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Skandalöses ZDF-Kirchenformat mitten im Mainzer Dom! - Tantralehrerin funktionierte Rosenkranz um

22. Oktober 2024 in Aktuelles, 33 Lesermeinungen
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Tantralehrerin nutzt Rosenkranz, um ihre Liebesnächte daran abzuzählen, 59 Liebesnächte/7 Männer – DBK nach Presseanfrage: Man hatte bei zuständiger evangelischen Stelle bereits im Vorfeld Kritik angebracht - Antwort vom Bistum Mainz sowie der EKD


Hannover-Bonn (kath.net) Die ehemalige Lehrerin und jetzige Tantralehrerin Regina Heckert darf in Kirchenformat „die letzte Bank – Fragen an das Leben“ des ZDF berichten, „wie sie ihr früheres Leben hinter sich ließ, um durch Sex spirituelle Erfahrungen zu machen. Und was fällt dem Pastor dazu ein? Er lobt ihren Mut.“ Das kritisiert die Redakteurin der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA, Alexandra Weber, in ihrem Kommentar unter dem Titel „Tantra gehört nicht in die Kirche“. Weber erzählt aus der Sendung, Zitat: „dann berichtet die Frau auch noch, wie sie einen Rosenkranz umfunktionierte, um ihre Liebesnächte mit Männern daran abzuzählen – 59 Perlen für 59 Liebesnächte mit 7 Männern in 9 Monaten. Und der Pastor antwortet sichtlich beeindruckt: ‚Das ist spannend, dass Sie ein urkatholisches Symbol (einen Rosenkranz) umgedeutet haben, um für sich auch etwas Heiliges daraus zu machen.‘ Wie bitte – etwas Heiliges? Es ist also heilig, mit sieben Männern ganz bewusst geplant unverbindlichen Sex zu haben? Ich weiß nicht, welche Bibel Sengelmann liest.“ Julian Sengelmann ist der evangelische Pastor, der das Interview führt.

Weber kritisiert, dass es doch eigentlich „Aufgabe eines Pastors und der Kirche“ sein sollte, „Menschen zum wahren Leben – zu Jesus selbst – zu führen.“ Doch stattdessen werde „mit offensichtlicher Zustimmung eines Pastors für angeblich horizonterweiternde Sexpraktiken geworben. Was für eine Blasphemie!“ „Einen unheiligen Lebensstil als heilig abzunicken bietet weder Lebenshilfe noch seelsorgerische Impulse“ und gehöre nicht in die Kirche.

Die Deutsche Bischofskonferenz gab am 14.10.2024 eine Pressemeldung zu diesem neuen Kirchenformat heraus. Darin heißt es u.a.: „In wechselnder Folge sprechen die katholische Ordensfrau und Philosophin Melanie Wolfers und der evangelische Pastor Julian Sengelmann mit Frauen, die mit existenziellen Herausforderungen umgehen müssen oder mussten. Das neue Kirchenformat lenkt den Blick nach vorn und auf die Frage, wie Rückschläge im Leben erfahren und Chancen ergriffen werden können.“ In der Pressemeldung wird auch die genannte Sendung unkritisch mit folgenden Worten erwähnt: „Julian Sengelmann trifft für ‚Von der Kirche zum Tantra‘ eine frühere Grundschullehrerin, die mit Ende dreißig einen neuen Lebensweg für sich suchte und fand.“


Die DBK informiert in ihrer Presseaussendung weiter: „Das neue Format ergänzt die Gottesdienst-Übertragungen im Hauptprogramm des ZDF. Wie diese wird es redaktionell von den Kirchen verantwortet. Ziel von ‚die letzte Bank‘ ist es, den Nutzerinnen und Nutzern der ZDFmediathek ein Lebenshilfeformat mit seelsorgerischen Impulsen anzubieten.“

Nach Aussage Heckerts bei Min 5,30 findet das Interview im Mainzer Dom statt. Eine Minderheit der Sequenzen zeigt Heckert und Pastor Sengelmann in einer Kirchenbank mit Blickrichtung „nach vorn“ in der Seitenkapelle, dabei werden ein von der Kameraführung geschickt in den direkten Bildmittelpunkt gerücktes altehrwürdiges Kruzifix sowie ein Altar sichtbar.

Bei dem Kruzifix scheint es sich um das „Udenheimer Kreuz“ zu handeln. Über dieses Kreuz informiert die vom „Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V.“ verantwortete Website „1000 Jahre Mainzer Dom“: „Das so genannte Udenheimer Kreuz in der Gotthard-Kapelle gehört nicht zum ursprünglichen Denkmalsbestand des Domes. Es wurde 1962 aus der Kirche in Udenheim - unweit von Mainz - gekauft. Es gehört zu den ältesten Denkmälern im Dom… Die Datierung ist umstritten. Es wird sogar eine Datierung in die Zeit des Bonifatius, d.h. in das 8. Jahrhundert, vorgeschlagen. Wahrscheinlicher erscheint jedoch eine Entstehung im 11. bzw. 12. Jahrhundert.“

Das offiziell kursierende Fotomaterial zeigt die beiden Moderatoren dieses Kirchenformats beispielsweise vor einem historischen Beichtstuhl (Link zu evangelisch.de) oder sogar vor einem Tabernakel ohne Ewiges Licht (Link zu einem entsprechenden ZDf-Text im Presseportal) - siehe auch unser Foto.

Für die Deutsche Bischofskonferenz antwortet Pressesprecher Matthias Kopp auf die kath.net-Presseanfrage:
„Das Mediathek-Format ‚die letzte Bank – Fragen an das Leben‘ versteht sich als ein Lebenshilfeformat mit seelsorgerischen Impulsen. Die redaktionelle Verantwortung liegt je nach Sendung bei der katholischen oder der evangelischen Kirche. Die Verantwortung für die von Ihnen angefragte Folge liegt allein bei der evangelischen Kirche. Wir haben bereits im Vorfeld gegenüber der zuständigen Stelle der evangelischen Kirche zum Ausdruck gebracht, dass die Darstellung des Rosenkranzes in der besagten Folge aus unserer Sicht nicht angemessen ist. Für die von Ihnen angefragte Folge wurden keine Kirchensteuermittel der katholischen Kirche eingesetzt.“

Für das Bistum Mainz antwortet Pressesprecher Tobias Blum auf die kath.net-Presseanfrage:
„Zu Ihrer Anfrage kann ich Ihnen von Seiten des Bistums Mainz Folgendes mitteilen: Der Hohe Dom zu Mainz hat die grundsätzliche Drehgenehmigung erteilt. Eine inhaltliche Begleitung fand zu keinem Zeitpunkt statt. Der Hohe Dom behält sich vor, weitere Anfragen für das Format kritisch zu prüfen.“

Für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) antwortet Pfr.in Dr. Stefanie Schardien, Theol. Direktorin des Gemeinschaftswerks der Ev. Publizistik & Medienbeauftragte des Rates der EKD, auf die kath.net-Presseanfrage:
„Die redaktionelle Verantwortung liegt je nach Sendung bei der katholischen oder der evangelischen Kirche. Die Verantwortung für die von Ihnen angefragte Folge liegt allein bei uns, der evangelischen Kirche. Für die von Ihnen angefragte Folge wurden keine Kirchensteuermittel der katholischen Kirche eingesetzt. Wir stehen zugleich mit der römisch-katholischen Seite immer im konstruktiven Austausch. Das Mediathek-Format „die letzte Bank – Fragen an das Leben“ versteht sich als ein Lebenshilfeformat mit seelsorglichen Impulsen. Wir gehen auf Fragen und Themen von Frauen in der Lebensmitte ein. Das geschieht professionell in der seelsorglichen Haltung von Wertschätzung, Akzeptanz und Echtheit - ein hoher Wert pastoraler Kompetenz, der den Zuschauern in der Sendungsreihe vermittelt wird. Mit der seelsorglichen Offenheit einher geht, dass wir es mit einem breiten Spektrum religiöser Profile zu tun haben, die sehr unterschiedlich auf bestimmte Themenfelder reagieren. Im Zentrum dieser Folge stand die Frage, wie Frauen in der Mitte des Lebens beruflich noch einmal ganz neue Wege einschlagen. Wenn mit der hier angefragten Sendung religiöse Gefühle verletzt wurden, tut uns das außerordentlich leid und wir bitten um Entschuldigung!“

Foto zur Vorstellung des neuen Kirchenformats: Die Moderatoren des Gesprächsformats „Die letzte Bank“, Melanie Wolfers und Julian Sengelmann (c) ZDF/Linda Deutsch

- Der DBK-Post auf der Plattform X mit Link zur DBK-Pressemeldung ist inzwischen nicht mehr auffindbar - hier folgt der Link zur DBK-Pressemeldung mit kurzer Nennung auch dieses Interviews mit der Tantralehrerin (Link)


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