Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Katholischer Pfarrer schließt AfD-Funktionär von ehrenamtlicher Tätigkeit aus
  2. Audioinstallation mit pinken Schläuchen im Linzer Mariendom
  3. US-Präsident Biden gibt auf - Er zieht seine Präsidentschaftskandidatur zurück
  4. Um Gottes willen: ‚die Waffen nieder‘!
  5. Höchste Austrittszahlen in Hamburg, Berlin und Limburg!
  6. Kamala Harris – die anti-katholische Kandidatin der Abtreibungslobby
  7. Zeitung: Nackt-Spiele, Erfahrungs- und sogar „Masturbationsräume“ in Kitas?
  8. „Ich habe keine Anfrage hinsichtlich einer ungeschwärzten Veröffentlichung bekommen“
  9. Ordensfrau: „Wir Frauen sind keinesfalls von der Eucharistischen Anbetung ausgeschlossen“
  10. Der Geruch des Hirten
  11. Pariser Kirche wurde schwer antichristlich geschändet – Es wurde inzwischen ein Sühneritus begangen
  12. Umstrittene Marienstatue im Linzer Dom ist ‚Verneinung dessen, was Maria wirklich ist’
  13. Was Trump mit der Ukraine wirklich vorhat
  14. Spanisch-katholisches Portal kritisiert „das ultraheterodoxe deutsche Bistum Essen“
  15. Eucharistischer Kongress: Kein Platz für „Reform“-Gruppe ‚Association of U.S. Catholic Priests’

Mazal: Politik soll Menschen zum Kinderbekommen ermutigen

15. Mai 2024 in Familie, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Familienforscher und Laienrats-Präsident in ORF-Sendung "Im Zentrum": "Positives Mindset für Familien" schaffen statt nur Probleme kommunizieren - Wahlfreiheit muss auch Möglichkeit bieten, die Kinder selbst zu betreuen


Wien (kath.net/KAP) An die Verantwortlichkeit der Politik für den Rahmen, innerhalb dessen über die Kinder und Familien gesprochen werden, hat der Direktor des Österreichischen Instituts für Familienforschung (ÖIF), Prof. Wolfgang Mazal, erinnert. "Es geht um das Mindset: Können wir endlich positiv über dieses Thema reden, oder kommunizieren wir nur über die Probleme?", gab der Jurist, der auch Präsident des Katholischen Laienrates (KLRÖ) ist, am Sonntagabend in einer Diskussion bei der ORF-Sendung "Im Zentrum" zu bedenken. Österreich sei sehr gut unterwegs, praktische Probleme auf diesem Gebiet zu lösen, bei den finanziellen Leistungen nehme das Land weltweit eine Spitzenposition ein. Vor allem gehe es aber um die Kommunikation, damit Menschen "wieder Mut fassen", so der Experte.

Ausgangspunkt der Sendung waren Zahlen der Statistik Austria, wonach im Vorjahr in Österreich 11.448 Menschen weniger geboren als gestorben sind. Der Kinderwunsch ist in den vergangenen 15 Jahren drastisch gesunken und auch die Geburtenrate, die derzeit bei 1,36 Kindern pro Frau liegt. Um langfristig finanzierbar zu sein, benötige das Pensionssystem und Gesundheitssystem "neue Menschen, die das tragen", erläuterte Mazal, "wenn wir das selbst nicht hinkriegen, brauchen wir eben Migration aus dem Ausland".


Als eine der Mitverursacher für die "Geburtenflaute" bezeichnete Mazal eine "allgemeine Tendenz zum Egoismus", und zwar bei beiden Geschlechtern: "30 bis 40 Prozent der Bevölkerung im gebärfähigen Alter entscheidet sich gegen ein Kind, da man eigene Ziele verwirklichen möchte." Das sei zu respektieren, man müsse in einer Gesellschaft jedoch auch darüber reden können, "ob das gut ist für die Gesamtgesellschaft, aber auch für den Einzelnen".

Kinderbetreuung nicht Hauptfaktor

Manche der gängigen Erklärmuster für die Geburtenarmut sind laut dem Chef des Österreichischen Institut für Familienforschung hingegen empirisch nicht haltbar, zumindest als Hauptgrund. So stehe etwa der Vorstellung, der Feminismus habe dazu beigetragen, die Situation in Frankreich entgegen. "Dort war der Feminismus stärker ausgeprägt, die Geburtenzahlen sind jedoch höher als bei uns", so Mazal. Frankreich verfolge dennoch schon seit vielen Jahrzehnten eine "pronatalistische" Politik - die in Österreich aufgrund des in der NS-Zeit verliehenen "Mutterkreuzes" nicht denkbar sei, "nicht einmal der Begriff dafür", gab der Experte zu bedenken.

Auch das Argument, es komme vor allem auf die Infrastruktur an Kinderbetreuung an, stimme so nicht. Es sei ausgiebig durch Studien belegt, dass in Österreich Frauen mit Betreuungspflichten auch dann mehrheitlich lieber in Teilzeit statt Vollzeit arbeiten wollen, wenn sie einen Betreuungsplatz für ihr Kind zugesichert bekämen. Hier spiele auch mit, dass in Österreich ein ständiges Versprechen der Politik nicht eingelöst werden könne: Der Anhebung der Betreuungsquoten stehe laut Mazal insbesondere das Fehlen pädagogischer Fachkräfte entgegen, ohne denen keine qualifizierte Versorgung möglich sei.

Eltern mit Kindern "in Ruhe lassen"

Für die Schaffung des von ihm geforderten "positiven Klima" für Familien fehlt laut Mazal in Österreich einerseits ein Augenmerk auf die Sprache, in der neben den zu bewältigenden Hürden auch schöne Seiten anklingen sollten. Unternehmen sollten etwa dazu gebracht werden, "mehr Vereinbarkeit zu gewährleisten - damit es nicht heißt: Gehst du arbeiten oder bleibst du bei den Kindern?" Insgesamt seien in Österreich mehr Frauen ohne Betreuungspflichten in Teilzeit tätig als Frauen mit Kindern unter 15, fuhr der ÖIF-Direktor fort. Wolle man die Vollzeiterwerbsquote erhöhen, würde er "bei denen ansetzen, die keine Betreuungspflichten haben - aber endlich die mit kleinen Kindern in Ruhe lassen".

Wahlfreiheit für Mütter, so die klare Botschaft des Laienrats-Vorsitzenden, dürfe sich nicht nur auf die Wahl der außerfamiliären Betreuung beschränken. "Genauso muss man auch geschätzt werden in der Wahl, die eigenen Kinder selbst zu betreuen und später dann in Teilzeit zu gehen." Mütter wie auch Väter, die ihre Kinder in Vollzeit betreuen, gelte es als "Fachkräfte" zu sehen, die Wertschätzung verdienten: Familienarbeit sei Ausdruck einer großen Verantwortlichkeit für Beziehungen und erfordere wichtige Kompetenzen, die gefördert werden sollten.

Scharfe Kritik äußerte Mazal hingegen für die Praxis vieler Unternehmen, den "Papamonat" als bloßes "Feigenblatt" zu missbrauchen: Mitarbeitern würde dieser Monat nach der Geburt eines Kindes oft mit dem Hintergedanken zugestanden, dann keine Karenz in Anspruch zu nehmen. Sinnvoller wäre es, Karenz und Teilzeit zu fördern, so der Experte.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  2. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit - Es fehlen noch mehr als 20.000 Euro
  3. Audioinstallation mit pinken Schläuchen im Linzer Mariendom
  4. Höchste Austrittszahlen in Hamburg, Berlin und Limburg!
  5. Zeitung: Nackt-Spiele, Erfahrungs- und sogar „Masturbationsräume“ in Kitas?
  6. Was Trump mit der Ukraine wirklich vorhat
  7. Pariser Kirche wurde schwer antichristlich geschändet – Es wurde inzwischen ein Sühneritus begangen
  8. Um Gottes willen: ‚die Waffen nieder‘!
  9. Die Eucharistie führt zusammen
  10. Kamala Harris – die anti-katholische Kandidatin der Abtreibungslobby
  11. KATH.NET-Leserreisen 2025-2026 - ROM - MALTA - BALTIKUM - ISLAND und MEDJUGORJE
  12. Der große Hollerich-Caritas-Skandal - 61 Millionen Euro veruntreut
  13. "Gott, ich weiß nicht, ob es Dich gibt. Aber wenn es Dich gibt, dann hilf mir"
  14. Katholischer Pfarrer schließt AfD-Funktionär von ehrenamtlicher Tätigkeit aus
  15. Spanisch-katholisches Portal kritisiert „das ultraheterodoxe deutsche Bistum Essen“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz