Ökumenisches Patriarchat verurteilt Ideologie der "Russischen Welt"7. September 2024 in Chronik, 1 Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Alle Bischöfe des weltweiten Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel trafen in Istanbul zu einer "Synaxis" zusammen.
Istanbul (kath.net/ KAP)
Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios hat von 1. bis 3. September den gesamten Episkopat des Patriarchats von Konstantinopel zu einer "Synaxis" nach Istanbul geladen. Im Rahmen der Versammlung beschäftigten sich die Bischöfe mit den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die kirchliche Situation in diesem Land wie auch auf die orthodoxe Diaspora in Westeuropa. Ebenso wurde die kirchliche Situation in den Baltischen Staaten in den Blick genommen. An den Beratungen nahmen auch die Bischöfe der orthodoxen Kirchen von Estland und Finnland teil. Die Bischöfe setzten sich einmal mehr mit der Ideologie der "Russischen Welt" auseinander und verurteilten diese ausdrücklich.
Die "Synaxis" prangerten im Blick auf die Russische Orthodoxe Kirche die Mutation dieser Kirche in eine säkulare Institution sowie ihrer Instrumentalisierung zur Förderung staatlicher russischer Interessen an, wie einem Bericht des Infoportals "OrthodoxTimes" zu entnehmen ist. Die Bischöfe erklärten sich solidarisch mit den Menschen in der Ukraine und mit der Orthodoxen Kirche der Ukraine, beteten für ein sofortiges Ende des Krieges und eines gerechten und dauerhaften Friedens. Friedensgebete gab es auch für den Nahen Osten, wo die Bischöfe ihre besondere Solidarität mit den orthodoxen Patriarchaten von Antiochien und Jerusalem bekundeten.
Zugleich bekräftigten sie ihre Unterstützung für das Patriarchat von Alexandrien, zu dessen Jurisdiktionsgebiet ganz Afrika gehört. Seit einigen Jahren hat die Russisch-Orthodoxe Kirche in Afrika aber eine Parallelstruktur aufgebaut und steht in Konkurrenz mit Alexandrien. Die "Synaxis" verurteilte dafür die Russiche Orthodoxe Kirche.
Weiters wurden bei der Bischofsversammlung im Phanar, dem Sitz des Patriarchats in Istanbul, kirchenrechtliche und liturgische Fragen sowie Fragen der Jugendseelsorge, des Mönchtums, der Ökumene und der Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz auf die Kirche debattiert. Im Vorfeld der "Synaxis" fand noch eine Session des Heiligen Synods statt, des Leitungsausschusses des Ökumenischen Patriarchats mit zwölf Bischöfen. Diesem gehört aktuell auch der Wiener Metropolit Arsenios (Kardamakis) an.
In seiner abschließenden Ansprache blickte Patriarch Bartholomaios auf das Jahr 2025, in dem sich das Konzil von Nicäa zum 1.700. Mal jährt. Im Jahr 325 wurde im heutigen Iznik in der Türkei bei der ersten ökumenischen Versammlung der Kirchengeschichte das zentrale christliche Glaubensbekenntnis formuliert. Der Patriarch bekräftigte, dass zur Jubiläumsfeier im kommenden Mai auch Papst Franziskus sein Kommen zugesagt hat. Details wurden freilich noch nicht bekannt gegeben.
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Lesermeinungen | Hängematte 7. September 2024 | | | Patriarch Bartholomaios ist ein tapferer und hellsichtiger Mann. Übrigens, bei ihm bekommt man, wie ich höre, leicht einen Audienztermin. | 1
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