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| ![]() Es gibt so Tage, da fühle ich mich wie ein Atheistvor 2 Tagen in Spirituelles, 5 Lesermeinungen „Jetzt, wo ich Christ bin, habe ich Stimmungen, in denen mir die ganze Sache sehr unwahrscheinlich vorkommt…“ Der Schriftsteller C. S. Lewis über den Umgang mit Gefühlen, die uns an Gott zweifeln lassen. Von Petra Knapp. Wien (kath.net / pk) „Now that I am a Christian I do have moods in which the whole thing looks very improbable: but when I was an atheist I had moods in which Christianity looked terribly probable.” Das notierte der Schriftsteller C. S. Lewis in seinem Klassiker „Mere Christianity“. „Jetzt, wo ich Christ bin, habe ich Stimmungen, in denen mir die ganze Sache sehr unwahrscheinlich vorkommt: Aber als ich noch Atheist war, hatte ich Stimmungen, in denen mir das Christentum extrem wahrscheinlich vorkam.“ Clive Staples Lewis (1898-1963) spielt hier auf das spannende Thema an, dass es Phasen im Leben von überzeugten Christen gibt, in denen sie an der Existenz Gottes zweifeln. Er selbst war ab dem 16. Lebensjahr überzeugter Atheist, entwickelte sich jedoch im Laufe seiner Studien der Philosophie, Geschichte, Latein und Griechisch zum Theisten und akzeptierte einen persönlichen Gott. 1931 wurde er Christ und schloss sich der anglikanischen Kirche an. Er zählt zu den bedeutendsten Apologeten der Neuzeit. Was bedeuten nun wechselnde Stimmungen, wo ich vom Gläubigen zum Atheisten und wieder zurück wechsle, manchmal innerhalb eines einzigen Tages? Lewis schreibt dazu: „Nun ist Glaube in dem Sinne, in dem ich das Wort hier verwende, die Kunst, an Dingen festzuhalten, die der Verstand einmal akzeptiert hat, trotz wechselnder Stimmungen. Denn Stimmungen ändern sich, egal wie die Vernunft dazu steht. Das weiß ich aus Erfahrung.“ Der große Philosoph Alexander Pruss hat es so formuliert: „Manchmal machen sich Christen Sorgen, ob sie nicht vielleicht ihren Glauben verloren haben… Da der Glaube ein Geschenk der Gnade ist, ist es nicht möglich, den Glauben zu verlieren, ohne die heiligmachende Gnade zu verlieren. Es ist jedoch nicht möglich, die heiligmachende Gnade zu verlieren, ohne eine (formale) Todsünde zu begehen. Daher kann der Glaube nur verloren gehen, wenn man eine Todsünde begeht. Aber bei einem überzeugten Christen ist es sehr unwahrscheinlich, dass er so nebenbei eine Todsünde begeht – sie ist schließlich eine freie und bewusste Ablehnung der Liebe Gottes. Der Glaube ist also nicht etwas, das man ,einfach so‘ verlieren kann. Er ist etwas, das man ablehnen kann, aber nur durch eine Todsünde.“ Glaube sei ein bisschen wie die Ehe, schreibt der Philosophieprofessor Christopher Kaczor in einem Artikel auf „Word on Fire“. „Nach der Hochzeit sind Sie verheiratet, unabhängig davon, was Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt über Ihren Ehepartner oder über das Verheiratetsein denken. Stimmungen ändern nichts an der Realität der Ehe. Wenn Sie getauft werden, empfangen Sie die Gabe des Glaubens und werden ein adoptiertes Kind Gottes. Dieses Geschenk der Adoption bleibt bestehen, unabhängig davon, wie Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt über Gott oder Ihre Beziehung zu ihm denken.“
Der Glaube sei „eine theologische Tugend, die in der Taufe empfangen wird. Wenn Sie getauft sind, haben Sie die Gabe des Glaubens erhalten. Diese Gabe wird nicht im Geringsten durch die wechselnden Stimmungen des Augenblicks widerrufen.“ Wenn nun Gefühle schwanken, so hänge das von vielen Faktoren ab, etwa vom Schlaf, von der persönlichen Gesundheit, vom Wetter etcetera. Jedoch: „Der Glaube hängt von keinem dieser vergänglichen Dinge ab“, schreibt Kaczor. Er vergleicht den Glauben auch mit dem physischen Leben. „Wir haben uns unser Leben nicht selbst gegeben. Wir haben das Leben von unseren Eltern und von Gott erhalten. Jetzt, wo wir am Leben sind, können wir dafür sorgen, dass das Leben, das uns gegeben wurde, gepflegt und vor Schaden bewahrt wird, unabhängig von unseren momentanen Gefühlen. Wir müssen unseren Körper nähren, um zu überleben und zu gedeihen; so müssen wir auch unseren Glauben nähren, damit er überlebt und gedeiht.“ C.S. Lewis schrieb dazu weiter: „Der Glaube ist eine so notwendige Tugend: Wenn man seinen Stimmungen nicht beibringt, ,wo sie sich heraushalten müssen‘, kann man weder ein gesunder Christ noch ein gesunder Atheist sein, sondern nur ein hin- und herschwankendes Geschöpf, dessen Glauben wirklich vom Wetter und vom Zustand seiner Verdauung abhängt. Deshalb muss man die Gewohnheit des Glaubens trainieren.“ Wie funktioniert das? „Der erste Schritt besteht darin, die Tatsache anzuerkennen, dass sich unsere Stimmungen ändern“, hält Lewis fest. „Der nächste Schritt besteht darin, dafür zu sorgen, dass man sich, wenn man das Christentum einmal angenommen hat, jeden Tag einige seiner wichtigsten Lehren bewusst vor Augen hält. Deshalb sind tägliche Gebete, religiöse Lesungen und Kirchenbesuche notwendige Bestandteile des christlichen Lebens. Wir müssen ständig daran erinnert werden, was wir glauben. Weder dieser noch ein anderer Glaube wird automatisch im Geist lebendig bleiben. Er muss gefüttert werden.“ Ebenso wie eine eheliche Beziehung eine gute Kommunikation braucht, um zu gedeihen, braucht der Glaube an Gott Gebet und Studium, um zu gedeihen, schreibt Kaczor dazu. Unsere wechselnden Gefühle sollen also unseren Glauben nicht irritieren. Oder wie Richard John Neuhaus, ein Konvertit, schrieb: „Wenn du glauben willst, dann handle so, als ob du glauben würdest, und überlasse es Gott zu wissen, ob du glaubst, denn genau das ist Glaube – es Gott zu überlassen.“ Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() Lesermeinungen
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