Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Führen wirklich alle Religionen zu Gott?
  2. Tötung bis zur Geburt? - Diese Frage möchte Kamala Harris nicht beantworten
  3. 'Glaub doch, was Du willst' - Altkatholische Provokation gegen Katholiken in Bonn
  4. Papst lobt China und meint: "Es ist ein großartiges Land - ich bewundere China"
  5. 'Und bin so klug als wie zuvor!' - Der 'Sachverhalt' der Erzdiözese Salzburg
  6. Behindertenfeindliche Aussagen: TV-Sender Sat1 nimmt Sendung des Komikers Mockridge aus dem Programm
  7. Stift Lilienfeld distanziert sich von wahlwerbendem Pater
  8. Papst nennt Abbe Pierre einen schlimmen Sünder
  9. Kardinal Schönborn: „Wir dürfen nicht vergessen, dass der Herr in seiner Kirche am Werk ist!“
  10. Schweiz: Bischöfe verurteilen „inakzeptables Verhalten“ von Ameti - Im religiösen Empfinden verletzt
  11. Gänswein als Vatikan-Botschafter in Litauen eingeführt
  12. Trump liegt bei Katholiken, die täglich zur Messe gehen, vor Harris
  13. Was heißt es wirklich, Jesus zu kennen? Alles ändert sich, wenn du Jesus wirklich kennengelernt hast
  14. CDU-Menschenrechtsexperte Brand und Familie wurde in Ägypten festgehalten, schikaniert, angeschrien
  15. Medien: Regierungsgefördertes deutsches Portal gibt Anleitung, wie man nicht abgeschoben wird

Der Zustand der Taubstummen - die Nähe Jesu

8. September 2024 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus: heilige Messe im „Sir John Guise“-Stadion (Port Moresby): die Ferne des Taubstummen und die Nähe Jesu


Port Moresby (kath.net) „Seid stark, fürchtet euch nicht, ihr Bewohner von Papua! Öffnet euch! Öffnet euch für die Freude des Evangeliums, öffnet euch für die Begegnung mit Gott, öffnet euch für die Liebe der Brüder und Schwestern. Keiner von uns möge angesichts dieser Einladung taub und stumm bleiben“.

An diesem Sonntag Morgen um 7.00 Uhr (23.00 Uhr römischer Zeit) stattete der Premierminister von Papua-Neuguinea, James Marape, Papst Franziskus einen Besuch in der Apostolischen Nuntiatur in Port Moresby ab.

Im Anschluss an den Besuch fuhr der Papst mit dem Auto zum Sir John Guise Stadium, um dort die Heilige Messe zu feiern.

Bei seiner Ankunft stand der Papst nach einer Fahrt im Golfwagen unter den anwesenden Gläubigen der Eucharistiefeier in englischer Sprache des 23. Sonntags im Jahreskreis vor. Nach offiziellen Angaben waren nun 35.000 Gläubige anwesend.

***

Heilige Messe “Sir John Guise”-Stadion (Port Moresby)

Das erste Wort, das der Herr heute an uns richtet, lautet: »Seid stark, fürchtet euch nicht!« (Jes 35,4). Der Prophet Jesaja sagt dies zu all jenen, die im Herzen verzagt sind. Auf diese Weise ermutigt er sein Volk und lädt es ein, auch inmitten von Schwierigkeiten und Leiden den Blick nach oben zu richten, zu einem Horizont der Hoffnung und der Zukunft: Gott kommt, um uns zu retten, er wird kommen, und an jenem Tag »werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben werden geöffnet« (Jes35,5).


Diese Prophezeiung erfüllt sich in Jesus. Im Bericht des heiligen Markus werden zwei Dinge besonders hervorgehoben: die Ferne des Taubstummen und die Nähe Jesu.

Die Ferne des Taubstummen. Dieser Mann befindet sich in einem geografischen Gebiet, das wir in der heutigen Sprache als „Peripherie“ bezeichnen würden. Das Gebiet der Dekapolis liegt jenseits des Jordans, weit entfernt vom religiösen Zentrum Jerusalem. Der Taubstumme erfährt aber auch eine andere Art von Ferne; er ist fern von Gott, er ist fern von den Menschen, weil er nicht kommunizieren kann. Er ist taub und kann daher die anderen nicht hören, er ist stumm und kann daher nicht mit den anderen sprechen. Dieser Mensch ist von der Welt abgeschnitten, er ist isoliert, er ist ein Gefangener seiner Taubheit und seiner Stummheit, und deshalb kann er sich den anderen nicht öffnen, um zu kommunizieren.

Wir können diesen Zustand der Taubstummheit also auch in einem anderen Sinn verstehen, denn es kann uns passieren, dass wir von der Gemeinschaft und der Freundschaft mit Gott und unseren Brüdern und Schwestern abgeschnitten sind, nämlich dann wenn, mehr als unsere Ohren und unsere Zunge, das Herz blockiert ist. Es gibt eine innere Taubheit und Stummheit des Herzens, die von all dem abhängt, was uns in uns selbst verschließt, uns von Gott abschottet, uns von den anderen abschottet: der Egoismus, die Gleichgültigkeit, die Angst, Risiken einzugehen und sich ganz in etwas hineinzugeben, der Groll, der Hass, und die Liste ließe sich fortsetzen. All das entfernt uns von Gott, entfernt uns von unseren Brüdern und Schwestern und auch von uns selbst; es entfernt uns von der Freude am Leben.

Auf diese Ferne, Brüder und Schwestern, antwortet Gott mit dem Gegenteil, mit der Nähe Jesu. In seinem Sohn will Gott vor allem dies zeigen: Dass er der nahe Gott, der mitfühlende Gott ist, der sich um unser Leben kümmert, der alle Entfernung überwindet. Und so sehen wir im Evangelium, dass Jesus in jene Randgebiete geht und aus Judäa fortzieht, um auf die Heiden zuzugehen (vgl. Mk 7,31).

Mit seiner Nähe heilt Jesus, er heilt die Stummheit und Taubheit des Menschen. Wenn wir uns nämlich fern fühlen oder uns dafür entscheiden uns fernzuhalten – fern von Gott, fern von unseren Brüdern und Schwestern, fern von denen, die anders sind als wir – dann verschließen wir uns, verbarrikadieren wir uns in uns selbst und am Ende kreisen wir nur noch um unser Ich, taub für das Wort Gottes und für den Schrei unseres Nächsten und deswegen unfähig, mit Gott und mit unserem Nächsten zu sprechen.

Und ihr, Brüder und Schwestern, die ihr dieses so ferne Land bewohnt, habt vielleicht die Vorstellung, abgetrennt zu sein, abgetrennt vom Herrn, abgetrennt von den Menschen, und das geht nicht, nein: ihr seid vereint, vereint im Heiligen Geist, vereint im Herrn! Und der Herr sagt zu jedem von euch: „Öffne dich!“ Das ist das Wichtigste: dass wir uns Gott öffnen, dass wir uns unseren Brüdern und Schwestern gegenüber öffnen, dass wir uns dem Evangelium öffnen und es zum Kompass unseres Lebens werden lassen.

Auch zu euch sagt der Herr heute: „Seid stark, fürchtet euch nicht, ihr Bewohner von Papua! Öffnet euch! Öffnet euch für die Freude des Evangeliums, öffnet euch für die Begegnung mit Gott, öffnet euch für die Liebe der Brüder und Schwestern. Keiner von uns möge angesichts dieser Einladung taub und stumm bleiben. Und möge der selige Giovanni Mazzucconi euch auf diesem Weg begleiten. Unter vielen Unannehmlichkeiten und Anfeindungen hat er Christus in eure Mitte gebracht, damit niemand taub bleibt für die frohe Botschaft des Heils und sich allen die Zungen löst, um die Liebe Gottes besingen zu können. So sei es auch für euch heute!

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Stefan Fleischer 8. September 2024 

Die richtige Reihenfolge

«All das entfernt uns von Gott, entfernt uns von unseren Brüdern und Schwestern und auch von uns selbst; es entfernt uns von der Freude am Leben.» Ja, das ist die Reihenfolge: Gott zuerst, dann unsere Nächsten und schliesslich auch wir selbst. Ohne die Liebe zu Gott dem Vater, der seinen einzigen Sohn dahingab, um uns aus unseren Sünden zu erlösen, bleibt alles, was wir tun, ein Kampf gegen die Windmühlen. Nur aus dieser Liebe heraus sind wir zur eine Nächstenliebe fähig, welche nicht durch Eigenliebe getrübt wird. Nur diese Liebe lehrt uns, wie wir uns selbst uneigennützig dienen und so das Gück wahrer Zufriedenheit erlangen können. Wenn wir aber die Reihenfolge umkehren, vergrössern wir nur das Leid diese Welt und unser eigenes.


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  2. Malta - Fronleichnam 2025 - Auf den Spuren des Hl. Paulus - Mit Michael Hesemann und P. Leo Maasburg
  3. Führen wirklich alle Religionen zu Gott?
  4. Als Josef Stalins Tochter katholisch wurde
  5. 'Glaub doch, was Du willst' - Altkatholische Provokation gegen Katholiken in Bonn
  6. Tötung bis zur Geburt? - Diese Frage möchte Kamala Harris nicht beantworten
  7. 'Und bin so klug als wie zuvor!' - Der 'Sachverhalt' der Erzdiözese Salzburg
  8. Schweiz: Bischöfe verurteilen „inakzeptables Verhalten“ von Ameti - Im religiösen Empfinden verletzt
  9. Gänswein als Vatikan-Botschafter in Litauen eingeführt
  10. Warum Päpste keine Pressekonferenz in 10 Kilometer Höhe geben sollten…
  11. Papst lobt China und meint: "Es ist ein großartiges Land - ich bewundere China"
  12. Stift Lilienfeld distanziert sich von wahlwerbendem Pater
  13. 'Wir haben kein Scharnier, aber sind Sie ein Priester?'
  14. Papst nennt Abbe Pierre einen schlimmen Sünder
  15. Griechische TikTok-Influencerin wird orthodoxe Nonne

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz