Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  3. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  6. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  7. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  8. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  9. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  10. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  11. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  12. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  13. Die Achillesferse des Teufels
  14. Thomas von Aquin über Migration
  15. Benedikt XVI.: "Das Kommen des Herrn ist einmalig"

Die seltene Luft einer anderen Welt

22. März 2025 in Spirituelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Manchmal kommt die Gnade auf einer kuscheligen Wolke zu uns, manchmal stürzt sie uns in die Arena der Fastenzeit: Gedanken von Michael Rennier (Aleteia).


New York (kath.net / pk ) „Die ganze menschliche Natur wehrt sich energisch gegen die Gnade, weil die Gnade uns verändert und die Veränderung schmerzhaft ist.“ Das schreibt die US-amerikanische Autorin Flannery O'Connor (1925-1964) in einem ihrer Bücher mit dem Titel „The Habit of Being“ („Die Gewohnheit des Seins“).

Mit anderen Worten könne man sagen: „Das Leben ist kein Zuckerschlecken“, kommentiert Michael Rennier in einem Beitrag auf „Aleteia“. „Wenn wir uns nie Herausforderungen stellen, werden wir nie zu jenen einzigartigen Momenten kommen, in denen unser Herz endlich entblößt und auf die Stimme Gottes eingestimmt ist. Es sind die Schwierigkeiten, die uns aus dem gewohnten Leben aufrütteln und uns lehren, uns auf eine tiefere Quelle der Kraft zu verlassen.“

Die Grundidee der Fastenzeit sei, in eine spirituelle Wüste zu gehen. „Der Priester streut uns Asche auf die Stirn, erinnert uns daran, dass wir im Sterben liegen, und stößt uns in die Arena. Wie der heilige Markus andeutet, werden wir von Gott selbst in die Wüste getrieben, um uns auf geistliche Kämpfe, Fasten und Unannehmlichkeiten einzulassen. Es geht darum, die Gnade zu maximieren.“


„Gnade kann hässlich sein”, betone O’Connor. „In unserem bequemen, stressreduzierenden, shoppingtherapienahen Leben schlafen wir vor der heroischen Herausforderung, die sich uns stellt, nämlich unserem alten Leben zu sterben und das neue anzunehmen“, kommentiert Rennier.

„Weil wir lethargisch sind, müssen wir wachgerüttelt werden. Deshalb sind O'Connors Geschichten so unheimlich, voll von seltsamen und sogar gewalttätigen Ereignissen, durch die die Gnade zu den unglaublichsten Menschen kommt. Sie lässt ihre Leser sich unwohl fühlen, weil sie sich so sehr um uns sorgt. Sie weiß, dass wir mit einem kleinen Anstoß die Fähigkeit haben, uns zu ändern.“

„Was die Menschen nicht begreifen, ist, wieviel uns die Religion kostet“, schreibt O’Connor. „Sie denken, der Glaube sei eine große Heizdecke, dabei ist er natürlich das Kreuz. Es ist viel schwieriger zu glauben als nicht zu glauben.“ Wir seien dazu geschaffen, in der geistigen Wüste zu sein, schreibt Rennier. „Unsere Pilgerreise hilft uns, die Gewohnheit zu entwickeln, die Schönheit in allen Situationen zu erkennen. Ostern ist schön, und die Fastenzeit ist es auch. Kalte Regentage sind ebenso schön wie warme Frühlingsnachmittage.“

Natürlich solle das nicht heißen, dass wir alles, was uns begegnet, als gleich gut oder schön bewerten müssen. „Es gibt Tage, an denen ich am liebsten aufgeben würde, an denen ich in eine cholerische Schimpftirade verfalle, die meine Frau dazu bringt, den Kopf zu schütteln, mir auf die Schulter zu klopfen und mir eine Tasse heiße Schokolade zu reichen, bevor sie mich nach draußen schickt, um eine Weile in der Sonne zu sitzen, bis ich mich beruhigt habe“, gesteht Rennier.

„Manchmal ist das Glas halbleer. Ein anderes Mal ist es übervoll. Es gibt Tage, an denen die Freude so groß ist, dass ich kaum weiß, was ich mit mir anfangen soll oder wem ich für das Geschenk, am Leben zu sein, danken soll. Manches im Leben ist gut und manches ist schlecht. Was O'Connor damit sagen will, ist nicht, dass das eine besser ist als das andere. Was sie sagen will, ist, dass ich „alles als Segen betrachten kann“.

Es sei „eine Art, sich durch die Welt zu bewegen, die die Gnade ausfindig macht, die in absolut jedem menschlichen Ereignis lauert“, schreibt Rennier. „Manchmal kommt die Gnade auf einer kuscheligen Wolke zu uns. Ein anderes Mal stürzt sie uns in die Arena der Fastenzeit, um gegen alles zu kämpfen, was teuflisch in uns ist. So oder so, es ist Gnade. Ich bin dankbar für sie. Ich bin auf der Suche nach ihr, nach der göttlichen Schönheit, die sich über Negativität oder Positivität erhebt und in ein transzendentes Reich führt, in dem die Welt von Kopf bis Fuß erlöst ist. Gnade ist die seltene Luft einer anderen Welt, ein göttliches Haus mit offenen Türen, ein Friede, der das Verständnis übersteigt.“


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 gebsy 23. März 2025 

Vertrauen will erprobt werden,

um wachsen zu können.
Gott ist der absolut vollkommen Liebende.
Daraus darf ich die Kraft zum Lieben schöpfen.

Dann gibt es Überraschungen zu erleben ...

www.vision2000.at/?nr=2000/3&id=418


0
 
 Stefan Fleischer 22. März 2025 

Dabei wäre es so einfach:

„Heiligkeit ist die tiefe Beziehung zu Gott, ein wunderbares und unergründliches Zusammenspiel von Gott und Mensch, von Gnade und Bemühen.“
Je besser es uns gelingt dieses Wechselspiel von Gnade und Bemühen bewusst zu leben, desto gelassener gehen wir unseren Weg durch die Wirren dieser Zeit, hin zu unserer Heimat, zu seinem ewigen Reich, desto mehr erfahren wir das Kreuz als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. (vgl. 1.Kor 1,242)


2
 
 Paddel 22. März 2025 

Genau!

Manche Entscheidungen werden nur getroffen, weil die Umstände einen dazu regelrecht zwingen, von gewohnten Sicherheiten los zulassen und den Sprung ins Nichts zu wagen und das Vetrauen auf Gottes Vorsehung wird einem dazu einfach aufgenötigt, weil man keine andere Wahl hat. Gnade ist manchmal bitter, oft sehr bitter, aber anders würden wir uns einfach nicht bewegen, nicht loslassen, nicht an der Weggabelung abbiegen, weil geradeuas laufen doch eigentlich mehr Sinn machen würde (menschlich betrachtet) usw. Sei es durch einen Schicksalsschlag, eine schlimme Krankheit, ein schweres Leid, Lebensumstände...


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  2. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  3. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  4. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  5. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  6. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  7. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  8. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  9. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
  10. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  11. Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
  12. Die Achillesferse des Teufels
  13. Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca wollte in Iznik mit Papst Leo reden
  14. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  15. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz