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| Der französische Armenpriester Abbé Pierre ist tot22. Jänner 2007 in Aktuelles, keine Lesermeinung Abbé Pierre starb in der Nacht auf Montag gegen 05.25 Uhr in einem Pariser Spital im Alter von 94 Jahren - In den letzten Jahren hat er sich von der Kirche etwas entfernt Paris (www.kath.net) In den letzten Jahren entfernte sich Pierre allerdings etwas von der Kirche. In dem Buch Mon Dieu pourquoi? sprach er 2005über einige Reizthemen in der katholischen Kirche wie Pflichtzölibat, homosexuelle Paare und Frauenpriestertum, aber auch über seinen eigenen Umgang mit Sexualität und seine Vorstellung von der katholischen Kirche. Manchmal habe er flüchtige sexuelle Beziehungen gehabt, bekennt Abbé Pierre. Aber ich hatte niemals eine feste Beziehung, weil ich nicht zuließ, dass sich das sexuelle Verlangen in mir verwurzelte. Er kenne das sexuelle Verlangen und seine sehr seltene Befriedigung, aber diese Befriedigung war eine echte Quelle der Unzufriedenheit, weil ich spürte, dass ich nicht in der Wahrheit war. Er kenne Priester, die seit langem mit einer Frau zusammenleben und mit dieser Situation gut leben können, schreibt er. Das Pflichtzölibat in der römisch-katholischen Kirche hinterfragt Abbé Pierre. Er sehe nicht, aus welchem Grund Johannes Paul II. noch vor kurzer Zeit festgestellt habe, dass eine mögliche Aufhebung des Pflichtzölibates nicht zur Diskussion stehe. Positiv sah Abbé Pierre hingegen das Frauenpriestertum. Es fehlt nach seiner Ansicht nach den Gegnern des Frauenpriestertums « ein entscheidendes theologisches Argument, das zeigt, dass der Zugang von Frauen zum Priesteramt im Widerspruch zum Glauben steht ». Ebenso befürwortet er die gesellschaftliche Anerkennung von Homosexuellen: Ihre Verbindung sollte als « Allianz » anerkannt werden, meint Abbé Pierre ; der Begriff Ehe sei zu eng an die Einheit von Mann und Frau gebunden. Homosexuelle Paare sollten außerdem Kinder adoptieren dürfen. Allerdings müsse darauf geachtet werden, dass dem Kind daraus kein psychologischer oder sozialer Schaden entstehe. Seiner Ansicht nach wissen wir alle, dass ein klassisches Elternmodell nicht unbedingt Garant für das Glück und die Ausgeglichenheit eines Kindes ist. Abbé Pierre bedauert in den letzten Kapiteln, dass das Papsttum zu mächtig ist. Der Katholizismus müsse sich von der römischen Bevormundung auf die Ortskirchen befreien. Dies sei eine Bedingung, damit die Kirche wieder ganz evangelisch wird und eine Versöhnung der Christen möglich sei.
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