
Papst mahnt bei Ehe-Annullierungen zu Sorgfalt und Gerechtigkeit1. Februar 2025 in Chronik, 18 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Franziskus eröffnete Gerichtsjahr der Römischen Rota.
Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Papst Franziskus hat kirchliche Ehe-Richter zu Sorgfalt und Gerechtigkeit bei Ehenichtigkeits-Prozessen angehalten. Gläubige hätten ein Recht darauf, dass ihre Anträge sorgfältig geprüft würden - auch wenn am Ende eine negative Antwort stehen könnte, sagte er bei der Eröffnung des Gerichtsjahres der Römischen Rota. Das Kirchengericht ist die Berufungsinstanz für Ehenichtigkeits-Verfahren, die von den Diözesen überwiesen werden.
"Für so viele, die eine unglückliche Eheerfahrung gemacht haben, stellt die Überprüfung der Gültigkeit oder Nichtgültigkeit der Ehe eine wichtige Möglichkeit dar", so Franziskus. Diesen Menschen müsste geholfen werden, diesen Weg so reibungslos wie möglich zu beschreiten. "Die Regeln, die die Verfahren festlegen, müssen bestimmte Grundrechte und -prinzipien garantieren, vor allem das Recht auf Verteidigung und die Vermutung der Gültigkeit der Ehe."
In der katholischen Kirche sind Ehen unauflöslich. Im Nachhinein kann jedoch festgestellt werden, ob eine gültige Eheschließung zustande gekommen ist oder die Ehe von Anfang an nichtig war. Gründe für eine Ehenichtigkeit können Formfehler sein, wie beispielsweise das Fehlen von Trauzeugen. Meist werden jedoch sogenannte Willensmängel oder Erkenntnismängel geltend gemacht, etwa wenn ein Partner von vorneherein Kinder ausschließt. Um über die Gültigkeit zu entscheiden, gibt es eigene kirchliche Gerichte. Kommt es zu einer Annullierung, dürfen die Beteiligten nach dem Kirchenrecht eine zweite kirchliche Verbindung eingehen. 
Verfahren vereinfacht
Vor zehn Jahren hatte Franziskus das Verfahren zur Prüfung der Gültigkeit von Ehen erheblich vereinfacht und die Prozessdauer verkürzt. Diese Reform solle aber nicht die Zahl der annullierten Ehen steigern, sondern die Prozesse beschleunigen, sagte der Papst nun. Er habe das Wohl der Betroffenen - besonders in offensichtlichen Fällen - im Blick gehabt. Sie sollten "wegen der Verzögerung bei der Festlegung des Urteils nicht lange von der Dunkelheit des Zweifels bedrückt werden". Überdies erinnerte Franziskus die Richter an ihre Verantwortung. Ihre Arbeit solle dazu beitragen, zwischenmenschliche Beziehungen zu reinigen und wiederherzustellen.
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