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Astrologie & Okkultismus: Die chaotische Renaissance des Religiösen

16. November 2004 in Interview, keine Lesermeinung
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Ist die Ausbreitung neuer religiöser Phänomene ein Zeichen für die Glaubensschwäche der Christen? Interview mit Vázquez Borau, Experte für neue religiöse Bewegungen.


Madrid (www.kath.net / zenit) José Luis Vázquez Borau, Experte für neue Religionen, hat ein ganz besonderes Anliegen: Anstatt sich für Aberglauben und Astrologie zu interessieren, sollten die Christen wieder Jesus Christus zum Mittelpunkt ihres Lebens machen. Der Spanier ist Autor des neuen Buches “Los Nuevos Movimientos Religiosos. Nueva Era, ocultismo, satanismo” (Editorial San Pablo), zu Deutsch “Neue Religiöse Bewegungen: New Age, Okkultismus, Satanismus”. Für ihn fänden diese neuen Strömungen und Bewegungen besonders in der heutigen Postmoderne Anklang, da ihnen die große Wertschätzung des Gefühls und der Sensibilität entgegenkomme. Seit zwanzig Jahren untersucht der promovierte Philosoph mit Schwerpunkt Moraltheologie das religiöse Phänomen in all seinen Ausprägungen.

Wir erleben heute eine etwas chaotische religiöse Renaissance: Spiritismus, Esoterik, … Wohin wird das führen?

Vázquez: Es ist schwer zu beurteilen, wohin dieses Phänomen führen wird. Mit Sicherheit lässt sich aber gewiss Eines sagen: in dem Maße, in dem der Mensch das ‚in ihm innewohnende religiöse Gefühl’ verleugnen, verschütten oder verdrängen will – so, als ob es gar nicht existiere -, wird dieses Gefühl zahlreiche Weisen und Wege finden, sich zu manifestieren. Ein aktuelles Beispiel sind die zivilen Taufen, die sich in Spanien häufen. Jeder Mensch trägt in sich eine Gegenwart Gottes, die ihn prägt. Wir könnten sagen, sie existiert nicht – aber nichtsdestoweniger existiert sie und manifestiert sich.

Drei Dinge sind deshalb entscheidend: Erstens christliche Gemeinschaften, die ein frohes Glaubenszeugnis ablegen und sich dabei auch der zahlreichen Probleme vieler Menschen, besonders der Ärmsten annehmen. Zweitens benötigen wir heute Zeugen des Absoluten. Und drittens ist eine entsprechende religiöse Bildung notwendig. Sonst kann sich ein charismatischer und sektiererischer Anführer der Gewissen ungeschulter Menschen bemächtigen.

Gäbe es weniger religiöse Bewegungen, wenn man das Christentum besser kennen würde?

Vázquez: In diesem Buch (Neue religiöse Bewegungen: New Age, Okkultismus, Satanismus) habe ich versucht, unseren Blick für die Tatsache zu weiten, dass es im Laufe der Zeit in allen Religionen Gefolgsleute gab, die ihre Religion aus Eigennutz abgeändert haben. Hinter jeder religiösen Manipulation steckt letztendlich die Suche nach Geld und Macht.

Nachdem ich also New Age als Antwort auf die allgemeine Krise der institutionellen Religion und auf die Versessenheit auf alles Orientalische als Wege der Weisheit analysiert habe, werden die verschiedensten Gruppierungen mit ihren unterschiedlichen Zügen vorgestellt. Da gibt es afrikanisch-animistische, hinduistische, buddhistische, konfuzianische, jüdische, christliche, islamische, wissenschaftsgläubige, okkultistische und satanistische.Und sie haben recht: Würde man Jesus kennen, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, dann ginge es hier um etwas ganz anderes.

Neue religiöse Bewegungen entstehen innerhalb der religiösen Traditionen: Was für eine Herausforderung ist das für sie?

Vázquez: Neue religiöse Bewegungen greifen die Wertschätzung für Gefühl und Sensibilität in der Postmoderne auf. Das trägt dazu bei, dass auch wir selbst den Weg der Erfahrung und des Gefühls als Zugang zu Gott bevorzugen. Ohne eine anfängliche Erfahrung - wir nennen sie Bekehrung - und ohne diese tagtägliche Erfahrung, die wir Gebet nennen, gibt es keinen Glauben. Es ist sehr wichtig, diese religiöse Erfahrung neu schätzen zu lernen. Dazu reicht ein Blick auf die ökumenische Gemeinschaft unter den Jugendlichen in Taizé. Gefährlich wird es, wenn man auf jegliche vernünftige Kritik verzichtet und sich ausschließlich vom Gefühl leiten lässt.

Horoskope, Wiedergeburt, Reinkarnation oder Bisexualität sind, wie sie sagen, „sehr unchristliche Praktiken”. Trotzdem gibt es dafür viele Gefolgsleute. Wie spricht man solche Themen an, damit sie Christen verstehen können?

Vázquez: Indem man sich mehr auf Gott einlässt und wie Kinder lebt, die ihrem Vater vertrauen und wissen, dass von ihm nichts Böses kommen kann. Und sollten wir dunkle Momente durchmachen müssen, dann wissen wir, es geschieht zu unserem Besten, selbst wenn wir es heute noch nicht verstehen – eines Tages aber bestimmt. Greifen wir aber zur Astrologie, um unsere Zukunft kennen zu lernen – wo bleibt da unser Glaube? Wir sollen uns doch für den morgigen Tag nicht sorgen. Mit dem Herzen eines Kindes müssen wir in der Gegenwart Gottes leben. Unsere Bestimmung finden wir hier und jetzt, indem wir die anderen lieben und ihnen dienen.



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