Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Führen wirklich alle Religionen zu Gott?
  2. Bußfeier im Petersdom: 'Die Sünde, die Doktrin als Steine zu verwenden, die man werfen kann'
  3. Evangelische und katholische Kirche schließen AfD von Wahldebatte aus
  4. 'Die freie westliche Gesellschaft gerät in Gefahr'
  5. Deutscher Islamist bei Sat1: "Ich würde Frauen auspeitschen und Homosexuelle steinigen lassen"
  6. Papst lobt China und meint: "Es ist ein großartiges Land - ich bewundere China"
  7. Total-Umbruch bei Luxemburger Caritas nach Betrugsskandal
  8. Papst nennt Abbe Pierre einen schlimmen Sünder
  9. Franziskus: "Ich möchte Ihnen zwei 'Selbstmordkandidaten' vorstellen"
  10. Vatikan-Entscheid über Medjugorje: Das Nihil obstat des Papstes
  11. Österreichische Katholiken-Statistik: Und wieder 100.000 Katholiken weniger, stabil bergab
  12. Papst Franziskus und die vielen Wege
  13. Islamismusexperte Mansour: „Dieser junge Mann aus Saudi-Arabien kommt nach Europa, betritt Kirche …“
  14. Warum Päpste keine Pressekonferenz in 10 Kilometer Höhe geben sollten…
  15. Was heißt es wirklich, Jesus zu kennen? Alles ändert sich, wenn du Jesus wirklich kennengelernt hast

Die Apostolische Reise nach Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur

vor 2 Tagen in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus: In unserem Denken über die Kirche sind wir immer noch zu eurozentrisch, oder, wie man sagt, zu ‚westlich‘. Kirchen, die keinen Proselytismus betreiben, sondern durch ‚Anziehung‘ wachsen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. (…) Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,16.18-20).

Neunundzwanzigste Generalaudienz des Jahres 2024. In seiner Katechese beschäftigte sich Papst Franziskus mit seiner Apostolischen Reise nach Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur (2.-13. September 2024).

Dankbar blickte Papst Franziskus auf diese. So unterschiedlich diese Länder und Kulturen auch seien – eine Grunderfahrung habe sich ihm tief eingeprägt: „Die Kirche ist viel größer und lebendiger, als wir sie uns hier in Europa oft vorstellen. Dies durfte ich sehr eindrücklich bei den Begegnungen mit den Priestern, Ordensleuten, Laien und insbesondere den Katechetinnen und Katecheten erleben, die ihren Glauben erfüllt von der Freude des Evangeliums so attraktiv bezeugen“.

Auf der ganzen Reise sei zu spüren gewesen, „dass der Glaube, wenn er in der Kultur eines Landes heimisch wird und diese durchdringt, eine positive und verwandelnde Kraft entfaltet, die Hoffnung für die Zukunft schenkt“.

***

Papst Paul VI. sei 1970 der erste Papst gewesen, der der aufgehenden Sonne entgegengeflogen sei und die Philippinen und Australien besucht habe, aber auch in verschiedenen asiatischen Ländern und auf den Samoanischen Inseln Station gemacht habe: „Eine denkwürdige Reise!“: „Auch ich habe versucht, seinem Beispiel zu folgen, aber da ich einige Jahre älter bin als er es war, habe ich mich auf vier Länder beschränkt: Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur. Ich danke dem Herrn, dass er es mir erlaubt hat, als alter Papst das zu tun, was ich als junger Jesuit hätte tun wollen“.

Eine erste Überlegung, die sich nach dieser Reise aufdränge, bestehe darin, dass wir in unserem Denken über die Kirche immer noch zu eurozentrisch, oder, wie man sagt, „westlich“ seien: „In Wirklichkeit ist die Kirche viel größer und lebendiger! Das habe ich auf bewegende Weise erfahren, als ich diese Gemeinschaften traf und die Zeugnisse von Priestern, Schwestern, Laien und insbesondere Katechisten hörte: „Kirchen, die keinen Proselytismus betreiben, sondern durch ‚Anziehung‘ wachsen, wie Benedikt XVI. weise sagte“.


In Indonesien gebe es etwa 10 % Christen und 3 % Katholiken: „Aber ich habe eine lebendige, dynamische Kirche kennengelernt, die in der Lage ist, das Evangelium in diesem Land zu leben und weiterzugeben, das eine sehr edle Kultur hat, das dazu neigt, die Vielfalt zu harmonisieren, und das gleichzeitig die größte Präsenz von Muslimen in der Welt aufweist“.

In diesem Zusammenhang „wurde mir bestätigt, wie die Barmherzigkeit der Weg ist, auf dem die Christen gehen können und müssen, um Zeugnis für Christus, den Erlöser, abzulegen und gleichzeitig den großen religiösen und kulturellen Traditionen zu begegnen. „Glaube, Geschwisterlichkeit, Mitgefühl“ lautete das Motto des Besuchs in Indonesien: Mit diesen Worten tritt das Evangelium jeden Tag ganz konkret in das Leben dieses Volkes ein, nimmt es auf und schenkt ihm die Gnade Jesu, der gestorben und auferstanden ist. Diese Worte sind wie eine Brücke, wie die Unterführung, die die Kathedrale von Jakarta mit der größten Moschee in Asien verbindet. Dort habe ich gesehen, dass die Geschwisterlichkeit die Zukunft ist, sie ist die Antwort auf die Gegen-Gesellschaft, auf die teuflischen Komplotte des Hasses und des Krieges.

Franziskus betonte: „Ich fand die Schönheit einer missionarischen Kirche ‚im Aufbruch‘ in Papua-Neuguinea, einem Archipel, das sich in die Weite des Pazifischen Ozeans erstreckt. Dort sprechen die verschiedenen ethnischen Gruppen mehr als achthundert Sprachen: ein ideales Umfeld für den Heiligen Geist, der es liebt, die Botschaft der Liebe in der Symphonie der Sprachen erklingen zu lassen“.

Die Protagonisten seien dort in besonderer Weise die Missionare und Katecheten: „Es hat mein Herz erfreut, einige Zeit mit den heutigen Missionaren und Katechisten verbringen zu können. Und ich war bewegt, den Liedern und der Musik der jungen Menschen zuzuhören: In ihnen sah ich eine neue Zukunft, ohne Stammesgewalt, ohne Abhängigkeit, ohne wirtschaftlichen oder ideologische Kolonialismen“. So sei eine Zukunft der Geschwisterlichkeit und der Sorge um die wunderbare natürliche Umgebung zu erhoffen: „Papua-Neuguinea kann ein ‚Labor‘ für dieses Modell der ganzheitlichen Entwicklung sein, das durch den ‚Sauerteig‘ des Evangeliums belebt wird. Denn es gibt keine neue Menschheit ohne neue Männer und Frauen, und nur der Herr schafft dies“.

Die menschliche und soziale Förderkraft der christlichen Botschaft zeige sich besonders in der Geschichte Osttimors. Dort habe die Kirche den Prozess der Unabhängigkeit mit allen Menschen geteilt und ihn stets auf Frieden und Versöhnung ausgerichtet. Das sei keine Ideologisierung des Glaubens, es sei dies ein Glaube, der zur Kultur werde und sie gleichzeitig erleuchte, läutere und erhebe: „Deshalb habe ich die fruchtbare Beziehung zwischen Glaube und Kultur wieder aufgegriffen, auf die schon Johannes Paul II. bei seinem Besuch hingewiesen hatte“. Der Glaube müsse „inkulturiert“ werden.

Vor allem aber hat den Papst die Schönheit dieses Volkes beeindruckt: „ein Volk, das geprüft, aber fröhlich ist, ein Volk, das im Leiden weise ist. Ein Volk, das nicht nur viele Kinder hervorbringt, sondern ihnen auch das Lächeln beibringt“. Das sei eine Garantie für die Zukunft. Kurzum, „in Osttimor habe ich die Jugendlichkeit der Kirche gesehen: Familien, Kinder, junge Menschen, viele Seminaristen und Kandidaten für das geweihte Leben. Ich habe ‚Frühlingsluft‘ geatmet“.

Die letzte Etappe auf dieser Reise: Singapur. Ein Land, das sich sehr von den anderen drei unterscheide: „ein Stadtstaat, sehr modern, der wirtschaftliche und finanzielle Pol Asiens und darüber hinaus“. Die Christen seien dort eine Minderheit, „aber sie bilden eine lebendige Kirche, die sich für Harmonie und Geschwisterlichkeit zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen, Kulturen und Religionen einsetzt“. Selbst im wohlhabenden Singapur gebe es die „Kleinen“, die dem Evangelium folgten und zu Salz und Licht würden, „zu Zeugen einer Hoffnung, die größer ist als die, die wirtschaftliche Gewinne garantieren können.“

„Ich danke Gott für das Geschenk dieser Reise“, so Franziskus abschließend: „Und ich erneuere meine Dankbarkeit gegenüber den zivilen Behörden und den örtlichen Kirchen, die mich mit solcher Begeisterung aufgenommen haben. Möge Gott die Völker, denen ich begegnet bin, segnen und sie auf den Weg des Friedens und der Geschwisterlichkeit führen!“.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Brüder und Schwestern deutscher Sprache, während meiner letzten Reise habe ich erneut die Lebendigkeit der jungen Ortskirchen erfahren dürfen. Lassen wir uns von ihrem Enthusiasmus für das Evangelium anstecken, um die Welt in Christus zu erneuern!

Die Pilger und Besucher aus Polen grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Ich grüße die Polen ganz herzlich. Auf meiner Apostolischen Reise durch Asien und Ozeanien habe ich erfahren, dass der wahre Reichtum eines jeden Volkes seine Kinder sind. Kümmert auch ihr euch um eure Kinder und gebt ihnen den Schatz des Glaubens, der Weisheit und der Tradition eures Heimatlandes weiter. Tut dies in der Familie, in der Gemeinde und in der Schule. Der heilige Stanislaus Kostka, dessen Fest heute gefeiert wird, möge euch bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen. Ich segne euch von Herzen.

Foto (c) Vatican Media

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 SalvatoreMio vor 27 Stunden 
 

Andere in Ruhe lassen und sie nur überzeugen durch die eigene Güte und Vorbildlichkeit

So,@ottokar, wird es auch (wenn überhaupt) empfohlen in Predigten, und so ungefähr wird es auch bei Wikipedia erläutert. - Doch eines ist klar: es entspricht nicht dem, wozu wir von Christus beauftragt sind!


1
 
 ottokar vor 32 Stunden 
 

Proselytismus , die Abwerbung von Gläubigen einer anderen Religion oder Glaubensrichtung:

Was meint Franziskus damit? Den Versuch der Annäherung an die Protestanten? Das Bemühen die Katholische Kirche als einzig wahre darzustellen oder ist es auch wieder ein indirekter Hinweis darauf, dass der Gott anderer Religionen auch unser Gott sei und dass man deshalb die anderen Religionen in Ruhe lassen soll. Das wiederspicht aber dem Auftrag Jesu: "Gehet hin und taufet alle Völker im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes." Oder was meint er wieder mit diesem Fremdwort?


1
 
 Cosmas vor 2 Tagen 
 

PF fährt nicht zur Wiedereröffnung von Notre Dame de Paris

Der Papst hat die Einladung zur Zelebration der ersten hl. Messe nach der Wiedereröffnung von Notre Dame de Paris nach der Restaurierung nach dem Großbrand zur großen Enttäuschung der franz. Katholiken ausgeschlagen. Offenbar wäre das zu "euro-zentrisch"....

www.lefigaro.fr/actualite-france/sa-place-n-allait-pas-de-soi-boudes-par-le-pape-les-catholiques-francais-s-accommodent-de-son-absence-pour-la-reouver


1
 
 gebsy vor 2 Tagen 

Inkulturation des Glaubens,

damit die Kultur menschenfreundlich ist.
Damit die Gesellschaft ihre Kultur lebt,
bedarf es der täglichen Umkehr des Einzelnen ...


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  2. Malta - Fronleichnam 2025 - Auf den Spuren des Hl. Paulus - Mit Michael Hesemann und P. Leo Maasburg
  3. Führen wirklich alle Religionen zu Gott?
  4. Vatikan-Entscheid über Medjugorje: Das Nihil obstat des Papstes
  5. Als Josef Stalins Tochter katholisch wurde
  6. Deutscher Islamist bei Sat1: "Ich würde Frauen auspeitschen und Homosexuelle steinigen lassen"
  7. Warum Päpste keine Pressekonferenz in 10 Kilometer Höhe geben sollten…
  8. „In Heroldsbach berührt noch immer der Himmel die Erde“
  9. Hamburger Erzbischof Heße überholt die Grünen links
  10. Bußfeier im Petersdom: 'Die Sünde, die Doktrin als Steine zu verwenden, die man werfen kann'
  11. Islamismusexperte Mansour: „Dieser junge Mann aus Saudi-Arabien kommt nach Europa, betritt Kirche …“
  12. Papst lobt China und meint: "Es ist ein großartiges Land - ich bewundere China"
  13. Papst nennt Abbe Pierre einen schlimmen Sünder
  14. 'Wir haben kein Scharnier, aber sind Sie ein Priester?'
  15. Griechische TikTok-Influencerin wird orthodoxe Nonne

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz