Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Aufregung um Entwürfe für neue Bildstöcke für den Rosenkranzweg zur Wallfahrtskirche Maria Eck
  2. ZdK-Laienfunktionäre verbreiten Verschwörungstheorien zur Bundestagswahl
  3. Joe Biden offiziell in Freimaurerloge aufgenommmen - Automatisch exkommunziert?
  4. Wollen deutsche Kirchen auch nach den Morden von Aschaffenburg NICHTS ändern???
  5. Chaos pur - Stellungnahme von Bischofskonferenz und EKD war fast keinem Bischof bekannt!
  6. Bischof Voderholzer: „Bin verärgert über das Vorgehen des Katholischen Büros“
  7. Hotels in Rom trotz oder wegen des Heiligen Jahrs unausgelastet
  8. Papst: Kommunikation der Kirche soll alle einbeziehen
  9. Rechtsextremismusbericht: Abgeordnete Kugler mit heftiger Kritik
  10. Argentiniens Präsident Milei kritisiert auf dem WEF die ‚mörderische Abtreibungsagenda‘
  11. Kardinal Müller: Viele im Vatikan unterstützen Trump
  12. FAZ: Deutschen Kirchen sind zu Steigbügelhaltern der AfD geworden
  13. Voderholzer: „Wir werden als Kirche das sagen was wir immer gesagt im Hinblick auf den Lebensschutz“
  14. Vatikan bestätigt Verfügungen gegen Kardinal Cipriani
  15. Nach Feiertagsverschiebung keine erneute Pflicht zum Kirchgang

Der französische Armenpriester Abbé Pierre ist tot

22. Jänner 2007 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Abbé Pierre starb in der Nacht auf Montag gegen 05.25 Uhr in einem Pariser Spital im Alter von 94 Jahren - In den letzten Jahren hat er sich von der Kirche etwas entfernt


Paris (www.kath.net)
Der französische Armenpriester Abbé Pierre ist tot wie die „Emmaus“-Gemeinschaft bekannt gibt. Er starb in der Nacht auf Montag gegen 05.25 Uhr in einem Pariser Spital an den Folgen einer Lungenentzündung. Abbe Pierre wurde am 5. August 1912 in Lyon geboren. Sein bürgerlicher Name war Henri Groues. Er stammte aus einer sehr wohlhabenden Familie. Mit 19 Jahren wurde er Kapuziner. Nach einer Krankheit verließ er aber den Orden und wurde Vikar in Grenoble. Im Zweiten Weltkrieg war er im Untergrund engagiert und auf der Seite von Juden und Widerständler. Nach dem Krieg gründete Pierre 1949 in der Pariser Vorstadt Neuilly-sur-Seine die „Emmaus“-Gemeinschaft, die sich um die Ärmsten der Gesellschaft kümmert. In der Öffentlichkeit wurde er erstmals auf breiterer Ebene bekannt als er im Winter 1953/54 über das Schicksal der erfrorenen Clochards sprach. Seine Popularität ist in Frankreich in den Jahren danach immer mehr angestiegen. Der kleingewachsene, schmale Mann mit dem weissen Bart erreichte fast Kultstatus.

In den letzten Jahren entfernte sich Pierre allerdings etwas von der Kirche. In dem Buch „Mon Dieu… pourquoi?“ sprach er 2005über einige Reizthemen in der katholischen Kirche wie Pflichtzölibat, homosexuelle Paare und Frauenpriestertum, aber auch über seinen eigenen Umgang mit Sexualität und seine Vorstellung von der katholischen Kirche. Manchmal habe er flüchtige sexuelle Beziehungen gehabt, bekennt Abbé Pierre. „Aber ich hatte niemals eine feste Beziehung, weil ich nicht zuließ, dass sich das sexuelle Verlangen in mir verwurzelte.“ Er kenne das sexuelle Verlangen „und seine sehr seltene Befriedigung, aber diese Befriedigung war eine echte Quelle der Unzufriedenheit, weil ich spürte, dass ich nicht in der Wahrheit war.“

Er kenne Priester, die seit langem mit einer Frau zusammenleben und mit dieser Situation gut leben können, schreibt er. Das Pflichtzölibat in der römisch-katholischen Kirche hinterfragt Abbé Pierre. Er sehe nicht, aus welchem Grund Johannes Paul II. noch vor kurzer Zeit festgestellt habe, dass eine mögliche Aufhebung des Pflichtzölibates nicht zur Diskussion stehe.

Positiv sah Abbé Pierre hingegen das Frauenpriestertum. Es fehlt nach seiner Ansicht nach den Gegnern des Frauenpriestertums « ein entscheidendes theologisches Argument, das zeigt, dass der Zugang von Frauen zum Priesteramt im Widerspruch zum Glauben steht ». Ebenso befürwortet er die gesellschaftliche Anerkennung von Homosexuellen: Ihre Verbindung sollte als « Allianz » anerkannt werden, meint Abbé Pierre ; der Begriff „Ehe“ sei zu eng an die Einheit von Mann und Frau gebunden.

Homosexuelle Paare sollten außerdem Kinder adoptieren dürfen. Allerdings müsse darauf geachtet werden, dass dem Kind daraus kein „psychologischer oder sozialer Schaden“ entstehe. Seiner Ansicht nach „wissen wir alle, dass ein klassisches Elternmodell nicht unbedingt Garant für das Glück und die Ausgeglichenheit eines Kindes ist“.

Abbé Pierre bedauert in den letzten Kapiteln, dass das Papsttum „zu mächtig“ ist. Der Katholizismus müsse sich „von der römischen Bevormundung auf die Ortskirchen“ befreien. Dies sei eine Bedingung, damit die Kirche wieder ganz „evangelisch“ wird und eine Versöhnung der Christen möglich sei.

R.I.P. Abbé Pierre

Foto: (c) "Emmaus"-Gemeinschaft



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Frankreich

  1. Paris: Die Dornenkrone ist zurück in Notre-Dame
  2. Frankreich: Priester schlägt Personalordinariat für den Alten Ritus vor
  3. Französische Regierung will christlichen Kulturverein Academia Christiana auflösen
  4. Mehrheit junger Franzosen glaubt an Gott
  5. Kirche in Bordeaux mit satanistischen Botschaften beschmiert
  6. Erzbischof von Toulouse verbietet Soutane für Seminaristen und Diakone
  7. Frankreich: Laurent Ulrich ist neuer Erzbischof von Paris
  8. Frankreich: Kampagne gegen unabhängige Schulen – viele davon sind katholisch
  9. 'Kultur des Todes' - Macron möchte Recht auf Tötung Ungeborener als EU-Grundrecht!
  10. Theologin Calmeyn weist Gerüchte über Beziehung zu Erzbischof Aupetit zurück







Top-15

meist-gelesen

  1. Joe Biden offiziell in Freimaurerloge aufgenommmen - Automatisch exkommunziert?
  2. ZdK-Laienfunktionäre verbreiten Verschwörungstheorien zur Bundestagswahl
  3. Chaos pur - Stellungnahme von Bischofskonferenz und EKD war fast keinem Bischof bekannt!
  4. Aufregung um Entwürfe für neue Bildstöcke für den Rosenkranzweg zur Wallfahrtskirche Maria Eck
  5. Bischof Voderholzer: „Bin verärgert über das Vorgehen des Katholischen Büros“
  6. Wollen deutsche Kirchen auch nach den Morden von Aschaffenburg NICHTS ändern???
  7. Schönborn-Alterssitz: Kloster der Kleinen Schwestern vom Lamm
  8. Kardinal Müller: Viele im Vatikan unterstützen Trump
  9. Rechtsextremismusbericht: Abgeordnete Kugler mit heftiger Kritik
  10. Hotels in Rom trotz oder wegen des Heiligen Jahrs unausgelastet
  11. Argentiniens Präsident Milei kritisiert auf dem WEF die ‚mörderische Abtreibungsagenda‘
  12. Sie war sehr aktiv, vielseitig talentiert und bescheiden: Helena Kmieć
  13. Vatikan bestätigt Verfügungen gegen Kardinal Cipriani
  14. In eigener Sache: Newsletter auf X, Telegram & WhatsApp
  15. FAZ: Deutschen Kirchen sind zu Steigbügelhaltern der AfD geworden

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz