Am 10. Mai 1748 fand auf Hoher See vor Irland ein Drama statt - Zwei Tage später bekehrte sich der Sklavenhändler John Newton und schrieb viele Jahre später ein Lied, das immer noch die Menschen bewegt - Von Roland Noé
Linz (kath.net/rn)
Alle kennen das wunderbare Lied "Amazing grace", doch viele kennen kaum die Hintergründe des Liedes. Die Geschichte des Liedes begann im Jahr 1748. Am 10. Mai gerät der Engländer John Newton, ein Sklavenhändler, auf hoher See in einem schweren Sturm vor Irland. Newton, der damals 22 Jahre jung war, hatte Todesangst und fürchtete um sein Leben. Mitten am Schiff und im Sturm ging er auf die Knie, bekehrte sich und versprach Jesus, dass er sein Leben ändern möchte. Der britische Newton-Experte Steve Turner erzählte in seinem Buch "The Story of America's Most Beloved Song: Amazing Grace", dass Newton beschlossen hat, künftig so zu leben, "als ob das Evangelium wahr ist".
Das Wetter beruhigte sich nach zwei Tagen, das Schiff konnte zurückkehren und der Sklavenhändler schwor seiner Arbeit ab. Newton begann ein neues Leben als Hafenmeister. 1764 beschließt er dann, anglikanischer Priester zu werden und begann sich gegen die Sklaverei zu engagieren. 1773 begann er mit der Verarbeitung seines Bekehrungs-Erlebnis von 1748 und schrieb das Lied von "Amazing grace". Wenige Jahre später hatte England dann die Sklaverei im Jahr 1807 verboten, im selben Jahr starb auch John Newton.
Wie die Ursprungs-Melodie des Liedes war, ist allerdings nicht bekannt. Die heutige musikalische Version aus dem Jahr 1835 stammt aus den USA aus dem dem Gesangsbuch "The Souther Harmony". Das Lied stand später sogar einmal an der Spitze der britischen Charts und wird seitdem immer und immer wieder gesungen.
Amazing Grace
Amazing grace, how sweet the sound
That saved a wretch like me.
I once was lost, but now I’m found.
Was blind, but now I see.
‚Twas grace that taught my heart to feel
And grace my fears relieved.
How precious did that grace appear
The hour I first believed.
Through many dangers toils and snares
We have already come
‚Twas grace that brought us safe that far
And grace will lead us home
When we’ve been there ten thousand years,
Bright shining as the sun,
We’ve no less days to sing God’s praise
Than when we’d first begun.
Amazing grace, how sweet the sound
That saved a wretch like me.
I once was lost, but now I’m found.
Was blind, but now I see
Danke @ Fink, für den Hinweis. Das war mir gar nicht aufgefallen! Ich benutze gern die "alte" Übersetzung "Hamp/Stenzel", wo es JOB heißt. Gleichzeitig lese ich es in der jetzigen italienischen Version, wo es "Giobbe" heißt. - Aber Sie haben Recht. In der Einheitsübersetzung steht: "Ìhob" (früher oft auch Hiob).
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Fink 20. Juni 2024
Lena Valaitis "Ein schöner Tag ward uns beschert" nach der Melodie von...
"Amazing Grace" war 1976 in den Hitparaden. Der deutsche Text hat nicht den christlichen Inhalt des Originals- trotzdem schön !
@ SalvatoreMio - "Job" - welche Bibelübersetzung benutzen Sie ?
Das ist jetzt etwas OT: die Namensformen des Alten Testaments gibt es in 2 leicht unterschiedlichen Formen, Moses/ Mose, Elias/ Eliah usw.. "Ijob" heißt er in der Einheitsübersetzung, "Hiob" in der Lutherbibel, "Job" hieß er in den alten katholische Übersetzungen. Weitere Informationen zum Thema im unten verlinkten Wikipedia-Artikel (mit einer nützlichen Tabelle!).
auch für diese ebenso grandiose wie bewegende Geschichte einer Bekehrung.
Gottes Segen euch und allen Lesern!
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Rölfchen 19. Juni 2024
Sündenbekenntnis
Der Text dieses Liedes weist klar darauf hin, dass es keine echte, tiefgreifende Bekehrung gibt ohne Sündenerkenntnis und Bekenntnis vor Gott.
Nur die Armut im Geist ist der schmale Weg, der durch Jesus Christus zum Vater führt.
Dies sollten all diejenigen bedenken, die meinen, sich über das Wort Gottes stellen zu müssen.
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lakota 19. Juni 2024
Vielen Dank kath.net
Mir gefällt das Lied, aber über den Hintergrund wusste ich auch nichts.
Sehr bewegende Bekehrungsgeschichte und ein wunderbares Zeichen, wie Gott in ein Leben eingreifen kann und alles ändert.
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SalvatoreMio 19. Juni 2024
Eine kostbare Bekehrungsgeschichte: "Amazing Grace"
Sie passt zu den Lesungen des kommenden 12. Sonntags im Jahreskreis. Die 1. Lesung beschreibt die Figur „Job“, der sich allerdings im Glanz seiner Güte und Beliebtheit sonnte. (Den Inhalt des Buches Job muss man allerdings selbst lesen). Das Schicksal des gottesfürchtigen und erfolgreichen Job schlug radikal um! Ein Schicksalsschlag folgte dem anderen! Da kamen Zweifel gegen Gott auf. Jobs Stolz geriet ins Wanken, in der Lesung gleichnishaft beschrieben mit dem Bild "stolzer Meereswogen", denen Gott Grenzen gesetzt hat! - Im Markus-Evangelium: Jesus wollte seine Jünger für ihr Apostolat formen: in ihrer Todesangst im Sturm auf dem See mussten sie erkennen, was der Mensch letztlich ist: ein schwaches Wesen, stets angewiesen auf die rettende Gnade Gottes! - Es ist seltsam: in den Schützengräben des II. Weltkrieges erwuchsen bei uns viele Priesterberufungen, und heute blühen die Christengemeinden, die Verfolgung erleiden, wie die in Nigeria blühen!
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