Papst mahnt bei Ehe-Annullierungen zu Sorgfalt und Gerechtigkeitvor 5 Stunden in Chronik, 3 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Franziskus eröffnete Gerichtsjahr der Römischen Rota.
Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Papst Franziskus hat kirchliche Ehe-Richter zu Sorgfalt und Gerechtigkeit bei Ehenichtigkeits-Prozessen angehalten. Gläubige hätten ein Recht darauf, dass ihre Anträge sorgfältig geprüft würden - auch wenn am Ende eine negative Antwort stehen könnte, sagte er bei der Eröffnung des Gerichtsjahres der Römischen Rota. Das Kirchengericht ist die Berufungsinstanz für Ehenichtigkeits-Verfahren, die von den Diözesen überwiesen werden.
"Für so viele, die eine unglückliche Eheerfahrung gemacht haben, stellt die Überprüfung der Gültigkeit oder Nichtgültigkeit der Ehe eine wichtige Möglichkeit dar", so Franziskus. Diesen Menschen müsste geholfen werden, diesen Weg so reibungslos wie möglich zu beschreiten. "Die Regeln, die die Verfahren festlegen, müssen bestimmte Grundrechte und -prinzipien garantieren, vor allem das Recht auf Verteidigung und die Vermutung der Gültigkeit der Ehe."
In der katholischen Kirche sind Ehen unauflöslich. Im Nachhinein kann jedoch festgestellt werden, ob eine gültige Eheschließung zustande gekommen ist oder die Ehe von Anfang an nichtig war. Gründe für eine Ehenichtigkeit können Formfehler sein, wie beispielsweise das Fehlen von Trauzeugen. Meist werden jedoch sogenannte Willensmängel oder Erkenntnismängel geltend gemacht, etwa wenn ein Partner von vorneherein Kinder ausschließt. Um über die Gültigkeit zu entscheiden, gibt es eigene kirchliche Gerichte. Kommt es zu einer Annullierung, dürfen die Beteiligten nach dem Kirchenrecht eine zweite kirchliche Verbindung eingehen.
Verfahren vereinfacht
Vor zehn Jahren hatte Franziskus das Verfahren zur Prüfung der Gültigkeit von Ehen erheblich vereinfacht und die Prozessdauer verkürzt. Diese Reform solle aber nicht die Zahl der annullierten Ehen steigern, sondern die Prozesse beschleunigen, sagte der Papst nun. Er habe das Wohl der Betroffenen - besonders in offensichtlichen Fällen - im Blick gehabt. Sie sollten "wegen der Verzögerung bei der Festlegung des Urteils nicht lange von der Dunkelheit des Zweifels bedrückt werden". Überdies erinnerte Franziskus die Richter an ihre Verantwortung. Ihre Arbeit solle dazu beitragen, zwischenmenschliche Beziehungen zu reinigen und wiederherzustellen.
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Lesermeinungen | Feanaro vor 1 Stunden | | | Theologisch falsch dargestellt Der Text ist nicht sorgfältich geschrieben und irreführend.
"Kommt es zu einer Annullierung, dürfen die Beteiligten nach dem Kirchenrecht eine zweite kirchliche Verbindung eingehen."
Es geht bei einer Annulierung ja gerade darum dass von Anfang an keine Ehe bestand. Damit kann eine kirchliche erste Ehe geschlossen werden. Zwei kirchliche Verbindungen sind nur bei dem Tod eines Partners möglich.
Eigentlich Basiswissen, deshalb wundert mich der Fehler bei Kathpress | 0
| | | gebsy vor 2 Stunden | | | Die Ehe ohne sakramentale Stütze ist eigentlich ein Akt es Hochmutes.
Wenn in Ehe und Familie Gottes helfende Liebe unbeachtet bleibt, hat die Gesellschaft aufgehört, menschlich zu sein ... | 0
| | | ChristinderWelt vor 4 Stunden | | | Ehe Annullierung… Heute sollte niemand mehr so unwissend sein, dass ihm die Regeln einer katholischen Ehe unbekannt sind. Früher sind sicherlich viele junge Mädchen ohne große Kenntnisse in eine Ehe gegangen. Aber die heutige Jugend weiß genau was katholische Ehe heißt; das ist doch der Grund dass immer weniger Paare kirchlich heiraten. Sie wollen sich die „Hintertür“ zur Scheidung und neuer Ehe offen halten. Wir erleben in der Gemeinde eine Halbierung der kirchlichen Trauungen im Vergleich zum Vorjahr- und da waren es auch nur 15. Die Kirchen (da schließe ich die Protestanten mit ein) haben mit einem extremen Bedeutungsverlust zu kämpfen. Daran wird weder der Synodale Weg noch die von vielen gewünschte Rückbesinnung auf die „Kirche von früher mit vollen Gotteshäusern und einer feierlicheren Zelebrationen in Latein und einer in Ehrfurcht erstarrten Gemeinde“ etwas ändern. Die heutigen mittelalterlichen Eltern haben den Zwang zu Hause durchlebt, dass am Sonntag der Kirchgang stattfinden muss und jetzt können sie endlich selbst bestimmen und bleiben weg. | 0
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