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Heroldsbach feiert 75. Jubiläum – Wo noch heute die Gläubigen der Gottesmutter begegnen

vor 6 Tagen in Chronik, 2 Lesermeinungen
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Vor genau 75 Jahren sahen Mädchen die Gottesmutter – Papst Johannes Paul II.: „Wir wünschen, dass diese Stätte ein Zentrum der Neuevangelisierung wird für die Erzdiözese Bamberg, für Deutschland und darüber hinaus“ – Gastbeitrag von Michael Hesemann


Heroldsbach (kath.net) Die Sonne stand bereits im Westen, als Kuni Schleicher (11), Gretel Gügel (11), Maria Heilmann (10) und Erika Müller (11) an diesem Sonntagnachmittag, dem 9. Oktober 1949, aus der Marienandacht zum Rosenkranzfest kamen und sich auf dem Weg zu einem Birkenwäldchen machten, um für den Schulunterricht bunte Blätter zu sammeln. Sie spielten am Waldrand, dann redeten sie auch über ernste Themen, schließlich beteten sie gemeinsam den Rosenkranz. Als sie wieder auf dem Heimweg waren, blieb Erika kurz stehen, schaute sich um und traute ihren Augen nicht, doch ihre Schulkameradinnen sahen es auch. Zwischen zwei Birken standen, in grüner Farbe, die Buchstaben J-S-H. Hieß es „Jesus – Heiland – Seligmacher“? Oder stand es, wie später vermutet wurde, für die Heilige Dreifaltigkeit, Jahwe – Hyios (Sohn) – Spiritus (Sanctus)? Die Kinder ahnten weder das eine noch das andere, ihnen war die leuchtende Schrift nur unheimlich und umso schneller eilten sie in Richtung ihres Dorfes. Doch als sich Maria umdrehte, um zu schauen, ob die seltsamen Buchstaben noch dort waren, stieß sie vor Überraschung einen Schrei aus. Anstelle der Schrift schwebte jetzt über den Spitzen der Birken: „eine Gestalt wie die Mutter Gottes“. Die anderen drehten sich ebenfalls um und fielen andächtig auf die Knie. „Sie sieht aus wie eine weiße Schwester“, meinte Gretel. „Wie kommt unsere Gemeindeschwester da hinauf? Warum fällt sie nicht herunter?“, fragte Erika. Eine halbe Stunde lang beobachten die Mädchen fasziniert, wie die hell leuchtende Frauengestalt langsam hinunter und dann wieder hinauf schwebte, um schließlich zu verschwinden. Dann liefen sie heim, um ihren Familien davon zu erzählen… und stießen auf Unglauben!

Doch die Erscheinungen wiederholten sich in den folgenden Tagen, zogen Schaulustige aus dem Dorf, dann aus dem Umland und schließlich aus ganz Deutschland an. Nur vier Tage später sprach die „weiße Frau“ erstmals zu den mittlerweile sieben Sehermädchen, zu denen sich zeitweise noch drei Jungen hinzugesellt hatten. „Wer bist Du?“, fragten die Kinder sie und hörten die Antwort: „Ich bin die Mutter Gottes.“ „Warum bist Du hier?“ – „Ich bin gekommen zur Bekehrung der Sünder und Russlands.“ „Was ist dein Wunsch?“ – „Die Leute sollen fest beten. Die Welt ist in großer Gefahr.“


Drei Jahre lang berichteten die Kinder von insgesamt über 1.000 Begegnungen mit der Gottesmutter, dem Jesuskind und den Heiligen, oft vor zehntausenden Augenzeugen. Einmal sahen 10.000 ein Sonnenwunder wie in Fatima, ein anderes Mal 70.000, wie sie von Kugeln aus Licht umhüllt wurden, die nach den Worten Mariens die empfangenen Gnaden symbolisierten, ein drittes Mal erblickten 300 die leuchtende Gestalt der Gottesmutter bei einem nächtlichen Gebet. Es gab Krankenheilungen und Gebetserhörungen, tausende rochen einen mystischen Rosenduft, hunderte sahen, wie sich Rosenkränze in die Luft erhoben, als die Gottesmutter sie in die Hand nahm, um sie zu segnen. Als die Kinder zur Sühne für die Sünden ihrer Mitmenschen hunderte Meter auf den Knien rutschen mussten, bildeten sich blutende Wunden, die zu entzünden drohten – und, zum Erstaunen der Ärzte, am nächsten Morgen wieder geheilt waren. So wurde Heroldsbach zum großen Mysterium der Nachkriegszeit, zu einem Aufruf zu Gebet und Buße in der Frühphase des Kalten Krieges und zum „Katechismus in Bildern“ Dank der beeindruckenden Visionen der Seherkinder, mit denen einem Volk, das in zwölf Jahren Nationalsozialismus Gott fast vergessen hatte, die Wahrheit und Schönheit des katholischen Glaubens wieder vor Augen geführt wurde. Insgesamt 1,5 Millionen Pilger zog es in dieser Zeit auf den „Heiligen Berg“, die dem Aufruf zum Gebet wacker folgten – und dadurch, zumindest nach Aussagen der Gottesmutter, den Ausbruch des Dritten Weltkriegs verhinderten.

Dass ausgerechnet die katholische Kirche, genauer gesagt: ein Bamberger Weihbischof, diese Erscheinungen im Keim ersticken, ja – mit eigenen Worten – „liquidieren“ wollte, gehört zur Tragik der jüngeren Kirchengeschichte. Das Pilgern nach Heroldsbach wurde strengstens verboten, die unmündigen Seherkinder gegen jedes Kirchenrecht für exkommuniziert erklärt, weil sie der Gottesmutter die Treue hielten. Hier fand ein kirchlicher Machtmissbrauch mit fatalsten Folgen statt, der hoffentlich von zukünftigen Generationen einmal aufgearbeitet wird. Man folgte einer verkopften Theologie, setzte auf die Ökumene mit den Protestanten und wollte den wiedererwachten Volksglauben, die einfache Frömmigkeit wundergläubiger Rosenkranzbeter, im Keim ersticken, weil man sie für antiquiert, ja peinlich hielt.

Doch man schaffte es nicht, sich Heroldsbach zu entledigen. So fanden weitsichtigere Kirchenmänner Jahrzehnte später einen Kompromiss. Auf Initiative des großen Bamberger Erzbischofs Karl Braun, unterstützt durch Joseph Kardinal Ratzinger, damals Präfekt der Glaubenskongregation, sowie mit dem Segen des hl. Johannes Paul II. wurden die Exkommunikationen 1996 offiziell aufgehoben und Heroldsbach zwei Jahre später zur Gebetsstätte erklärt. Seitdem blüht hier unter Aufsicht der Augustiner Chorherren P. Dietrich von Stockhausen und P. Ludwig Müller das religiöse Leben, ist das Dorf in Oberfranken ein Geheimtipp der katholischen Welt. „Wir wünschen, dass diese Stätte ein Zentrum der Neuevangelisierung wird für die Erzdiözese Bamberg, für Deutschland und darüber hinaus“, hatte der polnische Papst erklärt.

Grund genug, den 75. Jahrestag der ersten Erscheinung am heutigen 9. Oktober zu feiern, mit einem Pontifikalamt um 11.00 Uhr, das der Churer Weihbischof em. Marian Eleganti zelebriert, mit Rosenkranzgebeten und einer Prozession, bevor ich um 17.15 Uhr mein Buch „Heroldsbach – Als der Himmel die Erde berührte“ vorstelle – basierend auf bislang unveröffentlichten Dokumenten, die ich in vatikanischen Archiven fand.

Danach macht sich die Statue der „Rosenkönigin von Heroldsbach“ auf den Weg nach Berlin, wo sie am 12. Oktober an der jährlichen Lichterprozession „Deutschland dankt Maria und betet für den Frieden“ zum Brandenburger Tor teilnimmt. Und auch das hat seine Berechtigung. Denn ausgerechnet am 40. Jahrestag der 1. Erscheinung, am 9. Oktober 1989, als hunderttausende in Leipzig und Dresden, damals DDR, für Frieden und Freiheit beteten, verweigerten die Bezirksregierungen den von SED-Generalsekretär Erich Honecker erteilten Schießbefehl. Es war der Anfang vom Ende der DDR. Nach Ansicht vieler Gläubiger hatte auch da die Mutter Gottes ihre Hand im Spiel. Und so beten viele, dass auch in unserer Zeit durch ihre Fürsprache der Ausbruch eines Dritten Weltkriegs verhindert werden kann.

Michael Hesemann (Link) ist Historiker und Bestsellerautor.

kath.net-Buchtipp:
Michael Hesemann
Als der Himmel die Erde berührte
Hardcover, 367 Seiten
2024 Miriam
ISBN: 978-3-87449-433-5
Preis Österreich: € 22,70
Preis Deutschland: € 22,00

 


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Lesermeinungen

 Tante Ottilie vor 5 Tagen 
 

Letztendlich setzt sich die Wahrheit IMMER durch

Unmöglich, was sich Wrihbischof Landgraf da erlaubt hat: kleine Kinder zu exkommunizieren.
Aber die haben sich als echte Bekenner erzeigt- allen Repressialien und Spott zum Trotze.


2
 
 SalvatoreMio vor 5 Tagen 
 

Unglaublich!

Innigen Dank für diese Aufklärung. Wirklich seltsam, dass Heroldsbach in Norddeutschland eher unbekannt sind. Einige wenige, ganz treue Gläubige erwähnen den Ort gelegentlich. -Und wieder waren es Papst Johannes II und unter anderem Kardinal Ratzinger, die sich für die Gebetsdtätte einsetzten. - Danke vielmals, Herr Hesemann!- Möge es heute ein wunderbarer, reich gesegneter, Festtag werden!


4
 

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