiker von der anderen Seite des politischen Spektrums reden lässt. Eine bessere Wahlkampfhilfe kann sich die AfD in einem Land mit einem verschwindend geringen Katholikenanteil an der Bevölkerung gar nicht wünschen. Die Katholiken sind gegen die AfD? Na, dann kann man sie ja vermutlich wählen. Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Prima gemacht. Ausgrenzung von Menschen mit unangenehmen Meinungen ist eben nichts als Cancel Culture. Und diese rächt sich, weil die ausgegrenzten dadurch erst so richtig interessant werden. Dabei wäre es umso notwendiger, die AfD thematisch zu stellen und zu entzaubern.
Traditionell beginnt der Katholikentag am Christi Himmelfahrt. In Erfurt startet er am Hochfest Fronleichnam. Traditionell beginnt der Katholikentag mit einer Heiligen Messe. Nicht so in Erfurt. Dort findet, wie in der Diaspora üblich, wo Fronleichnam kein Feiertag ist, die Heilige Messe erst am Abend statt. So weit, so gut. Etwas ungewöhnlich ist es dennoch, dass der Bischof von Erfurt den Wortgottesdienst am Donnerstagvormittag als sein persönliches Highlight bezeichnet. Zum einen ist es wohl doch eher eine Sakramentsandacht, wenn man die Beschreibung liest. Zum anderen bezeichnet die Kirche die Eucharistiefeier als Quelle und Höhepunkt des katholischen Lebens. Da ist mit dem Bischof oder wohl vermutlich eher mit dem Team, das den Bischof gebrieft hat, der Zeitgeist durchgegangen.
Schaut man in das Programmheft, dann dominieren diesen Katholikentag tatsächlich die politischen Themen. Gender, Klima und Migration stehen im Fokus vieler Programmpunkte. Podien und andere Veranstaltungen sind erkennbar linkslastig besetzt. Natürlich gibt es auch geistliche Themen, doch die werden kaum öffentliche Aufmerksamkeit finden. Ebenfalls gewöhnen muss man sich wohl daran, dass der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz im Abschlussgottesdienst eine verbotene Dialogpredigt hält. Liturgische Regeln interessieren in den großen Kontexten der Kirche in Deutschland schon lange nicht mehr. Mag man hier oder dort eine durchaus beeindruckende liturgische Choreografie konstatieren müssen. Liturgische Regeln sieht man eher als freundliche Empfehlungen an. Es kommt statt auf geistliche Tiefe bei diesen Events längst mehr auf die zu erzeugenden beeindruckenden Fernsehbilder an.
Steter Punkt der Kritik sind die Kosten der Katholikentage. In Erfurt beteiligt sich die Stadt mit 600.000 Euro an den Gesamtkosten, nachdem zunächst von 1,2 Millionen die Rede war. Trotz Förderung mit öffentlichen Geldern machen Städte als Veranstalter von solchen Großevents immer Gewinne. Die Polemik gegen die öffentliche Förderung speist sich bis dato einzig und allein aus irrationalen religionsfeindlichen Motiven. Ein ernster Einwand gegen die öffentliche Förderung könnte künftig die rapide sinkende Teilnehmerzahl sein. In Erfurt rechnet man mit 20.000 Teilnehmern, was eine optimistische Prognose darstellt. In Stuttgart waren es 2022 26.000 Teilnehmer, in denen allerdings 7000 Mitwirkende enthalten waren. Bei fortschreitender Tendenz kann man Katholikentage bald in Kongresshallen stattfinden lassen. Schon vor zwei Jahren wurde kritisiert, dass wohl der größte Anteil der Teilnehmer entweder Mitwirkende oder bei kirchlichen Einrichtungen Beschäftigte gewesen sein sollen. Die innerkirchliche, wie auch die öffentliche Relevanz von Katholikentagen lässt sogar noch weitaus stärker nach als die gesellschaftliche Relevanz der Kirche insgesamt.
Das quasi völlige Fehlen von Veranstaltungen zu drängenden kirchlichen Themen wie Neu- und Erstverkündigung, Katechese, Apologetik und nicht zuletzt die Frage der kirchlichen Binnenmission angesichts einer rapide sterbenden Glaubenspraxis der Getauften, macht den Katholikentag zu einem Event ohne Bedeutung für den gelebten Glauben in einer zunehmend säkulären Gesellschaft. Während Veranstaltungen wie das MEHR Festival, der Adoratio-Kongress und andere Glaubensfeste sich stetig wachsenden Interesses erfreuen, aber von der säkulären Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommen werden, schrumpfen Kirchen- und Katholikentage, werden aber besonders von öffentlich-rechtlichen Medien noch sehr stark berücksichtigt. Beispielsweise werden die großen Gottesdienste dieser Veranstaltungen noch immer von ARD oder ZDF übertragen. Für die Veranstalter wie auch für die Sender stellt das eine zunehmende Herausforderung dar, schon ist Stuttgart waren die leeren Reihen weiter hinten und am Rand nicht zu übersehen.
Schon jetzt steht fest, dass der nächste Katholikentag in Würzburg sein wird. Man wird die Erfahrungen von Erfurt abwarten müssen, um zu sehen, ob die Teilnehmerzahl in Würzburg schon eine Eins am Anfang der fünfstelligen Zahl hat oder man sogar vielleicht schon vierstellig sein wird. Auch ein überraschendes Wachstum ist nicht auszuschließen, da die fränkische Stadt sehr verkehrsgünstig liegt. Der grundsätzlichen Tendenz, die von den 200.000 Teilnehmern 1982 in Düsseldorf in vierzig Jahren auf ein Zehntel geschrumpft ist und weiter schrumpfen wird, wird man mit dem gegenwärtigen Format der Katholikentage keinen Einhalt gebieten. Es bleibt zu fromm für einen linksgrünen Politevent und es ist zu säkular, als dass es attraktiv für Gläubige oder am Glauben interessierte in wirklich größerer Zahl sein kann. Da totgesagte sich eines recht langen Lebens erfreuen, sollte man die Katholikentage nicht vorzeitig für tot erklären. Sie werden sich professionalisieren in dem Sinne, dass sie immer mehr zu einem Kongress für kirchliche Mitarbeiter und Kirchenfunktionäre aller Ebenen werden. Die Katholikentagsblase wird immer enger statt immer weiter und damit eben auch immer weniger interessant für außenstehende, die schon allein des auf der Veranstaltung gesprochenen innerkirchlichen Soziolekts nicht mächtig sind. Klein und abgeschlossen, so lautet die Zukunft der Katholikentage, wenn sich der Trend fortsetzt.
Zwei Dinge sollte man dennoch keinesfalls unterlassen: Sie einerseits publizistisch kritisch zu begleiten und andererseits entschieden von der Teilnahme abzuraten. Katholikentage, das darf man vielleicht als Fazit mindestens des jüngsten Jahrzehnts ziehen, sind Kirche zum Abgewöhnen. Tatsächlich haben nach jetzigem Stand die verschiedenen – zum Teil ökumenischen – Glaubensfestivals ein weitaus höheres Potential. Sie strahlen Glaubensfreude aus, wo Katholikentage mit bedenklicher Miene Moralin verspritzen. Sie wirken einladend, wo Katholikentage mit politischer Schwere abschrecken. Sie machen neugierig auf diesen dreifaltigen Gott, von dem man beim Katholikentag nur noch ganz am Rande hört. Und mit diesem letzten Satz ist eigentlich genau das Kernproblem genannt. Der wichtigste in der Kirche ist Gott. Dazu gehört mit Gott zu reden. Und es gehört dazu über Gott zu reden und über das, was Gott von uns und für uns will. Auch wenn dem Westfalen das Halleluja nur schwer über die Lippen geht, seine Hände unten und seine Füße auf dem Boden bleiben, so kommt man nicht umhin zuzugeben, dass man bei einem fetzigen Lobpreis oft mehr über Gott und sein eigenes Verhältnis zu Gott lernen kann als bei 100 klugschwätzenden Podien.
Der Katholikentag hat auf Grund seiner Wurzeln in einem Kulturkampf eine großartige Vergangenheit, weil es sein Anliegen war, die Größe und Schönheit unseres Glaubens zu zeigen. Es war ein weiteres Anliegen, die Gläubigen darin zu stärken, den Glauben aktiv in den Staat und die Gesellschaft zu tragen. Der Katholikentag hat eine geradezu scheußliche Gegenwart, weil er die Irrtümer des säkularen Mainstreams in die Kirche tragen will und sich mit aller Kraft bemüht, die Größe und Schönheit des katholischen Glaubens hinter einer geradezu scheußlichen zeitgeistigen Ästhetik zu verbergen. Darum scheitert der Katholikentag.
Mein Vorschlag wäre: Die Kirche erst mal entweltlichen und gesundschrumpfen auf alle, die wenigstens das Glaubensbekenntnis unterschreiben können. Kirchensteuer abschaffen oder zukünftig als „RKK in der BRD“ unabhängig von der wirklich katholischen Kirche von denen verwalten lassen, die das gerne tun. Dann Neumissionierung von Grund auf. Jedenfalls so, wie derzeit die „deutliche Mehrheit“ derer, die Kirchensteuer bezahlen oder davon bezahlt werden, aber das Glaubensbekenntnis NICHT unterschreiben, in Glaubensdingen das Sagen haben will, kann es nicht weitergehen. Schließlich ist es auch nicht das erste Mal in der Geschichte, dass die Kirche aufgrund ihrer Verweltlichung eine Erneuerung dringend nötig hat.
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Ulrich Motte 12. März 2024
UnivProf: ZDK ausschließen
Gehören zum ZDK nicht auch Kleriker, PGR-Mitglieder, Kirchenangestellte, die der dortigen Mehrheit zuneigen? Denkt nicht die deutliche Mehrheit der Katholiken meist wie das ZDK? Und zumindest erheblich die deutliche Mehrheit der deutschen Bischöfe? Wer darf ab welcher Katechismustreue bleiben? Und mit wem wollen Sie die RKK in der BRD wie auch nur annähernd im bisherigem Umfang fortführen? Mit Heuchlern um des Jobs, des Amtes willen?
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UnivProf 12. März 2024
ZDK ausschließen
Solange das hochstaplerische ZDK die Organisation mitbestimmt, sollte niemand am Katholikentag teilnehmen.Die Förderer der vorgeburtlichen Kindstötung (der Papst sprach von Auftragsmord!) sind sowieso vom Kommunionempüfang ausgeschlossen!
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Florian75 12. März 2024
Elemosinarius
In seinem Hirtenwort zur Fastenzeit hat der Bischof die Gemeinden im Eichsfeld GEBETEN, sich auf EINE Prozession am Donnerstag zu beschränken. Das halte ich nun durchaus für legitim.
Schon im Dezember sagte unserer Pfarrer, dass der Bischof angeordnet hat, dass Fronleichnam keine Prozessionen sein sollen. Die Eichsfelder sollen nach Erfurt kommen und am Katholikentag teilnehmen. Was heißt eine Prozession am Donnerstag für das ganze Eichsfeld. Fast jedes Dorf hatte an Fronleichnam eine Prozession. Selbst zu DDR Zeiten, auch wenn es damals auf den Sonntag verlegt werden musste. Aber es gab sie trotzdem.
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Anaximander Ansorg 12. März 2024
Eine Gala für die Angestellten
Ich kann mir vorstellen, dass in den div. katholischen Einrichtungen wie in den Ordinariaten und den Caritasstützpunkten auf die Mitarbeiter leisen Druck ausgeübt wird, doch nach Erfurt zu fahren. Hier und dort wird man "auf Kosten des Arbeitgebers" (also, der Kirchensteuer) den einen oder anderen Transport organisieren. So füllt man fürs Fernsehen die Bänke.
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ottokar 12. März 2024
Die Selbstaufgabe der Kirche ist der glänzende Sieg des Teufels.
Was für ein Ungeist hat diesen Bischof von Erfurt dorthin berufen, was für ein seelisches Trauma für die dortigen Katholiken. Einen Wortgottesdienst an einem Fronleichnamstag als Höhepunkt seines Katholikentages zu bezeichnen, das ist bewusste und provokative Annäherung an die Protestanten, bewusster Abschied vom Geist der Eucharistie. Und dafür sprechen auch die Themen, besonders zur Abtreibung.Es fehlt jeglicher Bekennermut, jegliches fromme Fühlen , jeglicher Anreiz für Gottesverehrung, für die Gottesmutter, für den Sohn, der sich für uns hingegeben hat.Fast kommt mir die von Herrn Winnemöller beschriebene Planung des Katholikentages in Erfurt wie ein suizidales Abschiedsfest von unseren Glaubensinhalte vor. Als Höhepunkt fehlt nur noch die Verbrennung des Kathechismus als Tanzveranstaltung.
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Tuotilo2 12. März 2024
@Elemosinarius
Ich danke Ihnen für die Richtigstellung!
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antony 12. März 2024
@ Toblerone (2): Mit eigenen Inhalten befüllen ist gut.
Allerdings werden die im Vollsinn katholischen Gruppen, die das in Erfurt tun, mit ihrer Außenwirkung nie an die peinlichen Veranstaltungen des ZdK heranreichen.
Die frommen Gruppen machen das in ihrer Freizeit und evtl. mit ihrem Taschengeld. Dafür bekommen sie hier ziemlich kleine und/oder abgelegene Lokalitäten zugewiesen. Für die 24h-Anbetung z. B. die zwar zentral gelegene, aber sehr kleine Allerheiligenkirche (s. Link).
Das ZdK hingegen kann mit vollen Händen Geld ausgeben, um große Podien und Sääle mit Politprominenz zu füllen, und das machen die Leute in ihrer (mit meiner Kirchensteuer bezahlten) Arbeitszeit. Dazu werden dann die Medien eingeladen.
Das letzte Mal, das ich auf einem Katholikentag war, war in Leipzig, um dort Familienmitglieder zu treffen. Da gab es durchaus Perlen zu finden, wie ein wunderschönes Musical über die Hl. Johanna Franziska v. Chantal. Ich konnte ohne größere Schmerzen den Tag dort verbringen. Nur für den Katholikentag wäre ich aber nicht gefahren.
Dass Sie Ihren guten bisherigen Pfarrer nicht mehr haben, bedauere ich sehr.
Mir selbst hilft in der gegenwärtigen Situation das Wort des Hl. Apostels Paulus aus Röm12,12:
Seid "fröhlich" (i.S. von zuversichtlich) in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis und beharrlich im Gebet!
Hier bei uns ist es ähnlich, wie SalvatoreMio es schildert:
Immer öfter fallen in unserer sich über den ganzen Landkreis ersteckenden Großpfarrei in den einzelnen Gemeinden hl. Messen weg zugunsten eines irgendwo in Konzelebration stattfindenden eventartigen Zentralgottesdienstes: so z.B. am Gründonnerstag oder Fronleichnam - dieses Jahr vielleicht auch an Christi Himmelfahrt.
Da bleibt dann wirklich nur das Ausweichen auf im Fernsehen übertragene gute Messen.
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antony 12. März 2024
@ Toblerone: "Umnutzung" des Katholikentags passiert hier und da.
Es gibt durchaus solide Gemeinschaften und Gruppen, die sich beim Katholikentag einbringen. Die sind zwar weit davon entfernt, das Gesamtbild zu prägen, aber es gibt sie.
Als jemand, der vom kommenden Katholikentag geografisch unmittelbar betroffen ist, sehe ich, dass es das auch in Erfurt gibt: 24h-Anbetung, Marienlob, Lobpreisabend. Alles organisiert von Menschen von hier, tlw. mit Unterstützung ihrer Gemeinschaften und Bewegungen (z. B. Schönstatt, Gemeinschaft Emmanuel). Die Frommen hier nutzen die Platform und füllen sie nach Möglichkeit.
Ich persönlich bin zwiegespalten. Ich möchte und werde mich einbringen. Zugleich ist mir der Katholikentag mit seinem Programm und seiner Außenwirkung vor meinen konfessionslosen Bekannten ziemlich peinlich. Das fängt schon mit den Bannern des Bistums Erfurt an, die ganz offensichtlich eine Prideflagge grafisch zitieren (s. Link). Und wenn er weiter weg wäre, würde ich wohl nicht hinfahren.
Jetzt musste ich ganz herzhaft lachen!
Aber volle Zustimmung - ich ignoriere den Katholikentag schon seit Jahren, weil er meinem Glauben und meiner Seelenruhe gar nicht gut tut.
Wie es bei uns dieses Jahr mit Fronleichnam aussehen wird, weiß ich noch nicht, weil wir unseren guten Pfarrer nicht mehr haben. Ich hoffe und bete.
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SalvatoreMio 12. März 2024
Falsche "Kirchenpolitik"
@modernchrist: Diese Taktik scheint sich allgemein seit langem zu verbreiten: in Schl.-Holstein liegen Kirchen mancherorts 20 km auseinander. Findet die alljährliche, bedeutsame Wallfahrt zum Ansveruskreuz in Ratzeburg statt, dann fallen man
cherorts die Hauptmessen am Sonntag aus, obwohl viele Gläubige nicht an der Messe des "Zielortes" teilnehmen wollen oder können,weil die äußeren Umstände zu beschwerlich sind. Das
interessiert aber nicht! Und so geht nach und nach immer mehr an Glaubensleben und Freude an der Kirche kaputt. Die Herde Christi zerstreut sich.
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Toblerone 12. März 2024
Vielleicht eine Chance vertan
Es ist vielleicht etwas provokativ, aber ich stelle nun einfach die Frage, ob der Katholikentag nicht auch genutzt werden könnte, für traditionelle Werte einzustehen, also in der Vorbereitungsphase der Katholikentagsleitung entsprechende Veranstaltungen anzubieten. Ich vermute, die Katholikentagsleitung hätte kaum den Mut, ein Angebot unter Mitwirkung von Kardinal Woelki (als Vortragender oder als Diskussionspartner) auszuschlagen. Lang ist es her, aber es gab Zeiten, da trat Professor bzw. Erzbischof Ratzinger an Katholikentagen auf. Es wäre mutig, an Katholikentagen mitzumachen und für traditionelle Werte Präsenz zu markieren, anstatt das Feld kampflos den „Modernen“ zu überlassen.
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Waldi 11. März 2024
Als Katholik würde ich entschieden
einen Besuch eines Kasperletheaters dem Deutschen Katholikentag vorziehen. Denn was dieser Katholikentag an Narrheiten und Absurditäten in den vergangenen Jahrzehnten geboten hat, geht sprichwörtlich auf keine Kuhhaut!
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modernchrist 11. März 2024
Das kann doch nicht die Wahrheit sein?
man kann doch nicht alle Eichsfelder zwingen, zum KT zu fahren! Wer nicht hinwill, der muss doch Fronleichnam feiern können mit der normalen Prozession! Ein Verbot von diesjährigen Prozessionen, nur weil die Leute zum KT gezwungen werden sollen, das ist schlimmster Klerikalismus, totalitäres Bevormunden der Leute! Das kann doch nicht ernst gemeint sein. Wahr ist bloß: Die Pfarrer müssen diesem Bischof gehorchen, das ist ja der Wahnsinn! Dieses Bodenpersonal ruiniert noch das Vertrauen der gutwilligsten Gläubigen.
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Elemosinarius 11. März 2024
Fronleichnamsprozession
Ich verstehe zwar auch nicht, warum man nicht die Gelegenheit für eine große und festliche Prozession nutzt, aber soweit ich sehe hat der Bischof keineswegs andere Prozessionen verboten. Aufgrund des Priestermangels ist es ja in den großen Seelsorgeräumen inzwischen oft üblich, dass es mehrere Prozessionen gibt, eine am Donnerstag und eine (oder gar mehrere) am Samstag oder Sonntag.
In seinem Hirtenwort zur Fastenzeit hat der Bischof die Gemeinden im Eichsfeld GEBETEN, sich auf EINE Prozession am Donnerstag zu beschränken. Das halte ich nun durchaus für legitim.
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Wilolf 11. März 2024
Ein Bischof,
der Fronleichnamsprozessionen verbietet, kann nicht katholisch sein. „Katholikentage und evangelische Kirchentage glichen immer mehr grünen Parteitagen.“ Hat der Bischof sich vielleicht verirrt und gehört eigentlich zum grünen Parteitag?
Im Bistum Fulda ist Fronleichnam ein gebotener Feiertag (siehe Link). Fulda liegt in Hessen. In Hessen ist Fronleichnam auch ein gesetzlicher Feiertag. Es gibt also keinerlei Veranlassung, die Feiertagsmesse auf den Abend zu verschieben.
Auch in unserer Großpfarrei im EB Hamburg wird geworben,
zum Katholikentag nach Erfurt zu fahren.
Machen wir natürlich nicht - ganz im Gegenteil:
Wir werden den "Katholikentag" auch in den Medien total boykottieren!
An Fronleichnam werden wir wie in den vergangenen Jahren auch wieder den via Bibel.tv übertragenen Fronleichnamsgottesdienst vor dem Kölner Dom hoffentlich wieder mit Katdinal Woelki am Fernseher mitfeiern.
Gottlob kriegen wir ja jetzt auch über Kabelfernsehen (vodafone) den katholischen Sender k-tv, so dass wir auch am folgenden Samstag und Sonntag gutkatholische Hl. Messen statt des Abschlussmessevents vom "Katholikentag" in Erfurt empfangen und mitfeiern können.
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Wilolf 11. März 2024
Anbetung gibt es
Steht im Programm während der gesamten Zeit des Katholikentags: In der Allerheiligenkirche, Anmeldung siehe Link
Der Bischof will haben, dass alle auch die Eichsfelder am Katholikentag teilnehmen. Fronleichnahm wird nur im Eichsfeld gefeiert nicht in ganz Thüringen. Das Eichsfeld und die Röhn sind die einzigen Katholischen Teile von Thüringen. Es ist einfach nur traurig.
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kleingläubiger 11. März 2024
Schon der letzte Katholikentag in Stuttgart kam mir vor wie ein großer Stuhlkreis weltlich-esoterischer Weltverbesser*innen mit sehr großer Affinität zu allem, was nicht katholisch ist. Es war eine für den Geist hoch toxische Mischung aus egalitärem Gutmenschentum und linksextremen Positionen unter offener Ablehnung jeglicher Tradition.
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Vox coelestis 11. März 2024
@Florian75
Aber warum hat der Bischof alle Fronleichnamsprozessionen im Eichsfeld verboten?
Was waren die Beweggründe dafür?
@SalvatoreMio
"...mit der Peitsche dreinschlagen." Da erinnern Sie mich an die zwei "Donnersöhne" im Evangelium, die Apostel Johannes und Jakobus :-)
Aber ich kann Ihren heiligen Zorn absolut verstehen.
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golden 11. März 2024
Also, ich habe die guten,alten Kirchen auf dem Bild in Erfurt besucht
,dort gebetet und mal wieder gespürt: "wenn diese(die Jünger) schweigen würden,würden die Steine schreien"(Lk 19,39)Lass die verweltlichten Christen und andere ignorieren,was sie meinen,nicht zu brauchen,WIR GLÄUBIGEN stehen in der Gemeinschaft der Christen aller Zeiten und Orte !
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SalvatoreMio 11. März 2024
Fronleichnamsprozession verboten?
@Florian75: Was Sie da berichten, ist so ungeheuerlich, dass ich mir wünschte, man könnte wie unser Herr Jesus Christus mit der Peitsche dreinschlagen! Müssen denn unsere Bischöfe den Glaubensabfall und die Unlust noch anfeuern? - Da muss doch dem seligen Bischof Niels Stensen sogar im Himmel die Schamröte angesichts seiner jetzigen Mitbrüder aufsteigen!
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jabberwocky 11. März 2024
Ich bin 1990 in die katholische Kirche aufgenommen worden und habe noch nie einen Katholikentag besucht. Berichte wie der obige bestätigen diese Entscheidung.
Von linksgrünen Ideologen werden wir ja tagtäglich von unserer Regierung überhäuft. Die linken Ideologen bringen überhaupt nichts Gescheites zustande, nur Unordnung und die brauchen wir nicht.
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Florian75 11. März 2024
Der Katholikentag
Der Bischof von Erfurt freut sich so auf den Wortgottesdienst an Fronleichnam, dass er sogar im Katholischen Eichsfeld, was leider zum Bistum Erfurt gehört, alle Fronleichnamsprozessionen schon vor Wochen verboten hat. Obwohl Fronleichnam im Eichsfeld sogar wieder ein Feiertag ist. Aber das interessiert den lieben Bischof nicht. Da glaube ich hat der Herr Bischof die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn den meisten Eichsfeldern wird der Katholikentag in Erfurt nicht interessieren.
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Vox coelestis 11. März 2024
Wortgottesdienst an Fronleichnam?
Es ist mir unbegreiflich, dass am Hochfest des Leibes und Blutes Christi, dem Fronleichnamsfest, der Katholikentag mit einem Wortgottesdienst startet.
So weit, so eben nicht gut!
Unzählige Bischöfe sind dort, unzählige Priester, und ja, es gibt auch noch Gläubige, die an diesem Tag wert auf eine Heilige Messe legen.
Aber nein - ein Wortgottesdienst muss es sein.
Warum?
Aus falscher Rücksichtnahme gegenüber den Protestanten?
Die müssen daran doch nicht teilnehmen, es gibt dort viel anderes zu erleben während dieser Zeit.
Was für eine Degradierung des höchsten Schatzes, den die Kirche besitzt.
Dass die Hl. Messe an den Rand verdrängt wird und am Abend quasi noch nachgeholt wird, macht die Sache keineswegs besser.
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Herbstlicht 11. März 2024
Ist doch klar:
Für einen gläubigen Katholiken zählt doch nicht seine innere Beziehung zum Dreifaltigen Gott, dem Allerhöchsten, dem wir zustreben sollten, sondern die Themen Gender, Klima und Migration.
Ge-Kli-Mi - dies sind die drei Dinge, die uns nach unserem Ableben begegnen und selbstverständlich retten werden.
Was denn sonst! (Ironie aus!)
Gerade gestern wieder habe ich die Hl. Messe im Alten Ritus besucht und eine Predigt gehört, die mich schier umgehauen hat.
Umgehauen - im positiven Sinn.
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Peter2021 11. März 2024
Traurig aber leider wahr
"Die Eucharistie ist Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens." Kein Wunder, dass die Adoratio-Kongresse auf Expansionskurs sind, wie kath.net berichtet hat - s. u..
In USA haben die Bischöfe im Jahr 2022 ein auf drei Jahre angelegtes Programm, das "National Eucharistic Revival" gestartet, das eine nationale eucharistische Renaissance zum Ziel hat. Da fließen sehr große Gnaden. Keine Kirche ohne heilige Eucharistie. "The eucharist makes the church and the church makes the eucharist."
Eine Kirche ohne Gott gibt es nicht und die braucht auch niemand - außer denen, die auf dem Weg zur Heiligkeit gerne in einer Sackgasse herumfahren. Seliger Carlo Acutis: „Die heilige Eucharistie ist meine Autobahn zum Himmel. “[…]" Je mehr wir die Eucharistie empfangen, desto mehr werden wir wie Jesus werden, sodass wir auf Erden einen Vorgeschmack auf den Himmel haben werden."
Die ewige eucharistische Anbetung und deren Verbreitung wäre ein top Thema für den Katholikentag.
Eine großartige Zusammenfassung. Dem ist nichts hinzuzufügen!
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