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Die seltene Luft einer anderen Welt

22. März 2025 in Spirituelles, 3 Lesermeinungen
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Manchmal kommt die Gnade auf einer kuscheligen Wolke zu uns, manchmal stürzt sie uns in die Arena der Fastenzeit: Gedanken von Michael Rennier (Aleteia).


New York (kath.net / pk ) „Die ganze menschliche Natur wehrt sich energisch gegen die Gnade, weil die Gnade uns verändert und die Veränderung schmerzhaft ist.“ Das schreibt die US-amerikanische Autorin Flannery O'Connor (1925-1964) in einem ihrer Bücher mit dem Titel „The Habit of Being“ („Die Gewohnheit des Seins“).

Mit anderen Worten könne man sagen: „Das Leben ist kein Zuckerschlecken“, kommentiert Michael Rennier in einem Beitrag auf „Aleteia“. „Wenn wir uns nie Herausforderungen stellen, werden wir nie zu jenen einzigartigen Momenten kommen, in denen unser Herz endlich entblößt und auf die Stimme Gottes eingestimmt ist. Es sind die Schwierigkeiten, die uns aus dem gewohnten Leben aufrütteln und uns lehren, uns auf eine tiefere Quelle der Kraft zu verlassen.“

Die Grundidee der Fastenzeit sei, in eine spirituelle Wüste zu gehen. „Der Priester streut uns Asche auf die Stirn, erinnert uns daran, dass wir im Sterben liegen, und stößt uns in die Arena. Wie der heilige Markus andeutet, werden wir von Gott selbst in die Wüste getrieben, um uns auf geistliche Kämpfe, Fasten und Unannehmlichkeiten einzulassen. Es geht darum, die Gnade zu maximieren.“


„Gnade kann hässlich sein”, betone O’Connor. „In unserem bequemen, stressreduzierenden, shoppingtherapienahen Leben schlafen wir vor der heroischen Herausforderung, die sich uns stellt, nämlich unserem alten Leben zu sterben und das neue anzunehmen“, kommentiert Rennier.

„Weil wir lethargisch sind, müssen wir wachgerüttelt werden. Deshalb sind O'Connors Geschichten so unheimlich, voll von seltsamen und sogar gewalttätigen Ereignissen, durch die die Gnade zu den unglaublichsten Menschen kommt. Sie lässt ihre Leser sich unwohl fühlen, weil sie sich so sehr um uns sorgt. Sie weiß, dass wir mit einem kleinen Anstoß die Fähigkeit haben, uns zu ändern.“

„Was die Menschen nicht begreifen, ist, wieviel uns die Religion kostet“, schreibt O’Connor. „Sie denken, der Glaube sei eine große Heizdecke, dabei ist er natürlich das Kreuz. Es ist viel schwieriger zu glauben als nicht zu glauben.“ Wir seien dazu geschaffen, in der geistigen Wüste zu sein, schreibt Rennier. „Unsere Pilgerreise hilft uns, die Gewohnheit zu entwickeln, die Schönheit in allen Situationen zu erkennen. Ostern ist schön, und die Fastenzeit ist es auch. Kalte Regentage sind ebenso schön wie warme Frühlingsnachmittage.“

Natürlich solle das nicht heißen, dass wir alles, was uns begegnet, als gleich gut oder schön bewerten müssen. „Es gibt Tage, an denen ich am liebsten aufgeben würde, an denen ich in eine cholerische Schimpftirade verfalle, die meine Frau dazu bringt, den Kopf zu schütteln, mir auf die Schulter zu klopfen und mir eine Tasse heiße Schokolade zu reichen, bevor sie mich nach draußen schickt, um eine Weile in der Sonne zu sitzen, bis ich mich beruhigt habe“, gesteht Rennier.

„Manchmal ist das Glas halbleer. Ein anderes Mal ist es übervoll. Es gibt Tage, an denen die Freude so groß ist, dass ich kaum weiß, was ich mit mir anfangen soll oder wem ich für das Geschenk, am Leben zu sein, danken soll. Manches im Leben ist gut und manches ist schlecht. Was O'Connor damit sagen will, ist nicht, dass das eine besser ist als das andere. Was sie sagen will, ist, dass ich „alles als Segen betrachten kann“.

Es sei „eine Art, sich durch die Welt zu bewegen, die die Gnade ausfindig macht, die in absolut jedem menschlichen Ereignis lauert“, schreibt Rennier. „Manchmal kommt die Gnade auf einer kuscheligen Wolke zu uns. Ein anderes Mal stürzt sie uns in die Arena der Fastenzeit, um gegen alles zu kämpfen, was teuflisch in uns ist. So oder so, es ist Gnade. Ich bin dankbar für sie. Ich bin auf der Suche nach ihr, nach der göttlichen Schönheit, die sich über Negativität oder Positivität erhebt und in ein transzendentes Reich führt, in dem die Welt von Kopf bis Fuß erlöst ist. Gnade ist die seltene Luft einer anderen Welt, ein göttliches Haus mit offenen Türen, ein Friede, der das Verständnis übersteigt.“


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Lesermeinungen

 gebsy 23. März 2025 

Vertrauen will erprobt werden,

um wachsen zu können.
Gott ist der absolut vollkommen Liebende.
Daraus darf ich die Kraft zum Lieben schöpfen.

Dann gibt es Überraschungen zu erleben ...

www.vision2000.at/?nr=2000/3&id=418


0
 
 Stefan Fleischer 22. März 2025 

Dabei wäre es so einfach:

„Heiligkeit ist die tiefe Beziehung zu Gott, ein wunderbares und unergründliches Zusammenspiel von Gott und Mensch, von Gnade und Bemühen.“
Je besser es uns gelingt dieses Wechselspiel von Gnade und Bemühen bewusst zu leben, desto gelassener gehen wir unseren Weg durch die Wirren dieser Zeit, hin zu unserer Heimat, zu seinem ewigen Reich, desto mehr erfahren wir das Kreuz als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. (vgl. 1.Kor 1,242)


2
 
 Paddel 22. März 2025 

Genau!

Manche Entscheidungen werden nur getroffen, weil die Umstände einen dazu regelrecht zwingen, von gewohnten Sicherheiten los zulassen und den Sprung ins Nichts zu wagen und das Vetrauen auf Gottes Vorsehung wird einem dazu einfach aufgenötigt, weil man keine andere Wahl hat. Gnade ist manchmal bitter, oft sehr bitter, aber anders würden wir uns einfach nicht bewegen, nicht loslassen, nicht an der Weggabelung abbiegen, weil geradeuas laufen doch eigentlich mehr Sinn machen würde (menschlich betrachtet) usw. Sei es durch einen Schicksalsschlag, eine schlimme Krankheit, ein schweres Leid, Lebensumstände...


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