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Vatikan: Erklärung Dignitas infinita über die menschliche Würde

8. April 2024 in Weltkirche, 52 Lesermeinungen
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Klare Worte gegen Menschenhandel, Abtreibung, Leihmutterschaft, Euthanasie und assistierter Suizid, Geschlechtsumwandlung – „Ideologische Kolonialisierungen“: Entscheidende Kritikpunkte an Gender-Theorie


Vatikan (kath.net) Auf dem Kongress vom 15. März 2019 beschloss die damalige Kongregation für die Glaubenslehre, „mit der Ausarbeitung eines Textes zu beginnen, der die Unausweichlichkeit des Konzepts der Würde der menschlichen Person innerhalb der christlichen Anthropologie hervorhebt und deren Tragweite sowie die nützlichen Auswirkungen auf sozialer, politischer und wirtschaftlicher Ebene aufzeigt, unter Berücksichtigung der jüngsten Entwicklungen des Themas im akademischen Bereich und dessen ambivalenten Auffassungen im heutigen Kontext“. Ein erster diesbezüglicher Entwurf, der im Laufe des Jahres 2019 mit Hilfe einer Reihe von Experten erarbeitet wurde, wurde von einer eingeschränkten Konsultorenversammlung der Kongregation am 8. Oktober desselben Jahres als nicht zufriedenstellend bewertet.

Ein weiterer Entwurf des Textes wurde von der doktrinären Sektion auf der Grundlage der Beiträge mehrerer Experten von Grund auf neu erstellt. Dieser Entwurf wurde am 4. Oktober 2021 in einer Konsultorenversammlung in kleiner Besetzung vorgestellt und diskutiert. Im Januar 2022 wurde der neue Entwurf der Plenarsitzung der Kongregation vorgelegt, bei der die Mitglieder den Text gekürzt und vereinfacht haben.

Am 6. Februar 2023 wurde der neue, geänderte Text von einer kleinbesetzten Konsultorenversammlung bewertet, die einige weitere Änderungen vorschlug. Die neue Fassung wurde der Ordentlichen Versammlung des Dikasteriums (Feria IV) am 3. Mai 2023 zur Bewertung vorgelegt. Die Mitglieder stimmten zu, dass das Dokument mit einigen Änderungen veröffentlicht werden kann. Der Heilige Vater Franziskus genehmigte die Beschlüsse dieser Feria IV bei der mir am 13. November 2023 gewährten Audienz. Bei dieser Gelegenheit bat er mich auch, in dem Text Themen hervorzuheben, die eng mit dem Thema der Würde verbunden sind, wie das Drama der Armut, die Situation von Migranten, Gewalt gegen Frauen, Menschenhandel, Krieg und andere. Um diesem Hinweis des Heiligen Vaters bestmöglich nachzukommen, widmete die doktrinäre Sektion des Dikasteriums einen Kongress dem eingehenden Studium der Enzyklika Fratelli tutti, die eine originelle Analyse und Vertiefung des Themas der Menschenwürde „unabhängig von allen Umständen“ bietet.

Mit Schreiben vom 2. Februar 2024 wurde den Mitgliedern des Dikasteriums im Hinblick auf die Feria IV am darauffolgenden 28. Februar ein neuer, erheblich veränderter Textentwurf mit folgender Erläuterung übermittelt: „Dieser weitere Entwurf wurde notwendig, um einer besonderen Bitte des Heiligen Vaters zu entsprechen. Er forderte ausdrücklich, dass die Aufmerksamkeit auf die gegenwärtigen schweren Verletzungen der Menschenwürde in unserer Zeit im Anschluss an die Enzyklika Fratelli tuttigerichtet werden sollte. Die doktrinäre Sektion hat daher den ersten Teil gekürzt [...] und detaillierter ausgearbeitet, worauf der Heilige Vater hingewiesen hatte“. Die Ordentliche Versammlung des Dikasteriums schließlich hat den Text der vorliegenden Erklärung am 28. Februar 2024 angenommen. Bei der Audienz, die mir zusammen mit dem Sekretär der doktrinären Sektion, Msgr. Armando Matteo, am 25. März 2024 gewährt wurde, hat der Heilige Vater dann die vorliegende Erklärung approbiert und ihre Veröffentlichung angeordnet.

Die Ausarbeitung des Textes, die sich über fünf Jahre hinzog, gibt zu verstehen, dass wir es mit einem Dokument zu tun haben, das aufgrund der Ernsthaftigkeit und der zentralen Bedeutung der Frage der Würde im christlichen Denken einen beträchtlichen Reifungsprozess benötigte, um zu dem endgültigen Entwurf zu gelangen, den wir heute veröffentlichen.

In den ersten drei Teilen erinnert die Erklärung an grundlegende Prinzipien und theoretische Annahmen, um wichtige Klarstellungen zu bieten, die die häufigen Verwirrungen vermeiden können, die bei der Verwendung des Begriffs „Würde“ auftreten. Im vierten Teil werden einige aktuelle problematische Situationen dargestellt, in denen die unermessliche und unveräußerliche Würde, die jedem Menschen zukommt, nicht angemessen anerkannt wird. Das Anzeigen solch schwerwiegender und aktueller Verletzungen der Menschenwürde erscheint geboten, denn die Kirche nährt die tiefe Überzeugung, dass der Glauben nicht von der Verteidigung der Menschenwürde, die Evangelisierung nicht von der Förderung eines würdigen Lebens und die Spiritualität nicht vom Einsatz für die Würde aller Menschen getrennt werden können.

Diese Würde aller Menschen kann in der Tat als „unendlich“ (dignitas infinita) verstanden werden, wie der heilige Johannes Paul II. bei einem Treffen mit Menschen, die von bestimmten Einschränkungen oder Behinderungen betroffen sind,[1] bekräftigt hat, um zu zeigen, dass die Würde aller Menschen jede äußerliche Erscheinung oder jedes Merkmal des konkreten Lebens der Menschen übersteigt.

Papst Franziskus wollte in der Enzyklika Fratelli tutti mit besonderem Nachdruck betonen, dass diese Würde „unabhängig von allen Umständen“ besteht, und forderte alle auf, sie in jedem kulturellen Kontext, in jedem Augenblick des Lebens eines Menschen zu verteidigen, unabhängig von körperlichen, psychologischen, sozialen oder sogar moralischen Mängeln. In dieser Hinsicht versucht die Erklärung zu zeigen, dass wir es mit einer universellen Wahrheit zu tun haben, zu deren Anerkennung wir alle aufgerufen sind, als grundlegende Voraussetzung dafür, dass unsere Gesellschaften wirklich gerecht, friedlich, gesund und letztlich authentisch menschlich seien.

Die Auflistung der in der Erklärung ausgewählten Themen ist sicherlich nicht erschöpfend. Es handelt sich jedoch um Themen, die es ermöglichen, verschiedene Aspekte der Menschenwürde zum Ausdruck zu bringen, die im Bewusstsein vieler Menschen heute möglicherweise verdunkelt sind. Einige sind für verschiedene Bereiche unserer Gesellschaft leicht akzeptabel, andere weniger. Sie erscheinen uns jedoch alle notwendig, weil sie zusammengenommen dazu beitragen, die Harmonie und den Reichtum des Denkens über die Würde zu erkennen, die sich aus dem Evangelium ergibt.

Die vorliegende Erklärung erhebt nicht den Anspruch, ein so reiches und entscheidendes Thema zu erschöpfen, sondern will einige Denkanstöße bereitstellen, die uns helfen, diese Thematik in der komplexen geschichtlichen Situation, in der wir leben, im Auge zu behalten, damit wir uns inmitten so vieler Sorgen und Ängste nicht verirren und uns nicht noch mehr zerreißenden und tiefen Leiden aussetzen.

Víctor Manuel Kard. Fernández
Präfekt

Einige Auszüge aus dieser Erklärung:

2. Die Kirche verkündet, fördert und macht sich zum Garanten der Menschenwürde

17. Die Kirche verkündet die gleiche Würde aller Menschen, unabhängig von ihren Lebensumständen und ihren Eigenschaften. Diese Verkündigung beruht auf einer dreifachen Überzeugung, die im Lichte des christlichen Glaubens der Menschenwürde einen unermesslichen Wert verleiht und die ihr innewohnenden Forderungen verstärkt.


Ein unauslöschliches Bild Gottes

18. Gemäß der Offenbarung entspringt zunächst einmal die Würde des Menschen der Liebe seines Schöpfers, der ihm die unauslöschlichen Züge seines Ebenbildes eingeprägt hat (vgl. Gen 1,26) und ihn dazu aufruft, ihn zu erkennen, zu lieben und in einer Bundesbeziehung mit ihm sowie in Brüderlichkeit, Gerechtigkeit und Frieden mit allen anderen Menschen zu leben. In dieser Sichtweise bezieht sich die Würde nicht nur auf die Seele, sondern auf die Person als untrennbare Einheit und ist somit auch ihrem Leib zu eigen, der auf seine Weise am Ebenbild des Menschen teilhat und auch dazu berufen ist, an der Herrlichkeit der Seele in der göttlichen Seligkeit teilzuhaben.

...

25. Zweitens wird der Begriff der Menschenwürde gelegentlich missbräuchlich verwendet, um eine willkürliche Vermehrung neuer Rechte zu rechtfertigen, von denen viele oft im Widerspruch zu den ursprünglich definierten stehen und nicht von ungefähr in Konflikt mit dem Grundrecht auf Leben gebracht werden,[41] als ob die Möglichkeit, jede individuelle Präferenz oder jede subjektive Befindlichkeit zu äußern und zu verwirklichen, garantiert werden müsste. Die Würde wird dann mit einer isolierten und individualistischen Freiheit gleichgesetzt, die beansprucht, bestimmte subjektive Wünsche und Neigungen als von der Gemeinschaft garantierte und finanzierte „Rechte“ durchzusetzen. Die Menschenwürde kann jedoch weder auf rein individuellen Maßstäben beruhen noch mit dem psychischen und leiblichen Wohlbefinden des Einzelnen allein identifiziert werden. Vielmehr beruht die Verteidigung der Menschenwürde auf konstitutiven Forderungen der menschlichen Natur, die weder von individueller Willkür noch von gesellschaftlicher Anerkennung abhängen. Die Pflichten, die sich aus der Anerkennung der Würde des anderen ergeben, und die entsprechenden Rechte, die sich daraus ableiten, haben daher einen konkreten und objektiven Inhalt, der auf der gemeinsamen menschlichen Natur beruht. Ohne einen solchen objektiven Bezug ist der Begriff der Würde in der Tat der unterschiedlichsten Willkür und Machtinteressen unterworfen.

Abtreibung

47. Die Kirche hört nicht auf, daran zu erinnern, dass „die Würde eines jeden Menschen einen intrinsischen Charakter [hat] und sie gilt von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod. Gerade die Bejahung dieser Würde ist die unveräußerliche Voraussetzung für den Schutz der persönlichen und sozialen Existenz und zugleich die notwendige Bedingung für die Verwirklichung von Brüderlichkeit und sozialer Freundschaft unter allen Völkern der Erde.“[88] Auf der Grundlage dieses unantastbaren Wertes des menschlichen Lebens hat sich das kirchliche Lehramt stets gegen die Abtreibung ausgesprochen. In diesem Zusammenhang schreibt der heilige Johannes Paul II.: „Unter allen Verbrechen, die der Mensch gegen das Leben begehen kann, weist die Vornahme der Abtreibung Merkmale auf, die sie besonders schwerwiegend und verwerflich machen. […] Doch heute hat sich im Gewissen vieler die Wahrnehmung der Schwere des Vergehens nach und nach verdunkelt. Die Billigung der Abtreibung in Gesinnung, Gewohnheit und selbst im Gesetz ist ein beredtes Zeichen für eine sehr gefährliche Krise des sittlichen Bewußtseins, das immer weniger imstande ist, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, selbst dann, wenn das Grundrecht auf Leben auf dem Spiel steht. Angesichts einer so ernsten Situation bedarf es mehr denn je des Mutes, der Wahrheit ins Gesicht zu schauen und die Dinge beim Namen zu nennen, ohne bequemen Kompromissen oder der Versuchung zur Selbsttäuschung nachzugeben. In diesem Zusammenhang klingt der Tadel des Propheten kategorisch: ,Weh denen, die das Böse gut und das Gute böse nennen, die die Finsternis zum Licht und das Licht zur Finsternis machen‘ (Jes 5,20). Gerade in bezug auf die Abtreibung ist die Verbreitung eines zweideutigen Sprachgebrauchs festzustellen, wie die Formulierung, Unterbrechung der Schwangerschaft‘, die darauf abzielt, deren wirkliche Natur zu verbergen und ihre Schwere in der öffentlichen Meinung abzuschwächen. Vielleicht ist dieses sprachliche Phänomen selber Symptom für ein Unbehagen des Gewissens. Doch kein Wort vermag die Realität der Dinge zu ändern: die vorsätzliche Abtreibung ist, wie auch immer sie vorgenommen werden mag, die beabsichtigte und direkte Tötung eines menschlichen Geschöpfes in dem zwischen Empfängnis und Geburt liegenden Anfangsstadium seiner Existenz.“[89]Ungeborene Kinder sind somit „sind die Schutzlosesten und Unschuldigsten von allen, denen man heute die Menschenwürde absprechen will, um mit ihnen machen zu können, was man will, indem man ihnen das Leben nimmt und Gesetzgebungen fördert, die erreichen, dass niemand das verbieten kann“[90]. Deshalb muss auch in unserer Zeit mit aller Kraft und Klarheit festgestellt werden, dass „diese Verteidigung des ungeborenen Lebens eng mit der Verteidigung jedes beliebigen Menschenrechtes verbunden [ist]. Sie setzt die Überzeugung voraus, dass ein menschliches Wesen immer etwas Heiliges und Unantastbares ist, in jeder Situation und jeder Phase seiner Entwicklung. Es trägt seine Daseinsberechtigung in sich selbst und ist nie ein Mittel, um andere Schwierigkeiten zu lösen. Wenn diese Überzeugung hinfällig wird, bleiben keine festen und dauerhaften Grundlagen für die Verteidigung der Menschenrechte; diese wären dann immer den zufälligen Nützlichkeiten der jeweiligen Machthaber unterworfen. Dieser Grund allein genügt, um den unantastbaren Wert eines jeden Menschenlebens anzuerkennen. Wenn wir es aber auch vom Glauben her betrachten, dann, schreit jede Verletzung der Menschenwürde vor dem Angesicht Gottes nach Rache und ist Beleidigung des Schöpfers des Menschen‘.“[91] Hierbei verdient das großzügige und mutige Engagement der heiligen Teresa von Kalkutta für die Verteidigung jeder empfangenen Person in Erinnerung gerufen zu werden.

Leihmutterschaft

48. Die Kirche wendet sich auch gegen die Praxis der Leihmutterschaft, durch die das unermesslich wertvolle Kind zu einem bloßen Objekt wird. In dieser Hinsicht sind die Worte von Papst Franziskus von einzigartiger Klarheit: „[D]er Weg des Friedens erfordert die Achtung vor dem Leben, vor jedem menschlichen Leben, angefangen bei dem des ungeborenen Kindes im Mutterleib, das weder beseitigt noch zu einem Objekt der Kommerzialisierung gemacht werden darf. In diesem Zusammenhang halte ich die Praxis der sogenannten Leihmutterschaft für verwerflich, da sie die Würde der Frau und des Kindes schwer verletzt. Sie basiert auf der Ausnutzung der materiellen Notlage der Mutter. Ein Kind ist immer ein Geschenk und niemals ein Vertragsgegenstand. Ich plädiere daher dafür, dass sich die internationale Gemeinschaft für ein weltweites Verbot dieser Praxis einsetzt.“[92]

49. Die Praxis der Leihmutterschaft verletzt in erster Linie die Würde des Kindes. Jedes Kind besitzt nämlich vom Moment der Empfängnis, der Geburt und dann in seinem Heranwachsen als Junge oder Mädchen bis hin zum Erwachsenwerden eine unantastbare Würde, die in jeder Phase seines Lebens deutlich zum Ausdruck kommt, wenn auch in einzigartiger und differenzierter Weise. Das Kind hat daher kraft seiner unveräußerlichen Würde das Recht auf eine vollständig menschliche und nicht künstlich herbeigeführte Herkunft und auf das Geschenk eines Lebens, das zugleich die Würde des Gebers und des Empfängers zum Ausdruck bringt. Die Anerkennung der Würde der menschlichen Person schließt auch die Anerkennung der Würde der ehelichen Vereinigung und der menschlichen Fortpflanzung in all ihren Dimensionen ein. In diesem Sinne kann der legitime Wunsch, ein Kind zu bekommen, nicht in ein „Recht auf ein Kind“ umgewandelt werden, das die Würde des Kindes selbst als Empfänger der freien Gabe des Lebens nicht respektiert.[93]

50. Die Praxis der Leihmutterschaft verletzt zugleich die Würde der Frau selbst, die dazu gezwungen wird oder sich aus freien Stücken dazu entschließt, sich ihr zu unterwerfen. Durch eine solche Praxis wird die Frau von dem Kind, das in ihr heranwächst, losgelöst und zu einem bloßen Mittel, das dem Profit oder dem willkürlichen Wunsch anderer unterworfen ist. Dies widerspricht in jeder Hinsicht der grundlegenden Würde eines jeden Menschen und seinem Recht, immer als er selbst und niemals als Instrument für etwas Anderes anerkannt zu werden.

Die Euthanasie und assistierter Suizid

51. Es gibt einen besonderen Fall der Verletzung der Menschenwürde, der zwar leiser ist, aber immer mehr an Bedeutung gewinnt. Seine Besonderheit besteht darin, dass ein falscher Begriff von Menschenwürde verwendet wird, um ihn gegen das Leben selbst zu wenden. Diese heute weit verbreitete Verwechslung tritt bei der Diskussion über die Euthanasie zutage. So werden Gesetze, die die Möglichkeit der Sterbehilfe oder des assistierten Suizids anerkennen, manchmal als „Gesetze zum würdevollen Sterben“ („death with dignity acts“) bezeichnet. Es herrscht die weit verbreitete Auffassung, dass Sterbehilfe oder Beihilfe zum Suizid mit der Achtung der Würde des Menschen vereinbar seien. Angesichts dieser Tatsache muss mit Nachdruck bekräftigt werden, dass das Leiden nicht dazu führt, dass der kranke Mensch die ihm innewohnende und unveräußerliche Würde verliert, sondern dass es zu einer Gelegenheit werden kann, die Bande der gegenseitigen Zugehörigkeit zu stärken und sich der Kostbarkeit eines jeden Menschen für die gesamte Menschheit bewusster zu werden.

52. Sicherlich verlangt die Würde des Kranken, dass jeder die angemessenen und notwendigen Anstrengungen unternimmt, um sein Leiden durch eine angemessene palliative Pflege zu lindern und jeden therapeutischen Übereifer oder unverhältnismäßige Maßnahme zu vermeiden. Diese Fürsorge entspricht der „ständige[n] Pflicht, die Bedürfnisse des Patienten zu verstehen: die des Beistands und der Schmerzlinderung sowie emotionale, affektive und spirituelle Bedürfnisse“[94]. Ein solches Bemühen ist jedoch etwas ganz anderes, unterschiedliches, ja gegenteiliges gegenüber der Entscheidung, das eigene oder das Leben eines anderen unter der Last des Leidens zu beseitigen. Das menschliche Leben, selbst in seinem schmerzhaften Zustand, ist Träger einer Würde, die immer geachtet werden muss, die nicht verloren gehen kann und deren Achtung bedingungslos bleibt. Es gibt in der Tat keine Bedingungen, ohne die das menschliche Leben nicht mehr würdig wäre und deshalb beseitigt werden könnte: „Das Leben hat für jeden die gleiche Würde und den gleichen Wert- Der Respekt vor dem Leben des anderen ist der gleiche, den man seiner eigenen Existenz schuldet“[95]. Dem Suizidanten zu helfen, sich das Leben zu nehmen, ist daher ein objektiver Verstoß gegen die Würde der Person, die darum bittet, selbst wenn dies die Erfüllung ihres Wunsches ist: „Wir müssen zum Tod begleiten, nicht den Tod herbeiführen oder Beihilfe zu irgendeiner Form des Selbstmords leisten. Ich erinnere daran, dass das Recht auf Behandlung, und zwar auf Behandlung für alle, stets an erster Stelle stehen muss, damit die schwachen Menschen, insbesondere die alten und kranken Menschen, niemals weggeworfen werden. Das Leben ist ein Recht, nicht der Tod, der angenommen werden muss und nicht verabreicht werden darf. Und dieses ethische Prinzip betrifft alle, nicht nur die Christen oder die Gläubigen.“[96] Wie bereits erwähnt, impliziert die Würde eines jeden Menschen, wie schwach oder leidend er auch sein mag, die Würde aller Menschen.

Der Ausschuss von andersfähigen Menschen

53. Ein Kriterium für die tatsächliche Beachtung der Würde eines jeden Menschen ist natürlich die Fürsorge für die am meisten Benachteiligten. Unsere Zeit zeichnet sich leider nicht gerade durch eine solche Fürsorge aus: In Wahrheit setzt sich eine Wegwerf-Kultur durch.[97] Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, verdient die Situation derjenigen, die sich in einer Situation körperlicher oder psychischer Defizite befinden, besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge. Dieser Zustand der besonderen Verletzlichkeit,[98] der in den Evangelienberichten so sehr im Vordergrund steht, stellt allgemein die Frage, was es bedeutet, ein Mensch zu sein, gerade in einem Zustand der Beeinträchtigung oder Behinderung. Die Frage nach der Unvollkommenheit des Menschen hat auch aus soziokultureller Sicht deutliche Auswirkungen, da Menschen mit Behinderungen in einigen Kulturen manchmal an den Rand gedrängt, wenn nicht sogar unterdrückt werden, da sie als echter „Abfall“ behandelt werden. In Wirklichkeit erhält jeder Mensch, unabhängig von seiner Verletzlichkeit, seine Würde gerade dadurch, dass er von Gott gewollt und geliebt ist. Aus diesen Gründen sollten die Eingliederung und aktive Teilnahme am gesellschaftlichen und kirchlichen Leben all derer, die in irgendeiner Weise durch Gebrechlichkeit oder Behinderung gekennzeichnet sind, so weit wie möglich gefördert werden.[99]

54. In einer breiteren Perspektive sollte man sich daran erinnern, dass die „Nächstenliebe, die das geistige Herzstück der Politik ist, […] eine Liebe [ist], die den Letzten den Vorzug gibt, und die hinter jeder Handlung steht, die zu ihren Gunsten vollzogen wird. […], sich der Gebrechlichkeit anzunehmen, [es] bedeutet Kraft und Zärtlichkeit, bedeutet Kampf und Fruchtbarkeit inmitten eines funktionellen und privatistischen Modells, das unweigerlich zur «Wegwerf-Kultur» führt. […] Es bedeutet, die Gegenwart in ihrer nebensächlichsten und am meisten beängstigenden Situation auf sich zu nehmen und fähig zu sein, sie mit Würde zu salben.‘ So ruft man gewiss eine intensive Tätigkeit ins Leben, denn es, muss alles getan werden, um den Status und die Würde der menschlichen Person zu schützen‘.“[100]

Gender-Theorie

55. Die Kirche möchte vor allem „bekräftigen, dass jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, in seiner Würde geachtet und mit Respekt aufgenommen werden soll und sorgsam zu vermeiden ist, ihn ‚in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen‘ oder ihm gar mit Aggression und Gewalt zu begegnen“[101]. Aus diesem Grund muss es als Verstoß gegen die Menschenwürde angeprangert werden, dass mancherorts nicht wenige Menschen allein aufgrund ihrer sexuellen Orientierung inhaftiert, gefoltert und sogar des Lebens beraubt werden.

56. Gleichzeitig hebt die Kirche entscheidende Kritikpunkte in der Gender-Theorie hervor. In diesem Zusammenhang erinnerte Papst Franziskus daran, dass „[d]er Weg des Friedens […] die Achtung der Menschenrechte [erfordert], wie sie in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, deren 75-jähriges Bestehen wir kürzlich gefeiert haben, einfach und klar formuliert sind. Es handelt sich dabei um rational einleuchtende und allgemein anerkannte Grundsätze. Leider haben die Versuche der letzten Jahrzehnte, neue Rechte einzuführen, die nicht ganz mit den ursprünglich definierten übereinstimmen und nicht immer akzeptabel sind, zu ideologischen Kolonisierungen geführt, unter denen die Gender-Theorie eine zentrale Rolle spielt, die sehr gefährlich ist, weil sie mit ihrem Anspruch, alle gleich zu machen, die Unterschiede auslöscht“.[102]

57. Im Hinblick auf die Gender-Theorie, über deren wissenschaftliche Konsistenz in der Fachwelt viel diskutiert wird, erinnert die Kirche daran, dass das menschliche Leben in all seinen Bestandteilen, körperlich und geistig, ein Geschenk Gottes ist, von dem gilt, dass es mit Dankbarkeit angenommen und in den Dienst des Guten gestellt wird. Über sich selbst verfügen zu wollen, wie es die Gender-Theorie vorschreibt, bedeutet ungeachtet dieser grundlegenden Wahrheit des menschlichen Lebens als Gabe nichts anderes, als der uralten Versuchung des Menschen nachzugeben, sich selbst zu Gott zu machen und in Konkurrenz zu dem wahren Gott der Liebe zu treten, den uns das Evangelium offenbart.

58. Ein zweiter Punkt der Gender-Theorie ist, dass sie versucht, den größtmöglichen Unterschied zwischen Lebewesen zu leugnen: den der Geschlechter. Dieser fundamentale Unterschied ist nicht nur der größtmöglich vorstellbare, sondern auch der schönste und mächtigste: Er bewirkt im Paar von Mann und Frau die bewundernswerteste Gegenseitigkeit und ist somit die Quelle jenes Wunders, das uns immer wieder in Erstaunen versetzt, nämlich die Ankunft neuer menschlicher Wesen in der Welt.

59. In diesem Sinne ist der Respekt vor dem eigenen Leib und dem der anderen angesichts der Ausbreitung und des Anspruchs auf neue Rechte, die von der Gender-Theorie propagiert werden, wesentlich. Diese Ideologie „stellt eine Gesellschaft ohne Geschlechterdifferenz in Aussicht und höhlt die anthropologische Grundlage der Familie aus.“[103] Es ist daher inakzeptabel, „dass einige Ideologien dieser Art, die behaupten, gewissen und manchmal verständlichen Wünschen zu entsprechen, versuchen, sich als einzige Denkweise durchzusetzen und sogar die Erziehung der Kinder zu bestimmen. Man darf nicht ignorieren, dass ,das biologische Geschlecht (sex) und die soziokulturelle Rolle des Geschlechts (gender) unterschieden, aber nicht getrennt werden [können]‘.“[104] Deshalb sind alle Versuche abzulehnen, die den Hinweis auf den unaufhebbaren Geschlechtsunterschied zwischen Mann und Frau verschleiern: „[M]an [kann] das, was männlich und weiblich ist, nicht von dem Schöpfungswerk Gottes trennen […], das vor allen unseren Entscheidungen und Erfahrungen besteht und wo es biologische Elemente gibt, die man unmöglich ignorieren kann“[105]. Nur wenn jede menschliche Person diesen Unterschied in Wechselseitigkeit erkennen und akzeptieren kann, wird sie fähig, sich selbst, ihre Würde und ihre Identität voll zu entdecken.

Geschlechtsumwandlung

60. Die Würde des Leibes kann nicht als geringer angesehen werden als die der Person als solcher. Der Katechismus der katholischen Kirche fordert uns ausdrücklich auf, anzuerkennen, dass „[d]er Leib des Menschen […] an der Würde des Seins, nach dem Bilde Gottes‘ teil[hat]“[106]. An diese Wahrheit gilt es besonders bezüglich der Frage der Geschlechtsumwandlung zu erinnern. Der Mensch besteht untrennbar aus Leib und Seele, und der Leib ist der lebendige Ort, an dem sich das Innere der Seele entfaltet und manifestiert, auch durch das Netz menschlicher Beziehungen. Seele und Leib, die das Wesen der Person ausmachen, haben somit Anteil an der Würde, die jeden Menschen kennzeichnet.[107] In diesem Zusammenhang ist daran zu erinnern, dass der menschliche Leib insofern an der Würde der Person teilhat, als er mit persönlichen Bedeutungen ausgestattet ist, insbesondere in seiner geschlechtlichen Beschaffenheit.[108] Denn im Leib erkennt sich jeder Mensch als von anderen gezeugt, und es ist durch ihren Leib, dass Mann und Frau eine Liebesbeziehung aufbauen können, die wiederum fähig ist, andere Personen zu zeugen. Über Notwendigkeit der Achtung der natürlichen Ordnung der menschlichen Person, lehrt Papst Franziskus: „Die Schöpfung geht uns voraus und muss als Geschenk empfangen werden. Zugleich sind wir berufen, unser Menschsein zu behüten, und das bedeutet vor allem, es so zu akzeptieren und zu respektieren, wie es erschaffen worden ist“[109]. Daraus folgt, dass jeder geschlechtsverändernde Eingriff in der Regel die Gefahr birgt, die einzigartige Würde zu bedrohen, die ein Mensch vom Moment der Empfängnis an besitzt. Damit soll nicht ausgeschlossen werden, dass eine Person mit bereits bei der Geburt vorhandenen oder sich später entwickelnden genitalen Anomalien sich für eine medizinische Behandlung zur Behebung dieser Anomalien entscheiden kann. In diesem Fall würde die Operation keine Geschlechtsumwandlung in dem hier beabsichtigten Sinne darstellen.

 

Gesamte ERKLÄRUNG: https://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/documents/rc_ddf_doc_20240402_dignitas-infinita_it.html

 


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Lesermeinungen

 Werner Wunder 16. April 2024 
 

@lesa@zeitzeuge, nun mal endlich sehr gut sein lassen. Mehr füreinander beten ist gesünder..

Kurz mein Senf @Zeitzeuge Suche den Frieden und jage ihm nach.
Danke für Ihre Beiträge+stets sehr interessanten Links!
@Lesa. habe selber ein Hochschulstudium mit Weitergraduierung, also in direkter Ausbildung.
In meinem Unternehmen muss ich neidlos anerkennen, dass die Kolleginnen mit einem dualen Studiengang, also „Fernstudium“ mit gleichzeitiger Berufsausübung mir in fachlichen Belangen bereits locker überlegen waren, weil ihre berufspraktischen Erfahrungen mit langjähriger theoretischer Ausbildung entsprechende fachspezifischen Einsichten brachten.
Inzwischen ist der UniversitätsLehrbetrieb häufiger als man vermutet im Hinblick auf die Lebenswirklichkeit zurückgeblieben u. kein Garant mehr für berufliche Einsatzfähigkeiten.

Die heutige Wissenschaft der Theologie ist in einer Krise, warum?
Weil lebenspraktischen Erfahrung in Verbindung mit theologischen Einsichten immer weiter auseinanderdriften! Vitaschmuck m. Studien in Sorbonne, Oxford und New York haben kaum nochAussagewert.


1
 
 lesa 15. April 2024 

Der Kaiser hat ja keine Kleider an!

@bernhard_K: Danke für Ihren Kommentar. In dem von Ihnen geschildertern Negativ-Beispiel handelt es sich in Wahrheit nicht mehr um THEO-LOGIE, sondern um IDEO-LOGIE.


1
 
 bernhard_k 14. April 2024 
 

Mir persönlich ist jeder Hobby-Theologe, der die Lehre der 2000-jährigen Weltkirche verteidigt

viel lieber als ein Prof. DDDr. der Theologie, der meint, gescheiter zu sein als die Lehre der Kirche und der Hl. Geist!


2
 
 lesa 13. April 2024 

Die Wahrheit ist wie eine unzerstörbare Pflanze. Irgendwann schafft sie es ans Licht

Liebe@Zeitzeuge: Danke für Ihren Kommentar und für den Link! Wenn ich @Schlegl (anstatt wie manche andere User das Forum zu verlassen) noch entgegne, dann nur, wenn es eventuell jemandem nützlich ist. Wir haben es seit Jahrzehnten mit einer nicht durchschauten "Begriffswäsche" zu tun, auch im Zusammenhang mit manchen Konzilsaussagen und der teilweisen "Schleifung" der Liturgie. Es ist zum Teil ein normaler Vorgang, dass man erst mit der Zeit erkennt, wo es der Klärung bedarf. Es muss bewusst werden und braucht Zeit. Die Kirche kann nicht erneuert werden in diesem Wischi-waschi-Fahrwasser. Verzeihung, die Wahrheit ist unbequem. Aber sie ist vorgegeben, bzw. überliefert. Allerdings ist nicht jeder Sager des verehrten Hl. Joh. Paul II. ein unfehlbares Dogma. Immer schon mussten auch hervorragende Päpste in Einzelheiten korrigiert werden. Nun lasse ich es wirklich gut sein und wünsche auch Ihnen und allen hier ein gesegnetes, frohes Wochenende - mit ganz herzlichem Dank an Sie!


3
 
 Zeitzeuge 13. April 2024 
 

Berichtigung: Professor Lenz starb nicht 1984 sondern 1974, ich hatte

zwei Arbeitskollegen aus seinem Geburtsort!


3
 
 Zeitzeuge 13. April 2024 
 

Liebe lesa, lassen wir es bitte gut sein;

Zank und Streit versuche ich zu vermeiden, auch
hier bei kath.net!

Zum evtl. persönlichen Gebrauch empfehle ich
einen alten, aber wichtigen Aufsatz des
Philosophieprofessors Joseph Lenz (1892-1984),
zu googeln wie folgt:

Joseph Lenz Die Personwürde des Menschen bei
Thomas von Aquin

hier bes. S. 151/52.

Gerne wünsche ich Ihnen und allen hier einen
gesegneten Sonntag!


3
 
 lesa 13. April 2024 

Es ist, was es ist.

@Schlegl: Es macht mir keine Freude, Ihnen zu widersprechen. Gerne würde mich da heraushalten.
Aber der Sache halber muss ich anmerken: Im Katechismuszitat steht ausdrücklich das Wort "WÜRDE", nicht nur "Versöhnung". Nochmals: "Das Sakrament der Versöhnung mit Gott bewirkt eine WIEDEREINSETZUNG in die WÜRDE und in die Güter des Lebens der Kinder Gottes, die Freundschaft mit Gott ist." (KKK Nr. 1468)Wie @Zeitzeuge schon andeutete, kann bei der sprungbereiten Feindseligkeit hier gar nicht zitiert werden, was Thomas von Aquin hiezu sagte.
Der zitierte Text aus dem Missale ist eines der Gebete, die beweisen, dass die Gebete im Alten Ritus in einigen Fällen theologisch präziser sind und die Glaubenssubstanz bewahren.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag!


3
 
 SCHLEGL 12. April 2024 
 

3.Versuch

@ lesa

Jedenfalls finde nicht nur ich Ihren Angriff auf Papst Johannes Paul II daneben, Sie sagten als "Theologin", dass Papst Johannes Paul II im Jahre 1980 in Deutschland einen Irrtum verkündet hat!?
Könnte es sein, dass Ihre "Berater" Sie hier nicht korrekt unterwiesen haben, Sie haben nämlich das Bereitungsgebet der Gabenbereitung nach dem außerordentlichen Ritus zitiert!?
Abgesehen davon bleibt dem Menschen die grenzenlose Würde (man kann nämlich INFINITA" auch mit grenzenlos übersetzen!) die Gottesebenbildlichkeit sogar erhalten, wenn er sich wegen schwerer Schuld von Gott getrennt hätte! Durch das Sakrament der Buße aber wird die Freundschaft mit Gott im reuigen Sünder wiederhergestellt, wie die heilige Kirche lehrt.


5
 
 pfaelzer76857 12. April 2024 
 

@Schlegl / @lakota

Lieber Monsignore Schlegl, so wichtig ist mir das Thema nicht, dass ich da juristischen Rat suchen müsste. Dennoch stimme ich Ihnen nur bedingt zu, sich als Theologe (nicht als Diplom-Theologe) zu bezeichnen scheint in Deutschland nicht mal eine Ordnungswidrigkeit zu sein, im Gegensatz zu den Berufsbezeichnungen beispielsweise einiger Heilberufe.

@lakota Genau diesen Gedankengang hatte ich ja auch und in meinem letzten Posting auch genannt.


2
 
 SCHLEGL 12. April 2024 
 

@ pfaelzer76857

Sie sind im Irrtum! Fragen Sie bitte einen Juristen. Wer sich Mediziner nennt, muss Arzt sein, wer sich Jurist nennt, muss ein entsprechendes Diplom besitzen. Ein Pädagoge muss ein entsprechendes Diplom besitzen. Ein AHS-Lehrer (in Österreich Professor genannt) muss ein Magisterium besitzen. Und wer sich "Theologe/Theologin" nennen will, muss einen Abschluss und ein entsprechendes Diplom besitzen.Ein Theologe in Österreich ist entweder Magister, oder Doktor der Theologie, in Deutschland gibt es den Titel "Diplom-Theologe". Sonst könnte sich jeder einen Titel anmaßen! Natürlich gibt es schlechte Ärzte, schlechte Lehrer und natürlich auch schlechte und unkirchliche Theologen/Theologinnen, das ist unbestritten.


5
 
 lakota 12. April 2024 
 

@pfaelzer76857

Was mir bei Ihrem Kommentar gerade so in den Sinn kam:
Es gibt genug Theologen, siehe Küng, Ranke-Heinemann, Drewermann ect., die trotz ihres abgeschlossenen Studiums die Gläubigen nur in die Irre führen.
Im Gegensatz der Hl.Pfarrer von Ars, der sich im Studium so schwer getan hat und nicht gerade "eine Leuchte" war - aber wie viele Seelen hat er gerettet und zu Gott geführt.


2
 
 lesa 11. April 2024 

@pfaelzer: Danke für Ihre sehr gut formulierten Überlegungen. In diesem Fall hier aber sind die Dinge "im Kasten".


1
 
 lesa 11. April 2024 

Verschwommene Begrifflichkeit führt Menschen in die Irre

@wynfried: Danke! Das Wirken des menschgewordenen Sohnes Gottes setzt sich fort in den Sakramenten.
In der Messliturgie heißt es: "Gott, du hast den Menschen in seiner Würde wunderbar erschaffen und noch wunderbarer wiederhergestellt; lass uns durch das Geheimnis dieses Wassers und dieses Weines teilnehmen an der Gottheit Dessen, der sich herabgelassen hat, unsere Menschennatur anzunehmen, Jesus Christus, Dein Sohn, der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Hl. Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.Amen."
Zum Bußsakrament lehrt der Katechismus: "Das Sakrament der Versöhnung mit Gott bewirkt eine WIEDEREINSETZUNG in die WÜRDE und in die Güter des Lebens der Kinder Gottes, die Freundschaft mit Gott ist." (KKK Nr. 1468)
Es gibt keine "unendliche Würde" und keine "Allerlösung". Aber das wundervolle Geschenk der Sakramente ist uns angeboten.
Eindeutige Begrifflichkeit ist notwendig. Verschwommenheit leitet die Menschen in die Irre, statt zum Handeln in freier Verantwortung.


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 pfaelzer76857 11. April 2024 
 

@Schlegl

Der Begriff "Theologe" ist doch nicht geschützt bzw. es bedarf doch keines Studienabschlusses oder einer Graduierung, um sich so zu nennen. Sicherlich macht es Sinn, weil damit der Eindruck eines profunden Wissens geweckt wird, aber natürlich kann (und wird) jemand mit einem Studium, auch nicht abgeschlossen, hier kompetent sein. Umgekehrt sehen wir ja, welche Botschaften von Theologen (auch solchen im Bischofsornat) verkündet werden.

Weil Sie die Medizin angesprochen haben. Ein abgeschlossenes Medizinstudium macht noch keinen guten Mediziner. Das rührt daher, dass viele (der heute älteren) Ärzte wenig Zeit und Geld in Weiterbildung investiert haben und von manchen Fortschritten schlichtweg keine Ahnung haben. Gut, dass es da z. B. die (meist nicht studierten) Palliativfachkräfte gibt, welche dem Herrn Doktor aufs Pferd helfen, damit er sich nicht völlig vergaloppiert :)


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 SCHLEGL 11. April 2024 
 

@ Wynfried Irren ist elektronisch!

Natürlich muss der letzte Satz in meinem Kommentar am Sie lauten: "dass der Mensch von Gott und der Ewigkeit her eine unendliche Würde besitzt."
Offensichtlich ist mein elektronisches Diktiersystem (Dragon naturally speaking) etwas wetterfühlig!


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 SCHLEGL 11. April 2024 
 

@ lesa

Wenn ich Sie richtig verstanden habe,haben Sie kein abgeschlossenes Theologiestudium. Sie haben wahrscheinlich einige Vorlesungen gehört.
Ich habe in meiner Jugend auch Vorlesungen aus dem Gebiet der Medizin gehört, sowie drei Jahre Pastoralmedizin studiert.Trotzdem würde ich mich nicht als "Mediziner" bezeichnen, auch wenn mir befreundete Ärzte bescheinigt haben, mich bei manchen Dingen ganz gut auszukennen.
Als Theologe/Theologin dürfen Sie sich aber nur dann bezeichnen, wenn sie ein abgeschlossenes Studium und eine Graduierung erhalten haben.


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 lesa 11. April 2024 

Fröhlich sein, gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen. (Hl. Don Bosco)

@Werner Wunder: Sie haben ja einen sehr schönen Namen! Und solche Unterstützung von Ihnen ist auch "vom Feinsten". Vielen Dank! Wie gut, dass solcher Austausch möglich ist! So freue ich mich auf Ihre nächsten Beiträge und schließe Sie gerne ausdrücklich in meine Gebete ein!
Lieber@Zeitzeuge: Auch Ihnen einen gesegneten Tag!


2
 
 SCHLEGL 11. April 2024 
 

@Wynfried 2.Versuch!

Bekanntlich ist die Seele des Menschen unsterblich. Der Mensch ist also auf die Unendlichkeit der Ewigkeit hin geschaffen. . Deshalb, so hat Johannes Paul II erklärt, hat der Mensch eine unendlichen Würde. Er ist auch noch EBENBILD Gottes, der ewige Sohn des Vaters, die 2. Göttliche Person hat in der Fülle der Zeit unsere Menschennatur angenommen und daher, wie schon die Kirchenväter lehren, die menschliche Natur erhoben.Die Väter des Ostens sprechen sogar von der "VERGÖTTLICHUNG = THEOSIS" des Menschen, nämlich von seiner Teilhabe an den GÖTTLICHEN ENERGIEN durch den Heiligen Geist. Deshalb ist es völlig richtig mit den Papst zu lehren,das der Mensch von Gott und der Ewigkeit her eine menschliche Würde besitzt.


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 Werner Wunder 11. April 2024 
 

@lesa vom Feinsten

Hi Lesa,
ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag, mich beeindruckt, wie Sie freundlich lächeln…*
manchmal kann auch werner sich noch wundern
und über Ihre beruflichen Aktivitäten u. Qualifikationen sind niemandem auskunftspflichtig..
ich bin auch dafür, es mal Sehr gut sein zu lassen,
besser: lassen Sie es sich gut gehen und beten wir füreinander. ich schätze ihre Beiträge!


2
 
 Zeitzeuge 11. April 2024 
 

Liebe lesa und lakota, meine Gedanken sind bei Ihnen;

bzgl. des von Kardinal Fernandez nicht definierten
Begriffs "Dignitas i n finita" könnte ich den
hl. Thomas von Aquin oder katholische Philosophen
zitieren, lasse es aber sein, da ich keine aufregenden Dispute hier führen möchte.

Stattdessen verlinke ich lieber unten eine schöne,
herzergreifende Meldung über eine Ausstellung
mit u.a. Gegenständen aus dem Nachlasse des un-
vergessenen Papstes Benedikt XVI.!

Gerne wünsche ich Ihnen und allen hier einen
gesegneten und besinnlichen Tag!

beiboot-petri.blogspot.com/2024/04/marktl-am-inn-eine-ausstellung-zum.html


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 lesa 11. April 2024 

Treue ist kostbar

Liebe@lakota: Wenn es hier im Forum nicht Menschen gäbe wie Sie, treu, charakterfest, mit sicherem Gespür für die Glaubenswahrheit, die einen auch unterstützen, würde ich vielleicht hier nicht weiterschreiben können (jahrelang konnte ich mich ohnehin nicht dazu überwinden, habe es aber schließlich aus Gründen des Apostolats doch angefangen). Ich danke Ihnen einmal mehr für Ihre Geradlinigkeit und Treue. Bleiben Sie so - und immer resistent gegen jegliche Form von Gehirnwäsche, die so subtil jeden befallen kann. Die ungenaue, weitmaschige Begrifflichkeit wie es in der Überschrift des neuen Schreibens wieder der Fall ist, ist schon längst das Eingangstor für alle üblen Winde. Wenn im Kuchen Gift ist, kann es nun einmal schief gehen. Darum muss man sich aus Gewissensgründen quer stellen, auch wenn alle "Hurra" schreien. Wobei ich ja das Positive auch sehe und bejahe.
Danke nochmals, im Gebet verbunden!


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 Jörgen 11. April 2024 
 

Um was geht es denn hier?

Ich halte das neue Dokument für ausgesprochen wichtig und wertvoll. Es ist trotzdem menschlichen Ursprungs und enthält Schwächen. Es werden nie alle zufrieden sein.

Ich habe jedoch den Eindruck, dass manche bewusst nach jedem möglichen Fehler suchen - denn aus Rom kann und darf ja derzeit nichts Gutes kommen, und selbst ist man ja fast heilig.

Kommt es nicht eher darauf an, dass das Dokument insgesamt in den aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen den Standpunkt der Kirche als bewussten Gegenentwurf neu herausstellt? Ist diese Funktion nicht viel wichtiger als manches von dem, was hier angekreidet wird? Sollte man also lieber schweigen? Ich verstehe hier manche nicht.


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 lakota 11. April 2024 
 

@lesa

Liebe Lesa, lassen Sie sich nicht irremachen - Bescheidenheit ist nicht jedermanns Sache, in manchen Kommentaren wird nie etwas zum Thema geschrieben, statt dessen andere User kritisiert und aufgezählt wie überragend man doch selber ist.

Kluge Betrachtungen zum Thema helfen "Nichttheologen" wie mir mehr, als Selbstbeweihräucherung. Da habe ich von Ihnen (und vom werten @Zeitzeugen) schon viel erfahren dürfen!


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 Domspatz_AT 10. April 2024 
 

Sehr geehrter Monsignore Schlegl,
Ihre Frage scheint nicht beantwortet. Auch hier zeigt sich einmal mehr die alte Erkenntnis, dass man nicht zwingend die eigenen Erwartungen an Andere (klare Antworten!) bei sich selbst anlegen muss.
Beste Grüße nach Wien!


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 Wynfried 10. April 2024 

Kein Haar in der Suppe

@ SCHLEGL

Kein Geschöpf hat eine unendliche Würde. Das ist blanker Unsinn. Nur Gott hat, oder besser gesagt, ist, eine unendliche Würde; und diejenigen, die an Christus teilhaben, haben endlich Anteil an seiner Würde als Sohn Gottes.

Das, was „unendlich“ ist, ist buchstäblich das, was keine Grenzen oder ein Ende außerhalb seiner selbst hat (deshalb wird Gott zu Recht unendlich genannt). Aber die Würde des Menschen ist sehr stark an seine Natur und sein Ziel gebunden. Wenn seine Würde wirklich unendlich wäre, dann bräuchte er weder Gott noch Erlösung oder Rettung.


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 lesa 10. April 2024 

Der Glaubenssinn der Getauften ist wesentlich

@Monsignore Schlegl: Das Theologiestudium kam dazu. Zuvor, nebenher und nachher gab es immer auch therapeutische Berufstätigkeit.
Am meisten wissen jene Menschen vom Glauben, die treu Tag um Tag ihre Lebensaufgabe erfüllen und beten. Solche schreiben auch hier im Forum und ihre Beiträge bezeugen oft mehr Glauben und Wissen um den Glauben als manche Universitätsprofessoren. Damit lassen wir es bitte gut sein - Nicht nur aus Gründen der Bescheidenheit.


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 SCHLEGL 10. April 2024 
 

@lesa

Nachdem Sie die Aussage des heiligen Papstes Johannes Paul II "distinguiert" haben,möchte ich meine Frage an Sie, die ich schon ein andermal gestellt habe, gerne wiederholen: Sie haben einmal erklärt, dass Sie Theologin seien.Es würde nicht nur mich, sondern auch anderen User interessieren, auf welcher Universität/Lehranstalt Sie die Fachtheologie studiert haben und welche Graduierung Sie dabei erlangt haben?
Ich selbst habe 6 Jahre (1969-75) an der Wiener theologischen Fakultät studiert, daneben auch noch 3 Jahre orthodoxe Theologie bei Dr. Larentzakis (Uni in Graz), der auch schon einmal hier einen Artikel geschrieben hat. Abgesehen davon bilde ich mich bis heute (ich werde 73) regelmäßig weiter. Auf Ihre Antwort warte ich mit freundlichen Grüßen.


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 lesa 10. April 2024 

Die Verkündigung soll den Menschen auf Gott ausrichten

@Werner Wunder: Danke für Ihre Replik!
Es ist für die Verfasser in dieser vernebelten Zeit gewiss nicht leicht, sich überhaupt selber zurechtzufinden geschweige denn, solche Texte zu verfassen. Es ist ein berechtigtes Anliegen, die Dinge verständlich zu machen, aber es wird häufig so viel zerredet. Das Wort Gottes ist einfach. Es ist "ein Schwert" (vgl Heb) und will dem Menschen zu klarer Gewissensentscheidung verhelfen. Es ist Gewissenssache, Zweideutiges oder zum Beispiel die anthropozentrische Fixierung, aufzuzeigen, "gelegen oder ungelegen", auch wenn man lieber loben als nörgeln möchte. Aber es ist klar, was Sie sagen wollten.


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 lesa 10. April 2024 

distinguo

@Schlegl: Tut mir leid, aber da kann ich kein Mitleid haben mit dem "brillanten Theologen", dem Hl. Joh.Paul II. Im Gegenteil, ich könnte mir vorstellen, dass er sich in inzwischen völliger Klarsicht im Licht der Ewigkeit über derlei Differenzierungen freut.
Und übrigens: Man muss "kein Haar in der Suppe suchen", wenn die Überschrift schon nicht stimmt.

Aber dies alles hat mich nicht gehindert, Freude zu haben an folgendem Zitat aus dem neuen Schreiben in einem Leserbrief der heutigen Tageszeitung:
"Ein menschliches Wesen ist etwas Heiliges und Untastbares, in jeder Phase und jeder Situation Phase seiner Entwicklung." Kann sein, dass bereits diese Formulierung nützlich ist, wenn man bedenkt, dass wir uns zum Teil wieder im Barbarentum befinden.
Dass GOTT der Garant der Würde des Menschen ist, das möge dann auch noch einleuchten und hoffentlich nicht vernebelt werden. Schritt für Schritt.
"Distinguo" ist zwar nicht griechisch, sehr geehrter Monsignore Schlegl. Trotzdem wichtig.


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 Werner Wunder 10. April 2024 
 

@lesa

Hi lesa, Danke für ihren textlichen Gruß, Danke für ihre Ergänzungen. Mein Wunsch bestand lediglich darin @KatzeLisa die Form dieser laaaaangen Dikasteriumsschreiben ein wenig verständlich zu machen. Es ist wichtig die unterschiedlichen Perspektiven der Verfasser wahrzunehmen, die ja heute nicht einmal mehr im Theol-Studium vermittelt werden! Ihr angemerktes Thema, zu denen eine klare Ansage fehlt, ist mir auch aufgefallen…ja,
Aber was ist pastoral oder (un)barmherzig…
oder ist es eher vergesslich?
Und:
Am Schluss sind immer noch Fehler drin oder wurde dort ein Thema nur kurzatmig behandelt. Ich glaube, wer einmal bei so einer Texterstellung mitmachen durfte, wird nie wieder nörgeln.
Lesa, beste Zeit.


2
 
 SCHLEGL 10. April 2024 
 

@ lesa

Also jetzt muss ein brillanter Theologe, wie Papst Johannes Paul II, sich nach seinem Tod und seiner Heiligsprechung auch noch Ihre Kritik an seinen Ausdruck "unendliche Würde" gefallen lassen?


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 lesa 10. April 2024 

Differenzierende Anmerkungen müssen möglich sein.

Forts. @Werner Wunder: In diesem Fall liegt die Falle nicht im Text, sondern im Auslassen der geoffenbarten Lehre über die Hs., also genau in jener Frage, in der der größte Orientierungsnotstand herrscht und die die Grundzelle der Schöpfungswirklichkeit betrifft! Man kennt die "Allergie" gegenüber dem Thema. Aber ist solche "Rücksichtnahme" im Willen Gottes oder trifft zu, was Papst Benedikt XVI. einmal sagte: "Manchmal scheint etwas "pastoral" zu sein, ist es aber nicht..." Das Verschweigen dieser zentralen Wahrheit in einem sonst richtungsweisenden Schreiben ist m.E., als würde man einem Schwerkranken die heilsame Medizin, die einzige, die ihn heilen kann, verweigern, aus Angst, sie könnte ihm nicht schmecken. Es heißt, weiterbeten, damit die lebensnotwendige Wahrheit ohne Abstriche den Menschen weitergegeben wird, wie GOTT sie geschenkt hat.
@wynfried: Hinweise auf fragwürdige Formuierungen wie "unendliche Würde" sind dankenswerte, notwendige Differenzierungshilfen, danke.


2
 
 SCHLEGL 10. April 2024 
 

@Wynfried

Die von Ihnen beanstandete Formulierung („unendlichen Würde“) stammt vom heiligen Papst Johannes Paul II!!Siehe:https://www.kath.net/news/84282
Manche User finden auch nur deshalb ein Haar in jeder Suppe, weil sie sich darüber beugen und so lange den Kopf schütteln, bis eines hineinfällt!


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 lesa 10. April 2024 

Vorsicht vor Wölfen im Schafspelz und unmerklichen "Wndungen" zum Unheil!

@Werner Wunder: "Ja manchmal liegt die Sache so, dass das Blendwerk des bösen Feindes sich gar mit einem Schein von Wahrheit unter schillernden Lügen verbirgt, während der Sinn der Lehrsätze durch einen ganz kurzen Beisatz oder sonst durch ganz geringe Veränderungen entstellt wird, und das Bekenntnis, das das Heil wirken sollte, gar manchmal in unmerklicher Wendung den Weg zum Tode einschlägt. (Papst Klemens XIII., Enzyklika In dominico agro)
Siehe Link von @Zeitzeuge


3
 
 Werner Wunder 9. April 2024 
 

@KatzeLisa

"Warum müssen solche Texte so umfangreich und kompliziert sein?" fragt KatzeLisa
Kurz, meine Antwort
Diese Art von Text ist als Orientierungstext für 1,4 Mill. Katholiken und besonders für Priester, Theologen und Wissenschaftler gedacht; er hat zeitlosen Charakter. Er muss so lang sein, weil alle theologischen, lebenspraktischen und vor allem rechtlichen Aspekte wasserdicht aus- bzw. eingeschlossen sein sollen und vor allem, weil Misstverständnisse vermieden sein müssen. Ähnlich wie der Katechismus ist das Schreiben ein Nachschlagwerk, also die Verschriftlichung der EINDEUTIGEN Lehre der röm.-kath. Kirche.
Für den Normalo-Christen wäre zweifellos eine verständliche Kurzvariante hilfreich. Schreiben Sie doch dem Dikasterium für die Glaubenslehre.

und zum Text (Training ist alles 8-)))


5
 
 Antlitz Christi 9. April 2024 
 

Wäre es nicht endlich höchste Zeit,

Gott in den Mittelpunkt zu stellen, auf Ihn und Seine unendliche Liebe hinzuweisen? Gott wird immer mehr verdrängt aus unserer Gesellschaft. Es ist Aufgabe der Kirche, auf den Schöpfer, Erlöser und Heiligmacher hinzuweisen, damit der Mensch wieder seine wahre Würde als Geschöpf und Kind Gottes erkennt. Und von Gott her seine Identität in Christus begreift und erfasst?


4
 
 heikostir 9. April 2024 
 

Ein wichtiges Dokument, das es an Klarheit nicht vermessen lässt. Vielen Dank dafür!


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 SalvatoreMio 9. April 2024 
 

Die Herrlichkeit Gottes

So ist es@ Herr Stefan Fleischer! Danke! In den liturgischen Gebeten höre ich am laufenden Band: "Guter Gott!" - und das war es dann auch ... Schon das Alte Testament ist erfüllt von Aussagen über Gottes Erhabenheit und Größe. Man denke nur an Mose vor dem brennenden Dornbusch.


1
 
 Stefan Fleischer 9. April 2024 

Was jetzt noch fehlt

und was schon sei lagem sträflich vernachlässigt wird, ist die

"Dignitas infinita Dei"

Ich erinnere mich nicht, in den letzteen Jahren eine Predigt über die ganze Gröse und Herrlichkeit Gottes oder kurz gesagt über die unfassbare Würde Gotes gehört zu haben.


4
 
 lesa 9. April 2024 

Veni Creator Spiritus!

Lieber@Zeitzeuge: Danke für Ihren Kommentar und für den Link! Man will ja nicht das Gute des Textes negieren und niemandem die Freude daran vermiesen. Aber da sind halt immer noch diese Diffusitäten (versteckte Unwahrheiten) wie sie in manchen Passagen von Vatikanum II vorkommen und derselbe Wortüberfluss.
Wie recht hat Don Davide Pagliarani, der sich in einem Rundbrief für eine Reinigung des Denkens, der Sprache, der Lehre, die untrennbar verbunden ist mit der Liturgie einerseits und der Lebensführung andererseits, ausgesprochen hat. Der von Ihnen angefügte Link deckt die Geistigkeit auch dieses neuen Schreibens auf. Immer noch der Schlaf, der die Geister nicht unterscheidet. (z.B. die verwirrende, unsaubere und irreführende Redeweise zur Frage der Hs. Es ist aber an uns, mehr um den Geist der Unterscheidung für die Hirten zu beten. Denn der Geist des Antichrist bedrängt sie unmerklich, aber massiv.
Bitte kürzere Schreiben, die aber ohne Gift!


5
 
 SalvatoreMio 9. April 2024 
 

Da bleibt manche Frage offen ...

Lieber @ Zeitzeuge! Danke sehr! Als "Dignitas infinita" angekündigt wurde, kam mir zuerst der Gedanke: soll damit womöglich "Fiducia supplicans" durch die Hintertür aufgewertet werden? - Die Zeitung "La Nuova Bussola Quotidiana" ist der Meinung: " Die neue Erklärung der Glaubenskongregation unter Leitung von Fernández: Im Grundansatz korrekt, aber das Fundamentale der menschlichen Würde ist überbewertet. Nicht der Dekalog, sondern die soziale Gerechtigkeit sind der Hauptbezugspunkt. Und man reibt sich die Augen bezüglich Umweltschutz und Homosexualität".- Irgendwie erinnert mich diese Bewertung an den "deutschen Synodalen Weg".


4
 
 Zeitzeuge 9. April 2024 
 

Liebe lesa und SalvatoreMio, im Link die lifesitenews über "DI";

darin ein weiterer Link zum Thema.

Das Naturrecht hätte m.E. öfter erwähnt werden
sollen, "unendliche Würde" - auch für die Verdammten
in der Hölle? Jeder Todsünder verzerrt m.E. doch
das ihm geschenkte Imago DEI.

Natürlich enthält "DI" viel Gutes und Wahres, aber
die korrekte Hermeneutik dieses langen Textes
sollte schon die klassische Frage berücksichtigen,
was sagt dieser Text und was nicht.

Ich wünsche einen gesegneten Tag!

www.lifesitenews.com/de/news/kardinal-fernandez-homosexualitat-als-inharentes-boses/?utm_source=featured-news&utm_campaign=de


5
 
 Wynfried 9. April 2024 

„Unendliche“ Würde?

Ich bin über die Formulierung „unendliche“ („infinita“) Würde gestolpert.
Die Würde des Menschen ist unantastbar, unveräußerlich, unverfügbar. Aber „unendlich“? Menschen leben nicht unendlich, wir leben in der Zeit und dann in der Ewigkeit.


5
 
 KatzeLisa 8. April 2024 
 

Warum müssen solche Texte so umfangreich und kompliziert sein?
Es erfordert so viel Zeit und Disziplin, sich damit zu beschäftigen.
Ich warte auf die Tagespost und ihre Zusammenfassung.

Aber eine Frage treibt mich jetzt schon um: wo war die Würde der Menschen, die vom Papst in die sog. Impfung gegen Corona gezwungen wurden, wenn sie ihre Stellung im Vatican-Staat behalten wollten?


7
 
 lesa 8. April 2024 

Irrwege auch konkret eingrenzen ist Hirtenaufgabe

Dass diese Irrwege als solche angesprochen werden, ist schon einmal etwas.
Nur: Am dringendensten wäre die Konkretion: "Fiducia supplicans zurückziehen.


5
 
 Feanaro 8. April 2024 
 

Solide Arbeit

Über ein Paar Sätze kann man aufgrund der Formulierung streiten. Vielleicht auch über die Frage ob Sünden gesellschaftlich kriminalisiert und bestraft werden dürfen oder sollten, wobei natürlich nach der Strafe die Barmherzigkeit eine menschliche Pflicht ist.

Aber im ganzen eine solide Arbeit von Fernandez und den Koautoren. Insbesondere schön, dass die Würde des Menschen aus der Schöpfung als Abbild Gottes aus der Menschwerdung Gottes in Jesus und aus unserem Ziel - dem Hochzeitsmahl des Lammes und der ewigen Beziehung mit Ihm folgt. Alle Punkte drin.

Möge Gott es mit Früchten segnen. Es lohnt sich das im kirchenfernen Bekanntenkreis anzusprechen.


5
 
 SalvatoreMio 8. April 2024 
 

"Dignitas infinita"

Ich habe es noch nicht gelesen, nur im Radio einen Hinweis gehört. Da wurde der Inhalt kurz und sachlich dargestellt. Somit verblieb mir ein guter Eindruck. - Wie dann danach losgehetzt wird, von welchen Seiten auch immer, steht auf einem anderen Blatt.


4
 
 ottokar 8. April 2024 
 

Im Prinzip nichts anderes, als das, was uns die frohe Botschaft seit 2000 Jahren verkündet.

Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst und ehre in jedem Nächsten das Ebenbild Gottes. Oder: befolge die 10 Gebote!


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 ThomasR 8. April 2024 
 

Ich bin für die Hilfe für Ukraine

trotzdem wäre mir lieber wenn Ukraine im Gegenzug die Leihmutterschaft wenisgtens beschränken würde


2
 
 Mensch#17 8. April 2024 
 

Liebe Bischöfe: "JA" oder "Nein" - katholische oder ...?

Mal schauen wie lange es dauert, bis sich die deutsche Bischofskonferenz oder einezelne Diözesanbischöfe dazu äußern und die "Ja-Aber-Geister" ins Rennen schicken. Es wird sicher wieder ein interessantes Schauspiel sein, wie sie sich drehen und wenden. Oder wird es ein Königstein II geben.

Es ist eigentlich ganz einfch: Ich sage "ja" zu dem was da aus Rom kommt und bin bereit mich auch den Widersprüchen und Anfeindungen aus der Gesellschaft zu stellen und die kirchliche Lehre zu verteidigen. Und was werden die "Kuschel"-Bischöfe machen?


1
 
 kleingläubiger 8. April 2024 
 

Die schönste Schrift nützt nichts, wenn danach die Medien irgendwelche falschen Dinge hinein interpretieren. Deswegen bin ich schon gespannt, was für Schlagzeilen daraus gemacht werden. Nach den letzten Erfahrungen tippe ich auf: „Papst betont Menschenrechte von Transmenschen“ oder etwas ähnliches.


1
 
 Adamo 8. April 2024 
 

Diese angesprochenen heutigen Irrwege kann man auch einfacher sagen,

als mit diesen vielen Worten, damit sie von allen Menschen verstanden werden.


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